hallo,
ich bin hier bei euch noch ziemlich neu. vielleicht hat ja jemand ähnliche probleme und kann mir weiter helfen. mein sohn ist 10 jahre alt und eigentlich ein ganz normales kind. wahrscheinlich ist er ziemlich intelligent, jedenfalls ist er klassenbester - ohne sich groß anzustrengen. jedenfalls ist er sehr sensibel. bei der kleinsten enttäuschung fängt er an zu weinen. das kann z.b sein, wenn er abends noch schnell etwas erledigen will, aber keine zeit mehr dafür ist, weil er ins bett soll. Oder wenn er nachmittags erst zu spät daran denkt, einen freund zum spielen einzuladen. Oder wenn der wurstzipfel, den sein kleinerer bruder zum abendessen bekommt, einen centimenter länger ist.
ich weiß nicht, wie ich auf sein weinen reagieren soll. schließlich ist es ja auch keine lösung, ihn dauern deshalb anzumaulen. ich mache mir aber sorgen, dass er auf der weiterführenden schule nicht zurecht kommt, wenn er so leicht zu weinen anfängt (stichwort: mobbing). in der schule scheint er allerdings nicht so leicht zu weinen, sondern nur zu hause.
vielleicht hat jemand von euch ein ähnliches kind und ist bereits ein stück weiter?
Mein Sohn weint ständig
Hier, mein 9 Jähriger ist auch so.
Am Freitag hat er geweint weil er sein Lego sortieren wollte und er nicht genug Fächer hatte. Statt einfach zu fragen ob ich irgendwas dafür habe steht er hier und heult das er mehr Fächer braucht.
Ehrlich, es fällt mir oft schwer dann einfühlsam zu bleiben weil es nervt wenn er dauernd für nichts anfängt. Samstag hat er von mir auch eine Antwort bekommen wie "Und? Kannst du dir die Fächer jetzt zusammenheulen oder wie wäre es mal mit ganz einfach fragen >Mama, hast du was wo ich das rein tun kann< " Oder wenn ich schon dieses Zittern in der Stimme höre das ich dann sag "Jetzt heul nicht wieder, es gibt keinen Grund! Du kannst das ganz normal sagen und gut ist."
Ignorieren bringt auch nichts. Und ich hab ihm auch schon ganz oft gesagt das er mit dem Geheule nichts erreicht außer evtl irgendwann von anderen Kindern als Heulsuse ausgelacht zu werden.
Das ironische daran ist, bei Schmerzen jammert er nicht. Er hatte ein Abszess, konnte sich vor Schmerzen kaum noch bewegen, nicht eine Träne, nix.
Hab ich ihm auch gesagt, DAS wäre ein Grund gewesen wo ich es hätte verstehen können wenn er geweint und geschrien hätte, aber nichts. Und für so blöde Kinkerlitzchen heult er als habe man ihn verhauen.
Mein Sohn (6. Klasse) ist ähnlich nah am Wasser gebaut.
Wir reden ganz offen darüber und es ist immer Thema, das z.B. ein Freund, der keine Zeit hat um sich zu verabreden kein Grund ist, um zu weinen. Ich sage ihm in solchen Situationen auch, dass ich ihn nicht weinen sehen möchte, sondern dass er sich zusammen reißt.
Nach dem ich DAS angefangen habe, ihn also nicht mehr habe weinen lassen, wie es grade kommt, sondern ihn ermahne es nicht zu tun ist es erheblich besser geworden !
Manchmal habe ich das Gefühl, das ihm diese innere Stimme, die sagt jetzt weine nicht über so eine Kleinigkeit, einfach fehlt und ich diese Stimme sein muß.
Wir sind aber im Gespräch, auch wenn er diese Gespräche nicht wirklich mag. Und er sagt auch selber, das es ihm mit mir als strenger Stimme leichter fällt, die Tränen zurück zu halten. Aber, so sagt er, gibt es trotzdem Sachen, da muß er einfach weinen. Und manchmal lasse ich ihn dann auch.
Mein Grosser - fast 11 - ist ähnlich gestrickt. Nicht ganz so extrem vielleicht, aber doch verdammt nahe dran.
Ich frage einfach nur noch "Hilft dir die heulerei jetzt? Ist das die einzige Lösung, die dir einfällt?" Dann bekommt er sich meist wieder in der Griff und denkt nach - und findet eine andere Lösung...
