Spiele aller Art: er kann immer noch nicht verlieren

Hallo zusammen,

mich würde mal interessieren, was ihr für Ideen habt.

Mein älterer Sohn (7) kann bei Spielen absolut nicht verlieren. Das ist schon seit Jahren so und es ändert sich nichts. Schon beim geringsten Anzeichen, auch wenns nur eine gewürfelte 1 ist, dass er verlieren "könnte" flippt er aus, schreit, stampft, heult und das auch mehrfach bei einem Spiel. Wenn er dann tatsächlich verliert, wird der Wutanfall zum heftigen Vulkanausbruch inkl. Spielfiguren vom Tisch werfen.... Mein Kleiner (5) ist dagegen total locker und hat mit dem Verlieren gar kein Problem.

Gerade ist der Nachbarsjunge da und ich höre jetzt schon mindestens zum 20sten mal das Geschrei "ihr seid bescheuert" oder "das Spiel ist bescheuert". Ich halte das kaum noch aus (die Kinder scheint es nicht zu stören...).

Daher würde mich interessieren, ob und wie ihr in solchen Situationen reagiert und ob irgendwas geholfen hat. Oder ignoriert ihr es einfach?

Oder geht diese Phase irgendwann von selbst mal vorbei???

LG von einer gerade mal wieder genervten

Bille

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hallo,

ich bin 30+ und kann immer noch nicht verlieren. bzw. nicht besonders gut. es gibt eben besonders ehrgeizige menschen, denen das ein leben lang schwer fällt. ich denke du solltest daher unterscheiden: nicht verlieren können und das dazugehörige benehmen seinerseits.
ersteres ist ok (klar, menschen denen das nichts ausmacht, finden es immer befremdlich, wenn man nicht verlieren kann. im gegenzug fnd ich es befremdlich, dass man so gar keine ambitionen bei einem spiel haben kann...), zweiteres ist etwas, an dem er arbeiten muss.
und das geht mit eurer hilfe und das stichwort ist: sozialisation.
wenn es seine freunde nicht stört, dann misch dich nicht ein. das machen sie unter sich aus. aber wenn ihr als familie spielt, würde ich regeln aufstellen: wer rumbrüllt und ausfallend wird, der darf nicht mehr mitspielen ab der 3. verwarnung. dazu gib zeig ihm wege auf, wie er seine wut regeln kann. z.b. sollte er die möglichkeit haben das zimmer kurz zu verlassen, sackig zu sein, im bad ne runde zu schimpfen, will er aber weiter mitspielen, muss er sich benehmen.

über kleinere verstimmungen würde ich hinwegsehen.
mein sohn kommt sehr nach mir und der heult auch ganzh schnell, wenn das spiel eine richtung einnimmt, die gegenteilig für ihn sein könnte. nur hat er das glück, dass ich ihn sehr gut verstehe;-)

im übrigen hasse ich noch heute spiele, wie z.b. monopoly. da wird einem vorgemacht, man könnte mit strategie viel ausrichten, im prinzip istg es aber doch reine glücksspiel. keine der erwachsenen meiner familie spielt dieses spiel noch mit mir, weil ich dabei immer schlechte laune bekomme.und zu meinem leidwesen liebt mein sohn das spiel#schock und die erziehung geht weiter, bei mir selber...

lg

7

Ach Schullek,

ist das schön, eine verwandte Spielerseele...
wenn ich spiele, will ich auch gewinnen und Monopoly hat mir schon einige Silvesterabende verdorben, das spiele ich weder mit meinem Mann noch mit meinen Eltern. Ich bin mir sicher, dass mir da in jede Strategie mit Absicht reingefahren wird und ich muss mir dann anhören, wie man sich nur so anstellen kann, es ist doch nur ein Spiel. Ich spiels noch mit meinen KIndern, aber da auch ungern. Meine Kindern sind total unterschiedlich. Die Große kann verlieren, ist nicht sauer, aber traurig, weil sie lieber gwonnen hätte. Die Mittlere ist wie das Kinder der TE, wenn beim "Mensch ärger Dich nicht" alle schon eine 6 hatten und sie noch nicht, heult sie schon, weil sie ja ganz sicher verlieren wird. Und der Kleinen ist es ganz egal, ob sie gewinnnt oder verliert und das Schicksal will es so, dass sie am häufigsten die Siegerin ist...Bei Kartenspielen z.B. Romme`kann ich mit dem Verlieren besser umgehen, da ärger ich mich nur über mich selber.

