9 jähriger verweigert HA´s komplett

Hallo ihr Lieben,

hier mein ein kleiner Einblick in unseren Alltag. Vielleicht kennt das jemand uns hat noch einen guten Rat für mich.

Ich bin alleinerziehend (natürlich berufstätig) und mein Sohn ist 9 Jahre alt (3. Klasse). Sein Vater lässt sich wenns hoch kommt 2-3 Mal im Jahr blicken.

Mein Sohn hat schon immer einen sehr ausgeprägten eigenen Willen gehabt.
Als Baby hat er ausschließlich in seinem Bett geschlafen, im Kindergarten hat er das Singen und Turnen verweigert und seit dem ersten Schultag verweigert er jegliche Mitarbeit in der Schule und alle Hausaufgaben. Das geht schon so weit dass er fast täglich nachsitzt. Er geht in eine Hausaufgabenbetreuuung (hier konnte ich den Ausschluß nur dank der Unterstützung des Rektors verhindern) Er stört dort nämlich so massiv dass die Betreuung nicht mit ihm klar kommt. Im Unterricht ist er auch ständig der Störenfried.

Ich habe wirklich schon alles probiert, ALLES.
Folgende Maßnahmen wurden schon getroffen:
- Kinderarzt (Test auf AD(H)S)
- Kinderpsychologe / Familientherapie
- Schulsozialarbeiter

- Jule ( Lebensberater für Familien mit besonders auffälligen Kindern)
- Gespräche mit Schulleitung/ Lehrern/ Hausaufgabenbetreuern
- Zuhause konsequente Regeln/ Strafen ( Belohnungssysteme / Bestrafungssysteme)
- Intelligenztest

Er musste sogar schon eine Klasse wiederholen, da er durch seine Verweigerungshaltung zu viel Stoff verpasst hat und seine Noten zu schlecht wurden. Und das alles obwohl er den Stoff verstanden hatte. Er hat schlicht weg verweigert die Klassenarbeiten zu schreiben.

Ich weiß mir keinen Rat mehr. Vielleicht ist jemand in einer ähnlichen Situation und hat die zündende Idee....

Mittlerweile bin ich nervlich ziemlich am Ende, wie ihr euch vorstellen könnt. Er treibt mich regelmäßig zur Weißglut.

Ich bin gespannt auf eure Tipps :-(

22

Du hast mit:

Folgende Maßnahmen wurden schon getroffen:
- Kinderarzt (Test auf AD(H)S)
- Kinderpsychologe / Familientherapie
- Schulsozialarbeiter

- Jule ( Lebensberater für Familien mit besonders auffälligen Kindern)
- Gespräche mit Schulleitung/ Lehrern/ Hausaufgabenbetreuern
- Zuhause konsequente Regeln/ Strafen ( Belohnungssysteme / Bestrafungssysteme)
- Intelligenztest

fast alle ambulanten Hilfen durch.

Ich vermute, dass Eure Beziehung - warum auch immer - das Verhalten verfestigt.

Ich würde ein gutes Internat mit Schwerpunkt gute pädagogische Arbeit (Tennisplatz und Pferd sind da nicht wichtig) suchen, um diese Verschränkung zu durchbrechen. Das Jugendamt muss in so einem Fall die Kosten übernehmen.

wende Dich an:

www.privatschulen.de

Gruß

Manavgat

32

Hallo Manavgat,

danke dass du dich zu Wort meldest.
Ich weiss jede Antwort hier sehr zu schätzen und freue mich über jeden Denkanstoß.
Aus der Sicht meines Sohnes vermute ich (wissen kann ich es natürlich nicht) dass eine dauerhafte stationäre Betreuung ( eine Internat zähle ich hierzu) für ihn die Höchststrafe wäre und das einen immensen Bindungsbruch zwischen ihm und mir geben würde.

Ich bin auf gar keinen Fall eine Glucke, ich kann auch ruhig schlafen wenn mein Kind in den Ferien mehrere Wochen bei den Großeltern verbringt.

