alleine in die schule laufen und wie aufklären

hallo,

meine tochter ist gerade 9 geworden und wurde bisher immer in die schule gefahren und abgeholt. dazu muss ich sagen, dass wir in frankreich wohnen und hier die meisten kinder nicht alleine zu schule gehen.. das ist eher ab dem college üblich, also nach der grundschulzeit.

sie weiss eigentlich schon, wie man sich verhalten soll, wenn man angesprochen wird und jemand mit süssigkeiten kommt und so... aber so genau, WARUM das jemand machen könnte, weiss sie eigentlich nicht(nur das es auch gemeine menschen gibt, die kinder "mitnehmen" könnten) und ich will ihr auch keine angst machen.. ausserdem sieht ein verbrecher ja wahrscheinlich erstmal nicht gemein aus.

deshalb bin ich mir nicht sicher, ob sie sich einer gefahr wirklich bewusst sein wird und die auch erkennt und dann entsprechend handelt.

wie klärt ihr eure kinder auf? ich will sie wie gesagt nicht verunsichern, aber ich kann ihr ja zb nicht erzählen, dass es menschen gibt, die kinder entführen wollen um sie zu vergewaltigen und sie vielleicht noch umbringen?

meine tochter ist eher schüchtern und sie ist gerade dabei, selbstsicherer zu werden. da will ich ihr eigentlich nicht verbieten, alleine nach hause zu laufen. sie hat den wunsch ja selbst geäussert. der schulweg dauert ca 15-20 min.

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In Deutschland gibt es extra von der Polizei Veranstaltungen bei denen Kinder aufgeklärt werden. Im Internet gibt es auch kostenlos Broschüren.

Auf wem es ein Kinderbuch ist "ich geh nicht mit fremden mit" ist nicht schlecht.

Menge Tochter hab ich eingeschärft,dass man nicht mit Fremden redet und wenn das jemand nicht gleich akzeptiert soll sie "FEUER" rufen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Arbeite aber auch seit knapp einem Jahr für ein deutsches lka und bin da in der Zeit sehr sensibilisiert worden.

Gerade als die kleine Inga hier in der Nähe verschwunden ist hab ich ihr das auch erklärt und auch was die wann zu tun hat.

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"Menge Tochter hab ich eingeschärft,dass man nicht mit Fremden redet und wenn das jemand nicht gleich akzeptiert soll sie "FEUER" rufen."

ich habe ihr auch gesagt, dass sie mit fremden erwachsenen nicht reden soll. sie meinte dann, man soll doch guten tag sagen, wenn man jemanden hier im wohnviertel auf dem bürgersteig begegnet. das würde ich ja auch machen. kann ich ihr verbieten, die leute hier zu grüssen? ich weiss noch, wie meine mutter früher mit mir immer schimpfte, wenn ich die leute auf der strasse nicht begrüsste.
wir werden auch oft von leuten hier angesprochen (gerade ältere) , wenn ich dabei bin und viele wenden sich dann an die kinder und reden dann einfach mit denen. meist gehts um die haarfarbe, weil sie so blond sind. das ist hier eine seltenheit ;)

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Vielleicht hab ich zu viele Berichte und Bücher über Kriminalistik gelesen, aber es sind leider viel zu oft die netten älteren Nachbarn.

Meiner hab ich ernsthaft verboten Nachbarn oder so zu grüßen die wir nur flüchtig kennen wenn ich nicht dabei bin. Eltern von guten Freunden ja, aber alle andere nicht.

Sie soll nicht stehen bleiben um mit Leuten zu reden. Sie soll wenn ein Auto neben ihr hält einen Schritt von Auto weg und auf keinen Fall ran gehen.

Keiner darf sie abholen, außer derjenige weiß ein passwort, dass wir uns gemeinsam überlegt haben.

Ich bin da echt pingelig. Mit anderen Kindern kann sie reden, spielen und Co. Ich lass sie auch sehr viel alleine machen und auch allein auf den Spielplatz, aber ich weiß auch, dass sie sich daran hält.

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Meine Mutter ist da gar nicht so detailliert drauf eingegangen, hat uns aber gesagt, dass fremde Menschen durchaus auch böse Menschen sein können und Böses mit uns vorhaben könnten. Da ich nicht so arg überbehütet aufgewachsen bin, wie die Kinder heute, durfte ich auch mal Filme mit ansehen wie "Es geschah am hellichten Tag" und Sendungen wie "Aktenzeichen XY".

Als mich dann auf dem Schulweg ein Mann am Arm gepackt und gesagt hat "Komm, wir gehen vögeln", wußte ich zwar nicht, was er damit meint, aber mir war klar, es stimmt was nicht. Also habe ich laut geschrien und getreten und er ist abgehauen. Dazu muss man aber wissen, dass mein Schulweg mitten durch die Innenstadt führte. Auf einsamer Strecke hätte das wohl kaum geholfen.

