Heute hatten wir Elternsprechtag, und die Quartalsnoten meines Sohnes (13, 8. Klasse) sind noch schlechter, als ich erwartet hatte: zwar Zweier in den Sprachen und in Chemie, aber Fünfer in Biologie, Kunst und seinem Wahlpflichtfach Darstellen & Gestalten, eine 4- in Arbeitslehre und in Deutsch 4-5 (dort hatte er einfach vergessen, die Wochenarbeit abzugeben, die als mündliche Note zählt, und steht damit mündlich auf Sechs.
Vom Intellekt her, daran hat auch die Lehrerin keinen Zweifel, müsste er nirgends große Probleme haben, aber seine generelle Arbeitshaltung ist einfach schlecht, in den meisten Freiarbeitsstunden schwatzt er oder listet Autotypen auf ... Eigentlich will er ja Abitur machen, aber fängt oft gar nicht zu Arbeiten an und hat seinen Kopf oft ganz woanders.
Gibt es andere Eltern, deren Kinder auch solche Durchhänget hatten und sich doch wieder bekrabbelt haben?
In seiner Freizeit gibt es nur noch das Handy, was hier schon zu heftigen Auseinandersetzungen geführt hat; dazu hat er zum Teil einen Freundeskreis, der nur rumhängt und aus Langeweile Quatsch macht ... Wir sind diesbezüglich schon in Beratung und haben Unterstützung vom Jugendamt, aber bis jetzt lief die Schule wenigstens so einigermaßen.
Er verspricht immer, dass er sich anstrengen will, aber das hält dann mal ein paar Tage an. Und da er uns bezüglich der Noten auch oft anlügt oder einfach sagt, Dinge erledigt zu haben, obwohl das nicht so ist, komme ich mir auch einfach verarscht vor - er muss nicht glänzen, aber mit diesen Noten wäre ein Jahr später die Versetzung gefährdet, von der Qualifikation für die Oberstufe ganz zu schweigen.
Kontrolle will er nicht, und er ist ja eigentlich auch alt genug - sorry dass es so lang ist ...
Liebe Grüße
Anja
Zwischenzeugnis 8. Klasse schlecht - wie motivieren?
Hallo,
"Kontrolle will er nicht, und er ist ja eigentlich auch alt genug"
Das wäre bei mir das Thema. Dann wird er halt kontrolliert, abgefragt und gut ist es wenn es nicht von alleine funktioniert.
Ich habe hier auch einen faulen Socken zu Hause. Würde er sich anstrengen, wäre er gut 2 Noten besser. Er macht halt das Nötigste und gut ist.
So einfach kommt er hier aber nicht weg. Ich kontrolliere schon. Frage, ob er alles gemacht hat und wo er Schwierigkeiten hat. Nickt er fleißig alles ab, bitte ich ihn abends mir kurz zu zeigen, was so der letzte Stand in jedem Fach für den nächsten Tag ist. Merke ich - wohlgemerkt abends gegen 20 Uhr - er flunkert mich an und er hat überhaupt keinen Plan von Nichts - muss er noch grob durchlesen, um was es geht. Das Programm läuft täglich.
Schulaufgabentermine bekommt er, diese möchte ich auch haben. Hängen in der Küche. Hier setze ich mich aber auch mind. 3 Tage vorher täglich mit ihm hin und schaue, was er da so treibt. Gebe ihm Übungsaufgaben, die ich auch kontrolliere.
Unser Sohn ist 11, geht in die 6te Klasse aufs Gym. Anders funktioniert es hier nicht. Gibt halt einfach Kinder, die besser sind, wenn eine Kontrolle stattfindet. Andere machen das alleine. Auch Recht, meiner gehört halt nicht dazu.
Freunde, die nur rumhängen und Mist bauen, würde ich auch regeln. Sportvereine und Unternehmungen. Auch hier würde er kontrolliert werden und auch gelenkt.
Unsere Kleine ist genauso. Schnell Hausaufgaben, vollkommen egal ob richtig oder falsch, Hauptsache fertig. Auch sie kommt damit nicht durch. Wird entweder wegradiert oder ich setze mich mit ihr zusammen hin - schon funktioniert es und zwar einigermaßen richtig.
LG
Caro
Ich halte von diesen strikten Kontrollen nicht so viel. Meine Mutter hat mich von A-Z kontrolliert und Druck gemacht,
Gebracht hat das gar nichts. Ich habe sie dann angelogen, ich geh zu der oder der und lerne, um mal ein bißchen Freizeit zu haben.
Ich glaube, wenn sie mich mal in Ruhe gelassen hätte, wäre ich Richtung Abi auch motivierter gewesen. So habe ich nach der 11. Klasse abgebrochen.
