Schlechter Abschluss mittlere Reife, weiter Gymnasium??

Hallo,ist

also unsere Tochter geht auf eine Privatschule/Gymnasium, 10. Klasse. Die letzten Jahre wurde nicht sonderlich viel für die Schule getan. So hat sie die Prüfung zur Mittleren Reife gemacht, sozusagen als "Sicherheitsnetz" wenn es mit dem Abi nicht klappt. Das Ergebnis ist nicht gut, es gibt einige Vieren (in Hauptfächern). Ich glaube, es würde schwer, damit eine Lehrstelle zu finden. Nun will sie weiter machen, mit dem Ziel Abi. Der Vater möchte auch unbedingt, dass sie Abi macht. Ich mache mir nun so meine Gedanken. Wenn sie nicht endlich ein Schlag reinhaut, wird das alles nichts. Ich sehe es so kommen, dass sie die nächsten 2 Jahre weiter macht, dann am Abi scheitert und sich dann mit dem schlechten Zeugnis bewerben muss. So wären dann 2 Jahre komplett verschenkt. Mal abgesehen von dem Schulgeld, was dann in den Sand gesetzt ist. Jetzt die 10. Klasse noch einmal zu machen, mit dem Ziel eines besseren Schulabschluss zu haben, kommt für sie nicht in Frage.Eine Ausbildung möchte sie jetzt auch noch nicht machen. Ich habe das Gefühl, dass sie sich jetzt sicher wiegt ein Schulabschluss zu haben und weiter "rumdallern" wird. Ich bin am verzweifeln. Mein Mann sieht das ganz locker, wird schon alles, so ungefähr.

Hat jemand gleiche oder ähnliche Situtation. Was würdet ihr mir raten?

martha

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Hallo Martha,

also ich bin Lehrerin am Gym. hier haben einige in der 10. keine guten Noten, einige kriegen dann trotzdem ein ordentliches Abi (2er Schnitt) hin, andere nicht, aber selbst mit einem schlechten Abi kann man ja studieren, Fächer ohne NC zB ... natürlich Medizin nicht. Aber ich selbst habe kein berauschendes Abi, habe Deutsch und Englisch studiert, einen guten Abschluss gemacht in meinen Fächern und auch im Referendariat hatte ich gute Noten, habe sofort eine Stelle bekommen. Mein Zeugnis der 10. und auch mein Abizeugnis interessieren heute keinen mehr (das der 10. gleich 3x nicht). Aber klar, es kann auch anders kommen, aber das weiß man halt nicht vorher. Und ich finde es vollkommen verständlich, dass du dir Sorgen machst und auch berechtigte Zweifel, ob das jetzt was wird, ob sie nicht 2 Jahre "nix macht" und dann durch's Abi fällt und dann noch blöder dasteht als jetzt. Aber wenn deine Tochter auf keinen Fall die 10. wiederholen will (auch verständlich: ihre Freundinnen, ihre Klasse usw.) und lieber mit ihren Freunden weitermachen will - schwierig! Vielleicht wäre ein Besuch beim Beratungslehrer (mit deinem Mann und deiner Tochter) zusammen sinnvoll, dass mal ein Außenstehender mit ihr spricht, ihre Möglichkeiten aufzeigt, die sie hat. Gibt es so etwas an eurer Schule? Wenn nein, könnt ihr euch mal an eine schulpsychologische Bertungsstelle wenden (http://www.bildung-mv.de/lehrer/schule-und-unterricht/schulpsychologischer-dienst/ "Gestaltung der Schullaufbahn").

Alles Gute

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Hast du dir mal die Seiten der Unis angeschaut?

Es gibt seit ein paar Jahren nahezu keine Fächer mehr ohne NC und wenn dann nur solche, die Kinder mit schlechten Noten eher nicht studieren sollten ;-)

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mh, ich finde, das sind doch noch einige http://www.studis-online.de/StudInfo/zulassungsfrei.php#studiengaenge aber klar, ob man das studieren will ... besser ist es natürlich man hat ein gutes abi, aber es gibt doch auch immer einige, die halt "nur" 3,0 oder so haben, die müssen ja auch was machen?!

