Hallo,
eines vorweg: Als Mutter einer Kinderschar bin ich in schulischen Dingen meist relativ gelassen aber heute bekam ich doch einen Grund mir zu überlegen ob ich was falsch beim Elternabend bei der Notenbeurteilung verstanden habe.
Folgendes Problem:
Mein großes Kind, 11Jahre, 4. Klasse, relativ groß 1,65m & Schuhgröße 44/45 mit ein paar Kilo zuviel auf der Waage hat bisher in den letzten Schuljahren erfolgreich im Zeugnis seine Note vier behauptet. Im Zwischenzeugnis welch Wunder stand da eine Note drei, da wohl Sachen dran kamen die zu seinen sportlichen Talent passten.Sport ist nicht sein Lieblingsfach aber Leistungsverweigerung gibt es nicht bei ihm - lieber lässt er dann die Wut daheim raus wenn was nicht geklappt hat. Mit meinem Mann geht er einmal die Woche ins Fitnessstudio um dort nach Anleitung was für sich zu tun.
Heute kam er saulaunisch nach Hause und meinte er hätte in Sport dreimal in Sport die Note sechs und eine Note fünf bekommen.
Über die Note fünf gibts nichts zu diskutieren - da war Masse * Schwerkraft einfach zu stark gegen die Weitenanforderungen im Dreierhopp.
Aber die drei Sechsen gab es weil er keine Rückwärtsrolle & keine doppelte Vorwärtsrolle hinbekam und die Kletterstange ein unüberwindbares Hindernis war.
Auf meine Nachfrage ob er die Zensuren wegen Leistungsverweigerung bekommen hat oder trotz des Versuches. Junior hat sich definitiv bemüht und es versucht aber nicht hinbekommen. Mit der Sechs die Kletterstange hoch kann ich mich auch noch anfreunden weil es da wohl auch um zurückgelegte Meter geht aber der Rest?
Wenn ich mich richtig entsinne wird doch die Note Sechs nur bei nicht erbrachter Leistung oder Leistungsverweigerung gegeben. Und beim Fach Sport sollte doch eigentlich auch der Wille mit gezählt werden?
Gebt einfach mal eine Meinung dazu ab. Ich bin grad ein wenig perplex da mein Sportlehrer damals nur dann die schlechteste Note gegeben hat bei Leistungsverweigerung.
Die drei Sechser sind für mich auch fast nicht mehr auszubügeln, da in acht Wochen bei uns Notenstopp ist und ich mich frage ob auch mit einer Note Fünf in Sport der Schulwechsel stattfinden kann.
Junior meinte wohl er hätte gesehen wie die Lehrerin nur eine der drei Sechsen eingeschrieben hat und bei den anderen zwei Striche, aber er ist sich nicht sicher.
VG Geli
Sport Note "6" - wann würdet ihr die geben
Nun, grundsätzlich ist eine Sechs ein 'ungenügend'. Heißt, das erbrachte Leistung ist einfach insgesamt ungenügend. Wenn eine Rolle rückwärts gefordert ist und er sie absolut nicht hinbekommen hat, mag diese Note - ganz nüchtern gesehen - gerechtfertigt sein.
Ob es jetzt sinnvoll und/oder motivierend ist, das sei mal so dahingestellt. Meiner Meinung nach ganz sicher nicht. Ich war während meiner Schulzeit - und lange danach noch - übergewichtig und unsportlich. Da macht es auch nicht immer Spaß, sich vor den Klassenkameraden 'zum Deppem' zu machen, weil man schon weiß, man kann es nicht so gut, setzt sich womöglich noch Getuschel und Gekicher aus, nur um dann mit einer Sechs bestätigt zu bekommen: Ja, stimmt, du kannst es nicht. Meine Reaktion wäre gewesen: Rutsch mir den Buckel runter, dann mach ich gar nix mehr.
Von daher finde ich auch, dass ein Sportlehrer - hier geht es ja auch um Ermessen und nicht um knallharte Fakten - durchaus mal guten Willen zeigen und die Leistungs mit der Leistungsfähigkeit in Relation setzen und motivierend auf ein Kind einwirken sollte, das ja offensichtlich will, aber eben nur (noch) nicht so kann.
Huhu,
Mal vollkommen unbenommen, ob ich die Noten für gerechtfertigt halte: ist es denn nicht so, dass in Sport auch noch die "Softskills" wie Teamfähigkeit, Fairness, Frustrationstoleranz, soziales Verhalten etc. mit gewertet werden und nicht nur die sportlichen Leistungen an sich?
Ich denke, diese Note wird auch noch mit einfließen und im Zeugnis wird Dein Sohn sicher keine 5 haben...
Dann ist meine persönliche Meinung: 6er in Sport in der Grundschule finde ich auch hart. Mit etwas gutem Willen hätte man ja den Versuch schon mit einer 5 honorieren können...
Auf der anderen Seite sollte ein Kind mit 11 Jahren schon einen Purzelbaum (Rolle vorwärts) beherrschen. Zumindest einen irgendwie gearteten, er muss ja nicht schön sein... Ich würde das auf jeden Fall mit meinem Kind üben.
LG
Hanna
Also hier gibt es im schlimmsten Fall also fürs versucht und nicht hinbekommen die Note 4 , eine 5 würde man bekommen wenn man nicht mitmacht und eine 6 wohl nur wenn man vom Unterricht fern bleibt, sprich unentschuldigtes Fehlen.
