Hallo ihr Lieben,
ich habe mich hier wegen der Probleme meiner Tochter angemeldet. Sie ist 11 Jahre alt und hat große Probleme mit der Rechtschreibung. Die Englisch und Deutschlehrerinnen haben mich und meine Frau darauf angesprochen, dass sie eine LRS bzw. Legasthenie haben könnte. Meine Frau hat das erstmal gar nicht wahrgenommen und meinte, dass man das bestimmt alles mit mehr Übungen regeln könnte. Ich habe dann einen Termin gemacht zur Testung und konnte meine Frau mit viel Mühe dazu bewegen, dass sie dieser Testung zustimmt. Die haben wir jetzt hinter uns. LRS wurde ausgeschlossen. Meine Frau war sehr froh, ich bin dagegen sehr besorgt, da meine Tochter wirklich unglaubliche Defizite aufweist und sie mit der entsprechenden Hilfe für LRSler eventuell diese Schwierigkeiten in den Griff bekommen könnte.
Ich habe mich in den letzten Tagen mal mehr mit der Diagnostik beschäftigt und habe festgestellt, dass in den meisten Fällen auch ein IQ-Test erfolgt, um LRS zu diagnostizieren/auszuschließen.
Der IQ-Test fehlte bei uns.
Sie macht wirklich in fast jeder Zeile in ihrem Heft mindestens einen Fehler.
Sie schreibt Wörter, wie:
-Gutsche (Kutsche)
stehn, gehn, ruhn (stehen, gehen, ruhen,..)
-passirt (passiert), besigte(besiegte)
-angst, anst (beides: Angst)
-die andern (die Anderen)
- nich (nicht), is (ist)
- -grussilig (gruselig)
- kamm(kam)
-reted (redet) das sind jetzt nur wenige Beispiele, die ich beim überfliegen ihrer Hefte/Blätter gefunden habe. Sie macht noch viel mehr Fehler und teilweise auch doppelte, aber das alles auszulisten würde den Rahmen sprengen.Groß- und Kleinschreibung fehlt auch irgendwie komplett, also mal schreibt sie Verben groß, mal Subjektive klein, manchmal werden auch Adjektive groß geschrieben.
Wenn hier LRS-erfahrene Eltern sind, wäre ich dankbar, wenn ihr mir sagen könntet, ob die Rechtschreibung bei euren Kids ähnlich aussieht, vielleicht kann ich auch mal privat ein Bild von ihren Schriften versenden. Ich würde sehr gerne wissen, ob sich eine Zweitmeinung lohnen würde oder eher nicht.
LG
Habt ihr Erfahrungen mit LRS/Legasthenie?
Hallo,
das ist wirklich Zufall, denn ich habe gerade heute mit meiner Cousine gesprochen. Bei ihrem 9 jährigen Sohn wurde eine LRS diagnostiziert. Dafür wurde in der Tat ein IQ-Test durchgeführt. Wie genau sich allerdings seine LRS äußert (also welche Fehler er macht), das kann ich dir leider nicht sagen, denn wir wohnen nicht im selben Bundesland und ich bin nicht nah genug dran. Er hat aber wohl auch arge Probleme einen Text zu erfassen, was dazu führt, dass er z.b. auch in Mathe schlechter ist, weil er die Aufgabe nur schwer lesen kann. Und Mathe ist eigentlich eines seiner Steckenpferde.
vg, m.
Hallo,
wenn der Sohn deiner Cousine eher Probleme mit dem sinnerfassenden Lesen hat, scheint er eine (kombinierte?) Lesestörung/ Leseschwäche zu haben, die nicht zwingend mit Problemen im Rechtschreiben einhergehen muss.
LG
delfinchen
hallo,
vielen Dank für die Info mit dem IQ-Test. So wie ich das im Internet gelesen habe, ist das auch eigentlich ein "Muss". Wir hatten auch leider kein Abschlussgespräch, sondern bekamen die Ergebnisse per Post zugesandt, das fande ich auch schon komisch.
Schade, dass du nicht mehr über die Fehler weißt.
Das Lesen ist bei ihr, soweit ich es beurteilen kann nicht so ein großes Problem. Sie stockt beim Lesen oft und vertauscht Wörter/bildet neue dazu/überspringt welche. Sie meint allerdings, wenn sie nur für sich liest ist es besser. Sie hat auch ein gutes Textverständnis, wenn sie einen Text gelesen hat, kann sie angeben worum es geht. Sie liest allerdings auch sehr langsam. Freiwillig liest sie auch leider gar nicht.
Hallo,
es gibt nicht DEN/DIE Fehler, die typisch für eine LRS/ Legasthenie sind.
Allerdings ist es richtig, dass ein IQ_Test gemacht werden muss, um eine LRS feststellen zu können. Vielleicht wurde ja aber ein solcher Test gemacht und ihr habt bloß kein Ergebnis bekommen?
Wer hat bei euch denn die Testung vorgenommen? Weißt du, welcher Rechtschreibtest vorgenommen wurde?
