Ich mache mir Sorgen: ist er emotional überhaupt schon schulreif?

Hallo!
Unser Sohn (wird Ende des Monats 6) wurde letzen Donnerstag eingeschult. Im Moment kann ich mich darüber überhaupt nicht freuen, denn ich mache mir irgendwie Sorgen. Freitag hat er in der Schule mehrmals geweint - wegen Kleinigkeiten (Mappe nicht gefunden, Schuhe nicht schnell genug an und aus etc) und auch hier zu Hause ist er total anhänglich, liebesbedürftig und weinerlich. Er leidet. Ich sehen das. Auf die Frage, ob er sich auf die Schule morgen freut, antwortete er nur "nö". Er sagt öfters, dass er lieber wieder in den Kindergarten möchte. An Schule zeigt er kein Interesse.

Ich habe einfach Angst, dass er emotional noch nicht schulreif ist. Zudem hat er auch ein paar motorische "Problemchen", wie z.B., dass er den Schulranzen kaum alleine anziehen kann (er ist sehr schmal und hat wenig Kraft), und wenn er z.B. noch Sportzeug mitnehmen muss, ist er völlig überfordert.
Natürlich muss und möchte ich ihm Zeit geben. Er hat ja gerade mal einen richtigen Schultag hinter sich. Aber er ist generell einfach so sensibel, still, weinerlich... Im Abschlussbericht der KiTa stand beispielsweise: "Seine Persönlichkeit könnte gefestigter sein." Er ist das genaue Gegenteil seiner großen Schwester. Um sie mussten wir uns nie solche Sorgen machen. Sie geht ihren Weg und hatte nie große Probleme.

Wie seht Ihr das? Ich möchte einfach nur Meinungen, Erfahrungen...vielleicht bin ich dann etwas beruhigter.

LG Yvonne

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Hallo Yvonne,
habt ihr mal versucht ihm Selbstbewusstsein und Vorfreude zu geben? Dein Post klingt eigentlich so, als ob du von seinem Scheitern überzeugt wärst und leider auch so, als ob ihm das mehr oder weniger auch indirekt übermittelt wird.
Irgendwie ist es jetzt einfach zu spät für eine Rückstellung. Also kann man es einfach nur so versuchen.

Macht ihn stark und redet positiv über Schule.

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Glaub mir, das tun wir. Wir loben viel, wir reden nur positiv über die Schule. Er mag z.B. gerne Bücher und wir sagen ihm dauernd, dass er die ja dann bald auch selber lesen kann, wie toll das wird etc. Außerdem hoffen wir, dass seine große Schwester ihm ebenfalls ein Vorbild ist. Sie geht gerne in die Schule und hat keine Schwierigkeiten.

Eine Rückstellung wäre ohnehin nicht möglich gewesenen. Das habe ich damals sogar angesprochen. Wir kommen aus NRW.

Ich glaube einfach, dass er noch zu jung ist. Er ist nicht einmal sechs. Ein Jahr KiTa hätte ihm sicherlich noch gut getan.

LG Yvonne

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Hallo,

Der Sohn meiner Freundin war ähnlich jung bei der Einschulung und hat über ein halbes Jahr gebraucht, um einigermaßen klarzukommen. Sie hätte ihn zurückgestellt, wenn sie das gewusst hätte.
Habt ihr im Vorfeld nicht über eine Rückstellung nachgedacht? In Bayern könnte man ein Kind rechtlich auch jetzt noch zurückstellen lassen, aber es ist natürlich hart fürs Kind und oft fehlt dann auch ein Kindergartenplatz.

Ich würde jetzt erst nochmal warten und zeitnah um ein Gespräch mit der Lehrkraft bitten.

Alles Gute,
Delfinchen

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Hallo Delfinchen,

hier in NRW ist eine Rückstellung nicht so einfach (nur mit triftigen Gründen). Ich habe das beim Eignungstest "damals" tatsächlich angesprochen und das wurde direkt abgeschmettert.

LG Yvonne

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Hallo,

Ich habe gehört, dass es in nrw schwierig ist. Ich verstehe das nicht, warum den Eltern da so wenig Gehoer geschenkt wird.

Unser Antrag wurde zuerst auch abgeschmettert, haben dann noch weitere Atteste nachgereicht und mit dem Rechtsweg gedroht, dann würde dem Antrag endlich doch statt gegeben.

Gute Nerven,

Delfinchen

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Nach ein paar Tagen kann man natürlich noch nicht sagen, ob es diese Schwierigkeiten in ein paar Wochen überhaupt noch gibt.

Mich macht etwas stutzig, dass der Junge seinen Ranzen nicht problemlos selbst aufsetzen kann oder mit dem Sportzeug nicht klarkommt. Das wäre schon ein Grund einen Termin in einem Frühförderzentrum auszumachen. Man wartet überall lange darauf, wenn sich bis dahin alles erledigt hat kannst du den Termin einfach absagen.