Aber gerade durch das "Weiterreichen" von Institution zu Institution denke ich es wäre fatal für seine kleine Seele wenn man ihn ganz aus seinem gewohnten Umfeld nimmt.

In meinem Eingangstext kommt das sicher zu kurz aber er hat auch ganz viele fantastische Seiten und kann auch ein ganz tolles, liebevolles, hilfsbereites & empathisches Kind sein. Hätte ich alle seine Vorzüge aufgeschrieben wäre der Text ellenlang ;-)

Danke für den Link mit den Privatschulen, informieren werde ich mich auf jeden Fall, ob es für uns in Frage kommt oder nicht.

Herzlichen Dank #winke

35

Ich berate seit Jahren Eltern im Schulkontext. Deine Befürchtung höre ich oft. Gelingt es, die Eltern zu überzeugen, dass das nicht passiert, wenn

ein wirklich gutes Internat gefunden wird

Pädagogen dort und die Eltern an einem Strang ziehen

die Kinder jedes Wochenende nach Hause kommen

dann, machten bisher alle! die Erfahrung, dass es das Problem löst. Keines der Kinder, die ich an ein Internat vermittelt habe, hatte später Probleme in der Elternbeziehung - im Gegenteil, die Beziehungen wurden besser. Und alle haben einen Schulabschluss erreicht, meist höher als vorher gedacht.

Der Vorteil, wenn Du das Schulthema an Fachpersonal abgibst, ist, dass Du dann die Beziehung zu Deinem Kind genießen kannst, weil der Hauptsprengstoff weg ist.

Alles Gute für Euch

Manavgat

weitere Kommentare laden
1

Hi,

das stelle ich mir extrem anstrengend und frustrierend für alle vor.

Kam denn bei den ganzen Test, etc irgendwas raus? Therapieansätze? Gründe, warum er so total verweigert?

Was sagt denn Dein Sohn selbst dazu?

Gruß
Kim

4

Nein alle Tests erfolglos / unauffällig.
Er ist weder "körperlich krank" noch hat er ADS, noch ist er hoch- oder minderbegabt. Er hat schlicht weg keine Lust auf Schule bzw. sich generell unterzuordnen oder einzugliedern. Der Ansatz des Therapeuten war dass er Aufmerksamkeit will (das war mich auch ohne Psychologen klar #aerger ) Es könnte daran liegen dass ihm die männliche Vorbild Funktion fehlt. Nun kann ich aber weder seinen Vater ersetzen noch meinen Job an den Nagel hängen um mein Kind 24 Stunden am Tag zu betüddeln.... (Ich arbeite nur Teilzeit)

Er selbst hat eine "Universalantwort" auf alles was man ihn fragt und die ist " Keine Ahnung" oder "Mir doch egal".

Ich hab auch keine Lust mehr zu noch einer Beratungsstelle, noch einem Psychologen oder noch einem Arzt zu rennen und unsere Geschichte zu erzählen. Seit 6 Jahren gehe ich mit meinem Sohn von Institution zu Institution ohne Erfolge.

Hast du noch ne Idee?

10

Hi,

wenn Dein Sohn generell Probleme hat sich unterzuordnen bzw. einzugliedern, dann sehe ich genau da auch einen Ansatzpunkt - ggfs. tatsächlich mit dem Besuch einer Tagesklinik incl. Schule oder einer Förderschule. Die Probleme bestehen ja auch in Freundschaften und im Sport - und es ist leider im späteren Leben wichtig, dass man sich auch anpassen kann. Dem Sohn einer Bekannten hat der 6monatige Aufenthalt in einer Tagesklinik mit Schule & Therapie in der Beziehung sehr gut getan. Er geht mittlerweile auf eine Regelschule und hat mittlerweile Freunde & einen Sport gefunden, der ihm Spaß macht.

Das ganze einfach als "er hat halt keine männliche Bezugsperson" abzutun, finde ich von allen recht einfach gemacht (vor allem von Therapeuten...).

