Seit ein paar Jahren gibt es ein neues Phänomen, nämlich hochsensible Kinder. Sie haben Probleme mit Gerüchen, mit Gefühlen, mit Nägelschneiden oder kratzigen Klamotten. Ist das Einbildung, Überversorgung oder haben diese Kinder wirklich eine andere Wahrnehmung? Was meint Ihr? Muss man sie mit Samthandschuhen anfassen? Oder schadet ihnen das nur und sie brauchen den Realitätscheck? *** [vom urbia-Team editiert. Bitte keine Werbung.]
Hochsensibilität oder Hypersensibilität ist KEINE anerkannte Störung, aber immer mehr Eltern sind überzeugt davon, dass ihr Kind davon betroffen ist. Mich interessiert eure Meinung!
Hochsensibel oder einfach nur empfindlich?
Hallo!
Ich finde das interessant. Ich bin nicht überzeugt davon, dass meine Tochter betroffen ist, sondern ich sehe bestimmte Dinge an ihr, welche ein Phänomen wie Hochsensibiltät erklären würden.
Es ist ja auch nicht so, dass man das weinerliche Sensibelchen vor sich hat, was man vielleicht vor Augen hat, wenn man das erste Mal von HSP hört.
Menschen mit HSP sollen einfache Dinge verstärkt bzw. deutlicher Wahrnehmen. Das würde bei meiner Tochter vieles erklären. Es ist jetzt aber auch nicht so, dass sie leidet.
Fazit: ich weiß nicht, ob sie hochsensibel ist und ob es so etwas überhaupt gibt. Kann es aber auch nicht ausschließen. Im Grunde auch egal, denn es muss und kann nicht behandelt werden. Ich weiß halt um die Dinge, wo sie sich selber im Weg steht. Man kann -denke ich- ganz gut damit leben :um einige Dinge kommt sie nicht herum und mit steigendem Alter kann man unabwendbare Sachen auch gut mit ihr besprechen. Vorbereitet und mit ein bisschen Überwindung geht dann auch irgendwie alles, auch wenn andere sich vielleicht fragen, warum sie sich jetzt so anstellt. Andere Dinge ...sie wird z.B. nie Achterbahn fahren ...sind dann auch nicht wesentlich oder wichtig.
Es gibt aber auch viele positive Seiten, die einer möglichen HSP zugeschrieben werden.
Also wie gesagt, egal ob es HSP einen Namen hat, ein Phänomen ist oder ob es einfach empfindlichere Menschen gibt...es gibt unterschiedliche Menschen, jeder hat seine eigenen Macken und das ist auch gut so.
Ich muss nochmals ergänzen, da ich den Link gar nicht beachtet habe.
Da geht es um Lernförderung und Schulstress und soweit ich mich in das Thema HSP eingelesen habe, ist das eigentlich gar nicht Thema ?!
Im Gegenteil, schnelles Einordnen von Begebenheiten, Sprachbegabung usw. sollen die positiven Begleiterscheinungen sein. Probleme in der Schule oder beim Lernen sind bei uns zumindest gar kein Thema, wobei ich nicht bestreiten will, dass es kein Thema in der heutigen Zeit ist. Aber das würde ich nicht mit HSP in Verbindung bringen.
Hoffe, das ist im Zusammenhang mit dem Nick keine Werbeveranstaltung
Hallo,
die Wahrnehmung ist sowieso bei jedem anders und es gab schon immer besonders empfindliche Menschen. Ich habe auch eine Freundin, die schon immer ein extrem feines Näschen, starke Empathie und empfindliche Ohren hat. Der Pullikragen ist zu kratzig, das Essen zu stark gewürzt, der Kaffee macht rund um die Uhr munter.
Neu ist nur, daß es eine Bezeichnung dafür gibt und die Eltern quasi dahin gelenkt werden, wenn ihr Kind sich etwas von den anderen abhebt.
Genauso wie bei Kindern, die in der Schule auffällig im Sozialverhalten sind, oft gleich kommt: "Laß mal auf Hochbegabung testen!"
Also ich denke: Altbekanntes Phänomen, was aber jetzt in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt wird.
Schönen Gruß!
eigentlich hat sich doch nur die bezeichnung geändert. früher hat man einfach mimose gesagt
Früher war man mimosig und musste sich eben dran gewöhnen… Heute hat es eine Bezeichnung und man muss …. SICH DRAN GEWÖHNEN
Ich weiß, dass mein Sohn sich kaum die Fußnägel schneiden lässt, weil er nichts an seine Füßen akzeptiert. Er braucht auch immer Socken und Lederpuschen, weil er sonst ununterbrochen darüber nachdenkt, was an seinen Füßen stört…
Er ist eben eine Mimose… Wird schon werden….
Hallo,
ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es keine Einbildung ist - wieso sollte es auch? Wenn ich etwas als störend wahrnehme, nehme ich es so war. Das kann ich mir ja schlecht einbilden.
Ich weiß nur, dass ich es selber oft als sehr belastend finde. Es hat aber auch Vorteile. Man muss einfach lernen damit umzugehen. Was ich ganz schlimm fand früher war, dass mir nicht geholfen wurde damit richtig umzugehen, sondern ich entweder ausgelacht wurde oder gar nicht ernst genommen mit meinen Empfindungen und Wahrnehmungen. Ich empfinde es bei mir sogar selber oft als anstrengend und nervig, dennoch ist es da und lässt sich nicht "abstellen".
Ich denke, jeder "normal sensible" Mensch hat auch seine Grenze, wann ihm etwas wirklich zuviel oder unangenehm wird und möchte mit seinen Gefühlen/Wahrnehmungen/Grenzen dann respektiert werden
Ich denke, nur weil man etwas nicht nachvollziehen kann, sollte man es nicht ins lächerliche ziehen. Für Betroffene ist das oft alles andere als lustig...
LG jokie
ich war als Kind auch ein Mimöschen...das Etikett in jeglichen Pullover war Folter, Socken und Schuhe die gedrückt haben, ich kann immer noch keine Watte anfassen, da läuft mir der Schauder den Rücken hinunter...usw...
heute wird dem nur zuviel Aufmerksamkeit geschenkt...
Ich finde Watte auch ganz schrecklich, schon der Gedanke uuuaahhh. Aber noch schlimmer ist Styropor. Da könnte ich schreiend wegrennen...
Das gabs schon immer, nur wird es jetzt benannt. Find ich klasse, denn das ist auch bei uns Thema. Wenn ich hier weiter unten schon Mimose lese, wirds mir ganz schlecht. Ich habe darüber schon viel nachgelesen. Bei uns heißt das jetzt Superfühlkraft. Den Begriff fand ich genial, als ich ihn gelesen hab.
Klar, es ist gefährlich, daß jetzt manche denken: Klar, ne neue Krankheit wie Adhs. Aber das ist es ja gar nicht.
Für alle, die zweifeln, ob ihr Kind hochsensibel ist oder doch nur, wie du schreibst, "einfach nur empfindlich", gibt's hier ne tolle Zusammenfassung, übrigens auch, wie Eltern ihre hochsensiblen Kinder v.a. bei Schulproblemen o.ä. unterstützen können:
http://www.besser-bilden.de/hochsensibilitaet-ist-mein-kind-hochsensibel/