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unser schulweg ist zwar nicht einsam, aber auch nicht sehr belebt. ein kind wäre da schnell im kofferraum verschwunden, ohne dass es jemand sehen würde.

obwohl immer überall was passieren kann. hier gab es dieses jahr ein fall, wo ein kind vor den augen anderer (auch der mutter) entführt wurde und eine stunde später schon ermordet :(

es gibt auch sehr viele fälle, die im umkreis von nur 100m vorm haus passierten.

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Hallo,

bei uns ist das Argument für beide Kinder, dass wir als Eltern immer wissen müssen, wo die Kinder sind. Von daher muss meine Tochter, auch wenn sie ungeplant mit meiner besten Freundin mit will, erst anrufen!

Das funktioniert sehr gut.... Von dem "ins Auto zerren" und Feuer rufen habe ich bislang noch nichts erzählt, wie sie ansonsten auch sehr ängstlich ist....

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Hi,

ich erinnere mich da immer gern an meine eigene Kindheit. Ich war auch sehr schüchtern und meine Eltern haben mir sehr oft erklärt, dass ich nicht mit Fremden sprechen soll und auf keinen zu jemanden ans oder ins Auto gehen darf.

Tja.... Ich war ein recht braves Kind und gerade dadurch das ich schüchtern war, war ich zwar sehr vorsichtig bei Fremden aber ich habe trotz allem mit Fremden gesprochen (aus Höflichkeit und weil man nicht einfach schreiend wegrennt wenn jemand nett einen anspricht...), wenn ich was gefragt wurde. Das kam bei uns in der Siedlung öfters vor, da sich des öfteren nicht ortskundige (vor allem Lieferverkehr) in unsere Straße verfahren haben und dann nach dem Weg gefragt haben. Ok... Das waren noch Zeiten ohne Navi, Handy und Co.

Bei diversen Tests mit den unterschiedlichsten Kindern wurde auch genau das immer wieder festgestellt. Die meisten Kinder werden NIE so reagieren, wie sie sollten und wie wir es ihnen erklären, weil es einfach im krassen Gegensatz zu dem steht, was wir den Kindern vorleben und ihnen sonst beibringen.

Ich mache mir da bei meinem Sohn auch keinerlei Illusionen. Natürlich weiß er genau dass er von Fremden NICHTS aber auch rein gar nichts annehmen darf und schon gar nichts essen. Er weiss dass er bei Autos immer einen guten Abstand halten soll. Ich bin mir auch ziemlich sicher dass er sich nicht anlocken lässt, durch irgendwas aber er wird mit Sicherheit nicht schreiend davon laufen, nur weil ihn jemand anspricht.

Allerdings hat er einen Selbstverteidigungskurs hinter sich und macht Judo.

Somit denke ich dass er zumindest wenn es brenzlig wird, er eine Chance hat sich entsprechend zu wehren und zu befreien.

LG

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hallo,

mein sohn ist selbstsicher, aber auch recht sensibel. aber wir haben trotzdem darüber geredet, dass es eben menschen gibt, die anderen nichts gutes wollen und man sich vor diesen in acht nehmen sollte. er weiß, dass er einfach weitergehen soll, wenn ihn jemand anspricht oder sagen soll, ich darf nicht mit fremden sprechen. er wieß, dass er im zweifel die näe anderer menschen suchen soll um geschützter zu sein. und er weiß, dass wir niemals einen fremden schicken würden, um ihn irgendwo abzuholen etc. er darf also nur mit unserer ausdrücklichen erlaubnis mit irgendjemandem irgendwo hin. dazu hat er mittlerweile ein stinknormales altes handy um im zweifel nachzufragen.

so, dass zu fremden.
ehrlich gesagt ist das nicht das, worüber ich mir die meisten sorgen mache. bei mir ist es der verkehr. wir wohnen großstädtisch und mein sohn st auch so aufgewachsen, aber mir bereitet es trotzdem bauchschmerzen ihn längere strecken alleine bewältigen zu lassen. demnächst soll er alleine zum gitarrenunterricht nach der schule. muss dazu 2 ampeln überqueren, was ja gut ist (wobei ich ihm schon seit jahren hier das problem der rechtabbieger einschärfe die nun mal manchmal schlicht nicht aufpassen) und aber auch 2-3 straßen ohne, die ich etwas tückisch finde. also machen wir es momentan zum üben so, dass er mit seinem roller und gitarre auf dem rücken (roller braucht er, weil er es sonst nur knapp schaffen würde) vorne weg fährt und einer von uns auf dem fahrrad hinterher. so, dass er alles alleine macht, man aber im notfall noch was zurufen könnte. so kann man auch noch mal nen tipp geben, wie z.b. da musst du aufpassen die autos dürfen hier nur recht lang etc.
ich bin sicher in ein paar wochen kann ich ihn dann beruhigt alleine gehen lassen und sein radius wird sich weiter vergrößern.

lg

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Hallo,

unser Großer (9) ist eigentlich sehr vernünftig.