Auch wenn ich verstehen kann, dass Du (und Dein Sohn vermutlich ebenfalls) keine Lust mehr auf Rennerei bezüglich Ärzte, Tests etc hast (hatten wir aus anderen Gründen ebenfalls nicht mehr), aber ich würde da doch nochmal ansetzen und einen (neuen) Kinderpsychologen zu fragen. Wir haben uns damals sämtliche Arztberichte aushändigen lassen und nochmal neu angefangen bzw. an verschiedenen Stellen angesetzt. Fabian hatte zwar kein Verhaltensproblem, aber andere schulische Probleme.

Gibt es denn irgend etwas, was Deinem Sohn Spaß macht und wo er gerne mitarbeitet und auch mal Anweisungen entgegen nimmt? Hat er z.B. Freude an handwerklichen Dingen wie Holzbearbeitung oä?

Ich wünsche euch, dass ihr Hilfe findet - so ist das ja für euch beide kein zufriedenstellendes Leben ;-(.

VG
Kim

weitere Kommentare laden
2

Hallo!
Mir kommt als erstes die Frage nach männlichen Bezugspersonen... Hat dein Sohn jemanden, mit dem er sich austoben darf (außer mit dir als Mama). Mir fällt zunehmend auf, dass sehr viele Jungs Anpassungsschwierigkeiten haben, weil ihnen der Umgang mit männlichen Bezugspersonen fehlt.

Liebe Grüße
Lilli

6

Ja hat er.
Wir haben mehrere Jahre mit meinem Bruder (also seinem Onkel) in einer WG gelebt. Die beiden machen auch 1-2 Mal im Monat n richtiges Männerwochenende wo sie in den Wald gehen und Lager bauen, oder sehen bis in die Nacht fern, spielen mit der Konsole (gibt's zuhause nicht) und machen richtiges Männerzeug.

Er ist auch sein Pate und kümmert sich wirklich viel. Daran kann es meiner Meinung nicht liegen.

3

Hallo!

Ihr habt ja schon einiges hinter Euch und ich frage mich, was Du Dir hierzu vom Forum für Ratschläge erwartest.

Was ist denn bei den Tests rausgekommen?
Besteht irgendein Förderbedarf? hat er irgendeinen Diagnose?
Ist es möglich ein Verfahren zur Feststellung des Förderbedarfs loszutreten? Wenn ja, kannst Du das offiziell veranlassen?

Vielleicht tut ihm temporär der Besuch einer "Förderschule" ganz gut, dazu muss man aber einen entsprechenden Förbedarf haben. Vielleicht braucht er einen Besuch in einer Tagesklinik (mit Schule).

Du sprichst von einem Einblick in Euren Alltag ... ich habe nur von "Schule" gelesen.
Wie ist er sonst so bei anderen Aktivitäten? Hat er Freunde? Was sagt er zu seiner Situation?

LG, I.

7

Ich hoffe jemand hat schon ähnliches erlebt und kann berichten wie er / sie mit der Situation umgegangen ist.

Die Tests waren alle unauffällig, er hat keinen (speziellen) Förderbedarf (Diskalkulie und Legastenie, so wie eine Lernschwäche wurden getestet), keine körperlichen oder geistigen Krankheiten.

Es wird wahrscheinlich auf einen Besuch der Förderschule hinauslaufen. Einen Besuch in einer Tagesklinik hält die Kinderärztin auf Grund der ganzen negativen Tests nicht für nötig.

Ja er hat Freunde ( Wobei das auch oft problematisch ist) Im Sportverein ist es auch immer ei Kampf ihn zu integrieren, aber als "Familie" machen wir viele Dinge zusammen um ihm auch ein positives Gefühl zu geben.

Er selbst sagt nur " Keine Ahnung" und "Ist mir doch egal", fruchtende oder aufschlussreiche Gespräche gibt es daher nicht.

5

Ihr armen, das liest sich traurig...

Lies dich mal zur sensomotorischen Integrationsstörung und zur Winkelfehlsichtigkeit ein. Vielleicht sind da noch Ansätze für euch dabei?

