Wie kann ich helfen. Kind stark entwicklungsverzögert!

Es geht um meine Freundin. Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Ich möchte ihr gern "helfen". Ihr Kind ist 5,5 Jahre alt. Es ist stark entwicklungsverzögert. D.h. Feinmotorik, Grobmotorik, Sauberkeitserziehung und noch einen Punkt, aber den habe ich vergessen. #schock Das alles hat eine Psychologin festgestellt, wo er bereits in Behandlung ist. (Sauberkeitserziehung sieht sie JEDEN Tag selbst.) Sie hat mir erzählt sie möchte nun den Kindergarten wechseln. Ja, in unserem Kindergarten läuft einiges schief!! Gewaltig! Das würde aber den Rahmen sprengen. Sie schiebt es auf den Kindergarten. Ich bin aber der Meinung, dass Kinder zu Hause erzogen und gefördert werden. #schwitz Ich sehe ja auch wie es zu Hause läuft. Ich möchte Sie aber nicht verletzen. Sie ist krank (Langzeit) und hat ihre eigenen psychischen Probleme mit sich selbst. Es tut mir aber so unendlich leid für das Kind, dass ich ihr gern helfen würde. Habe auch bereits überlegt das Kind mal "allein" zu mir zu holen zum spielen, also ohne Mama und Geschwisterchen. Dann mal schauen wie er sich so verhält. Er hört NULL KOMMA NULL NULL. Versucht mit negativen Dingen die Liebe der Mama zu suchen. Die Liebe der Mama geht unbewusst nur auf das kleine Kind über. Das wird gelobt und gemacht und getan. (Davon mal abgesehen, dass es auch nicht hört...) Ich mag die Eltern wirklich sehr. Die Kinder in meiner Wohnung, darauf habe ich keine Lust und es nervt einfach nur wenn sie da sind. Man kann nicht mal 2 Minuten Ruhe haben. Sie schreien, ärgern, räumen Schränke aus, kippen alle Kisten aus und kein anderes Kind nervt so wie diese beiden, was ich aber wie gesagt auf deren Erziehung schiebe. #zitter Ich weiß nicht wie ich ihr helfen kann. Will sie nicht verletzen und mich auch nicht zu sehr reinhängen. Sie ist aber nun mal meine Freundin und ich möchte sie auch nicht hängen lassen. #winke

#danke

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Hallo,

das Kind ist in psychologischer Betreuung, aber nicht in Kinderärztlicher Betreuung? Sollte das Kind wirlich stark in Grob- und Feinmotorik entwicklungsverzögert sein, sollte doch mehr als eine psychologische Therapie erfolgen.

Und das ein Kind mit 5,5 Jahren noch nicht trocken ist, liegt nach Deiner Meinung an der Erziehung?

Wenn Du der Mutter helfen möchtest, empfiehl ihr den Besuch eines SPZ um eventuelle echte Entwicklungsverzögerungen festzustellen.

Selbstverständlich werden KInder zuhause erzogen und gefördert. Aber manchmal braucht es zusätzlicher Förderungen.

LG Andrea

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Danke für die Antwort. Natürlich sind sie in ärztlicher Betreuung.

Was ist ein SPZ?

Das Wort "Sauberkeitserziehung" kommt nicht von mir sondern vom Arzt und Psychologen. Wenn "nur" das wäre, wäre ja alles halb so schlimm. Nur mal zur Einschätzung. Er hat jeden Tag mindestens 3! nasse Hosen. Ja er hat auch eine organische Ursache, aber es liegt vermutlich auch an der Aufmerksamkeit... So traurig es klingt. Nach dem Motto: Wenn ich in die Hose mache schimpft sie wenigstens mit mir..., wenn nicht würde sie mich ignorieren. So meinte ich das eher mit Erziehung. Dahingehend kann man das Kind ja beeinflussen, zumal er mit 3 Jahren ca. für ein halbes Jahr trocken war! #winke

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Hallo,

mit erzwungener "Sauberkeitserziehung" bei eventuell entwicklungsverzögerten Kindern bin ich sehr zurückhaltend. Zudem schreibst Du das KInd habe organische Probleme. Da ist schimpfen sicher nicht die beste Therapie.....

Ein SPZ ist ein "Sozialpädiatrisches Zentrum", also die Abteilung einer Kinderklinik in der Kinder ambulant diagnostiziert und auch therapiert werden.

Du magst die Eltern, hälst sie aber menschlich und erzieherisch für absolute Null-Nummern? Irgendetwas passt an der Geschichte nicht.

LG Andrea

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Vielleicht wäre ein Heilpädagogische Kiga was.

