Ich bin in meinem Leben schon viel umgezogen. Während der Ausbildung mehrmals und auch ins Ausland. Mit meinem Mann habe ich im Ausland gelebt, mit der Familie sind wir dann zurück nach Deutschland gezogen. Die Umzüge waren immer anstrengend, immer auch bereichernd. Neue Kontakte knüpfen, neue Regionen und Länder kennenlernen. Gleichzeitig immer auch Abschied nehmen von den liebgewonnenen Freunden und Gewohnheiten. Jetzt steht wieder die Entscheidung an. Ein Umzug in eine andere Stadt, ein anderes Bundesland. Der Karriere wegen. Ein wirklich tolles Angebot. Aber die Kinder sind jetzt größer. Sind hier gut integriert, haben Freunde, Schule und Vereine gefunden. Das alles muss man sich erst wieder aufbauen. Lohnt sich das Aufgeben von Freundschaften und Gewohnheiten für mehr Geld und Ansehen? Wann ist der Punkt zu sagen: Jetzt bleiben wir hier. Denn ich bin mir sicher, dass auch am neuen Ort irgendwann wieder irgendwo was Besseres winkt.....
Was ist euch wichtig? Standet Ihr vor der Entscheidung und wie habt Ihr euch entschieden?
Wie viele Umzüge könnt Ihr verkraften?
Hallo!
Ich bin in meinem Leben 13 mal umgezogen. 7 mal in Kindheit und Jugend und 6 mal nach dem Abi. In der Kindheit waren es drei verschiedene Städte. Nach dem Abi blieb ich in derselben Stadt und zog aber durch verschiedene Stadtviertel.
Mich persönlich hat es tierisch genervt. Die schönste Phase war in meiner Kindheit als ich mal 4 Jahre am Stück in derselben Stadt bleiben durfte. Die gesamte Grundschule lang. Dann musste ich auf ein Gymnasium ohne meine Freunde. Denn die gingen geschlossen mit Zug in Stadt A zum Gymnasium, während meine Mutter in Stadt B ziehen wollte und mich schon mal da anmeldete. Am Ende zog sie in Stadt C. Das habe ich ihr übel genommen. Ich hätte noch schöne 1,5 Jahre mit meinen Freunden haben können...
In Stadt C zogen wir auch mehrmals um. Immer in andere Stadtteile. Immer dann, wenn ich grad Freundschaften geschlossen hatte. Darauf war man wieder draußen. Auch das ging mir auf den Keks... Es tat mir nicht gut.
Nach dem Abi ohne Kinder war das umziehen nicht schlimm. WG, erste gemeinsame Wohnung, zu groß, zu teuer, Nachwuchs und somit zu klein usw. Mit Kindern ist das nun anders.
Wir wohnen nun seit einem Jahr in einer tollen Wohnung und bleiben hier bis wir Eigentum kaufen können oder einmalig in eine andere Stadt zwecks Job ziehen. Das liegt aber daran, weil wir nächstes Jahr das Studium fertig haben und erst richtig beruflich einsteigen mit gut bezahlten Jobs. Das jetzt sind zwar Jobs aber eben nichts womit sich ein Umzug rechtfertigen würde.
Wenn wir dann hier beruflich oder in einer anderen Stadt einen guten Job gefunden haben, werden wir persönlich dort bleiben. Wir finden es wichtig, dass unsere Kinder in einer gewohnten Umgebung mit festen Kontakten aufwachsen können. Wie mein Mann, der nicht einmal in Kindheit und Jugend umziehen musste. Das ständige Umziehen will ich meinen Kindern nicht antun. Ich habe es selbst durch und fand es total ätzend.
Liebe Grüße und alles Gute für die Entscheidung!
Ninly
Hallo ginger_girl,
Du schreibst "für mehr Geld und Ansehen".
Vielleicht solltest Ihr Euch in der Familie darüber unterhalten, wer das Geld verdient und was in seinem Leben "Erreichen" möchte.
"Lohnt" sich der Umzug nur für den einen Arbeitnehmer? Was wollt Ihr beide in Eurem Leben "erreichen"?
