Hallo zusammen,
meine Tochter kommt nach den Ferien (in drei Wochen), in die Schule. Und ich merke so langsam wie plötzlich meine Sorge steigt. Sie ist ein sehr lebhaftes Kind. Sie hat den Kiga wortwörtlich gehasst (das vermeintliche Fachpersonal hat ihr nicht den nötigen Halt gegeben, im Gegenteil, sie sollte ihre Probleme alleine klären......). Das Umfeld, ihre Freundinnen und deren Familien empfinden sie leider auch als unangepasst, zu wild zu laut usw.. Mit sechs Jahren bekommt sie das schon sehr deutlich mit, und ist darüber sehr, wirklich sehr unglücklich. Ein Jahr lang waren wir bei einer Ergotherapie wo sie in einer Gruppe arbeiteten. Die Kinderpsychologin und Heilpädagogin können nichts sonderbares feststellen. Sie ist sehr Temperamentvoll und ein Lebhaftes Kind, einfach toll, wunderbar und voller Ideen. Aber leider für das Umfeld...... zu wild, zu laut, zu bunt . Nun kommt sie in die Schule, und wir alle wissen, das es dort nicht einfacher wird. Es fällt mir jetzt schon schwer, sie zu beruhigen, oder aufzufangen, wenn ihre "Freundinnen" sie ignorieren oder sich über sie beschweren. Was wird das erst in der Schule geben?. Sie freut sich so sehr auf die Schule, endlich kein Kiga mehr, und sie bekommt auch eine sehr nette Lehrerin. Aber sie weiß noch nicht, das es dort eben nicht leichter werden wird. Und davor habe ich große Sorge . Entweder bricht sie mir ganz zusammen, oder sie wird aus den Erfahrungen gestärkt (meine Hoffnung). Sie tut mir so schrecklich Leid. Ich komme aber auch langsam an meine Grenzen sie immer wieder aufzubauen. Sie von den "Freunden" ganz fern zu halten, ist nicht einfach und ich kann sie ja auch nicht vor allem bewahren. Sie suchen sich ja auch zum spielen, nur leider eskaliert es dann sehr schnell......... Hat schon mal jemand so ähnliche Erfahrungen gemacht?
lg
Sorgen um mein Schulkind :-(
Hallo,
ja, so prinzipiell habe ich mit meinem ältesten Sohn ähnliche Erfahrungen gemacht. Mein Sohn ist zwar nicht wild, laut und bunt, hat aber eine Reihe anderer Eigenschaften, die ihn permanent in Konfliktsituationen rutschen lassen. Seit der zweiten Schulwoche hat er die Schule gehasst, hat sich verweigert, war unnahbar und bockig. Gleichzeitig hat er ein starkes Selbstwertgefühl, was ja nicht schlecht ist. In seinem Fall äußert sich das aber gerne in Besserwisserei und einem altklugen Verhalten, bei dem er denkt, er stehe mit Erwachsenen auf einer Stufe und habe dieselben Lebenserfahrungen. Nicht einfach, wenn das Kind zudem noch über eine geringe Impulskontrolle verfügt und in Konfliktsituationen die Beherrschung verliert, insbesondere, wenn es zu Bestrafungen kommt, die in seinen Augen nicht fair sind. Kurzum, ein Kind, das von Lehrern sicher nicht als nett oder sympathisch bezeichnet worden wäre. Im Unterschied zu eurer Tochter kam er mit Klassenkameraden gut aus. Trotzdem war das Thema "Schule" bei uns zu Hause immer ein konfliktbeladenes.
Du merkst: Ich schreibe teilweise in der Vergangenheit. Die schlimmste Zeit war tatsächlich die Grundschule. Heute ist er 13. Er ist kein anderer Mensch, aber er hat in den letzten Jahren dazugelernt. Wie? Ich habe schnell gemerkt, dass er seine guten Eigenschaften überhaupt nicht zur Geltung bringen konnte, weil er in der Schule nur negative Rückmeldungen bekam. Ich habe daher recht bald damit aufgehört, für ihn die heißen Kohlen aus dem Feuer zu holen. Das, was ich versucht habe, ihm zu spiegeln, war ganz grob Folgendes: "Wir (also mein Mann und ich) lieben dich. Wir sehen deine Stärken. Aber den konfliktreichen Alltag, vor allem den in der Schule, den musst du alleine meistern!"
