Rechtschreibung und Diktat - Tipps gesucht /2. klasse

Hallo

unser Sohn ist in der 2. Klasse und tut sich mir der Rechtschreibung schwer. Diktate üben wir sehr intensiv, kann er manchmal zu Hause fast fehlerfrei, als Test in der Schule dann immer eine komplette Katastrophe.

Er liest sehr gut, wenn auch manchmal etwas schluddrig, weil er es eilig hat. Seine Rechtschreibung ist leider sehr chaotisch, wenn er frei schreibt manchmal fast nicht zu lesen. Das verrückte ist: wenn ich zu ihm sage er solle das Wort buchstabieren, kann er es fast IMMER FEHLERFREI. Sobald er einen Stift in die Hand nimmt und es schreibt kommt nur Quark raus.

Habt ihr da Tipps zum üben? Bin am Ende mit meinem Latein und Filius ist nur noch genervt.
S.

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Guck mal beim Jahndorf Verlag. Da gibt es super Lernhefte, die auch in Schulen verwendet werden.

VG

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Danke!

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Hallo!

Meine Erfahrung mit einem Kind dem die RS zufliegt - schon immer (jetzt 4. Kl.) und einem Kind, das sich unheimlich schwer getan hat mit RS (jetzt 8. Kl. Gym.) sagt, dass man als ELTERN oder PÄDAGOGE sich sehr überschätzt was man da alles beeinflussen könnte.

Meine beiden Exemplare haben alle Pädagogen-Binsenweisheiten ad absurdum geführt:
Sehr frühes und viel Lesen fördert nicht die RS!
Fleiß und Übung ist ganz sicher nicht in unmittelbare zeitlichen Zusammenhang mit RS-Verbesserung zu sehen.
Diktate fördern nicht die RS.

Ich würde sagen die Beschäftigung mit Sprache an sich ist wichtig. (Sinn von Groß-/Kleinschreibung, Zeichensetzung, Aussage von Sätzen ...)
Die Sensibilität, dass es eine richtige und eine "nicht verständliche" Schreibweise gibt (Aussprache, Leseverständlichkeit, ...)
Und das allerwichtigste: Ruhe und Gelassenheit bewahren! man lernt RS nicht über Nacht und man kann auch nicht sofort alle bekannten Regeln beachten (freies Schreiben).
mein Großer hat mit zunehmendem Grammatik-Verständnis (ab 6. Kl.) zunehmend deutlich besser geschrieben.

LG, I.

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Das verrückte ist ja, dass mein Sohn ein sehr gutes Sprachverständnis hat, sich sehr gut ausdrücken kann und exotischste Wörter (Bredouille und so) kennt, manchmal schon sehr kreativ, fast poetisch mit der Sprach umgeht, wenn er spricht.

Aber sobald er einen Stift in die Hand nimmt, hat er das Sprachvermögen eines Ogers.

Ruhe und Gelassenheit sind leider überhaupt nicht meine Stärke und sogar mein Mann beschwert sich, dass ich so ungeduldig klinge, wenn wir Termine besprechen. Wie gut, dass ich nicht Lehrerin geworden bin.... Tipps für mehr Gelassenheit?

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... jaja Gelassenheit .... lernt man nach 8 Jahren Grundschule und 4 Jahre Gym und wenn man sieht dass es doch geht und dass doch recht wenig Einflussmöglichkeiten bestehen .... #schein

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Huhu,

unsere Lehrerin hat dazu gesagt, dass unsere Tochter noch zu viel Konzentration auf das Schreiben an sich verwendet und deshalb noch nicht in der Lage ist, Rechtschreibregeln etc. anzuwenden. Sie hat - 2 HJ, 3. Klasse - abgewunken und gemeint: Geben wir ihr noch ein halbes Jahr!

Unsere Tochter kann dir immer sagen, ob ein Wort klein oder groß geschrieben wird, ob es ein Adjektiv, Verb oder Nomen ist und wie es buchstabiert wird. Und trotzdem ist ihre Rechtschreibleistung ein einziges Desaster. Selbst wenn sie mir das Wort buchstabiert hat, kann es sein, dass sie es eine Minute später falsch aufschreibt #schwitz

Insofern bin ich geneigt, der Lehrerin recht zu geben. Wir üben aber zu Hause trotzdem. Gerade im Hinblick auf Schreiben und Konzentration. Mal sehen, ob es irgendwann fruchtet....