Er weiß, daß er niemals mit Fremden gehen oder ins Auto steigen soll. Im Notfall soll er laut um Hilfe schreien.

Er ist sowieso eher zurückhaltend Fremden gegenüber, aber wie man ja weiß, sind die "Täter" meistens aus dem näheren Umfeld. Er weiß auch, dass er nicht bei Bekannten mitfahren/-gehen soll, wenn ich es nicht ausdrücklich vorher erlaubt habe.

Eine meiner Freundinnen hat ihn mal morgens im strömenden Regen auf dem Schulweg einsammeln wollen - da gab es erst mal auf sein Bitten hin einen Anruf zu mir, ob dies auch OK sei (sie hat angerufen - er hat kein Handy) - und ich habe es mit ihm dann abgesegnet.

Bzgl. "Aufklärung": Er schaut mit uns seit über 3 Jahren täglich Nachrichten und Reportagen im Fernsehen und interessiert sich auch für aktuelle Nachrichten aus Zeitung und I-Net. Wir besprechen alles. Wenn er Fragen hat, erklären wir ihm alles altersgerecht aber ungeschönt. Er weiß, was passieren kann; vielleicht kann er es sich nicht wirklich vorstellen (zum Glück), aber er weiß, dass es nicht nur um Kinder mitnehmen und in den Keller sperren geht.

Das große ABER ist allerdings sein körperlicher Zustand: Er ist ein absolutes Leichtgewicht und hätte keine Chance bei einem Übergriff. Er MUSS laut werden im Fall der Fälle.

Meine größere Sorge gilt meinem Mini (4) - der ist unglaublich kontaktfreudig und man kann es ihm nicht ausreden. Er spricht jeden an und hält jedermann für seinen Freund. Darauf muss ich immer ein Auge haben.

Aber man kann seine Kinder nicht ewig einsperren und beaufsichtigen. Passieren kann immer und jederzeit etwas. Auch wenn sie über 20 und eigentlich erwachsen sind.

Ich werde meine Kinder weiterhin nicht einsperren. Sie sollen frei sein und Selbstständigkeit lernen. Das Risiko ist leider immer da - das war es auch zu unserer Zeit, auch wenn damals nicht so viel darüber berichtet wurde.

Der Große darf sich allein im Ort bewegen, seit er 5 ist; immer mit erweitertem Radius. Mittlerweile ist er nachmittags komplett weg, ich weiß nicht wo, aber er ist immer pünktlich zu Hause; ich weiß, er macht keinen Blödsinn und weiß immer, wo er Hilfe findet.
Aber ich denke: Man kann seine Kinder nur stark machen, wenn man selber stark ist. Man sollte überzeugt sein von dem, was man ihnen vermittelt.

LG

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"Meine größere Sorge gilt meinem Mini (4) - der ist unglaublich kontaktfreudig und man kann es ihm nicht ausreden. Er spricht jeden an und hält jedermann für seinen Freund. Darauf muss ich immer ein Auge haben."

So war meiner auch, allerdings ändert sich das langsam! Er ist jetzt 6 1/2 und im Vergleich zu seinen Altersgenossen, zwar immernoch sehr Kontaktfreudig, allerdings weiß er um die Gefahren und reagiert entsprechend.

Komischerweise hatten wir über dieses Thema noch garnicht richtig gesprochen, da er noch nicht irgendwo alleine unterwegs ist. Ich weiß nicht, ob die Polizei beim Verkehrsunterricht im Kindergarten das Thema angesprochen, aber er hat sogar einer fremden Frau trotz unseres beiseins eine ordentliche Abfuhr gegeben mit den Worten "ich kenn dich nicht, ich gehe nicht mit!", als er es sagte war er dabei sehr ernst und hatte einen sehr strengen Ton. Wir Eltern waren unglaublich überrascht, aber auch sehr happy darüber, abends habe ich ihn dann auch richtig gelobt dafür!

Scheinbar nimmt mit dem Alter diese "Distanzlosigkeit" doch noch etwas ab! ;-) Wobei mein Sohn trotzdem mit Fremden redet, er spricht sie auch an und grüßt sie, aber er würde freiwillig nicht (mehr) mitgehen.

Ich muss aber auch sagen, dass ich kein großes Problem damit habe, wenn er mit Fremden spricht, eine Zeitlang war ich sogar froh darüber, da er uns schon drei mal ausgebüchst ist #zitter! Er ist dann alle drei Male zu jemanden hin und hat um Hilfe gebeten. Diese Vorfälle hatten wir etwa im Alter von 4 Jahren, es war furchtbar und ich habe es gehasst, dass er kein bißchen anhänglich ist und so furchtlos ist. :-[ Da haben es in diesem Punkt Eltern mit schüchternen Kindern, die ihnen nicht von der Seite weichen, leichter! ;-)

Gruß