Huhu,
jaja… Schublade auf, Stereotyp rein, Schublade wieder zu … ich weiß!
Trotzdem. Gestern bekam ich eine Einladung zu einer Theatervorführung der Klasse meines Sohnes (3. Klasse). Dort hatten alle Kinder unterschrieben. Es sind 8 Jungen in der Klasse und 19 Mädchen. Die Unterschriften der Mädchen waren ausnahmslos schön geschwungen, leserlich, mit Herzchen oder Kringeln als i-Punkt, … Die Schrift sah schon fast aus wie die von Erwachsenen.
Die Unterschriften der Jungen sahen ausnahmslos aus wie aus dem Kindergarten. Groß- und Kleinbuchstaben vermischt, krakelig, schief, Buchstaben in unterschiedlicher Größe,…
Wirklich! Von den 8 Jungs war keiner mit einer schönen Handschrift dabei. Und bei 19 Mädchen keines mit einer schlechten Handschrift.
Ich habe (weil sie bei uns einmal HA gemacht haben, als sie zu Besuch waren) Hefte von drei Jungs aus der Klasse meines Sohnes gesehen. Ich dachte bis dahin, die Heftführung meines Sohnes sei unterirdisch! Aber die anderen drei Jungs haben das tatsächlich noch getoppt. Da wurde zum Teil in der Mitte der Seite angefangen zu schreiben, es wurde über den Rand geschrieben, die Lineatur wurde komplett ignoriert, in Mathe wurden die Aufgaben nicht bündig untereinandergeschrieben, es wurde nicht radiert, sondern flächig überkritzelt, in Geometrie wurde für Zeichnungen kein Lineal benutzt, ...
Warum ist das so? Hat wirklich der überwiegende Anteil von Jungen Probleme mit der Feinmotorik? Mein Sohn baut viel Lego etc. und eigentlich malt er auch ganz gerne (wenn auch nicht sehr sorgfältig).
LG
Hanna
Unterschiede Jungen - Mädchen
mir ist in der klasse meiner großen (damals 3. klasse) mal aufgefallen
-mädchen kommen morgens in den raum, setzen sich, holen federtasche raus und malen oder lesen ein buch, kichern maximal leise mit freundin
-jungs kommen morgens rein, lassen urgebrüll los, hauen sich auf brustkorb, schmeißen ranzen voraus und rutschen schwungvoll auf knien hinterher, rempeln sich grob an und pöbeln....
den unterschied fand ich schon krass in dem moment.
ich habe 2 töchter und kenne so ein verhalten, wie es die jungs gezeigt haben, gar nicht. mein drittes kind ist ein junge (erst 13 monate) ich bin seeeehr gespannt..... !
lg
huhu,
göttlich deine beschreibung
lg
Du hast sooooo recht!
Ich werde nie vergessen, wie ich unsere Tochter nach unserem Umzug das erste Mal in den neuen Kindergarten gebracht habe. Damals hatte ich unseren 4 Monate alten Sohn in der Tragetasche vom Kinderwagen.
Wir kommen also in den Flur und da balgte sich so ein Pulk von Jungs in einer Lautstärke und Intensität bis auf den Flur raus, dass ich ich da mit meinem kleinen, süßen Baby stand und dachte "So wird mein MEIN kleiner, süßer Junge nie werden!" Ich hatte bis dahin ja nur 5 Jahre Mädchenerziehungserfahrung. Das ist zwar auch nicht immer einfach, aber anders als bei Jungs.
Ich muss sagen, er war auch immer ein sehr liebes entspanntes Baby. Aber dann... Er ist laut (-er als seine Schwester), er kloppt sich auch mal, er ist agiler und überhaupt: Eben jenes sich auf die Brust hauende, Urschrei von sich gebende Wesen von dem du da berichtest.