LG,
Lyss
Ich bin nicht betroffen, wenn ich es wäre würde ich mein Kind in der Situation auffordern zu bewerten wie schlimm das jetzt ist, 1 nicht schlimm, 10 furchtbar schlimm. Wenn er aktiv darüber nachdenkt wird er zu einer eine realistischen Einschätzung kommen, und sich über kurz oder lang das schnelle und grundlose Weinen abgewöhnen.
Du hast recht damit jetzt zu beginnen, als Klassenbester und "Heulsuse" werden die Zeiten rau in der weiterführenden Schule.
Hallo,
leider habe ich nicht wirklich einen Tipp wie du dich verhalten könntest, da mein Sohn (6.Ja) auch schnell weint.
Seine Lehrerin hat mir im ersten Elterngespräch gesagt, er soll lernen mehr Kopf und weniger Herz einzusetzen . Auch wenn er Streit erklärt bekommt er eine weinerliche Stimme und die Lehrerin scheint genervt zu sein.
Ich versuche einfach nur meinem Sohn Selbstvertrauen und Mut beizubringen.
Erkläre ihm, er soll tief durchatmen und bitte klar und deutlich etwas beschreiben und das so manche Situation kein Drama braucht.
Ob ich es grundsätzlich ändern sollte/ kann???? Weiß ich noch nicht.
Im Ganzen gesehen ist sensibel und gefühlvoll doch positiv.
Euch alles Gute
Hallo Britta,
das wichtigste Stichwort lieferst Du selbst (und das ist auch gleichzeitig die "Lösung", denke ich): Dein Sohn weint vor allem zu Hause schnell, in der Schule aber wohl eher nicht.
Hätte ich auch so vermutet (bis ich an diese Stelle kam beim Lesen), denn ich glaube, bei kleinen "Heulsusen" ist so ein Verhalten ganz typisch: in der Schule reißen sich die Kinder (vor allem die Jungs) einfach eher zusammen, zu Hause haben manche Kinder eben nahe am Wasser gebaut. Ich würde das gar nicht groß kommentieren - irgendwann wächst sich das von selbst aus. Der eine reagiert mit Wutanfällen, die andere mit Heulen, der nächste mit Schmollen bei Frustration und Ärger. Das sind normale Verhaltensweisen für junge Menschen, die noch nicht gelernt haben, Dinge in Relation zu setzen. Das kenne ich sogar noch von meinem 12-jährigen (jedenfalls sehr häufig).
Ich würde mir keine Sorgen machen wegen der weiterführenden Schule. Mein Sohn ist in der 6. Klasse Gymnasium, auch da heulen noch manchmal Kinder in der Schule. Darüber hinaus regulieren sich die Jungs selbst. Lass ihn machen, das wird schon... .
LG, evi
Hallo,
ist das schon immer so bei ihm, oder erst in letzter Zeit massiv.
Natürlich sind manche immer mehr am Wasser gebaut als andere. Grundsätzlich ist es nicht negativ, seine Gefühle so "rauszulassen" auch wenn es für die unmittelbar Beteiligten manchmal anstrengend oder auch nervig ist. Ich habe zwei Söhne, der Große war und ist heute noch (19) einer, der vieles durch Weinen oder Jammern rauslässt. Das war in der Vorpupertät, so etwa im dem Alter, wie deiner nun ist, ziemlich häufig der Fall.
Der Kleine macht es eher mit sich aus, das ist aber für die Mama nicht unbedingt einfacher.
Offensichtlich weint dein Sohn ja in der Schule nicht so schnell, sondern lässt dem dann zu Hause freien Lauf. Das ist doch gut so... zuhause sollte ja schließlich der Ort sein, wo man sich nicht verstellen muss. Vielleicht hilft es dir (und auch ihm), nicht allzu viel "Gewicht" in seine Weinerlichkeit zu legen... ihm dann bei der jeweiligen Problemlösung behilflich zu sein ohne ihn wegen seiner Tränen zu tadeln.
LG
hallo, vielen dank für eure lieben antworten. ich war zwischenzeitlich im osterurlaub, deshalb hat es etwas gedauert, bis ich mich wieder melde.
es tut gut zu hören, dass es anderen kindern ähnlich geht - auch wenn es dafür wohl keine patentlösung zu geben scheint.
eine kernfrage ist für mich sein selbstvertrauen. es ist eher schwach ausgeprägt. ich mache mir schon seit längerem gedanken, wie man ihm da helfen kann. hat diesbezüglich jemand von euch einen tipp oder gute erfahrungen, die ihr mir mitteilen könnt?
viele grüße an euch alle
Woran erkennst du denn, bzw. was gibt dir das Gefühl, daß er ein schwaches Selbstvertrauen hat?