Was heißt bei Dir "Ansehen"? Will Dein Mann Bürgermeister werden? Was heißt "mehr Geld"? 100,-€/1000,-€/10.000€?
Diese Entscheidung, welche Opfer man für welchen Gewinn bringen möchte kann Euch niemand abnehmen. Mein Mann und ich sind beide berufstätig. DA ist ein Wechsel in eine andere Stadt auch noch mit Kindern nicht so einfach. Wir fühlen uns wohl und verdienen für uns ausreichend. Mehr verdienen könnten wir auch hier - aber mit deutlichem Verlust an Familienzeit - abgelehnt. Wir arbeiten jetzt 1x VZ 1x 60% mit Wochenenden.
Liebe Grüße Andrea
Hallo,
ich bin in meiner Kinderheit und Jugend 5 x umgezogen. Davon 2x in verschiedene deutschsprachige Länder. Während ich die Umzüge als Grundschüler noch spannend fand, fand ich sie später nur noch ätzend. Ständig die Neue, dann auch noch mit anderen Dialekt, feste, teilweise vom Kindergarten an entwickelte, Cliquen in die man kaum reinkam. --- Ich möchte das nach Möglichkeit für meine Tochter nicht.
Die Umzüge(7) nach zur Ausbildung bzw. danach fand ich, je älter ich wurde, und je größer der Hausstand wurde, nur nervig, aber nicht weiter wild und ich hab mich auf meine neue Wohnung, neue Gegend, neuer Arbeitsplatz usw. immer sehr gefreut.
Am schönsten war unser letzter Umzug ins Eigenheim. Da hatte ich das erstemal das Gefühl, jetzt bin ich zu Hause angekommen, hier kann und will ich alt werden.
Wie gesagt, ich würde meiner Tochter Umzüge im Teenageralter nach Möglichkeit ersparen.
lg und viel Glück bei der Entscheidungsfindung
Silvia
Das Berufsnomadentum wäre nicht das Meine um amEnde festzustellen, dass es eigentlich nicht besser wurde, sondern nur anders. Was bedeutet für dich mehr Geld oder Ansehen, dies wurde aber schon gefragt. Mit persönlich tun diese Nomaden, die dem Euro auf Teufel komm raus herhecheln immer leid. Ich glaube, dass sie eigentlich ein lebenlang irgendwie auf der Flucht sind.
Hi,
was ist am Umzug so schlimm?
Immer wieder lese ich hier Postings, das ein Wechsel der Schule etc. in der Grundschule nicht mehr zugemutet werden sollte, etc. etc.
Sicherlich ist es anders, wenn es Teenager sind aber ist dann das Leben der Teens ruiniert, wg.Umzug?
Sorry, macht Euch mal locker und entscheidet in der Familie, wobei ich immer noch entscheiden würde, ob es der Hauptverdiener ist und der Grund des Umzuges. Karriere und Geld sind nicht zu unterschätzen, denn das kann auf Dauer die Zukunft, Ausbildung der Kinder, Rente finanzieren/ sichern.
OK! es gibt Länder oder Ecken in Deutschland, da würde ich niemals hinziehen aber wenn es vereinbar ist why not?
lg
lisa
Hallo,
ich weiß nicht, ob man sich "mal locker macht", wenn man mal gesehen hat, wie das eigene Grundschulkind nach einem Umzug leidet. Wir haben es durch.
In der ersten Klasse am alten Ort hatte er eine tolle Lehrerin, die ihn akzeptiert hat, wie er ist und ihn gut fördern konnte - sie war sehr zufrieden.
Nach dem Umzug kam er in eine Klasse, die bereits mit dem Füller schrieb und die gesamte Schreibschrift schon durch hatte (in NRW hatte mein Sohn noch nicht damit angefangen, kannte nur Druckbuchstaben) mit einer Lehrerin, die mit diesem den letzten Klassenjahrgang vor ihrer Pension hat (nichts gegen ältere Lehrer) und bereits zu ZEiten der DDR unterrichtete. Ihr Sprektrum, auf Schüler individuell einzugehen ist, sagen wir mal nett formuliert, sehr begrenzt. Mein Sohn hatte große Schwierigkeiten damit und saß, ohne ein Klassenstörer zu sein, oft in der Klasse und träumte sich weg, fing nicht an zu arbeiten. Ihre Reaktion: "Frau ...., wir müssen dringend reden, ich weiß mit ihrem Sohn nicht mehr weiter."