LG vom
Hallo Hanna,
ich scheine da einen sehr untypischen Jung zu haben. Die Schrift meines Sohnes ist weitweg von "schön geschwungen, leserlich, mit Herzchen oder Kringeln als i-Punkt," aber auch sicher auch keine "wie aus dem Kindergarten. Groß- und Kleinbuchstaben vermischt, krakelig, schief, Buchstaben in unterschiedlicher Größe,…"
Und das schon sehr lange (er ist jetzt in der 5.)
Auch die Beschreibung der Hefte hat nichts mit den Heften meines Sohnes gemeinsam. Aber Max malt schon seit frühester Kindheit sehr gerne und stundenlang.
Mir geht es aber sehr oft so, wenn hier das Verhalten von Jungs beschrieben wird: ich erkenne Null. Mein Sohn scheint also da eine sehr große Ausnahme zu sein.
LG,
Natalia
Huhu,
mir ging es nicht so sehr um typische Jungs im Allgemeinen, sondern in diesem Fall wirklich um die Feinmotorik. Mein Sohn ist vermutlich kein "typischer" Junge (liest sehr viel, mag kein Fußball), aber mich hat es schon verblüfft, dass die Unterschiede in der Schrift wirklich so stark waren (m. E. ein Unterschied von ca. 2 Jahren), dass ich mich gefragt habe, ob da ein entwicklungstechnisches Phänomen dahintersteckt. Will sagen, das ist von mir ein "wissenschaftliches" Interesse, weil auch in meiner Schulzeit die Jungs in den untereren Klassen im Schnitt eine viel unleserliche Schrift hatten als die Mädchen.
Liegts am Testosteron, oder daran, dass Männer ein anderes Verhältnis Muskeln zu Körperfett haben, ... ? Liegt es an den Hobbys und Aktivitäten? Mein Sohn hat schon immer gerne Bügelperlen gemacht oder Lego gebaut, da sagt man ja immer, dass es die Feinmotorik fördert, aber für eine schöne Schrift hat das nichts gebracht.
Mein Vater hingegen hat eine schöne Schrift. Ist es doch Erziehungs- bzw. Bildungssache? Liegt es gar an der Schrift? Vor 100... 500 Jahren schrieben vermutlich deutlich mehr Männer, und die Schrift war verschnörkelt und harmonisch, wenn man sich mal diesen Brief von Goethe ansieht:
http://www.deutsches-museum.de/uploads/pics/brief2_03.jpg
Gerade frage ich mich, wie ich als Lehrer damit umgehe. Wenn ich so eine große Bandbreite an Schrift und Heftführung habe, ich müsste hier ja vielen Jungen eine 5 verpassen oder sie zur Ergotherapie schicken... Nehme ich die Mädels als Maßstab oder den besten Jungen?
Ich habe gestern noch gegooglet und habe eine Aussage gefunden, dass sich bei Jungen zuerst die Grobmotorik weiter entwickelt und in der Pubertät dann erst die Feinmotorik, und bei Mädchen ist es andersherum, zuerst die Feinmotorik und dann die Grobmotorik. Nach der Pubertät sind dann beide Geschlechter theoretisch gleich "geschickt". Ob es stimmt!? Keine Ahnung...
Eine andere Quelle kann dies auch nicht beantworten:
http://www.ifp.bayern.de/projekte/laufende/krombholz-motorik2.html
"Inwieweit die Unterschiede in den motorischen Leistungen zwischen den Geschlechtern auf genetischen Ursachen oder unterschiedlichen Vorbilder und Anregungen beruhen, ist derzeit nicht zu beantworten."
LG
Hanna
"Inwieweit die Unterschiede in den motorischen Leistungen zwischen den Geschlechtern auf genetischen Ursachen oder unterschiedlichen Vorbilder und Anregungen beruhen, ist derzeit nicht zu beantworten."
Ich habe da meine eigene Theorie In meinen Augen liegt viel an diesen "ach, das sind Jungs", womit alles erklärt und abgehackt wird. In meinen Augen heute stärker denn je.