Das heißt nicht, dass ich mich um nichts mehr gekümmert habe. Ganz im Gegenteil. Es gab fast keinen Tag, an dem er nicht davon erzählte, wie doof Lehrer x und Lehrer y zu ihm gewesen sind. Ich habe jede einzelne dieser Situationen mit ihm durchgesprochen, habe mich oft geärgert, mal tatsächlich über die "Pädagogen", aber natürlich auch oft über ihn und seine Sturheit, mit der er sich so viel verbaut. Natürlich hat er selten Einsicht gezeigt, ist dabei geblieben, dass er richtig gehandelt hat. Ich konnte da nicht mehr tun, als ihm wieder und wieder zu sagen, dass er dann mit den Konsequenzen leben muss, z.B. mit Lehrern, die ihn nicht mögen und nichts anderes ihn ihm sehen, als den vorlauten und bockigen Jungen. Und glaub mir, da waren einige Situationen dabei, wo es wirklich ungerecht zuging, aber das war eben die Konsequenz, die er spüren musste: Wenn ich nicht an guten Beziehung interessiert bin, dann kann ich auf nichts bauen, wenn es brenzlig wird.
Ich habe ihn in vielen Konfliktsituationen alleine gelassen. Zu Hause war ich für ihn da, aber das Überleben in der Schule, musste ER meistern. Ich habe keine Missverständnisse geklärt, nie Lehrer angerufen (wobei die des Öfteren MICH anriefen... ). Na ja, Ausnahnen bestätigen die Regel: In der 6. Klasse geriet er in so einen großen Konflikt, dass ich mich kraftvoll einsetzen musste. Er hat danach die Schule gewechselt. Grundsätzlich jedoch, musste er auch durch die unfairen Situationen der "doofen" Lehrer durch. Das war für mich nicht immer einfach, aber genau das ist doch "Leben". Es sind eben nicht alle Menschen fair und freundlich, auch Pädagogen sind das nicht - und damit muss man lernen umzugehen. Mein Sohn hat sich für die harte Tour entschieden.
Heute ist er in der 7. Klasse. Er ist an der neuen Schule Klassensprecher und Streitschlichter. Er rutscht immer wieder in alte Verhaltensmuster. z.B. hat er sich das letzte Schuljahr konsequent geweigert, im Kochunterricht das Essen zu probieren. Das hat ihm in Folge schlechte Verhaltensbewertungen in diesem Fach eingebracht, was auf dem Zeugnis nicht schön ausschaut. Dieses Schuljahr macht das nichts. Wenn es jedoch sein Bewerbungszeugnis gewesen wäre, wäre das u.U. kriegsentscheidend gewesen. Das ist ihm dann doch bewusst geworden. Wenn ich im Verlauf des Schuljahres bei der Lehrerin angerufen und mich für meinen Sohn stark gemacht hätte, wäre die Bewertung sicher nicht so vernichtend ausgefallen, aber dann hätte er diese Erfahrung nicht gemacht. Nämlich, dass es bitter enden kann, wenn man so stur und unnachgiebig bei seiner Position bleibt. So funktioniert das nicht im zwischenmenschlichen Bereich.
Konflikte gibt es bei uns nur in der Schule. Zu Hause ist mein Sohn ein liebevoller und verständiger Junge und großer Bruder, selbstständig und hilfsbereit. Er übernimmt ganz viel Verantwortung, ohne, dass ich es überhaupt erwarte oder verlange. Ich sehe meinen Jungen, nur findet das Leben nicht in unseren vertrauten 4 Wänden statt, sondern da draußen.