VG
S.

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Hallo,

ja, mein 8-jähriger ist auch so.
Allerdings nicht immer, hauptsächlich wenn er gegen seinen Vater Playstation spielt. Von schreien, heulen, schimpfen, türenknallen ist alles dabei.

Das ganze zerrt so an meinen Nerven, dass ich neulich eine Woche Playstation-Verbot verhängt habe.
Also er durfte zwar spielen, aber nicht gegen seinen Vater.

Wenn er bei mir bei einem Spiel wie bei dir beschrieben so ein Theater machen würde, würde ich sofort aufhören zu spielen und das Spiel wegpacken.

Einfach, weil es dann auch keinen Spaß macht.

Wenn er mit Freunden spielt, geht es einigermassen. Sollte es nervig werden, würde ich versuchen, sie zu einem anderen Spiel zu bringen und ihn mir danach wenn der Besuch weg ist, vorknöpfen und androhen, dass beim nächsten Mal kein Besuch mehr kommen darf.

Woanders können sie meist ganz gut verlieren ;-)

LG

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welches Kind verliert schon gerne?

ich würd nicht versuchen, dem Kind anzugewöhnen, dass es gerne verliert (Gefühle zu beeinflussen ist nicht so leicht), sondern den umgang mit dem frust trainieren.

wenn mein Kind ein spiel durch die gegend werfen würde (egal welches Kind), würde es ordentlich ärger bekommen. meine kinder wissen, dass das völlig tabu ist. sie können sich gerne nach dem spiel von mir trösten lassen oder schmollend verschwinden, wenn sie wollen, aber Sachen durch die gegend werfen oder leuten zu sagen, sie wären bescheuert, ist ein absolutes NOGO, das würde ich mir nie bieten lassen.

ich denke, du solltest deinem Kind deutliche grenzen setzen, und wenn es die nicht einhält, kann es leider nicht mitspielen. was meinst du, wie schnell er das lernt, wenn er klare ansagen bekommt...

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Also bei Mädn raste ich schon aus, wenn ein Männchen von mir geschmissen wird und wehe ich werde letzte, da fliegt das Brett schonmal.

Meine Tochter und meinem Mann macht das nichts, die feiern sogar wenn sie letzte werden. Mein Sohn dagegen ist wie ich, sehr tempramentvoll. Ich denke Kinder unter sich haben da am wenigsten Probleme mit, denen gehts nur um Spass und Schadenfreude. Ob man das wegerziehen kann, glaube ich nicht, vielleicht wird man im alter etwas ruhiger.

Gewinnen geht einher mit Ehrgeiz und Stolz und wollen/fördern wir Eltern nicht ständig unsere Kinder auf, ehrgeizig und Stolz auf das erreichte zu sein und im gleichen atemzug sollen sie aber auch verlieren können, das ist Paradox.

C.U.

5

du meintest jetzt nicht ernsthaft, dass DU mit dem spiel durch die gegend schmeisst, wenn du verlierst, oder? #kratz

6

DASS habe ich mich jetzt auch gerade gefragt #schock

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Hallo,

ich war früher auch so, und meine Eltern haben es ignoriert.

Der "Erfolg" war, dass ich mit 20 noch nicht verlieren konnte und damit meine Freunde genervt habe. Ich habe dann daran gearbeitet und heute macht es mir wenig aus.

Unsere Tochter (7,5) ist auch so, und ich ignoriere es bewußt nicht. Wenn sie anfängt, zu zicken, weil sie meint, dass sie verliert, breche ich das Spiel konsequent ab, oder schließe sie aus, wenn der Kleine weiter spielen möchte, und sage ihr auch, dass ich so keine Lust habe, mit ihr zu spielen.
Es gibt zwar Tage und Spiele, wo das immer noch schlecht klappt, aber im großen und ganzen nimmt sie es schon mit mehr Langmut als ich in dem Alter.
Ich glaube, wenn sie mit Freunden spielt, nimmt sie sich noch mehr zusammen, als zu Hause. Die meisten Kinder haben nämlich auch keine Lust auf so ein Rumpelstilzchen am Tisch.