Alles Gute!

8

Davon habe ich noch nie gehört, das werde ich auf jeden Fall tun!
Danke für den konstruktiven Tipp! #pro

9

Hallo,

Mein Sohn hat in der 1. Klasse auch verweigert und hat dann wiederholt. Er war einfach noch nicht so weit. Wie du bin ich auch alleinerziehend mit Teilzeitjob und habe ein willensstarkes Kind. Ich habe gelernt mich durch zu setzen. Ein Kind in dem Alter geht für die Eltern in die Schule nicht für sich selbst oder weil es ihm Spaß macht (wobei es immer Ausnahmen gibt).

Ich habe meinem Sohn klar gemacht, dass ich gern möchte, dass er sich in der Schule anstrengt weil ich stolz auf ihn sein will und praktisch jedes Kind möchte ja, dass die Eltern stolz auf es sind.

Bei uns hat funktioniert, dass es eine klare LInie gibt. Sprich nicht heute konsequent sein und morgen nicht. Wenn er sich nicht an Regeln hält, dann wird er bestraft. Im Moment ist es sein CD Player, der dann für eine Tag verschwindet.

mir fällt bei euch nur Konsequenz ein. Was passiert denn wenn er sich so verweigert? Ich würde ihn am WE lernen lassen wenn er unter der Woche nix gemacht hat und somit fällt ein Ausflug am WE eben flach und das muss man schon ein paar Monate durch ziehen, damit das Kind merkt, du meinst es ernst!

Ich würde ihn auch an deinem Gefühlsleben teilhaben lassen (aber ohne Druck) Also ihm erklären, dass es dich traurig macht wenn er nicht lernt und wenn ihr Ausflüge absagen müsst.

Meiner ist jetzt auch 9 und in der 3. Klasse und er macht sich jetzt echt gut. Manchmal setzt er sich freiwillig hin und macht seine Hausaufgaben :)

Gruß
Maren

11

Hallo Maren,

danke für deine Antwort. Aber auch das habe ich schon durch. Mein Sohn hat schon Wochen in seinem Zimmer verbracht, ich habe teileweise tagelang nur das nötigste mit ihm geredet. Wochenlanges Fernsehverbot, Lieblingsspielzeug weggenommen, Zimmerarrest, ihn stunden lang (egal an welchem Wochentag inkl WE) in seinem Zimmer sitzen lassen an den Hausis. Ich habe gebrüllt, ich habe sachlich mit ihm gesprochen , ich habe geweint, es hilft nichts. Ich habe gelobt wenn er tolles gemacht hat. Ich bin die Konsequent in Person (andere bezeichen mich auch als extrem streng)

Seit 3 Jahren habe ich jede erdenkliche Methode ausprobiert, es stellt sich kein Erfolg ein.

15

Hi,

also was ich noch gelesen habe, dass du auch nicht so gut mit ihm reden kannst? Also dass du nix aus ihm rauskriegst? Gibt es da einen Ansatz an Therapie. So eine Art Familientherapie oder so, damit ihr reden könnt?!

oder du versuchst SAchen wie ein Kommunikationsheft. Es liegt an einem bestimmten Platz und jeder kann etwas reinschreiben was er dem anderen mitteilen möchte. Lob selbstverständlich auch.

Wie sieht es eigentlich aus mit Lob? Lobst du ihn viel? auch wenn er schlimme tage hat, gibt es immer mindestens eine SAche, die du loben könntest.

Denk mal an heute früh. Was hat er gut gemacht, das du ihm heute noch sagen kannst?!

GRuß
Maren

weitere Kommentare laden
14

hi!

Ohje, ich hoffe mich nie in solch einer Situation zu finden! Meine Große hatte lange keine Lust auf HÜ, aber das war alles im normalen Bereich.

Was sagt er denn wieso er so überhaupt keine Lust hat? Alles Langweilig und doof?