In diesem Sinne würde ich dir raten, weiterhin die Stärken deiner Tochter zu sehen, sie im häuslichen Umfeld weiterhin zu stärken, aber ihr gleichzeitig zu signalisieren, dass sie den Rest alleine hinbekommen muss. Dafür musst auch du zur Einsicht gelangen, dass die Eigenschaften deiner Tochter für dich vielleicht wunderbar sind, nicht jedoch, wenn man als Lehrer in einer Klasse versucht, 25 Kindern etwas zu erklären und eines ständig ausschert. Es gibt eine Zeit, um wild und bunt zu sein und es gibt eine Zeit, wo man ruhig sein und sich zurücknehmen können muss. Das muss deine Tochter lernen, ob im Unterricht oder im Umgang mit Freunden.
Alles Gute und gute Nerven, wünscht
Luka
Vielen Dank für deine lange Nachricht. Du spricht mir wirklich aus der Seele . Ich denke schon, dass sie an sich sehr willig und hilfsbereit ist, dass sie versuchen wird sich anzupassen und mit kommen wird. Sie hat halt im Kiga ständig die Erfahrung gemacht, das egal was sie tut, störend und falsch ist. Und dies hat sich über ihre "Freundinnen" auch auf deren Elternhaus übertragen . Das ist so anstrengend. Sie da immer wieder anzuhalten, am besten gar nichts zu tun, nur das was ihr gesagt wird. Was ich aber völlig absurd finde. Ich hoffe wirklich sehr, das sie in der Schule mehr gestärkt wird durch die Erfahrungen. Sie tut mir manchmal so leid. Weil sie es nicht versteht, warum sie immer ärger bekommt. Zu Hause mit ihren Geschwistern ist auch alles kein Problem. Auch die Kinderärztin findet sie nicht besonders auffällig. Vor der Therapie waren wir an dem Punkt, das sie sich völlig zurück gezogen hat. Sie wollte niemanden mehr besuchen, auch niemanden mehr zu sich einladen. "Mama, dann bekomme ich keinen Ärger", hat sie gesagt. Sie hat sich viel in ihrem Zimmer aufgehalten und dann mit Steckperlen gearbeitet. Und davor habe ich glaub ich die meiste Angst, das sie sich dann wieder so zurück zieht . Natürlich kann ich sie nicht vor allem schützen. Sie muss raus und ihre Erfahrungen machen. Und da steh ich auch dahinter, aber sie bekommt wirklich viel negative Rückmeldung, und Maßregelung, das ich selbst schon mal eingreifen musste, weil es einfach Kinder sind, und im Spiel kann es nun mal wild und Laut werden, oder das Spielzeug mal wo liegen bleibt. So lange es danach doch wieder aufgeräumt wird . Das macht mir halt einfach so Sorgen und Gedanken. Und ich hoffe wirklich sehr, das sie in der Schule mehr gestärkt wird und ihr die Freude, die sie jetzt noch hat, nicht gleich wieder genommen wird, oder sie in alte Muster verfällt. Manchmal glaube ich, die Gesellschaft läuft total verkehrt.Den meisten wäre es wohl am liebsten ich würde ihr Ritalin oder sonst was geben, damit sie ja angepasst ist, ruhig bleibt und nichts tut .
Danke für deine Antwort
Bitte mach dich nicht vorher verrückt! Das spürt deine Tochter.
Freu dich mit ihr auf die Schule, besorg mit ihr die Materialien, lass sie beim Beschriften helfen etc.
Ihr könnt zusammen Bücher lesen über die Schule, was sie dort alles erwartet, was sie tolles lernen kann.
Und dann warte erstmal ab.
Vielleicht ist der Unterricht spannend und sie macht gut mit.
Am Anfang werden ja auch erstmal die Regeln eingeübt, es wird viel erzählt und Bewegung gibt es auch zwischendurch.
Ich drück dir die Daumen, dass es gut läuft.
Viele Grüße
Julia
Ich kann dich soooo gut verstehen.
Ich habe auch ein (anders als deins) besonderes Kind. Von Anfang an gab es Probleme - meine Tochter schien nie, wirklich nie in diese Welt zu passen. Und da hilft auch kein "Wir müssen unsere Kinder auf die Welt vorbereiten!". Ich habe eine zweite Tochter, wo mir das spielend gelingt. Und eben meine Große...
