Wahl der weiterführenden Schule beim Kind????

Hallo Allerseits,

unser Großer wechselt zum Sommer auf die weiterführende Schule. Er ist dann gerade neun geworden und ich habe den Eindruck, viele Eltern überlassen die Auswahl der Schule (nicht der Schulform) den Kindern.

Wir haben nun schon den ein oder anderen "Tag der offenen Tür" besucht und haben auch schon vorher unsere Präferenzen gehabt. Diese umfassen einfach Dinge und Gegebenheiten, die ein 9-jähriger weder erfassen kann, noch zu schätzen weiß. Die Wünsche liegen da einfach in dem Alter an anderer Stelle.

Momentan hat er eher gar keine Meinung - wir fragen uns nun, was wir tun sollen. Ihn entscheiden lassen oder einfach "bestimmen" was wir für das Geeignetste halten?

LG

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Hallo,

ich finde, das kommt auf verschiedene Dinge an.
Erstens sind ja die wenigsten Kinder beim Wechsel an die weiterführende Schule gerade 9 geworden sondern mind. 1 Jahr älter - das macht schon etwas aus, denke ich.

Wenn das Kind "keine Meinung" hat, dann gibt es doch eigentlich auch kein Problem, oder? Dann entscheidet ihr nach bestem Wissen und Gewissen und nach euren Kriterien und alle sind glücklich.
Wenn ihr/das Kind mehrere Schulen zur Auswahl hätte, dann ist auch das abhängig von den Alternativen. Wenn Schule A z.B. "nur" mehr Austausche anbietet als Schule B, das Kind aber lieber auf Schule B gehen würde weil da alle seine Freunde sind, würde ich kein Problem darin sehen, wenn es Schule B würde. Wenn aber Schule A einen sehr guten Ruf hätte, was z.B. naturwissenschaftliche Profile anginge, Schule B ihre Präferenzen dafür im künstlerischen Gebiet hat - du aber dein Kind als eher naturwissenschaftlich begabt und künstlerisch weniger begabt einschätzt, dann wäre das "Freunde-Argument" für mich nicht von Gewicht.
Und ich bin wieder mal froh, auf dem Dorf zu wohnen und solche Probleme nicht zu haben :P

Alles Gute! :-)

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hi,

bei meinem großen sohn war es recht einfach--er ist mit einer gymnasialempfehlung auf das nächstgelegene gymnasium gekommen mit seinen 2 besten freunden. ich habe keinen tag der offenen tür besuchen müssen, hätte mir eh nix gebracht.
beim mittleren wird es schwierig. sehr schwierig--er wechselt auch zum sommer und seine noten sind sehr schwankend. seine freunde mussten alle die klasse wiederholen, er ist jetzt alleine in der 4. :-(

nächste woche ist das empfehlungsgespräch mit der klassenlehrerin und der rektorin--ich bin mal gespannt.

lg

zur frage--wir haben hier nicht so die riesenauswahl, was schulen angeht. hier ist es eine reine schulformentscheidung.

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Ein 9 jährige wird doch eine Meinung formen können, wenn auch erst nach Aufforderung?
Ich finde es ist eine Entscheidung die die Eltern MIT dem Kind treffen müssen
Ein Kind das definitiv nicht will auf eine Schule zu zwingen ist definitiv der falsche Weg, das wird nicht lange gut gehen ,das Kind muss schließlich täglich zur Schule und würdest du etwa täglich zu einer Arbeitsstelle gehen auf der du dich nicht wohl fühlst (und die für dich ausgesucht wurde?)

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Hallo,

eine Meinung darf ein Kind schon haben.

Dazu kommt die Einschätzung der Lehrerin, die Noten und die Meinung der Eltern.

Das alles zusammen genommen gibt dann die hoffentlich richtige Schule für das Kind.

Bei meiner Tochter stand in der 3. Klasse schon die Mittelschule fest, trotz einer Tendenz zu Realschulnoten.

Allerdings war auch die Lehrerin genau wie ich der Meinung, dass sie das nicht packen würde.

GLG

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Hallo,

so wird es bei uns wohl auch sein, obwohl das bei uns in der 3. Klasse bis jetzt noch nicht Thema war, aber ich sehe schon auch wo´s hingeht. Was mich ehrlich gesagt ein bisschen runterzieht.........

Bei uns wird´s wohl auch die Mittelschule. Also nur wenn ich fragen DARF: Was war/ist das Problem bei deiner Tochter?

Habe mir nämlich überlegt ob ich mit meinem Kind vielleicht zu einem Konzentrationskurs o. ä. gehen sollte. Sie ist ja nicht dumm, aber wenn ich mir ihre Tests anschaue........ tja, es fehlt einfach das "um die Ecke" denken. Das erlernte auch anzuwenden, zu übertragen usw.