Was sagst er wenn du ihm sagst wozu man in die Schule geht und etwas lernt? (um eben mal einen guten Beruf zu erlernen und sich auch mal etwas leisten zu können. Mama kann einen nicht ewig finanzieren, ohne lernen keinen Job, ohne Job kein Geld, ohne Geld kein Luxus bzw. Grundlebensmittel)

Ich vermute mal diesbzgl. hast du auch schon mit ihm gesprochen und er schaltet auf Stur. *puh* echt schwierig.

lg freggl

PS: Ich hoffe du kriegst noch bessere Ratschläge als meinen.. #gruebel

26

Hallo Freggl,

danke für deine Antwort.
Klar hab ich ihm das auch schon erklärt dass es einfach ist wenn er sich jetzt zusammen reißt um später nen guten Job zu haben etc. Aber ich glaube diese Weitsichtigkeit kann man von einem Kind in dem Alter nicht erwarten... Hab ihm auch gesagt dass er alles erreichen kann was er will wenn er auf eine Förderschule geht, nur den Weg ist eben sehr viel länge und steiniger.

Liebe Grüße

16

Hallo!

Hmm....du hast ja schon sehr viel gemacht, auch mal eine Sache so richtig durchgezogen? Wie eine Therapie? Familientherapie würde ich gar nicht machen, sondern eine wo er alleine mit dem Therapeuten ist.
Meine Tochter verweigert auch gern wenn sie etwas nicht machen möchte. Ist sehr Willensstark und konsequent. Sie kann sich schlecht unterordnen, ist lieber die 'Macherin'.
Wir haben das mit einer Therapie (geht sie seit ca. 1 Jahr hin) gut in den Griff bekommen. Sie wurde noch wegen anderem behandelt, aber die Verweigerung und die nicht Eingliederung in eine Gruppe war auch ein Thema.
Es hat wirklich etwas gedauert bis man den Unterschied gemerkt hat und ich glaube man muss da einfach auch Geduld haben. Wenn du mal dies und mal das versucht hast......versuche eine Linie zu gehen.
Ich wäre wirklich dafür nochmal einen Kinderpsychologen zu suchen und es nochmal mit einer Längeren Therapie zu versuchen. Eventuell wirklich mal mit einer Therapie wo er Zeitweise NICHT Zuhause ist, sondern Stationär in Behandlung. Es ist dann so, das du dich Zeitweise etwas entspannen kannst und er in einem Umfeld ist, das weiss wie man mit ihm umzugehen hat.

Ehrlich gesagt seh ich sonst keine Möglichkeit, wenn er sich weder durch Belohnung noch durch sonstiges Beeinflussen lässt (Hat meiner Tochter auch nicht getan).

Ich kann verstehen das du mit den Nerven am Ende ist. Wenn man so ein Kind hat ist es sehr schwer. Aber ohne professioneller Hilfe wirst du das nicht in den Griff bekommen. Er ist noch Jung und da kann man wirklich noch viel machen und ich würde JETZT alles daran setzen ihm zu helfen.
Von alleine wird der Groschen wohl erst viel später fallen, wenn überhaupt. Sein Verhalten ist für ihn Normal. Immerhin geht das ja schon sein Leben lang, das er verweigert was er nicht will. Damit kommt er ja so gesehen auch immer durch.

Ihm klar zu machen das sein Leben viel leichter und auch schöner sein könnte wenn er mitarbeiten und sich anpassen würde.......das ist nicht einfach, weil er ja mitarbeiten müßte um das zu merken. Ich glaube er steht sich - wie meine Tochter damals - selber im Weg. Er will eigentlich nicht mitmachen und dieser Schritt es doch zu tun ist für ihn nicht leicht. Der Wille ist da noch viel zu groß um ihn zu überwinden.
Da braucht er einfach Hilfe.
So sehe ich das zumindest.

Das er im Unterricht stört: Das hatte ich mit meiner Tochter nicht. Sie ist aber mit ihrer Verweigerung und Sturheit richtig negativ aufgefallen und hat in dieser Form den Unterricht gestört.

Alles Gute
Sonja

27

Hallo Sora,

ganz herzlichen Dank für deine Antwort.