Ansonsten biete ihr doch mal an, mit dem Jungen oder auch beiden, wenn du dir das zu traust, mal auf den Spielplatz zu gehen oder was in der Art, um ihr etwas Arbeit abzunehmen, ganz ohne Vorwürfe. Meine Jungs haben sich in "Dauerstreitphasen" auf "neutralem" Gelände deutlich besser verstanden.

Eine Erziehungsberatung, damit sie mit ihren Jungs besser klar kommen, wäre wohl auch anzuraten.

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Ist deine Freundin denn selber der Meinung, dass sie Hilfe braucht?

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Sie ist der Meinung nicht sie braucht Hilfe, sondern das Kind.

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Dann läufst du Gefahr, dass du dir beim Helfen eine blutige Nase holst, fürchte ich...

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Da die Mutter die Probleme ihrer Kinder offenbar schon erkannt und eingesehen hat, wirst du nichts mehr tun können - was auch? Willst du ihr jetzt echt unter die Nase reiben, dass ihre psychischen Erkrankungen die Ursache der Behinderungen (und ja, nichts anderes ist das) ihres Kindes ist? Du willst die Kinder nicht zu dir holen, weil sie dich nerven, auf der anderen Seite willst du es doch mal machen um zu testen, was sie alles so falsch macht. Dass "zu Hause" etwas ganz anderes ist als "Besuch" sollte dir doch klar sein. Du findest die Kinder ganz furchtbar und willst sie nicht mal in deiner Nähe haben - nun, die Mutter hat diese Wahl nicht. Trotz ihrer eigenen Probleme kümmert sie sich noch um ihre Kinder und versorgt sie so gut es eben geht.
Das Kind ist definitiv nun langsam alt genug, dass eine Diagnostik anlaufen kann. Wenn es bei einer Psychologin in Behandlung ist, werden ja sicher psychische Erkrankungen vermutet, vielleicht auch in Verbindung mit einer geistigen Behinderung, die eben eine bisherige Diagnostik unmöglich gemacht hat. Allerdings ist eine Psychologin keine Ärztin. Er sollte also in das bereits vorgeschlagene SPZ gehen für die allgemeine Diagnostik und dann weiter in die KJP für die Diagnostik der Psychiatrie. Du sagst, er hört/reagiert nicht - spricht er denn altersgemäß?

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Vielleicht kam es etwas sehr extrem rüber wie ich es geschrieben habe. Von Grund auf mag ich die Kinder auch, nur das geschreie usw. nervt mich extrem. Und nein zu Hause verhalten sie sich GENAUSO, wie wenn sie bei mir zu Besuch sind. Da gibt es KEINEN Unterschied! Ich will ihr nichts vorhalten, was sie alles falsch macht. Mit dem Besuch bei uns hatte ich eher an Entlastung gedacht bzw. als Hilfe für die Mutter. Naja letztendlich kann ich ihr Kind auch nicht erziehen und es ist auch nicht meine Aufgabe. Eine Sprachverzögerung hat er auch, soweit ich das beurteilen kann. Denke ich jedenfalls, weil er undeutlich spricht. Das sollte ja mit 5,5 nicht mehr der Fall sein. Ich will jetzt nicht als Klugschei... dastehen, aber zum Vergleich spricht meiner mit 4 klarer und deutlicher. Wobei ich bei ihrem kleinen Kind auch denke, dass es sprachlich noch etwas hinterher hängt. Ich verstehe mit 3 Jahren fast kein Wort was er spricht. #winke

