hochsensibles kind

Hallo! Suche jemand der sich mit hochsensiblen kindern auskennt oder selbst eins hat. Mein sohn ist acht und von anfang an anders. Nur wird es momentan immer schwieriger und ich such nach hilfe weiss aber nicht wohin ich mich melden soll. Kia hat nix gebracht.

Lg marion

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Hallo,

ich habe eine achtjährige hochsensible Tochter (und einen hochsensiblen Ehemann).

Was willst du wissen und wie kommst du darauf, dass er hochsensibel sein könnte?

LG
Ina

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Hallo! Schön dass du dich meldest danke. Weiss gar nicht eo ich anfangen soll. Ich will einfach nur wissen ob so manche sachen geübt werden können oder ob es noch schlimmer wird. Wie war der ablauf zu der diagnose zu kommen? Wie läuft euer tagesablauf ab? Grad in den ferien?

Mein sohn braucht feste rituale/tagesablauf. Stimmt was nicht führt er sich auf. Er braucht ordnung, er hat kaum freunde, wenig sozialkontakt, findet schimpfen ganz schlimm, diskutiert gern und lang, kommt mit seinem bruder gar nicht klar, hat das letzte wort, muss gewinnen, muss alles können, gibt sich in der schule nur mit einser zufrieden, spielt mit nichts alleine, ist ein vorausdenker, denkt wie ein erwachsener, macht sich über alles gedanken und sorgen,...
Lg marion

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Das klingt in meinen Augen aber eher nach einer Form von Autismus, bzw. Asperger #kratz Habt Ihr das mal abklären lassen vom Arzt?

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Ich habe auch eine 8jährige hochsensible Tochter. Die Hochsensibilität zeigt sich nicht nur in den Gefühlen. Sie muss sich auch in den körperlichen Empfindungen, wie Empfindlichkeit ggü. lauten Geräuschen, Temperaturempfindlichkeit oder sehr gutem Geschmacks- ubd Geruchsempfinden zeigen. Auch körperliche Überempfindlichkeiten wie Ablehnen kratziger, enger Kleidung oder Überempfindlichkeit gegen Schildchen gehört dazu. Gegen letzteres hilft Abhärten, wenn man dies wirklich will. Ich halte davon nichts.

Gegen die emotionale Achterbahnfahrt hilft Entschiedenheit und Verlässlichkeit der Eltern. Hochsensible Kinder dürfen mit ihren Gefühlen nicht allein gelassen werden. Ansonsten sind sie halt wie sie sind. Ich will ja auch ernst genommen werden. Ankündigen und Durchsprechen von Situationen wäre ein anderer Tip.

Grds.s gibt es gegen Hochsensibilität keine Therapie. Was man aber abklären sollte ist, ob es wirklich Hochsensibilität oder etwas anderes ist (Wahrnehmungsstörung, Blockaden, noch vorhandene kindliche Reflexe).

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wichtig ist wirklich, dass anderes ausgeschlossen ist (Autismus, Asperger etc.), nicht dass Du was falsches unternimmst!
Ich habe das Buch "das hochsensible Kind" gelesen, eigentlich wegen unseres Sohnes, aber ich musste feststellen, dass da auch sehr vieles auf mich zutrifft und vieles ist mir im Nachhinein klar geworden.
Seit ich verstehe, was in ihm vorgeht und woher so manches Verhalten von ihm rührt (er ist extrem empfindlich gegenüber alles was in den Mund kommt, also die Konsistenz von vielen Lebensmitteln und auch gegenüber von Geräuschen), kann ich viel besser damit umgehen. Ich versuche aber keine Vermeidensstrategie sondern möglichst positive Erlebnisse innerhalb dem, was für ihn eine Qual ist. Das heißt nicht, dass ich ihn zu einem Rockkonzert schleppe, aber eine laute Klasse, ein lautes Blasorchester hält er inzwischen gut aus. Vieles ist in der Tat Gewöhnung, aber ich mache das nicht mit Radikalmethoden, davon halte ich nichts. Ein geregelter Ablauf ist in der Tat wichtig, aber wenn man weiß, dass etwas anders ablaufen muss, sollte man das frühzeitig mit dem Kind klären.
Ich kam mir oft komisch vor, weil ich meinem Kind soviel in Erwachsenensprache erklärt habe, aber ich wusste intuitiv, dass er das genauso braucht und nicht anders.
Ich erinnere mich an seine Leisten OP mit dreieinhalb. Ich habe ihm tagelang ganz genau erklärt, was da passiert, wie die Narkose abläuft etc etc etc. Das Kind hat im Krankenhaus keinen Mucks von sich gegeben, hat das nüchtern sein total ohne Murren überstanden etc.
Allerdings mussten wir einen Tag vorher zum Kinderarzt, eben zum abhören und wiegen und messen, wegen der Narkosebescheinigung. Das hatte ich ihm nicht gesagt, weil ich das für unwesentlich hielt. Ich habe ihn nie zuvor und glücklicherweise auch nie danach so brüllen hören! Er ließ sich nicht messen. Dabei kennt er das ja, an die Wand stellen, eben gucken wie groß man ist. Nichts zu machen, er hat gebrüllt und gebrüllt und gebrüllt und getobt. Zuletzt mussten wir ihn mit drei Personen auf einer Liege festhalten und die Schwester hat das Babymaßband ausgeklappt ! Und alles nur, weil ich ihm das nicht erklärt hatte. Das war mir eine Lehre! Sowohl vor dem Kiga als auch vor der Schule haben wir Bücher dazu gelesen, die Gebäude angeschaut etc etc. Er wusste praktisch so gut wie alles was auf ihn zukommt (auch negatives, ich war einfach ehrlich) und es war überhaupt kein Problem, weder der Kigabeginn, noch die Einschulung.
lg

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Hallo und Danke!