Der Kindergarten war - anders als bei euch - immer eine Stütze und hat sie so, wie sie ist, angenommen. Freunde in dem Sinne hatte sie keine. Voller Sorger aber auch mit einem Päckchen Ideen, wie man Schule für sie angenehmer machen kann - schulten wir dieses Kind ein.
Und was soll ich sagen. Ich habe fast die gleichen Erfahrungen gemacht wie luka22. Es gibt so wahnsinnig viele Lehrer, die lieber hätten Bäcker, Mechaniker oder BWLer hätten werden sollen. Ich weiß ja, wie meine Tochter ist und wo das Hauptproblem liegt. Und während auch heute noch reihenweise Pädagogen das nach nur 5 Minuten in einem Raum mit meiner Tochter kapieren (von allein!), ist meine Große an so einen Lehrer (als Klassenlehrer oder Bezugsperson) noch nicht geraten.
Schade, aber da muss sie durch! Ich baue sie auf, immer und immer wieder. Das musst du so annehmen, auch wenn es schwierig ist!
Aber es ist wirklich so, wie luka22 es beschreibt. Auch so ein Kind arrangiert sich damit und findet eigene Wege, wenn es lang und oft genug "gelitten" hat. Meine Große ist jetzt 11, kommt in die 6. Klasse (hier leider immer noch Grundschule).
Wir trösten uns damit, dass es definitiv das letzte Jahr Grundschule für sie ist. Die Chemie zwischen ihrer Lehrerin (die sie nun das 4. Jahr in Folge haben wird) und ihr stimmt halt überhaupt nicht. Jeder Versuch, das zu verbessern (Gespräche, Alternativen) lief ins Leere. Eine zweite Flucht (wir haben sie bereits zum Halbjahr 1. Klasse aus ihrer damaligen Situation flüchten lassen) kommt nicht in Frage.
Jetzt, mit 11, fängt sie an, eine "Subkultur" mit Menschen in der Klasse (andere Kinder) zu bilden, mit denen sie klarkommt und mit denen sie eben ihre Vorstellung von sozialem Miteinander lebt. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie auch eine beste Freundin (seit einem knappen Jahr).
Sie entwickelt sich als MIT den ganzen widrigen Umständen in der Schule. Und es ist genau wie luka22 es beschreibt. Da gibt es genug "Material" (in Personen, in Situationen, etc.), das einem die Haare zu Berge stehen lässt. Aber da muss SIE durch!
Aber ehrlich gesagt hoffe ich auch, dass sie beim Schulwechsel im nächsten Jahr mehr Glück haben wird. Und mit ihrer allgemeinen Stärke, die sie entwickelt hat, wird es dann vielleicht wirklich ein Neuanfang. Mal sehen... Es ist eine stille Hoffnung.
Das ist ja wirklich schlimm und gruselig . Das es hart werden wird, das wird unvermeidbar sein. Da muss sie auch ein Stück weit alleine durch. Es macht mich so traurig das sie so langsam, schleichend, all ihre Natürlichkeit ablegen muss, um annähernd in das System zu passen. Und da geht es nicht nur um die normale Regelgeschichte. Das is ja klar, da muss sie sich weiter lernen einzuordnen. Sie wird im Moment ständig aus gebremst, oder dann ignoriert. Früher war es ihr als mal noch egal, und sie hat dann für sich weiter gespielt oder jemand anderes zum spielen gefunden. Und mittlerweile will sie entweder alles tun, nur damit die anderen sie wieder mögen und mit ihr spielen. Ihr einst gutes Selbstwertgefühl ist so am einknicken, und genau das braucht sie ja gerade in der Schule .
Ja. Das Selbstwertgefühl ist das Problem.
Aber ich glaube, ich kann dich ein wenig beruhigen. Das Selbstwertgefühl und die Schulleistungen haben erst einmal nicht viel miteinander zu tun. Ganz im Gegenteil. Oft versuchen sich Kinder mit Problemen des Selbstwertgefühls, sich über die Schulleistung zu profilieren. Das klappt - mal von Schulverweigerern abgesehen - oft ganz gut.