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1. Eine EINIGUNG der Sorgeberechtigten in diesem Thema.

Jedwede weitere Diskussion hat absolut keinen Sinn, bevor das nicht 100%ig geklärt ist. Dein Mann ist deine Baustelle, nicht dein Kind. Setzt euch hin und hört euch zu. Das gilt aber auch für dich! Es muss nicht sein, dass deine Meinung die richtige ist. Vielleicht hat er ja auch ganz gute Ansätze.

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Wenn man sich Threads vom Anfang des Jahres anschaut, wird sie da wenig Erfolg haben...

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>> Jetzt die 10. Klasse noch einmal zu machen, mit dem Ziel eines besseren Schulabschluss zu haben, kommt für sie nicht in Frage. <<

Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das geht, denn sie ist ja versetzt.

Ich würde Termine mit den Fachlehrern machen um zu schauen, wo es am meisten hackt und Töchterchen klar machen, das ich für das investierte Schulgeld etwas mehr Engagement erwarte.

Allerdings kenne ich eine Menge Leute, die trotz eines eher zweifelhaften Zeugnisses in der 10. Klasse ein recht passables Abitur abgeliefert haben. In Panik würde ich jetzt nicht verfallen.

Grüsse
BiDi

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Naja,

irgendwie scheinst Du auch planlos zu sein.

Für eine Ausbildungsstelle ist es jetzt eh zu spät! Da bewirbt man sich teils 1-2 Jahr vorher, um eine gute zu erhalten.
Sprich, der Zug ist sowieso abgefahren.

Lass sie noch ein Jahr probieren, so dass sie merkt, das es hier eine Dateline gibt.

ABER wenn sie eh noch keine Lust zum Arbeiten hat, muss sie zur Schule, sonst wird sie eine Ausbildung nach der nächsten Anfangen und dann nimmt das Elend seinen Lauf.

lg
lisa

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Was hat denn das mit einer Datumszeile zu tun?!

Oder meintest du Deadline? #kratz

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ich schenke die meine Schreibfehler, dann hab ich meine Ruhe und Du kannst Dich freuen

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Ich würde hier empfehlen, ein Fachabi zu machen. Wer so gar keinen Plan hat, wie man organisiert lernt, der schafft im Abi keine gute Note. Hinzu kommt, dass sie mit einen realschulabschluss in der Oberstufe auf Stofflücken stoßen wird.

Alternative wäre noch ein gutes Nachhilfeinstitut mit dem klaren Auftrag, das eigenständige Lernen zu vermitteln. Eine Privatschule würde ich nicht weiterhin bezahlen, da sie dieses Privileg nicht zu schätzen weiß. Sie kann auf einer öffentlichen Schule ein Fachabi oder Abitur machen.

Gruß

Manavgat

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Hallo,

ehrlich gesagt ist ein schlechter Realschulabschluss auch nicht so berauschend und bei uns in der Firma geht im September das Bewerbungsverfahren schon wieder für Sommer 2017 los. Die Termine für eine (vernünftige) Lehrstelle sind also um .... Bei uns ist es auch so, dass man eher Leute mit gutem Realschulabschluss nimmt als Leute, die uns so als "Notlösung" sehen, weil das Gymnasium nicht mehr klappt. Das hast du ja selbst schon geschrieben ... Lehrstelle ist eher keine Alternative.

Mit dürftigen Noten müsste sie unseren Personaler auch erst mal für sich gewinnen (durch echtes Interesse, Praktika ...). Bei uns ist es auch so - gibt es nicht genügend geeignete Bewerber, bleibt die Lehrstelle einfach unbesetzt - sonst ärgern wir uns drei Jahre mit einem ungeeigneten Azubi rum - das machen ganz viele Betriebe hier so. Die Option müsste man also sehr viel ernster verfolgen, dass es ein möglicher "Lösungsweg" ist.