Wenn du schnell handeln möchtest kannst du dir auch einfach beim Kinderarzt ein Rezept für Ergotherapie geben lassen. Das wird nicht alle Probleme lösen, aber Ergotherapie kann die Motorik schon deutlich verbessern. Das FFZ ersetzt das aber nicht, vielleicht braucht er ja wirklich noch andere Hilfen.

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Die Zuständigkeit der Frühförderung endet mit dem Erreichen des Schulalters. Danach ist die Finanzierung nicht mehr gegeben. Allerdings klingt das mit den motorischen und alltagspraktischen Problemen tatsächlich nach einer Indikation für Ergotherapie. Da würde ich den Kinderarzt mal drauf ansprechen.
Dass Kinder zu Schulbeginn so weinerlich und verunsichert sind, ist meiner Erfahrung nach normal. Mein Sohn ist auch letzte Woche eingeschult worden und hat heute das erste Mal nicht in der Schule bei neuen Situationen geweint.
Es ist alles neu, wahnsinnig anstrengend und sie sind noch recht klein. Das dauert eben. Ich denke, mit viel Unterstützung und Stabilität zu Hause können sie es gut schaffen. Wir dürfen ihnen nur nicht zusätzlich das Gefühl geben, dass sie es nicht schaffen können!

Alles Gute!
Caro

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Sprich mit der Lehrerin, frag ob es an der Schule eine sozialpädagogische Fachkraft in der Schuleingansphase (NICHT Schulsozialarbeit!!!!) gibt. Wenn ja, mit der Dame reden.

Sonst zu Hause viel loben, wenn er alleine etwas gemacht hat, vielleicht ein Kampfsport lernen lassen? Das ist jetzt genau die Unterstützung die er braucht.

Und: Nur wenn DU glaubst er schafft das, kann er es schaffen!

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Danke! Das mache ich mal. LG

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Hallo,

letztendlich hilft es dir jetzt nicht mehr weiter, zu überlegen, ob er schulreif ist oder nicht, denn jetzt ist es zu spät!

Du solltest aufhören, deine Gedanken daran zu verschwenden und anfangen zu überlegen, wie ihr euren Sohn festigen könnt!

Das mit dem Schulranzen kann man üben und sorry, ich kenne viele Erstklässler, die locker als 4jährige durchgehen würden und auch die kriegen das irgendwie auf die Reihe mit dem Ranzen!

Sportsachen könnt ihr Montags mitgeben und Freitags wieder nach Hause bringen, 2 Tage in der Woche eine Tasche zusätzlich tragen wird ihn doch nicht sooo verunsichern.

Unterstütze zu Hause nicht dieses Weinerliche, sondern lenk ihn ab, bestärke ihn und erzähl ihm, wie toll die Schule sein kann und was es dort für tolle neue Dinge gibt.

Deine Angst ist zweitrangig, wichtig ist, dass dein Kind davon nichts mitbekommt,was hier aber anscheinend nicht der Fall ist.

lg

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Blödsinn! Ich wette, er hat noch nie ein Gespräch mitbekommen, dass wir unsicher sind (meinem Mann geht es ja ähnlich) und wir haben ihn das auch nie spüren lassen. Wir reden ihm immer gut zu, sprechen nur positiv über die Schule und bestärken ihn sehr. Er war aber immer schon sehr ängstlich und schüchtern. Zudem ist er einfach auch noch sehr jung. Sein bester Freund ist fast ein Jahr älter - der Unterschied ist enorm.

LG Yvonne

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Schulreife hat doch nichts damit zu tun, ob man den Ranzen aufbekommt.
Meine Tochter ist die Kleinste der Schule und hat auch Schwierigkeiten, den vollen Ranzen auf den Rücken zu bekommen.

Das muss dann geübt werden. Und mit den Lehrern gesprochen werden, ob nur das Nötigste eingepackt werden kann.

Ich spreche da selbst aus Erfahrung. Ich war bei meiner Einschulung 104 cm und 16 Kilo, meine Tochter ist jetzt nur etwas größer und schwerer.
Entscheidend ist, wie man den Kindern als Eltern den Standpunkt vermittelt.

Natürlich sind die Kinder am Anfang schüchtern, vielleicht auch mutlos, schließlich sind sie jetzt wieder die Kleinen, wo sie im Kiga die Großen waren...meine Tochter war auch etwas verzweifelt, weil sie das Mäppchen nicht so schnell eingeräumt bekam, aber, wenn man sie bestärkt und Mut macht, dann wird das in der Regel schon...die Frage ist, ob du das willst....
Mein Kind wird auch mit sieben noch klein und zart sein, der Ranzen immer noch zu groß, aber sie hat sich so auf die Schule gefreut und auch sonst keine negativen Bewertungen, dass ich denke, dass sich alles im Laufe der nächsten Wochen einspielen wird.