Danke für diese ehrlichen Worte. Unser kommt erst in die 6. Ich merke allerdings, dass ich in letzter Zeit immer an gewisse Sachen erinnern muss. In dieser Woche musste ich erstmals hart durchgreifen und er durfte nicht zu seinem geliebten Training. Von wegen Hausaufgaben gemacht....erst konnte Sohnemann es gar nicht glauben. Bislang war ich immer recht gutmütig und habe mehr angedroht als durchgesetzt bzw. es klappte auch so. Als nun diese Woche die Konsequenzumsetzung erfolgt war, war er fassungslos. 1 Stunde Geheule und wütendes Geschreie und dann natürlich sämtliche Überredungskünste.....er tat mir eigentlich schon leid.....nur, wenn man jedes Mal wieder weich wird, nimmt er einen irgendwann gar nicht mehr ernst. War dann noch ein schöner Nachmittag, nachdem er begriffen hatte, sein Gejammer nützt nichts. Hat sogar noch einen Kuchen gebacken.....schlechtes Gewissen würde ich sagen.
Ich glaube das Problem haben viele Eltern und wenn denn noch die Liebe dazu kommt. Mein Sohn war ikn der 6 Klasse sehr schlecht und mußte das Gymnasium verlassen. Er hatte dort auch eine ziemlich üble Klasse. Außerdem war er schon voll in der Pupertät. Jetzt in der 8 Klasse hat er ein sehr gutes Zeugnis. Er macht freiwillig seine Hausaufgaben kümmert sich um seine Mappen.
Ich kenne auch Eltern deren Kinder das große Schwänzen angefangen haben. Wennn es soweit ist, wird es richtig problmatisch.
Hi Anja,
mein Patenkind ist ähnlich. Ab der 8. Klasse häuften sich 4er und 5er. Mehrmals sah es so aus, als ob er das Gymnasium verlassen oder die Klasse wiederholen müsste. Das wollte er auf keinen Fall!
Er hat es dann immer irgendwie geschafft. In der 10. Klasse nur mit einer Nachprüfung in Mathe (das war mal sein bestes Fach)
Jetzt ist er in der 11 und ich hoffe er schafft das Abitur. Er möchte anschließend studieren.
Viele Grüße
Julia
Hallo,
das Handy wäre in dem Fall weg bei meiner Tochter, zumindest unter der Woche, bzw. deinstallieren wir dann bspw. WhatsApp
Das haben wir allerdings von Anfang an so gehalten.
Ansonsten läuft es ja schon länger etwas aus dem Ruder? Ist er auf dem Gymnasium?
LG
Hallo,
ich denke solche Durchhänger sind in der Pubertät nichts ungewöhnliches.
Wie wäre es mit einer Zeitkontrolle am Handy? Wenn die Zeit um ist, dann kann er damit gar nichts mehr machen. Du kannst auch die Zeiten einstellen, wo er überhaupt was machen darf und welche Apps wann funktionieren. Also nicht nur, dass er z.B. 2 Stunden am Tag was machen darf, sondern auch dass er erst ab 16 oder 17 Uhr die Spiele, Youtube oder was auch immer benutzen darf.
LG,
Natalia
Hallo!
Nun mein Sohn hatte in der 6. und 7. so einen katastrophalen Durchhänger, auch psychisch bedingt.
Er hatte zu gar nichts irgendeine Motivation und das ganze Leben war sinnlos, die Schule somit erst Recht, die Kumpels waren alle blöd (mein Sohn war frühpubertär, die anderen liefen noch um den Apfelbaum rum).
Ich habe es im Guten mit vielen Gesprächen versucht, ich habe es im Bösen mit Strafen und Kontrolle versucht, unser Verhältnis hatte sehr darunter gelitten und wir waren auch kurz davor ihn woanders unterzubringen - Internat. Letztlich habe ich kapituliert und ihm die alleinige Verantwortung übertragen, aber auch gesagt, dass zu egal welchem Thema er egal welche Hilfe braucht, er wird die bekommen, ABER er muss sie einfordern. Ich kann ihm nichts mehr von den Augen ablesen.
Wir haben dann alles eingestellt (z.B. Nachhilfe in Latein) und ihn allein gelassen.
Ich habe für mich beschlossen mich auch nicht aufzuregen, sollte er die Schule wechseln müssen oder ein Jahr wiederholen müssen. Wir haben ihm auch diverse mögliche (realistische und für ihn fassbare) Lebensläufe vorgestellt, eben ohne Wunder und ohne Katastrophen. - Vielleicht hat ihm das irgendeinen (Entscheidungs-/Selbstfindungs)-Druck genommen.