Solche Hefte wie du beschreibst werden hier einfach nicht akzeptiert, egal ob Junge oder Mädchen (und wie ich im Thread gelesen habe, sind wir nicht die einzige). Die KInder lernen also unabhängig vom Geschlecht, dass bestimmte Sache so nicht gehen. In der Grundschule hatte mein Sohn öfters Freunde da, die auch bie uns Hausaufgaben gemacht haben. Ich habe nie einen Heft gesehen, der so katastrophal aussah, wie von dir beschrieben.
Aber ein interessantes Thema ist das schon. Ich glaube an sich schon, dass Jungs und Mädchen unterschiedlich sind. Ganz sicher! Aber vieles kommt in meinen Augen über die Erziehung/Kultur.
LG,
Natalia
hallo,
wenn wir mal im schubladendenken bleiben, dann meine ich, dass mädchen und jungen schliht andere prioritäten haben.
mein sohn hat, für meine begriffe, eine gute handschrift. aber sie ist nicht einheitlich schön, sauber und was weiß ich. ihm ist es wihtig ordentlich zu schreiben, aber schön, muss es nicht sein. und hier scheiden sich die weiblichen und männlichen geister.
auch malt mein sohn mit anderen prioritäten als ich damals.
er malt viele bilder mit kämpfenden und die sehen ehrlich gesagt alle gleich aus. kopg, hals, runder bauch, beine (obwohl er das durchaus besser kann). der punkt ist aber: interessiert ihn nicht, das alle männchen gleich aussehen. die details, die unterschiede stellen bei ihm die waffen dar. de werden sehr detailliert gezeichnet. oder was sonst so rundrum passietr und ihm wichtig erscheint. da legt er besonderes augenmerk drauf. er zeichnet auch am liebsten mit bleistift. denn es geht ihm nicht um die schönheit des bildes, sondern er will was bestimmtes aufs papir bringen und dazu reicht der bleistift.
das sah bei mir als kind ganz anders aus.
er bastelt sich oft selbst sammelkarten. ich hätte da als kind ein lineal genommen und akkurate linien und abgemessenem abstand gemalt. er zieht sie freihand. denn es kommt ihm ncith drauf an, dass die karte an sich schön aussieht, sondern der inhalt ist wichtig.
gsd hat mein sohn lehrerinnen, die akzeptieren, dass es unterschiedliche kinder gibt (ob nun mädchen und jungen oder generell). und das man das ideal, dass manche kinder, häufig eben mädchen, verkörpern, nicht als standard nehmen darf.
lg
Hallo,
in der Klasse meines Großen (15 Jungs, 6 Mädchen) hat genau 1 Junge eine wunderschöne Handschrift - alle anderen krakeln vor sich hin. Die Mädels hingegen habe allesamt toll geführte Hefte, saubere Schrift und immer einen ordentlichen Ranzen.
Die anderen Jungs sehen aber auch nicht ein, dass sie schrecklich schreiben (meiner inkl.).
Woher das kommt, weiß ich nicht. Aber ich finde es nicht schlimm. So lange man es lesen kann....
Richtig blöd war in den ersten beiden Schuljahren die Tatsache, dass es z.B. in Religion Preise für schön verzierte/bemalte Hefte und Blümchen/Herzen anstatt I-Punkt gab. Die Jungs standen immer nur völlig neben sich und haben nie verstanden, um was es eigentlich geht.
Wobei sich mir der Sinn dieser Aktionen in einem Unterrichtsfach auch nicht erschliesst....
Allerdings muss ich sagen, dass mein Sohn und seine besten Freunde aus der Klasse in Mathe sehr genau und korrekt arbeiten - meist besser als die Mädchen (in Geometrie z.B. stören die Blümchenverzierungen eher als dass sie irgendeinen Nutzen haben...).