Wir üben und lernen wirklich und trotzdem hat sie bis jetzt nur 3er geschrieben. Sie war dann schon ein bisschen geknickt. Aber es ist wirklich so, dass sie alles was im Heft/Buch steht konnte, weil gelernt, die Fragen die nur Unterrichtsstoff waren oder bei denen sie sich einfach mal selber Gedanken machen sollte konnte sie nicht richtig beantworten.

Das macht mich schon ein bisschen traurig.

Verwunderlich ist aber auch, dass der Klassendurchschnitt nie besser als 3 war. Also immer so 3,1 einmal sogar 3,9.

Wie gehts dir so mit der Entscheidung "Mittelschule"? Bei uns im Ort hat sie einen sehr schlechten Ruf und ich überlege mir, wenn sie da hin muss, was ich tun soll!!!

LG

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Hallo,

es ist eine private Mittelschule. Das mal vorab, weil eine normale Mittelschule hier denkbar ungeeignet ist.

Meine Tochter hat Legasthenie, die aber erst in der 4. Klasse diagnostiziert wurde. Sie geht deswegen jetzt auch in eine entsprechende Therapie, aber es ist - wie sowohl der Kinderpsychiater als auch die Therapeutin sagten - reichlich spät dafür.

Dadurch hat sie diverse Defizite erworben, die es ihr einfach nicht erlauben, eine andere Schule zu besuchen.

Mein Bruder ist auch auf die Mittelschule gegangen, da die Realschulen früher erst mit der 7. Klasse losgingen.

Er hat Fachabitur gemacht und ist heute Ingenieur.

Deswegen hat hier in der Familie meine Entscheidung auch nicht negativ kommentiert.

GLG

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"Momentan hat er eher gar keine Meinung - wir fragen uns nun, was wir tun sollen. Ihn entscheiden lassen oder einfach "bestimmen" was wir für das Geeignetste halten?"

Nun, ich würde ihm helfen sich eine Meinung zu bilden, indem wir immer wieder mal über die Eindrücke aus den Schulen sprechen. Erst mal offen fragen, was ihm jeweils gefallen hat und was eher nicht. Dann ergänzen, was Euch als Eltern jeweils gefallen hat oder auch nicht. Beim Sprechen beginnt man abzuwägen, vielleicht fällt einem auch noch was ein, was man erst nicht bedacht oder beachtet hat. Dann würde ich auch nicht gänzlich außer acht lassen, was die jeweilige Tendenz der engeren Freunde ist. Auch das kann er ja in der Schule erfragen. Warum welche Freunde zu welcher Schule tendieren.

Darüber sprechen hilft dabei eine Meinung zu bilden. Wenn er eine Meinung hat würde ich diese Schule wählen, außer ein absolutes KO-Kriterium aus Elternsicht spricht dagegen. Denn wie schon oben gesagt: in die Schule wird das Kind gehen, es muss dort gerne hingehen, denn es ist sein täglicher Arbeitsplatz.

Wenn er überhaupt keine Meinung hat und ihm das gänzlich egal ist wird er sich ohnehin Euerer Präferenz anschließen, weil außer Eurer Einschätzung keine weiteren Aspekte im Raum stehen.

LG doremi

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Hallo,

ich denke schon, dass auch ein 9-Jähriger (na gut - momentan ist er erst 8) sich eine Meinung bzgl. der nächsten Schule bilden kann, wenn man ihn umfassend informiert.

Schließlich ist er trotz seines jungen Alters bereits in der 4.Klasse - das wird einen Grund haben.

Wenn ich den Eindruck hätte, er würde die Tragweite mancher Sachen nicht ganz verstehen, dann würde ich es ihm erklären.

Ich denke, diese Entscheidung sollten Eltern und Kind gemeinsam treffen, wobei sicherlich der Wunsch des Kindes in meinen Augen Vorrang hätte, sofern er einigermaßen vernünftig ist. Einfach "bestimmen" würde ich nicht - schließlich muss ER mit der Schule glücklich werden, nicht Ihr.

Meine Eltern haben mich damals komplett allein entscheiden lassen - und ich habe diese Entshceidung niemals bereut (miene Eltern erst recht nicht ;-)).

LG

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"Diese umfassen einfach Dinge und Gegebenheiten, die ein 9-jähriger weder erfassen kann, noch zu schätzen weiß."

Das stimmt. Da stimme ich dir absolut zu! ABER ich glaube auch, dass eure "Präferenz" Dinge umfasst, die entweder für dein Kind völlig schnuppe sind oder in ein oder zwei Jahren eh nicht mehr zutreffen oder anders kommen - ergo ihr könnt eine solche Entscheidung für die nächsten 8 oder 9 Jahre auch nicht erfassen (und auch nicht zu schätzen wissen, da ihr nur peripher tangiert seid!).