Das Buch habe ich auch da und schon zweimal gelesen. Für mich ist es einfach schwierig bei Dingen die spontan gemacht werden ihm dabei zu helfen. Z.b gehen sie mit der schule ohne Ankündigung in die Bücherei. Das war die ersten Male sehr schlimm , jetzt wird es besser. Aber nachdem ich sowass nicht weiss kann ich das vorher nicht besprechen. Er war jetzt eine Woche im schullandheim dabei. Es war die Hölle für ihn. Der Arme! Das Sportfest war vor kurzen, das war letztes Jahr ganz neu für ihn und schlimm. Obwohl wir den Platz angeschaut haben und geübt haben. Dieses Jahr war er schon entspannter. Wir gehen jeden Sonntag zum üben in die Wirtschaft. Er muss entweder selbst bestellen oder selbst zum Buffet mit. Aber es gibt auch noch einen kleinen bruder der "normal" ist. Und diese Kombination ist das nächste Problem. Er macht ihm seine innere Ordnung durcheinander. Bei vielen Dingen kann ich ihn echt verstehen aber lang nicht alles. Und irgendwann hab ich keine Geduld ihm zum 88sten mal zu erklären dass eine note zwei gut ist. Die meisten Sachen die er denkt redet er auch und dann manchmal sogar dreimal das gleiche. Noch dazu redet der kleine auch gern. Mir brummt der Kopf...
Wie wurde das bei euch festgestellt und was macht Ihr ausser Situationen Üben?

Danke LG marion

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Ich dachte auch mein Sohn sei hochsensibel. Das ist er sicherlich auch, aber mittlerweile wissen wir, dass er auch noch frühkindlicher Autist ist... Leider ist es deshalb schwer ihn an Dinge zu gewöhnen. Für ihn ist vor allem eine Geräuschkulisse eine Qual. Aber auch er lernt damit umzugehen und gewöhnt sich an Situationen die ihm dann nicht mehr so viel ausmachen. Ich sehe da also sehr viel Entwicklungspotential. Miteinander reden ist definitiv hilfreich und viele Erklärungen. Mir geht es auch so dass ich oft Dinge erkläre die einen anderen 7jährigen nicht die Bohne interessieren.

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in wie fern hat denn der kia nichts gebracht? je nachdem, wieso das beim kia nichts gefruchtet hat, wäre es vielleicht die einfachste lösung, einen anderen arzt aufusuchen und zu schauen, wie eine zweite meinung ausfällt.

ich denke, erst mal müsste man diagnostizieren, was genau denn das verhalten auslöst, bevor man da praktische ansätze rausarbeiten kann.

das kann ja an allem möglichen liegen, von authismus bis hin zu ner zwangsstörung. und um das festzustellen, muss wohl ein fachmann ran.

hast du mal mit seinen lehrern gesprochen, ob der schulpsychologische dienst euch weiterhelfen könnte? die sollten ja eigentlich wissen, welche diagnostischen mittel für deinen sohn in frage kämen.

lg

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Hallo,

hochsensibel bedeutet, Dinge zu spüren, zu fühlen, zu hören und zu sehen, die für andere noch unter der Wahrnehmungsschwelle sind. Es bedeutet nicht, besonders empfindlich für Neues oder Veränderungen zu sein.

Hochsensibilät ist keine Krankheit, das kann man nicht diagnostizieren. Es kann krank machen, aber in dem Alter eher noch nicht.

Du solltest dich an die Ambulanz einer Kinder- und Jugendpsychiatrie wenden, damit untersucht werden kann, ob dein Kind eine Wahrnehmungsstörung oder Autismus etc. hat.

Sollte es Autismus sein, wie viele vermuten, kann man halt versuchen, damit umzugehen und eine spezielle Schule und Hilfen beim Jugendamt bekommen, aber du machst das alles sowieso super mit vorher üben und alles.

Keine Ahnung, ob man das noch besser machen kann. Vielleicht hilft dir eine Diagnose, damit du Unterstützung bekommst.

LG

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Hallo!

Ich kenne mich mit "Hochsensibilität" nicht aus, aber die Symptome, die Dein Kind zeigt können auch auf ganz viele andere medizinisch "anerkannte" emotional-soziale Entwicklungsstörungen passen, etwa Autismus, Bindungsstörung, Wahrnehmungsstörungen, ADHS, Angst- und Zwangstörungen, ...

Ich würde das Kind mal genau checken lassen und zwar von einem Kinder- und Jugendpsychiater, sofern DAS KIND einen gewissen Leidensdruck hat. DEIN Leidensdruck ist da weniger maßgeblich.

Wenn Du so willst hat mein Sohn eine gesteigerte Wahrnehmungsfähigkeit, die in medizinischen Tests nachweisbar ist, jedoch kein Krankheitsbild darstellt.
Das vegetative Nervensystem reagiert (bekommt Gänsehaut und die Bein- und Arm-Härchen stehen ab) bei bestimmten Reizen (Aneinanderreiben von Funktionstextilien), die weder akustisch noch visuell wahrnehmbar noch olfaktorisch wahrnehmbar sind.

LG, I.