So gesehen denke ich, dass die Mehrheit der Jungs eher zielorientiert arbeitet, während die meisten Mädels mehr Wert auf die Form legen.
LG
"So gesehen denke ich, dass die Mehrheit der Jungs eher zielorientiert arbeitet, während die meisten Mädels mehr Wert auf die Form legen."
Das ist bestimmt so ein Männer Frauen Ding.
Wenn mein Mann bei uns im Haus Licht anmacht, dann nur, weil es vorher zu dunkel war und er mehr Licht will. Einfach eine grelle Deckenlampe an und fertig. Wenn ich Licht anmache, dann soll es auch gut aussehen. Also statt einer grellen Deckenlampe lieber 10 kleine Beistell- und Dekolampen
Da trifft deine Beschreibung von zielorientiert/äußere Form genau zu.
Ja - das kenne ich!
Hallo,
Unsere Tochter ist ebenfalls in der 3. Klasse und ich finde ihre Handschrift ganz furchtbar krakelig.
Sie hält aber auch den Stift ganz komisch, krampfig irgendwie.
Und ja, sie ist sonst ein "typisches" Mädchen.
LG
Hier, ich habe einen Sohn mit einer schönen Handschrift (auf jeden Fall dafür, dass er erst in der ertsen Klasse ist) und er macht alles so ordentlich und korrekt, dass das schon sein Arbeitstempo deutlich einschränkt...
Ist er jetzt nicht normal ?
Aber zur Not habe ich ja da noch einen ganz normalen Jungen zu Hause, total chaotisch
HI,
wenn mein Sohn will, dann kann er schön schreiben, sonst wird geschmiert was das Zeug hält, manchmal ists für ne Zeitlang etwas besser wenn die Lehrerin drunter schreibt, sie kann seine Schrift nicht lesen oder er eben nen Punkt zur besseren Note verschenkt hat weil man den Buchstaben nicht eindeutig erkennen konnte...
hatte auch mal Einblick in die Hefte von Mitschülern und war dann beruhigt, daß die ähnlich schreiben
muss an den Genen liegen
lg
Hallo!
In so einem Fall hilft eine despotische Lehrerin. Mein Bruder hatte eine super Schrift. Die seelischen Schaeden hat er selbst im Psychologiestudium nicht ueberwunden... Un kaum kam er aus der Schule, lies er die Sau raus...
In der Tierwelt (zu der wir grob gesagt auch gehoeren) gibt es eben Maennchen und Weibchen... Wenn mir trotz Emanzipation einer dieser ungehobelten Kerle mit wiederlicher Handschrift meinen Roller wieder in Bewegungs setzt oder die Klospuelung repariert, freue ich mich. Wir gehen denen ja auch mit uneserem gezicke auf die Nerven...
Solange sich Maenner und Frauen vertragen (und das tun sie oft) sind soche Vergleiche eher belustigend (aber oft wahr).
LG
Mein Grosser war letztes Jahr in der 3. Klasse. Wenn der sein Heft so geführt hätte, wie von dir beschrieben, hätte er jedes Mal alles neu schreiben müssen - entweder weil die Lehrerin/der Lehrer oder ich das verlangt hätten.
Ansonsten ist der Punkt "Schönschreiben" in der Tat ein ewiges Problem bei meinen Jungs. Beide waren aber von Anfang an fähig, ihre Namen normal, nicht krakelig und in der korrekten Gross- und Kleinschreibung zu schreiben. Also, so wie von dir beschrieben, schreibt keiner der Beiden.
Ach wenn sie wirklich keine Schönschreibschrift haben und sie ständig daran erinnert werden müssen, sauber zu arbeiten weil es sonst doch mal unleserlich werden kann...
Ich gebe aber zu, dass ich diese "typischen" Mädchenkringel anstelle von normalen Punkten ganz fürchterlich finde... ich selbst habe nie so geschrieben.
LG,
Lyss