LG
Jenx

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Vielleicht hat er weniger Probleme mit der Rechtschreibung als mit dem Schreiben an sich.
Beim Aufschreiben muss er sich ja auf zwei Sachen konzentrieren: Auf's Schreiben und auf die richtige Reihenfolge der Buchstaben. Wenn ersteres schon seine gesamte Konzentration in Anspruch nimmt, hat er keine Gehirnkapazitäten für's zweite mehr frei.

Und wenn dann noch das 'Du musst aber ordentlich schreiben!' bei Klassenarbeiten dazu kommt: Ohwei!

Grüsse
BiDi

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Da könntest du recht haben! Er muss immer noch vor jedem b und d nachdenken, zögert bei m und n sichtlich wegen der Anzahl der Bögen (vor allem wenn ein o voraus ging). Heute hat er einen Brief geschrieben an seine Oma und superschöne Schrift wie gemeißelt, dafür an Sibe Oma und babei anstatt dabei, Dafür Klassenfest richtig, nur klein.

Generell kann ich mich halt nicht daran erinnern dass bei uns in der Grundschule die Rechtschreibung so schrecklich gewesen wäre. Irgendwie konnte alle Kinder schon in der 2. Klasse deutlich besser schreiben. Vielleicht verkläre ich das aber auch in der Rückschau.

Danke für Eure Beiträge
S.

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bei meinem Sohn war/ist es auch so ...

noch zu viel Mühe mit Füller, Haltung, Schreiben an sich.... -- da bleibt keine Luft für Rechtschreibregeln im Hirn...

über die "Masse" also einfach das Schreiben üben haben wir es so langsam im Griff

Ich habe einfach von einer anderen Schul-Heft-Reihe das 2.te-KLasse-Arbeitsheft gekauft, dann stimmt der Stoff überein... -- da macht mein Sohn die Seiten zusätzlich

(es gibt ja die TOBIs, Lola+Einstern, Lollipop etc....)

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Ich kenne das Problem, wenn auch vielleicht nicht so gravierend.

Mein Großer hat die 3.Klasse gerade hinter sich gebracht und erst im letzten Schuljahr hat sich seine Rechtschreibung sehr verbessert. Keine Ahnung, woran es gelegen hat, denn geübt hat er nicht wirklich.

Auch er sprach sehr früh sehr gut, liest extrem viel, ist sprachgewandt und bei einem Test kam sogar eine sehr hohe sprachliche Begabung heraus. Daher habe ich auch nie verstanden, woher dann das Unvermögen kam, eine ordentliche Rechtschreibung aufs Papier zu bringen.

Ich denke, einen Großteil wird die Konzentration ausmachen.

Außerdem denke ich, dass Dein Großer einfach im Kopf schon weiter ist, als die Hand umsetzen kann, er denkt einfach zu schnell. Das merkt man dann auch beim Lesen, der Kopf ist weiter als der Mund ;-). Und beim freien Schreiben ist es dann eben so, dass er sich komplett auf den Inhalt konzentriert, was aber auch noch normal ist, denke ich.

Was beim Diktat geholfen hat, war eine gute Kontrollstrategie. Er liest sich den Text mehrmals durch und kontrolliert da immer nach verschiedenen Kriterien. Eine Runde I-Punkte kontrollieren, dann Groß- und Kleinschreibung und dann nochmal von hinten nach vorn - Wort für Wort. Ich denke, gerade das Letzte wird Deinem Sohn helfen. Er weiß ja, wie die Worte geschrieben werden, aber durch sein Überfliegen des Textes fällt ihm der Fehler nicht auf. Wenn er aber wirklich auf jedes einzelne Wort achtet, sollte er das eher erkennen.

Ach ja - das mit dem Üben haben wir fast aufgegeben, da ich festgestellt habe, dass es besser klappt und er konzentrierter arbeitet, wenn eine Sache noch nicht zu 100 % sitzt. Wie gesagt, er schusselt gerne mal und auffälligerweise sind es eher die einfachen Aufgaben, die fehlerhaft sind. Da schaltet er dann gerne mal auf Automodus.