Weiss nicht ob du es gelesen hast, diese Maßnahmen haben wir in den letzten 6 Jahren ergriffen, teilweise waren diese auch über einen großen Zeitraum ( Mehrere Jahre Therapie) aber auch ohne Erfolg.
Vielen Dank auch für den Tipp mit der stationären Behandlung, aber ich weiß nicht ob das für uns in Frage kommt. Es ist nicht so dass ich eine Glucke bin, mein Sohn geht auch in den Ferien oft mehrere Wochen zu seinen Großeltern und ich genieße das völlig ohne schlechtes Gewissen. Aber er hat natürlich nicht nur schlechte Seiten und er hat nicht nur schlechte Tage. An ihm ist auch jede Menge toll, nur das hätte den Rahmen meines Textes hier gesprengt :-)
Die Hausaufgaben und die Einordnung in eine Gruppe sind jedoch ein dauerhaftes Problem dass ihn ständig begleiten.

Ich habe sogar schon mit Lehrern vereinbart auf Hausaufgaben zu verzichten um diesen "Störfaktor" zu verzichten, was dazu geführt hat dass ein normal intelligentes Kind die 2te Klasse wiederholen musste (das Drama in den 6 Wochen Sommerferien kannst du dir sicher vorstellen)
Ich erkläre ihm auch ganz oft dass es gar nicht schlimm ist wenn er mehr Unterstützung beim Lernen braucht und deshalb auf eine Förderschule muss, und dass ich ihn dann trotzdem kein bisschen weniger liebe.

Ja es ist eine sehr verfahrene Situation, mal sehn was wir draus machen. Danke vielmals für deine Meinung.

Liebe Grüße

17

Du hast ein Recht auf Hilfe zur Erziehung- das würde ich beim Jugendamt konsequent einfordern.
Für mich hört sich da so an als könnte euch mit einer heilpädagogischen Tagesstätte zumindest schon mal ziemlich viel druck genommen werden, denn damit könntest du den großen Problembereich "Schule und Hausaufgaben" an Profis übergeben.

Auch eine Förderschule mit Schwerpunkt "Verhalten" (sozial-Emotionale Entwicklung/ Erziehugnshilfe oder wie sie im jeweiligen Bundesland auch heißen mag) wäre durchaus auch eine Überlegung.

Laß dich da vom Jugendamt beraten und nicht abspeisen- wie gesagt, du hast ein Recht darauf, daß du Unterstützung bei der Erziehung deines Kindes bekommst, wenn du diese benötigst.
Notfalls mußt du diese Einklagen!

Entgegen der meisten Meinungen hier denke ich, daß ich viel mehr die shönen Momente fehlen und ihr viel zu viel "konsequenz" (= Strafe und Beziehungsstörende Interaktion) habt.
Aber dazu brauchst du eine Einrichtung, die dir den Druck nimmst!

Ich wünsch dir viel Erfolg dabei!

28

Hallo,

nur zur Erklärung.
Ich denke nicht dass es meinem Sohn an schönen Momenten mangelt.
Wir machen trotz des ganzen Ärgers jede Menge zusammen und "Lassen den Zoff zuhause". Wir besuchen Museen, Zoo´s, Hallenbäder, er hat Meerschweinchen bekommen um Verantwortung zu lernen. Er geht so gut wie jedes WE freiwillig zu jemand aus der Familie und übernachtet auch gerne dort, um sich dort seine Aufmerksamkeit "abzuholen". Mal zum Onkel und spielt Playstation, mal zur Oma die viele Brettspiele oder Kartenspiele mit ihm spielt, mal zu Freunden der Familie und geht mit denen und ihren Kindern in Bäder etc. Alöso du siehst, es mangelt nicht an positiver Freizeitgestaltung.

Vielen Dank trotzdem für deinen tollen Rat. Ich bin dankbar über jeden der sich Zeit nimmt, über mein Problem nachdenkt und etwas dazu schreibt. Herzlichen Dank #winke