Aber es funktioniert in den meisten Fällen nicht. Soll heißen: Gute Schulleistung führt nicht dazu, dass man anders oder mehr wahrgenommen wird. Oft kommen zusätzliche Probleme ("Streber!") dazu.
Wenn du aber hinter ihr stehst und sie immer und immer wieder aufbaust, wird sie stärker als die meisten Kinder aus dieser Geschichte wieder rauskommen. Ich sehe das an meiner Tochter. Sie hat in den 6 Jahren Grundschule wirklich nicht viel "denken" gelernt. Das decken wir momentan fast vollständig außerschulisch ab.
Aber sozial hat sie so viel Proben bestanden, ist durch so viele Prüfungen gegangen. Daran ist sie gewachsen. Und auch, wenn ich mir für sie ein passenderes Umfeld im nächsten Versuch wünsche, falls es nicht dazu kommt, wird sie auch die restliche Schulzeit durchstehen...
Und das hängt wirklich nicht davon ab, wie du dein Kind "hinbiegst" (vorher oder als Schulkind).
Kennst du diesen Song?:
"Das ist dein Leben, das ist wie du lebst.
Warum du liebst und lachst und dich selbst nicht so verstehst."
Meine Große liebt dieses Lied und die Kleine kommentiert es mit: "Also ich verstehe mein Leben!"
Hallo
ich kann dir aus eigener Erfahrung berichten, meine Tochter ist ebenso. Wir haben auch viel durch, von Heilpädagogin bis Psychomotorik, so sie lernt sich in einer Gruppe auch anzupassen, auch andere entscheiden zu lassen, nicht zu bevormunden und immer entscheiden zu wollen. Sie ist auch wild, lebhaft, klettert, rennt, mag sich nicht anpassen und unterordnen, regeln befolgen war schwierig. Sie hatte auch Freundinnen die sich von ihr entfernt haben wenn sie dauernd entscheiden wollte oder sie ihnen zu lebhaft und wild war.
Sie ist jetzt 8 und kommt in die 3 Klasse und ich muss sagen, es ist viel besser geworden.
Ich habe ihr immer gesagt wenn sie traurig war weil eine Freundin nicht mit ihr spielen wollte, dass es an ihrem Verhalten lag. Wenn sie nicht nett zu der Freundin war, immer entscheiden wollte, immer nur wilde Sachen spielen und klettern wollte statt ruhig zu spielen und die andere es nicht wollte. Damit sie weiß woran es liegt. Und ich habe ihr klar gemacht, in einer Freundschaft muss es Gegenseitigkeit geben. Sie möchte auch mit niemandem spielen der sich nicht gut verhält und immer bestimmen will usw. das hat sie verstanden und sie hat in den letzten Jahren ihr Verhalten geändert.
Aber sie muss es verstehen. Es bringt nichts sie von jemandem fern zu halten. Sie muss da durch.
Eine Erzieherin hat einmal zu mir gesagt, Kinder erziehen Kinder am besten. Wenn sie versteht, dass sich welche wegen ihrem verhalten von ihr abwenden, wird sie es überdenken und ändern (wenn ihr die Kinder wichtig sind).
Meine Tochter hat in ihrer Klasse 3 oder 4 Mädchen die gut mit ihr klar kommen, andere die garnicht mit ihr klar kommen, und die anderen da klappt es mal besser mal schlechter. Die ganz ruhigen, da gibt es absolut keine Gemeinsamkeiten, mit denen spielt sie dann eben nicht. Man sucht sich schon immer Menschen die zu einem passen und in jeder Klasse gibt es solche und solche.
Sie wird nicht alleine da stehen. Sie wird Freundinnen finden mit denen sie sich versteht.
Der Lehrerin gegenüber verhält sich meine Tochter übrigens vorbildlich. Die Kinder merken schon, wann sie sich ruhig verhalten müssen.
Sie wird ihren Weg gehen, mach dir nicht zu viele Gedanken. Du musst sie aber auch ein Stück so akzeptieren wie sie ist.
ich habe auch länger gebraucht bis ich das verstanden habe. Sie wird nie ein ruhiges, schüchternes, angepasstes zurückhaltendes Mäuschen werden.