LG
delfinchen
Hallo und danke für die Antwort.
Ich denke auch nicht, dass es spezielle Fehler bei allem LRSlern gibt, aber vielleicht gibt es irgendwelche Parallen. Es wurde wirklich kein IQ-Test gemacht. WIr hatten nur einen Termin, dort hat meine Tochter einen Rechtschreibtest gemacht und wir hatten einen Fragebogen auszufüllen. Es gab auch leider kein Abschlussgespräch. Und ich habe leider keine Ahnung welcher Test durchgeführt wurde..
Das klingt nicht sonderlich professionelle. Eher nach einem "Institut" das euch jetzt eine kostenpflichtige Nachhilfe andrehen will.
Warum lasst ihr das nicht bei einem Kinderpsychiater oder direkt beim Schulpsychologen testen?
Hallo,
diese ganzen Fehler, du die hier aufzählst, sind für mich typische "Aussprachefehler", je nachdem, wo man herkommt, Dialekt etc.
Achtet doch mal genau drauf, wie ihr zu Hause sprecht...
lg
Hallo,
Wir sind auch gerade mit meiner Tochter (8) in der Testung. Sie wurde von der Schulpsychologin als auch von einem kinderpsychater getestet. Bei beiden wurde jeweils ein IQ Test gemacht. Meine Tochter hat allerdings auch massive Probleme beim Lesen. Das Abschlussgespräcv steht noch auch
vielen Dank für die Antwort!
Darf ich fragen, was für Fehler deine Tochter so macht?
Ups... Zu früh abgeschickt. Das Abschlussgespräch steht noch aus, allerdings um einen Nachteilsausgleich zu bekommen, müssen beide zum gleichen Ergebnis kommen so wie ich das verstanden habe. Wo wurde sie denn getestet? Sind Schulpsychologen involviert?
Lg Hope
Halli,
ein Intelligenztest wird bei der Testung auf LRS durchgeführt, um auszuschließen,dass die Probleme beim Rechtschreiben bzw. Lesen auf eine allgemeine kognitive Schwäche zurückzuführen ist, also wirklich eine Teilleistungsstörung ist. Oder es könnte herauskommen, dass deine Tochter einen extrem hohen IQ-Wert erreicht und ihre Leistungen im Bereich Lesen und Rechtschreiben in Relation gering sind.
Gruß morgenblume
Wurden Hörtest und Test auf auditive Wahrnehmung gemacht?
Und
Wurde die zuständige Schulpsychologin (örtliches Schulamt) bereits um Testung und Rat gebeten?
Gruß
Manavgat
Hallo,
vorab, ich finde es schlimm, daß jedes Kind, was Probleme mit der Rechtschreibung hat gleich mit diesem Fremdwort attackiert wird. Zum ersten muss man sich nicht wundern, daß es gehäuft derartige Probleme gibt, denn so, wie heut zu Tage lesen und schreiben gelehrt wird....ich finde das grausam.
Weiterhin bin ich der Meinung, daß Nachhilfeunterricht und üben zu Hause auch ne Menge ausmacht. Viel lesen festigt die Rechtschreibung enorm. Wenn all das nichts bringt, dann würde ich auch anfangen, mir Gedanken zu machen.
Also, wieviel liest Deine Tochter, wieviel lernt Deine Tochter zu Hause und bekommt sie schon Nachhilfe in den Fächern, in denen sie Defizite aufweist?
LG
sie hat hauptsächlich in Deutsch Probleme und langsam auch in Englisch, weil sie Buchstaben verdreht...
Wir üben zur Zeit gar nicht mehr mit ihr. SIe hat eine zeitlang jeden Tag 10 Minuten mit meiner Frau gelernt, aber es stellte sich kaum Erfolg ein und sie war nur noch frustriert und hatte ein sehr angespanntes Verhältnis zu ihrer Mutter.
Nachhilfe haben wir auch versucht, die Schule bietet Nachhilfe von Schülern aus der Oberstufe an, das haben wir auch versucht, aber da ist sie auch nur sehr ungerne hingegangen und hat uns dann irgendwann unter Tränen mitgeteilt, dass sie sich vor der Nachhilfelehrerin schämt wegen ihrer Rechtschreibung.
Meine Tochter hat RS.
Darauf wurden wir schon im Kindergarten hingewiesen. Sie war dort bei entsprechenden Schulvorbereitenten Spielen und Tests auffällig. Zunächst hatten wir einige Arzttermine wo sicher gestellt wurde das keine Körperliche Ursache vorliegt. Z.B. Hörprobleme oder ähnliches. Dann ginge zum Psychologen und sie wurde zwei Tage getestet. Dann stand schnell fest das sie eine RS hat.
Allerdings sieht das Fehlerbild anders aus als wie du beschreibt. Sie kann z.B. d von b nicht unterscheiden, das Problem hat sie Mit mehr Buchstaben oder auch Zeichen. Schreibt das selbe Wort 5 mal anders falsch, in einen Text.