In der Zeit hatte mein Sohn morgens oft Bauchweh und weigerte sich manchmal unter Tränen, in die Schule zu gehen...Alle Ansätze kamen dann von mir - wir haben einen Vertrag geschlossen (was er tun kann, damit es besser wird) und als Belohnungssystem für abgeschlossene Arbeiten seine geliebten Asterixhefte in der Schule deponiert, die er dann in der Freiarbeit lesen durfte....wir waren beim Schulpsychologen, haben viel gesprochen miteinander. Mittlerweile hat er sich arrangiert und ist ein guter SChüler.
Mit neuen Freunden tat er sich noch schwerer, seine alten fehlten ihm so und er ist nunmal nicht so offen wie sein kleiner Bruder, der sofort neue Freunde mit anschleppte.
Hier dauerte es über ein Jahr, bis er überhaupt ein Kind als "Freund" bezeichnete, obwohl wir ihn direkt im Fußballverein anmeldeten (er hatte vorher auch im Verein gespielt) und er dort gut integriert wurde ...
Dazu kommt, dass wir immer positiv von dem Umzug gesprochen hatten - von uns kamen die Ängste und die Negativeinstellung also nicht...aber unser Großer ist ein sensibler Kerl und für ihn war es definitiv eine einschneidende Veränderung.
Von daher verstehe ich schon, dass es dahingehend Empfehlungen gibt, Schulwechsel durch Umzug zu vermeiden. Es gibt sicher Kinder, die sowas besser wegstecken als andere aber es kann halt auch sehr schwer sein. Manchmal lässt es sich dennoch nicht vermeiden, kann ich verstehen, aber wenn ich nicht muss, werde ich nicht mehr umziehen - sicher nicht für ein paar Euro mehr am Monatsende.
LG
a79
Hallo
ich bin selbst zu oft umgezogen und es war jedes mal die Hölle für mich. Das erste Mal mit 9, da musste ich zum erstem Mal meine ganzen Freunde zurück lassen und fand es schlimm. (anderes Land)
Dann mit 12 wieder in ein anderes Bundesland und mit 16 wieder in ein anderes Bundesland. Komplett neu anfangen, immer wieder in eine neue Klassengemeinschaft integrieren, ich wurde oft gemobbt als die Neue und nicht akzeptiert. Dann kaum eingelebt wieder umziehen und neu anfangen.
Es fiel mir jedes Mal schwer neue Freunde zu finden. Ich habe es gehasst.
Mit 20 und 24 bin ich dann noch im Erwachsenenalter umgezogen und ich habe mir jetzt geschworen, das meinen Kindern (wenn nicht unbedingt notwendig) niemals anzutun. Sie haben ihre Freunde und vor allem im Alter der Pubertät ist es grausam sie da raus zu reissen. Lieber würde ich auf das ein oder andere Angebot verzichten um sie in ihrer gewohnten Umgebung zu lassen.
LG
Milka
Hallo!
ich bin während meiner Teenagerzeit 2 x umgezogen (fremdes Land / fremde Stadt) - fand ich mittelprächtig, beste Freundin habe ich dabei auch eingebüßt und konnte keine neue finden.
Während des Studiums zähle ich mal die Umzüge gar nicht - müsste aber ca. jährlich gewesen sein (ca. 5 mal) - war alles gewollt, OK, Freunde blieben bestehen, weil ich immer nur "temporär" bzw. war die Uni da eher der "Begegnunspunkt".
Nach dem Studium bin ich aus beruflichen Gründen ca. 5 x umgezogen in 2 verschiedenen Länder, aber nicht um Wurzeln zu schlagen - war auch kein Thema, weil gewollt und es hing sonst keiner dran und meine "Heimat" war nach wie vor die Studentenstadt.