Unser Personaler schaut z.B. auch sehr auf die Lernfächer - ne 5 in Mathe verzeiht er eher als eine in Geschichte oder Geographie, weil er daraus eben abliest, wie engagiert derjenige war und wie sehr bereit, sich auch mal mit einem Feld auseinanderzusetzen, dass er selbst nicht so toll oder interessant fand. Sag wohl viel über die berufliche Performance aus. Das ist glaube ich Standard und deine Tochter ist ja alt genug ...

In der 10. Klasse ist sie ja nun auch kein Baby mehr und sollte in der Lage sein, ihr eigenes Tun abschätzen zu können. Vielleicht braucht sie einfach mal ein "Nichtelternteil", das ihr ins Gewissen redet? In unserer Straße ist ein Jugendlicher, dem hat eine Berufsberatung die Augen total geöffnet - ihm wurde wohl eröffnet, dass er "mit viel Glück" ne Verkäuferlehrstelle bekommen könnte - dann hat er ein passables Abi gemacht.

Mein Sohn kommt nun in die 5. Klasse, da gab es kürzlich einen Vorbereitungssamstag, wo u.a. der Beratungslehrer mit den Kindern zum Thema "Schulmanagement" gearbeitet hat. Es waren keine neuen Erkenntnisse:
- organisiert sein (Schulsachen, etc.)
- abends 5 Minuten in jedes Heft schauen, dessen Fach am nächsten Tag dran ist
- zwei Stunden "Lernzeit" täglich, um auch für geballte Arbeitswochen gewappnet zu sein
- in schlechten Fächern den Fachlehrer um einen dezidierten Förderplan bitten und den einhalten, da auch in den Ferien vorlernen bzw. einen Kurs besuchen
- gesund essen
- Handy auf eine Stunde am Tag beschränken
- für genug Schlaf sorgen
Vielleicht würde ein Gespräch mit dem Beratungslehrer auch Sinn machen?

GLG
Miss Mary

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Also mit meinem 10er Zeugnis hätte ich noch nicht mal ne Aushilfsstelle bekommen ;-) bei mir hat's in der Oberstufe "geschnackelt" und ich habe ein ordentliches 2,3 Abi hingelegt.

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Naja, wenn deine Tochter auf dieser Schule bleiben möchte, dann würde ich ihr klarmachen, dass du dafür künftig auch Leistung sehen willst. Egal, wie hoch das Schulgeld ist, mich würde das auch wurmen, wenn eines meiner Kinder das als selbstverständlich nehmen und nichts dafür tun würde.

Mein Kompromiss wäre: Du kannst weiter auf die Schule gehen, aber wenn das (Zwischen-)Zeugnis wieder unter deinen Möglichkeiten bleibt, verlässt du die Schule und suchst dir eine Lehrstelle. Manchmal muss ein bisschen Zwang eben sein.

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Da sie jetzt keine Ausbildung machen will und es eh, zumal mit schlechten Noten, sehr spät ist für eine Ausbildung, würde ich sie weitermachen lassen. Aber sie muss jetzt was tun - wenn sich nach dem ersten Halbjahr abzeichnet, dass sich nichts tut, soll sie sich doch von Gedanken Abi verabschieden und eine Ausbildung machen.

Meine Noten in der 10 waren auch ziemlich mau, dass Abi habe ich aber mit 2,3 geschafft und auch erfolgreich studiert. Viele Fächer Haben Zulasdungsbeschränkungen, aber längst nicht alle. Und wenn deine Tochter mal weiß, was sie will, klappt es sicher auch eher mit der Motivation, sich anzustrengen.

Du und Dein Mann können unterschiedliche Einstellungen haben, eurer Tochter gegenüber solltet ihr aber einen Kompromiss finden.

Liebe Grüße
Anja