Irgendwie hat es dann doch "Klick" gemacht und die 8. Klasse läuft prima und wie geschmiert. WIE er das macht da stehen mir zwar die Haare zu Berge: keine Hefteinträge, er schleppt NIE Bücher mit, etc. - also eigentlich wäre das der Punkt wo alle Eltern vollkommen austicken müsste. Mit viel "Ohmmmm" und Augen zu übersehe und überhöre ich das. - Es kostet mich viel da nicht auszurasten, aber das Ergebnis ist einwandfrei. Er hat mittlerweile auch "seine" Fächer gefunden (alle NaWi-Fächer, Mathe, Powi, Ek, Eng, Deu) und hat ein deutliches Einsehen, dass er in den nicht-Lieblingsfächer (Reli, GE, Latein, Kunst) zumindest eine 3-4 schaffen will und muss. - Das hat er im Griff. Mittlerweile habe ich den Eindruck sind die hochpubertären Phasen auch abgeschlossen und das Hirn befindet sich nicht mehr im Abbau sondern im Aufbau. Er lacht auch wieder mit uns, er sucht auch unsere Nähe und ist auch wieder für gemeinsame Unternehmungen zu gebrauchen.
Ich kann Dir aber auch keinen Rat geben und eine Patentlösung anbieten, schließlich haben wir auch alle Möglichkeiten ausprobiert und ich kann Dir nicht sagen, was davon letztlich eher zum Erfolg führt. - Vielleicht einfach alles und vielleicht einfach nur der Ausdruck der Bekümmernis und des "es ist mir nicht egal!"
LG, I.
Erst einmal danke für die bisherigen Antworten. Tatsächlich - ich versuche mich kurz zu fassen - sind die Probleme auch in anderen Bereichen da, und an diesen "Baustellen" wollten wir jetzt eigentlich zunächst arbeiten.
Unser Sohn ist auf der Gesamtschule, so dass er in diesem Schuljahr auch noch nicht sitzenbleiben kann. Aber den Ernst der Lage hat er - so scheint es mir zumindest - noch nicht wirklich begriffen. Da ein Großteil der Aufgaben dort erledigt wird (dafür stehen sieben Zeitstunden zur Verfügung), kann das nicht einfach zu Hause alles kontrolliert werden.
Unter anderem wegen des Handys hat es bei uns in der letzten Zeit derart heftige Auseinandersetzungen gegeben, dass unser Sohn abgehauen ist über Nacht und dann auch eine Zeitlang nicht zu Hause gewohnt hat - ein Zusammenleben war nicht möglich. In Zusammenarbeit mit dem Jugendamt haben er und wir dann Regeln aufgestellt, die eigentlich für beide Sachen machbar sein sollten - aber er schafft es einfach nicht, diese einzuhalten. Technische Möglichkeiten sind die Ultima Ratio (in der Vergangenheit hat so etwas gar nicht gefruchtet), aber damit üben wir natürlich Macht ihm gegenüber aus.
Sorge macht mir auch, dass er so lethargisch ist - Handy und falsche Freunde sind das eine -, aber er kann sich oft einfach zu nichts aufraffen; selbst normale schöne Dinge fallen dann einfach aus, weil er nicht aufsteht. Das kann ja alles mal sein in der Pubertät, aber ich spüre deutlich, dass es ihm dabei nicht gut geht, nur bekommen wir einfach kaum Einblick in sein Innenleben.
LG
Anja
Hm, ich hab ja schon gemutmaßt, daß hier mehr im Argen liegt, in dem Fall ist es natürlich einfach zu sagen, Handy weg und gut. Vielleicht habt Ihr zu spät reagiert, bzw. begonnen zu reagieren, jetzt ist er in einem Alter, da gehen auch noch die Hormone mit ihm durch, vermute ich zumindest. Ich würde hier Stück für Stück beginnen, sich Dinge zu verdienen. Ein Handy hätte meine Tochter dann wieder, wenn alles andere funktioniert hat. Nach der Schule wird erst der Schulkram erledigt, dann ist Handyzeit und am Abend ist auch irgendwann Schluss damit. Allerding würde meine Tochter (noch) nicht abhauen wegen dieser Lapalie, aber wie sind das eben von vorn herein anders angegangen.
LG
Eigentlich sind wir schon relativ streng gewesen, obwohl unser Sohn mit seinem 13 Jahren der Jüngste in seiner Klasse ist und gerade jetzt in der Pubertät einen ständigen Anpassungsdruck spürt - dabei hätte er das echt nicht nötig, aber wir sind die letzten, die ihm das sagen können.