VG

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Hallo,

tja, früher wäre Dein Sohn in dem Alter ein Kann-Kind gewesen. Ich denke, damals hatte man das sinnvolle Einschulungsalter für die meisten Kinder besser erfaßt, als heute, wo man es nach vorne verlegt hat.

Es macht auf mich den Eindruck, als wäre er einfach noch ein bißchen zu klein für die Schule. Jungs sind entwicklungstechnisch ja häufig auch noch langsamer als die Mädchen.

Unsere Grundschule hier (NRW) hat sich auch schon beschwert, dass durch diese Umstellung viel mehr unreife Kinder zwangsweise eingeschult werden und im ersten Schuljahr viel mehr Kinder Probleme in der Art wie Dein Sohn haben.
In NRW schafft man es zudem so gut wie gar nicht, ein Kind zurückstellen zu lassen.

Die Sache mit dem Schulranzen bei Deinem Sohn kann man zu Hause üben.
Aber dass ihn alles, was nicht gleich klappt, so fertig macht, läßt sich schlechter abstellen.
Ich würde mal Kontakt zur Lehrerin suchen, ob die eine Idee hat, wie man ihn bestärken kann.

Ich bin übrigens froh, dass unser Sohn (Dezember-Kind) entgegen der ursprünglichen Planung für NRW doch noch ein Kann-Kind ist. Schule wäre in diesem Jahr bei ihm auch schwierig geworden. Man merkt einfach, dass bei ihm alles an Entwicklung ein halbes Jahr versetzt kommt. Ich denke, in einem halben Jahr wäre er schulreif, aber jetzt nicht.
Gut möglich, dass das bei Eurem Sohn ähnlich ist.

LG

Heike

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Danke Heike, dass Du mich verstehst. Wir sind auch aus NRW und ich glaube, genau das ist unser Problem. Er ist noch zu jung und hätte ein weiteres Jahr Kita gut gebrauchen können.

LG Yvonne

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Hallo

Ähnlich wie Dein Kind war meins vor 4 Jahren. Er ist auch im August geboren und ich wollte ihn eigentlich als Kann- Kind (damals war der Stichtag 31.07 zur Schule schicken.

Der erste Probeunterricht klappte gut und beim zweiten weinte er Rotz und Wasser dabei war es nur Sport usw.

Ich konnte sofort mit der Direktorin reden und sagte sofort das er ein Jahr später erst geht und Sie die _Unterlagen bitte dahin schieben sollen :-) denn er ist ein Kann Kind.

Sie war sofort meiner Meinung und nun da die Grundschule vorbei ist weiß ich das es genau richtig war.

Ein anderes Kind wurde in den Herbstferien zurückgestuft und bekam auch Ihren Kiga Platz wieder. War auch ein August Kind (Mädchen) die wohl zuhause richtig zusammenbrach (hörte es aber nur so) das Sie das nicht schafft und war wohl verzweifelt.

Bei uns kann man das wohl bis zu den Herbstferien entscheiden ob man ein Kind zurückstellt (Niedersachsen).

Erkundige Dich da mal nach

Manchmal frage ich mich was der ganze Hype soll

Da bekommen Kinder Ergo und Sprachtherapien damit sie schneller soweit sind statt Ihnen die Zeit zugeben die sie nunmal brauchen.

LG

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Ja, das ist das Problem. Wir sind aus NRW und hier ist das mit einer Rückstellung fast unmöglich. Ich habe das damals bei der Eignungsdiagnostik angesprochen. Das wurde direkt abgeschmettert. Eine Freundin von mir hat vor 7 Jahren ein Extremfrühchen bekommen. Die Kleine ist in der Entwicklung einiges zurück. Trotzdem musste sie in die Schule - als Förderkind. Ich finde das schrecklich.

LG Yvonne

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Wobei ich tatsächlich 3 ehemalige Frühchen kenne, die in NRW zurückgestellt wurden.

LG,
Natalia

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Ich möchte Dir ein wenig Mut machen.
Dein Sohn hatte gerade erst einen Tag Schule. Im Gegensatz zum Kindergarten ist das eine riesige Umstellung. Alles ist neu, man ist aufgeregt, der ganze Ablauf unbekannt. Manche Kinder stecken das einfach weg, andere machen das mit sich selbst aus und wieder andere nutzen Tränen als Ventil. Danach ist der größte Druck erstmal weg und es kann weiter gehen.
Das die Kinder in dieser Zeit auch wieder deutlich mehr an Mama hängen, schnell weinen oder wütend werden, halte ich für normal.
Gib Deinem Sohn Zeit, Nähe, Verständnis und ganz viel Ermutigung. Und wenn es in ein bis zwei Wochen nicht etwas besser geworden ist, dann sprich mit der Lehrerin, sofern sie nicht ganz frisch dabei ist, wird sie die Situation einschätzen können.

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Danke, sehr lieb von Dir! :-)

LG Yvonne