Erst als ich Familie gegründet habe wollte ich nicht mehr umziehen und kann mir so eine Unternehmung erst dann wieder vorstellen, wenn die Kinder flügge sind. Mein Man hat eine ähnliche Umzugsbiographie und sieht es genauso.
Was wir uns vorstellen können sind WE/Fernbeziehung-Beziehungen, wegen des Jobs, zumindest für eine längere Übergangsphase. Aber jeder Job hat eine Ende, deswegen bliebe es im Ernstfall doch nur bei de Übergangsphase.
LG, I.
Hallo,
wir haben so eine längere Übergangsphase - mit Kindern - durch...ICH würde es nicht wieder machen wollen.
Mein Mann wurde versetzt, als mein Sohn gerade eingeschult worden war, so dass wir beschlossen, ihn das erste Jahr noch dort zu lassen, zumal ich so noch die letzte Chance hatte, mein Studium vor Ort zu beenden (den Studiengang gibt es nur dort...). Mein Mann pendelte also fortan jedes WE zwischen uns und der 600km entfernten Stadt, während ich vor Ort versuchte, unter der Woche Haushalt, die beiden Kinder, das letzte Semester und meine Bachelorthesis unter einen Hut zu bringen...blöd war das. Manchmal saß ich am Schreibtisch und war kurz vorm Aufgeben - und an den Wochenenden schlugen wir uns mit Planungen zum Umzug, Wohnort - und Haussuche herum....
Acht Monate haben wir das durchgezogen und waren ALLE froh, als es um war und wir wieder zusammenleben konnten, besonders die Kinder hatten Papa doch sehr vermisst (und ich auch)... Wir haben uns geschworen, dass wir das nicht mehr möchten, obwohl wir, gerade bei der Bundeswehr, einige Paare kennen, die auch dauerhaft WE-Ehen führen...aber für uns ist es nichts.
LG
a79
Hallo,
ich bin in meinem Leben bisher 4x umgezogen, aber immer innerhalb des Ortes, in dem ich aufgewachsen bin bzw. das letzte Mal ins Umland.
Jetzt im August steht der erste Umzug in ein anderes Land an. Es ist die Schweiz, ich habe Verwandte dort, aber es wird doch etwas völlig anderes sein.
Meine Tochter ist schon sehr aufgeregt und gespannt, aber ich bin ein wenig nervös.
Ich bin Bayerin mit ganzem Herzen. Mal sehen, wie schwer mir die Umstellung fallen wird.
Aber es öffnen sich neue Perspektiven und dieser Umzug kann für uns alle eine Bereicherung sein.
Doch raten kann man da niemandem. Jeder muss das für sich selbst entscheiden.
GLG
Hallo
Ich kenne einige Menschen die ziemlich oft umgezogen sind, zum einen Mitglieder der Army (wobei da natürlich der Vorteil ist das es im Umfeld,sprich Schule,.., allen so geht) dann auch einfach Menschen die beruflich umziehen.
Mein Ex Mann arbeitet bei solch einer Firma.
Eine mir bekannte Familie ist zum Beispiel gerade nach Asien gezogen.
Vorher waren sie schonmal in 2 unterschiedlichen Ländern und zwischen drin wenn sie bei der "Heimbasis" sind ist der Vater auch mal im Ausland.
Ich denke generell schon das es machbar ist.
Ob es sich wirklich lohnt ist teils wohl Ansichtssache, dann kommt es sicher auch drauf an wie Alt die Kinder sind.
Ein Kind das zum Beispiel in einem Jahr sein Abschluss macht völlig rauszureissen (möglicherweise in ein anderes Bundesland) wäre schon gemein.
Bei den Fällen die ich so kenne steckte halt immer mehr dahinter, Hilfe Seitens der Firma und so weiter.
Ob es sich für euch selbst lohnt könnt nur ihr selbst wissen.
Wir sind als Grundschüler in die USA gezogen und es war teilweise schon ein ziemlich großer Unterschied.
Als wir uns erstmal eingelebt hatten war es aber eine riesen Bereicherung.
Zudem haben wir Freunde dazu gewonnen und nicht alte aufgegeben.
LG