Ich muss dir ehrlich sagen, ich finde es befremdlich, dass ein scheinbar sehr intelligentes Kind in dem Alter keine Meinung hat. Mein Kind ist gerade 9, wird zur 5. gerade 10 sein. Da wo ich herkomme, gibt es 6 Jahre Grundschule. Allerdings gibt es für besonders begabte und leistungsbereite Kinder bereits auf wenigen Gymnasien die Möglichkeit, ab der 5. zu beginnen. Alle Kinder, die so eher "Ich weiß nicht, was ich will und interessiert mich eigentlich nicht" drauf sind, fallen aus diesem Raster komplett raus... Das ist bei euch nicht möglich, das ist mir bewusst (also er MUSS jetzt wechseln, ob er ne Meinung hat oder nicht), aber irgendwas passt da nicht richtig zusammen...

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Ist ja klar, dass Du mich wieder erwischt hast ;-).

Du hast wieder den Kern erfasst, ich wollte hier aber nicht so weit gehen....

Wir präferieren momentan die Schule, die es ihm einfach möglich macht sich frei zu bewegen, da dort momentan zu seinen Hobbies nur die Straße wechseln muss. Aber wie Du schon sagst, wer weiß, wie lange er diese Hobbies noch pflegt.

Dazu kommt, dass die Schule unserer Meinung nach sehr sorgfältig mit der Untrtstufe umgeht, was seinem Alter entgegen kommen würde. Dazu stehen ihm später viele Gestaltungsmöglichkeiten offen - sprich er muss sich jetzt nicht festlegen.

Seine "Präferenz" liegt etwas anders - was aber an der besser "Marketingstrategie" der anderen Schule liegt. Hier geht es um Sport. Da glänzen seine Augen - aber den Zahn, dass er dort den ganzen Tag kicken kann, mussten wir ihm schon ziehen #schwitz.

Dann geht es weiter um Freundschaften, die keine sind, weil er einfach durch sein Alter einen anderen Maßstab hat. Momentan fliegt er auf "cool" und die Defintion von "cool" willst Du gar nicht hören... #augen.

Aber wie gesagt, meinem Mann und mir wurde die Frage früher gar nicht gestellt und wir möchten schon, dass es eigentlich unser Sohn entscheidet, auch wenn wir dann damit leben müssen.

Ich meine, wenn er eine Meinung hat, wird er diese auch umsetzen und zufrieden damit sein....

LG

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"Ich meine, wenn er eine Meinung hat, wird er diese auch umsetzen und zufrieden damit sein...."

Mhh, aber so richtig verstehe ich es nicht. Er HAT doch eine Meinung - sie gefällt euch nur nicht!

Bei einer Freundin war es genau dieses Argument. Der Sohn liebt Sport, die Schule legt ihren Fokus auf Sport. Punktum.

Es war auch nicht die "Erstwahlschule" meiner Freundin. Sie haben sich dann auf einen "Kompromiss" geeinigt. Sie schreibt ihre Präferenz als Erstwunsch auf, er seine Präferenz als Zweitwunschschule. Wie es das Schicksal so will, hat er keinen Platz auf der Erstwunschschule bekommen.

Er ist also jetzt auf der sportbetonten Schule. Nein, er kickt nicht den ganzen Tag. Aber ja, es war SEINE Entscheidung, er ist glücklich und genau aus diesem Grund läuft es einfach richtig gut! Weil ER super motiviert ist und zwar genau aus den Gründen, aus denen sich ein Kind in dem Alter motivieren lässt. Ich finde das viel wichtiger als den Rest, den du vage beschreibst.

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Hallo,

hat er eine Klasse übersprungen oder ist er extrem früh eingeschult worden? Unsere Kinder sind Mitte August sechs geworden und wurden dann eingeschult und es gab nur noch einzelne September und Oktoberkinder, die jünger sind. Also werden sie gerade 5 Tage lang zehn sein, wenn sie die weiterführende Schule besuchen (NRW).

Wir entscheiden gemeinsam mit den Kindern - gehen gemeinsam zu den Tagen der offenen Türen etc.

LG Andrea

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Hi,

es kommt erstens drauf an, welche Schulen ihr im Einzugsgebiet hat, bzw. welche ihr erreichen könnt. Ich würde ebenso die Hobbies mit einbinden....ist das Kind sportlich, musikalisch, kreativ .....und welche Angebote bieten die Schulen.

Ebenso, welche Fächer er mag und dementsprechend die Schwerpunkte der Schule prüfen.

Da er doch recht jung ist, wäre auch die Frage, wo die Freunde hingehen oder ist er so sozial stark, das er auch alleine nicht untergeht.

#schwitz meine Kids werden diese Woche 9 Jahre alt und gehen in die 3.

Wenn ich JETZT eine Entscheidung in diesem Alter treffen müßte, wäre ich mehr als überfordert.

LG
lisa