Also - Kopf hoch - in der 3.Klasse kann sich noch viel ändern ;-)

Ines

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Hallo,

ich kann nur von mir selbst berichten. Ich war in der GS und auch später im Gym. immer super schlecht in RS - Diktate waren furchtbar, hatte meist eine 6. War echt schrecklich. Meine Mutter hat viel mit mir geübt, ich habe schon immer sehr gerne gelesen, tja, es hat alles nicht viel gebracht. Aber die Zeit hat es gebracht. Als es dann keine Diktate mehr gab, wurde es viel besser. Im Aufsatz habe ich zwar auch noch einige Fehler gemacht, aber das wurde immer besser. Da konnte ich aber auch genauer drüber nachdenken. Tja und heute bin ich Deutschlehrerin :-p Natürlich würde ich jetzt an deiner Stelle nicht sagen, "wir machen nix, das wird schon", aber vielleicht gibt es dir etwas Hoffnung, dass das schon noch werden kann, er ist ja jetzt auch noch jung, also es ist ja nun nicht die 4. oder 5. Klasse. Übrigens finde ich Diktate eh total ungeeignet um über RS zu urteilen, da wird ja meist die Konzentration "überprüft", ich versuche so wenig Diktate wie möglich mit meinen Schülern zu schreiben, leider sind hier immernoch zu viele vorgeschrieben. Das mit den Stategien zum Durchlesen finde ich gut, vielleicht könnt ihr das mal "üben".

LG

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Hallo,
ich kann nur bestätigen, was hier schon einmal geschrieben wurde: Manche könne es sofort (mein jüngeres Kind, 1. Klasse, schreibt fast alles intuitiv richtig)...und andere tun sich vor allem beim DIKTAT schwer . Mein Sohn ist jetzt Ende 3. Klasse und nur wegen der Rechtschreibung steht er in Deutsch nun auf einer 3, alles andere was Deutsch betrifft - mündlich und schriftlich, ist er ziemlich gut. Die Lehrerin meinte auch, wir müssten mehr üben. Vor allem an der Konzentration. Heisst, das Kind soll sich angewöhnen, beim Diktat oder anderen Schreibübungen nochmal genau nachzulesen. Und dann nochmal verbessern.

Ein kleines bisschen hilft das...aber er macht noch viele Fehler. Genau wie dein Sohn kann er es immer richtig buchstabieren. Aber wenn er dann Diktat schreiben soll....Kuddelmuddel.

Tatsächlich aber hat nicht das Üben, sondern das Üben des Nachbessern / Konzentrierend eher geholfen in letzter Zeit. Letztes Diktat "nur" 3 Fehler. Zumindest keine 4 mehr ;-)

K.

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Huhu,

aus meiner Erfahrung mit einem extrem wortgewandten Kind, welches viel (aber auch schludrig) liest aber ungern schreibt, kann ich sagen, dass es (zumindest bei uns) einfach eine Sache der Übung war. Jetzt Ende der 4. Klasse schreibt mein Sohn bis auf Kommasetzung, das/dass, Fremdwörter und substantivierte Verben richtig.

Witzigerweise hat mein Sohn immer viel mehr Fehler bei Abschreibtexten als in Diktaten gemacht. Lange Zeit hatte er Probleme, die Regel mit doppelten Konsonanten zu verinnerlichen, aber mittlerweile hat er auch das drauf.
Manchmal vergisst er einen beliebigen Buchstaben. Aber das ist seine Unkonzentriertheit, es liegt nicht daran, dass er das Wort nicht schreiben kann.
Seine letzten Aufsätze waren wirklich erstaunlich, er hat im letzten halben Jahr einen richtigen Sprung gemacht.
Damit will ich sagen: manchmal dauert es einfach etwas und am Ende der 2. Klasse muss man noch nicht in Panik verfallen. Es ist sicher gut, ein Auge darauf zu haben und gezielt gewisse Rechtschreibregeln zu üben, aber er hat noch zwei Jahre Zeit, das alles zu lernen.

LG

Hanna