Bis zum Sommer letzten Jahres gab es zwar auch mal die eine oder andere Baustelle, aber irgendwie sind wir dann auch immer wieder zu Lösungen gekommen, es gab schöne Momente in der Familie, er hatte normale Freunde - irgendwie ist er uns entglitten. Ein Stück weit ist es ja normal, dass die Freunde wichtiger werden, und viel läuft ja heute über das Handy - aber auf Druck hat er dann zunehmend aggressiv reagiert, war Gesprächen einfach nicht mehr zugänglich ... Es geht ihm nicht gut dabei, und das weiß er auch
Liebe Anja, nur zwei Gedanken:
der eine, zum Handy (habe ich diese Woche von einer Freundin gehört, gefällt mir und ich will das demnächst auch ausprobieren, wenn mein Sohn demnächst (zum 13. Geburtstag) ein Touch-Handy bekommt): freie Verfügbarkeit des Handys im EG, oben nicht. Damit will ich verhindern, dass er sich mit dem Handy in seinem Zimmer verkriecht. Was mir an dieser Variante gefällt ist, dass er einerseits selbst die Kontrolle hat, aber andererseits nicht komplett in eine andere Welt abdriftet. Wie gesagt, über Erfahrungen kann ich noch nicht berichten, halte es aber für einen Versuch wert.
Was mir noch ein bisschen geholfen hat in der Sicht auf meinen ebenfalls pubertären Sohn ist das Buch Teenieleaks von Paul Weiss-nicht-mehr. Untertitel "was wir denken, wenn wir nichts sagen". Habe dadurch mehr Verständnis dafür bekommen, wie viel Energie die Kids auch für ihre soziale Hackordnung aufwenden müssen.
Und auch wenn die Fünfer ärgerlich, weil unnötig sind: Habt Ihr Euch richtig über die Zweier gefreut? Die Fünfer kann er sicher noch hinbiegen, die sind vermutlich als Warnschuss gedacht. Wenn er selbst das auch so sehen kann mit dem Warnschuss (und mit Würdigung seiner guten Noten) wird er selbst die Kurve kriegen.
Liebe Grüße!
Wir haben nur eine Etage Das Handy ist letztlich in meinen Augen auch nicht der Übeltäter an sich, sondern auch ein Mittel, um sich abzulenken; und mit der Zeit setzt da natürlich ein Gewöhnungseffekt ein, der kaum Raum für andere Aktivitäten lässt. Tatsächlich ist aber für ihn das Gefühl der Freiheit sehr wichtig, auch wenn man hinter den Kulissen schon Sachen einschränkt.
Ich merke schon, dass mein Sohn viel Energie dafür aufwendet, wer ihn wie sieht, und dabei auch Sachen tut, von denen er selbst weiß, dass sie nicht richtig - auf viele wirkt er unheimlich cool, aber er ist in Wirklichkeit gar nicht so ein selbstbewusster Typ. Gerade habe ich noch ein anderes Buch über Pubertät, dass mich manchmal auch einfach lachen lässt (von Rogge).
Über eine Fünf in Kunst ärgere ich mich nicht, das weiß mein Sohn auch. Die Lehrerin gestern sah es als nicht sehr wahrscheinlich an, dass er in Deutsch noch eine Drei schaffen kann, das hat im letzten Halbjahr mit Anstrengung geklappt, was ich auch toll fand. Die andere Fünf ist in einem Hauptfach in dem er sich selbst aufgegeben hat, weil er mit der Lehrerin einfach nicht klar kommt. Ich kann persönlich sogar nachvollziehen, dass die so gar nicht sein Fall ist, aber er beteiligt sich ja auch nach eigenen Angaben kaum und ist dazu noch oft sehr schnippisch. Und ja, für die guten Noten haben wir ihn gelobt, und bei dem einen oder anderen Dreier ist auch noch Luft nach oben, sogesehen hast Du natürlich recht, dass man da nach vorne blicken sollte.
LG
Anja
Unser Junior wird 13 und ich habe das Gefühl in seinem Kopf ist eine Riesenbaustelle...
Bei uns gibt es die Reglung, die Zeit die er zu Hause was für die Schule bekommt, die bekommt er auch zum Zocken (wichtig Zeitrahmen angeben indem er spielen darf- sonst kommen sie auf die Idee bis ultimo spielen zu wollen, weil sie ausreichend Spielezeit angehäuft haben. Bei uns ist 21 Uhr in der Schulzeit Schluss)
Es gibt also ein Zeitkonto.... Und er selber hat es in der Hand wie lang er spielen kann.
Handy wird zu Hause bei uns eingezogen. Mit der Option, wenn es in der Schule klappt kann er auch zu Hause das Handy länger bei sich behalten. Abends wird es eingezogen.
Wir haben mal den Tip bekommen ihm die Erfüllung eines Herzenswunsches in Aussicht zu stellen , wenn sich der Notendurchschnitt bei xy liegt.
Es sollte dann aber schon ein richtig inniger Wunsch sein.
Klingt interessant für uns....
Es ist wirklich nervend , wenn sie unter ihren Möglichkeiten bleiben
LG
Karna
LG
Karna