Z.B. hunt, Hund, und, huhnt.
Kann in Fehlertexten oft keine Unterschiede in den falsch geschrieben Worten erkennen. Meint also valsch und falsch ist gleich geschrieben, erkennt da nicht das v vom f usw.
Wobei sie im Lesen kaum Auffälligkeiten zeigt.
Hallo,
auch meine Tochter hat LRS.
Bei ihr hat sich die Problematik ab der 2. Klasse gezeigt. Sie ist mittlerweile in der 3 Klasse.
Das Fehlerbild ist ähnlich wie bei meiner "Vor-Schreiberin".
Es entspricht nicht dem, was Du von Deiner Tochter schilderst. Das hat jedoch nichts zu sagen, da sich eine LRS sehr unterschiedlich zeigen kann.
Meine Tochter vertauscht z.B. Buchstaben, ohne es selbst zu erkennen. Sie "sieht" es sogar dann nicht, wenn man sie darauf hinweist. Klassisch sind vertauschen von b und p, b und d, d und t - das kommt bei ihr alles vor. Dehnungs-h, Doppel-s, i/ie - versteht sie alles nicht. Oft kommt es auch vor, dass sie in Diktaten zwar schwierige Wörter richtig schreibt, dafür sind einfache, die sie schon lange kennt falsch (macht = makt, geht = ket usw.). Sie hat auch grosse Probleme beim Lesen, vor allem sinnerfassendes Lesen funktioniert fast gar nicht.
Das, was bei euch gemacht wurde, ist kein "ordentlicher" LRS-Test. Meine Tochter wurde in der 2. Klasse zunächst von der Schul-Sozialarbeiterin getestet, da ihre Lehrerin einen entsprechnedn Verdachta hatte. Da wir der Sache nicht ganz trauten, sind wir zu einer Kinder- und Jugendpsychologin gegangen. Hier wurden über zwei Tage Tests gemacht. Dazu gehört auf jeden Fall ein IQ-Test, da eine "richtige" LRS nur bei einem mind. durschschnittlichen IQ vorliegt! Es wurde u.a. mit unserer Tochter ein psychologisches Gespräch OHNE uns geführt, sowie ein Logopädie-Test, ein Test zur audiditiven Wahrnehmung und diverse andere Sachen. Davor mussten wir noch zum HNO zum Hörtest , um Hörfehler auszuschließen. In augenärztlicher Behandlung ist unsere Tochter eh, da sie eine Brille trägt. Sonst hätten wir auch dort hin gemusst. Natürlich gab es dann auch ein ordentliches "Abschlussgespräch" mit eindeutiger Diagnose-Erläuterung! Weiterhin bekommt man ein schriftliches Gutachten in die Hand, welches man dann z.B. in der Schule vorlegen kann. Unsere Tochter hat damit zunächst den Nachteilsausgleich "light" bekommen, mit leichteren Diktaten, Hilfsmitteln und mehr Zeit. Mittlerweile hat sie den "großen" Nachteilsausgleich, mit teilweise ausgesetzter Benotung. Das muss die Klassenkonferenz beschliessen, dafür braucht man unbedingt das Gutachten eines Kinder- und Jugendpsychiaters oder Schulpsychologen.
Wir sind jetzt dabei, beim Landratsamt Hilfen nach § 35 a KJHG zu beantragen, auch dafür benötigt man diese Dinge zwingend.
Eine Zweitmeinung ist nie verkehrt, auch wir haben uns darauf nicht verlassen. Du solltest dein Frau wirklch überzeugen. Es kann eurer Tochter nur helfen.
LRS ist kein Makel, dessen man sich schämen muss und hat auch nichts mit "elterlichem Versagen" zu tun!
Einem LRS-Kind kann man nicht mit "normalem" Lernen oder "ein bisschen mehr" lesen helfen.
Zu der Anmerkung, man könnte das mit häuslichem Lernen "beheben": nein, kann man nicht!
Meine Tochter hatte immer viele Bücher, wir haben auch viel vorgelesen, im Kindergarten hat sie alle Schreibübungen perfekt beherrscht, auch noch in der 1. Klasse.... wir üben tatsächlich JEDEN Tag, es ist eine Qual für uns alle. Hausaufgaben etc. dauern täglich 1 Stunde, ohne dass am Ende ein gutes brauchbares Ergebnis steht. Unsere Tochter ist total am Boden, unmotiviert, unkonzentriert, aggressiv.... beim Lernen gibt es ständig Streit. Wer das nicht selbst erlebt, kann sich kein Urteil darüber erlauben. Es belastet die gesamte Familie.
Unsere Tochter erhält z.Zt. einmal wöchentlich Logopädie, die Logopädin ist auf LRS spezialisiert. Aufgrund der Lernsituation merken wir aber, dass dass nciht reicht. Eine nötige Lerntherapie würde ca. 200,- EUR/Monat kosten, die wir nicht haben. Daher der Antrag beim Landratsamt...
Gruss, Sandra