Bei Eurer Situation mit den anderen Kindern hätte ich mich, glaube ich, auch so lange raus gehalten, wie es nicht den Eindruck erweckt, sich zu einem richtigen Streit auszuwachsen.

LG

Heike

9

Es gibt auch viele Erwachsene die nicht verlieren können. Mein Uropa hat auch mal so sehr geärgert, dass er die Spielkarten ins offene Feuer warf. Mein Ex Freund konnte auch nicht verlieren. Entweder es flog der Controller gegen die Wand oder die Spielfiguren vom Tisch. Irgendwann hab ich nicht mehr zugesehen und er musste sich damit abfinden dass ich nicht mehr mit ihm spielen wollte.

Grundsätzlich bin ich dafür dass die Kinder sich das untereinander ausmachen. Sich ärgern und fluchen ist ok, aber herum schreien und Spiele durch die Gegend werfen würde ich nicht dulden. Mein Sohn ist noch zu jung, ich wüsste nicht wie ich seine Wutanfälle "behandeln" sollte, aber fliegt ein Spiel durch den Raum wird es weg geräumt und aus.

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Hallo Bille, ehrlich gesagt möchte ich nicht, dass in meinem Haus andere als "bescheuert" tituliert werden. Dahingehend muss dein Sohn schon lernen sich zu regulieren. Das hat auch nichts damit zu tun, dass er "verlieren können muss" - dieses Gefühl ist nun mal subjektiv vorhanden wie eben auch Eifersucht etc. - er muss sich aber selbst soweit unter Kontrolle kriegen, dass die Grenzen der anderen nicht überschritten werden.

Ich wäre also eingeschritten, wenn ich diesen Satz gehört hätte. Die Kinder lernen schließlich auch voneinander .... Mein Großer ist 6,5 Jahre und er kann mal besser verlieren oder mal nicht. Aber durch die Gegend wurde noch nie was geworfen oder er ausfällig. Dahingehend ist er wohl relaxter als dein Sohn. Mein Kleiner (2,75) hingegen ist eher ein Temperamentsbündel - obwohl auch er zur Zeit noch gut verlieren kann (bei ihm reicht es aber auch zu sagen 1. Sieger, 2. Sieger .... das funktioniert bei 7-jährigen aber leider nicht mehr).

Ich habe mal gehört, dass man als "Spielsieger" nicht so abfeiern soll, da dies die anderen ja noch mehr in die Verliererposition drückt. So haben wir es immer gehandhabt, ob es alledings daran liegt, dass meine verlieren können weiß ich leider nicht.

VG
B

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Hallo,

vielen Dank für eure Tipps und Meinungen.

Jetzt kann ich ja mal meine Reaktionen "outen".

In dem Spiel mit Bruder und Nachbar hab ich irgendwann die Reißleine gezogen und ihm gesagt, dass ich Geschrei und Schimpfwörter jetzt genug gehört habe und ihn beim nächsten Geschrei aus dem Spiel genommen. Nach ca. 5 min. im Nebenzimmer war die Wut verraucht, aber er wollte dann auch bei dem Spiel nicht mehr mitspielen - für mich ok.

Passiert es in einem Spiel bei dem nur Familienmitglieder dabei sind, bekommt er max. 2 Verwarnungen, dass wir kein Geschrei und keine Schimpfwörter hören möchten, dann darf er nicht mehr mitspielen. Will er oft dann auch gar nicht mehr...
Blöd ist es, wenn dann alle Spielfiguren schon weggefegt wurden, dann ist der Kleine natürlich auch sauer... ist dann aber leider nicht zu ändern.

In der Schule ist er auch sehr ehrgeizig und will immer der Beste sein - hier sind die Reaktionen aber im "normalen" Bereich.

Ich hoffe wir kriegen gemeinsam noch "die Kurve".

LG an alle

Bille

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Mein Mann (übrigens 36.... also geringfügig älter:-p) hat sich heut beim Dartspielen mal genauso aufgeführt.... naja vielleicht nicht ganz soo schlimm - aber meine mittlere ist auch so...

Ich spiele gewisse Spiele nicht mehr mit ihr, eben weil es oft so läuft....das gefällt ihr natürlich niicht, aber es hiilft niccht wirklich