Hallo,
obwohl ich denke, dass meine Tochter (knapp 11) noch weit davon entfernt ist, setze ich mich mit dem Thema Förderschule auseinander, da ihr das Lernen sehr schwer fällt.
Ab wann empfiehlt man denn eine Förderschule? Gehen Kinder da nicht schon von Anfang an hin, wenn es in der Grundschule nicht klappt? So kenne ich es jedenfalls von meiner Schwester und einer Bekannten von mir. Beide wurden im Laufe der 1. Klasse in die Förderschule versetzt und waren dort bis zum Ende der Schulzeit.
LG
Ab wann ist eine Förderschule sinnvoll und wer entscheidet das?
Huhu
Unser Sohn ist10 und besucht die 5. Klasse einer Förderschule.
Vorher hat er eine Regelschule mit GU (Gemeinsamer Unterricht) besucht.
Es muss also nicht unbedingt so sein, dass auch die Grundschule eine Förderschule war/ist.
Bei uns- wir kommen aus NRW- ist es so gewesen, das wir nach den Gesprächen bzw. Empfehlungen der Grundschule die freie Schulwahl hatten und nach einigem hin und her haben wir uns für die Förderschule entschieden.
Zu dem Verfahren erkundigst Du Dich am besten bei den jeweiligen Schulen und gehst ins Gespräch mit der jetzigen Lehrerin.
Bei unserem Sohn- er ist entwicklungsverzögert- wurde bereits vor der Grundschule ein erhöhter Förderbedarf festgestellt.
LG Josa
Geht deine Tochter denn noch in die Grundschule oder schon in eine weiterführende Schule?
Eigentlich stellt sich nicht die Frage nach der Förderschule, sondern die Frage lautet, ob der Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf gestellt werden sollte. Das ist der erste wichtige Schritt. Dann gibt es ein Gutachten und verschiedene Tests von Sonderpädagogen, auch ihr Eltern werdet einbezogen. Am Ende gibt es eine Förderausschusssitzung. Wenn dort wirklich der Antrag auf sonderpädagogischen Förderbedarf gestellt wird und das Schulamt stimmt dem dann zu, dann hat dein Kind zunächst einmal einige Stunden pro Woche Förderung bei einem Förderschullehrer. In welche Schule sie da geht, ist eure Entscheidung. Es kann durchaus sinnvoll sein, sie in ihrer alten Schule zu belassen. Dort hat sie ihr bisheriges Umfeld, ihre Freunde. Förderschulen sind nicht selten weit entfernt. Freundschaften bilden sich da eher selten. Ihr habt völlig die freie Wahl zwischen inklusiver Beschulung oder Förderschule.
Meine Jungs gehen mittlerweile in die 2. bzw. 3. Klasse einer Regelgrundschule und werden dort inklusiv beschult. Für uns war das die beste Lösung.
Eine Förderschule empfiehlt man nicht. Das ist sogar explizit verboten, da die Wahl der Beschulungsart den Eltern überlassen ist und die Wahl des Beschulungsortes obliegt dem Schulamt.
Danke für deine Antwort. Ich warte jetzt auf einen Termin beim SPZ. Dort habe ich kurz vor Weihnachten bezüglich eines Termins angefragt und alle bis jetzt vorhandenen Tests und Untersuchungsergebnisse hingeschickt. Einen Termin habe ich bis jetzt noch nicht. Das dauert scheinbar etwa 4 Wochen bis die sich melden. Wir haben angefangen mit ADS-Test, weil sie sich nicht konzentrieren kann. Hier deutet aber nichts auf klassische ADS hin, obwohl der Konzentrationspegel niedriger als normal war. Dann gab's einen Intelligenz- und Begabungstest mit dem Hinweis vom Psychiater, dass sie auf eine Werkrralschule mit Ganztagsbetreuung gehen sollte, um die stressige Hausaufgaben-Situation daheim zu umgehen (wir haben manchmal 3 Stunden dran gesessen, weil sie es nicht versteht). Dann haben wir eine AVWS abklären lassen. Soweit auch ohne Ergebnis. Als Info hab ich da lediglich bekommen, dass evtl. eine LRS vorliegen könnte. Dem widerspricht aber, dass meine Tochter mit ihrer guten Rechtschreibung die Aufsatzfehler aufgrund mangelnder Ideen ausbügelt.
Ich werd nicht schlau aus ihr. Hab mir jetzt vorgenommen auf der psychologischen Schiene zu suchen, da meine Tochter so ein mangelndes Selbstbewusstsein hat. Die Info kam jetzt auch wieder von der Schule beim Elterngespräch.
Momentan ist sie auf einer Schule, die nach dem Prinzip einer Gemeinschaftsschule unterrichtet, um sich auf die Anerkennung zur GS vorzubereiten. Sie kann hier den Hauptschul- oder Realschulabschluss machen ohne die Klasse verlassen zu müssen. Eine Förderschule ist in der nächsten Stadt (etwa 45 Minuten entfernt mit dem Bus). Zur jetzigen Schule läuft sie 5 Minuten zu Fuß, was für uns eins der Hauptkriterien war beim Wechsel zur weiterführenden Schule. Ob diese Schule Förderlehrer hat, weiß ich nicht. Ich wollte erstmal den tatsächlichen Grund für die Defizite finden, auch wenn viele immer sagen "Ach lass sie doch. Sie wird auch so groß...".
LG
Nein, die Schule muss keine eigenen Förderschullehrer haben. Das haben die wenigsten Regelschulen. Wenn eine inklusive Beschulung gewünscht wird, kommt jede Woche aus einer Förderschule ein zuständiger Förderschullehrer und fördert dein Kind. Je nach festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarf sind es unterschiedlich viele Stunden, die ihr zustehen. Am meisten sind es bei einer KME oder GE mit 5 Stunden pro Woche. Dabei sitzt jedoch der Lehrer nicht unbedingt neben dem Kind, sondern es kann auch sein, dass der Lehrer den Hauptteil der Stunden nutzt um Unterrichtsmaterial für die anderen Lehrer vorzubereiten.
Ich wollte dir eben nur sagen, dass sie dank der UN-Konvention auch weiterhin in ihrer Schule bleiben kann, auch ohne dass sie vielleicht den Hauptschulabschluss schafft. Mein jüngster Sohn wird auch nie einen Abschluss schaffen. Mein ältester Sohn...naja, wir hoffen noch.
Wichtig ist, dass du euer Bundesland angibst. Für Hessen ist Kati eine kompetent Ansprechpartnerin.
In NRW kann ich dir weiterhelfen. Gerne auch per PN. LG Basket
Förderschule ist sicherlich sinnvoll, wenn sich das Kind, aufgrund fehlender Leistung im Klassenverband nicht mehr wohl fühlt.
Ansonsten würde ich mal Kontakt mit der Sonderpädagogin aufnehmen, da durch Inkusion sicherlich eine gesonderte Förderung stattfindet.