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Siehst du, genau das passt an deinem Schreiben nicht. Du redest auf der einen Seite (deine Meinung) von einem quasi nicht erzogenen Kind und nennst eine ganze Menge an Beispielen von seinem "unerzogenen" Verhalten. Du, das machen meine Kinder auch...ABER: Meine Kinder haben eine ganze Reihe an Behinderungen. Sie verhalten sich mitnichten anders als der von dir beschriebene Junge. In dem Alter (wie dieser Junge ist) hieß es damals bei uns auch "Entwicklungsverzögerung" - Heute ist das Ganze ausdiagnostiziert und es heißt: Geistige Behinderung (IQ unter 50), Frühkindlicher Autismus, AVWS, verschiedene Fehlbildungen am gesamten Körper (also von Skoliose bis Blindheit ist alles dabei), Bronchialasthma, kaum spontane Sprache (mein Jüngster ist heute 7 Jahre),...naja ich bin sicher, ich habe noch die Hälfte vergessen. Meine Söhne sind natürlich schwerst mehrfachbehindert und pflegebedürftig. Schon seit Beginn des Kindergartens haben Sie eine I-Kraft dort. Jetzt in der Schule natürlich auch. 1:1 Betreuung - ohne geht absolut nicht.
Um nun wieder den Bogen zurück zu dem Sohn deiner Freundin zu bekommen... es gab da schon Fachkräfte, die das Verhalten des Kindes entsprechend auffällig fanden. Er hat bereits Diagnosen bekommen. Entwicklungsverzögerung heißt immer soviel wie: kein Mensch weiß, was das Kind eigentlich genau hat und solange das der Fall ist (also ungefähr bis zur Einschulung) nennt man das so. Niemand will einem Kind ja unnötig einen falschen Stempel aufdrücken. Und falsche Gutachten, die einmal in Umlauf gebracht wurden, sind nur sehr schwer wieder aufzuhalten. Aber dass da "Etwas" ist, ist absolut klar.
Du kannst ihr den Tipp geben, dass sie sich mal an die Frühförderstelle wendet. Ansonsten kann sie zu ihrer Entlastung die Pflegestufe und den Schwerbehinderenausweis für das Kind beantragen. Das entlastet sie finanziell und auch zeitlich. Im Grunde ist das echt das Einzige, was wirklich hilft.

Hat das Kind im Kindergarten eine I-Kraft?

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Ich bin aber der Meinung, dass Kinder zu Hause erzogen und gefördert werden

Das ist totaler Quatsch. Die Kita ist ein Lern- und Bildungsort. Und wenn dort totaler Mist läuft, dann wird es zuhause schwer.

Bekommt das Kind Ergotherapie? Wie sind die Kinderuntersuchungen beim Kinderarzt gelaufen? Gibt es da festgestellte Defizite und was wird dann getan?

Ich würde eine Erziehungsberatungsstelle aufsuchen, mit der Mutter. Damit sie Hilfe bekommt und zum Start eine Mutter-Kind-Kur, die - Achtung! - auch psychotherapeutisches Angebot haben. Wenn nach der Kur Bedarf ist und sie überfordert ist, dann kann man eine familienpädagogische Erziehungshilfe beim Jugendamt beantragen und die Mutter kann psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.

Du kannst die Mutter entlasten, wenn Du den Jungen mal zu Dir holst, damit sie mal durchatmen kann. Aber bedenke: auch wenn er sich bei Dir anders verhält, dann ist das kein Beweis für irgendwas. Von Laien-Beratung - auch wenn sie gut gemeint ist - halte ich nichts.

Gibt es auch einen Vater????? Was ist mit dem?

Gruß

Manavgat

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Naja aber die ganze Erzieungsarbeit auf die Kita abzuwälzen, halte ich bei einem Betreuungsschlüssel von 1 zu 15 nicht besonders sinnvoll. Mag sein, dass die Kinder dort was lernen. Die Hauptarbeit haben aber die Eltern.

Kinderarztbesuche kann ich leider nicht beurteilen. Der Kinderarzt wird wohl aktuell gewechselt.

Die Mutter-Kind-Kur hat sie bereits hinter sich. incl. psychotherapeutischer Betreuung.

Das Kind verhält sich eben bei mir nicht anders als bei der Mutter, das ist ja das was mir Angst macht...

Ja es gibt einen Vater, der im "kinderlosen Leben" sehr klug ist, in einer hohen Führungsposition tätig ist, aber die Augen verschließt. Treu nach dem Motto: "Die Kinder werden das schon machen!" :-[

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Hallo hoehni,

es scheint dir ja wirklich ein Anliegen zu sein, ihr zu helfen.
Allerdings finde ich, über eine echte Freundin sollte man in jedem Fall etwas positiver schreiben als du es tust!
Und vor allem solltest du, wenn es dir wirklich ernst ist und sie wirklich deine Freundin ist, mit IHR reden und ihr die obige Frage stellen!

Hier hast du für solch Lösungen ja schon viele Tipps bekommen:
SPZ, Mutter-Kind-Kur, Erziehungsberatung, Heilpädagogischer Kindergarten.

Die beste Hilfe ist aber als Freundin, wenn du für die Mutter da bist, ihr zuhörst, denn sie macht sich sicher viele Gedanken, von denen du keine Ahnung hast.
Und wenn du ihr die Kinder mal zwei Stunden abnimmst, ist das eine riesige Hilfe, dann kann sie nämlich auch mal durchatmen und hat Ruhe, um zu sich zu kommen. Vielleicht braucht sie ja auch das mal, um endlich die richtigen Schritte unternehmen zu können.