Bei den Noten für soetwas würde ich gleich am Montag mit der Lehrkraft telefonieren und wenn das nichts mit dem Schulleichter... so darf man Kinder nicht benoten
Hi, die Sechs auch bei nicht erbrachter Leistung gegeben werden - sollen die Kinder eine Rolle machen und können sie überhaupt nicht dann war das eben eine ungenügende Leistung.
Für den Schulwechsel spielt doch die Sportnote - zumindest hier in By - gar keine Rolle, ich geh mal davon aus, dass er nicht auf eine Sportschule wechselt, da wär das natürlich schon wichtig.
LG
Hallo,
die Note 6 bedeutet "ungenügend" bzw. im Wortlaut "die bestehenden Mängel können in absehbarer Zeit nicht behoben werden" - ob die Note nun im konkreten Fall berechtigt ist oder nicht, kann man per Ferndiagnose nicht einschätzen.
Generell habe ich aber kein Problem damit, dass die Note auch bei erkennbarem Bemühen gegeben wird, denn am Ende ist es in Sport nicht anders als in Mathe: auch wenn man sich bemüht, kann es durchaus sein, dass man die geforderte Leistung nicht mal im Ansatz bringt. Das ist zwar doof und führt auch nicht dazu die Sportbegeisterung bei nicht ganz so sportlichen Schülern zu steigern - aber denselben Effekt hat eine 6 in Mathe auf z. B. einen Schüler mit nicht allzu gutem Mengenverständnis. Wenn man sich dafür entscheidet den Sportunterricht zu benoten (und das sollte man meiner Meinung nach, wenn man sich generell für die Benotung entscheidet, da sonst schnell der Stellenwert des Faches noch weiter sinken kann), dann muss es auch legitim sein - wie in jedem anderen Fach auch - die gesamte Bandbreite der Benotung zu vergeben.
Ich hatte in der Oberstufe selbst einen Lehrer, der meinte, dass es ihm um Breitensport und nicht um Leistungssport ginge und deshalb seinen eigenen Bewertungskatalog erfunden hat (z. B.: wer 2000m durchläuft, bekommt ungeachtet der Zeit mind. eine 4, da gerade unsportliche Schüler sonst gar nicht erst anfangen würden zu laufen und dadurch nur noch unsportlicher werden würden). Als Schüler fand ich das gut - aus heutiger Sicht ein bisschen unfair, weil dieser Maßstab eben nicht an allen Schulen gegriffen hat. Ich hätte es als Schüler aber auch okay gefunden, wenn das "normale" Benotungssystem gegriffen hätte - wenn man die geforderte Leistung nicht erbringt, dann erbringt man sie eben nicht und muss dann eben mit den Konsequenzen leben. Erfahrungsgemäß bringt eine Aufweichung der Erwartungen keine Leistungssteigerung hervor, sondern befördert das Absinken, da sich Schüler sehr gerne an den Mindestanforderungen orientieren.
Lange Rede, kurzer Sinn: auch im Sportunterricht ist meiner Meinung nach die Note 6 durchaus legitim - auch wenn man erkennen kann, dass ein Schüler sich bemüht.
Viele Grüße
Soley
Hallo,
dass da seine Laune unterirdisch war kann ich ja verstehen.
Aber wenn der Lehrer bei nicht erbrachter Leistung eine 6 gibt - wie du schreibst - dann hätte die Lehrerin richtig benotet, denn dein Sohn hat ja in diesen Fällen die geforderte Leistung nicht erbracht. Ob man allerdings so hart benoten muss, naja find ich auch nicht grade toll.
Mit Schulwechsel meinst du jetzt Wechsel auf eine weiterführende Schule oder?
Bei uns in Bayern hatte da Sport keinen Einfluss drauf, es ging hauptsächlich um den Notenschnitt aus Deutsch/Mathe/HSU.
Ich kenne die Note 6 im Sport auch nur bei Leistungsverweigerung.
Würde auch erst mal bei der Lehrkraft nachfragen, was sie warum wie benotet hat. Vielleicht ist es ja auch anders als dein Kind es verstanden hat.
Übel, wenn der Schulsport nicht zur Bewegung ermutigt, sondern einem Kind vermittelt ein Sportversager zu sein. Das kann einem die Freude am Sport dauerhaft verderben und ist schädlich für das ganze weitere Leben.
LG d.
Für den Schulwechsel ist die Sportnote nichg relevant, aber natürlich für die Motivation deines Sohnes. Natürlich kann man so argumentieren: Leistung gar nicht erfüllt = ungenügend, aber ich kenne es vom Sportunterricht auch so, dass das Bemühen, die Beteiligung allgemein und auch das Teamverhalten mit eine Rolle spielen.
Das führt dann manchmal auch wieder zu seltsamen Noten: Im letzten Schuljahr hatte mein Sohn eine von allen Schülern gehasste Sportlehrerin, weil er (eher unsportlich) aber gut mitmachte und nicht durch Störungen des Unterrichts auffiel, bekam er ein "gut". Andere sehr sportliche Kinder, die gelegentlich mal gestört hatten, bekamen ein "ausreichend".
So muss es nun auch nicht sein, aber "ungenügend" gibt es bei seiner Schule nur, wenn man wiederholt sein Sportzeug vergisst oder due Teilnahme vollends verweigert.
Ich würde schon nachfragen!
Liebe Grüße
Anja