Aber es ist toll wie es ist, sie hat ihre tollen Seiten, wie deine Tochter auch. Und sie wird sich mit Menschen umgeben die sie auch sehr mögen werden.
Wow, vielen Dank, genau so sieht es bei uns gerade aus, genau an diesem Punkt sind wir jetzt. Und so erklär ich es ihr im Moment auch immer. Und manche Mütter muss ich auch sagen, übertreiben es ein bischen. Ich will auch nicht, das sie sich ständig komplett allem und jedem beugt. Das ist mit meine Sorge. Dein Text macht mir Mut. Vielen Dank
Das freut mich. Denn ich habe mich auch oft aufgeregt wenn manche Mütter wenig Verständnis dafür hatten wie sie ist. Doch sie hat so viele sehr gute Seiten, sie ist mutig, hilfsbereit, offen, ist sehr schlau, selbstständig, sehr kreativ, eine richtige Anführerin und macht sich viele Gedanken zu allem möglichen.
Dafür haben deren Kinder viele andere Schwächen, sind schüchtern, bekommen kein Wort raus, sind motorisch nicht fit, trauen sich vieles nicht zu, usw. Und ich sagen ihren Kindern auch nicht was sie tun sollen.
Jedes Kind sollte so akzeptiert werden wie es ist (natürlich im Rahmen eines normalen Umgangs miteinander) Seit ich meine Tochter so akzeptiere wie sie ist und merke, andere Mütter haben eben ganz andere Probleme mit ihren Kindern (auch nicht weniger "schlimm") ist es für mich viel besser geworden.
Natürlich sage ich ihr trotzdem immer wenn sie Freundinnen hier hat oder wohin geht, dass sie sich benehmen soll und auch Rücksicht auf die Freundinnen nehmen muss usw. Aber ich überlasse es ihr was sie daraus macht. Und wenn sie sich nicht "gut" benimmt, dann muss sie eben mit den Konsequenzen leben. Dann tröste ich sie, sage aber gleichzeitig, dass es daran oder daran lag.
So lange es in der Schule super klappt und das tägliche Miteinander hier zu Hause gut klappt, ist es ok für mich.
Und wie geschrieben, es wird besser. Tatsächlich kommt es mit der Zeit, dass sie noch mehr versteht, sich auch mehr einfühlen kann, das habe ich bei meiner fest gestellt. Es hat tatsächlich etwas mit der Reife zu tun. Dass sie lernt, ihre Energie zu so zu dosieren, je nachdem mit wem sie gerade spielt. Und Kinder die nicht so wild sind, da ist sie nun auch in der Lage etwas ruhiger zu sein und sich quasi auf sie einzustellen.
Nur Mut, es wird klappen!
ich kann deine sorge verstehen, aber es bringt halt auch wenig, sich sorgen über etwas zu machen, das noch garnicht passiert ist.
du weisst ja noch garnicht, wie deine tochter sich auf die neue situation einstellen wird.
meine kleine hatte auch im kiga total probleme, weil sie irgendwie nicht reingepasst hat. sie ist ein total liebes, intelligentes kind, aber halt auch voll die nervbratze und ein kleiner anarchist und wenn sie nicht permanent mental auf trab gehalten wird, dann wird sie renitent, obstinent und generell unausstehlich. es gab ein paar kindergärtnerinnen, die total gut mit ihr konnten, aber die meissten der betreuer sind komplett an ihr verzweifelt. viele freunde hatte sie auch nicht und war deswegen oft unglücklich, weil sie nicht verstanden hat, warum sie auf so viel ablehnung gestossen ist. bösartig war sie noch nie, aber viele kinder nervte ihre schusseligkeit und non-konformität aufs äußerste. es hat auch nicht geholfen, dass sie den kiga an sich total gehasst hat.
seit sie in der schule ist, hat sich einiges geändert. sie ist zwar immernoch ein vollchaot, aber wenn sie in der schule ist, steckt sie ihre ganze energie in ihre schularbeit, macht keinen blödsinn, ist äußerst kooperativ und motiviert. ihrem lehrer ist sie in diesem jahr offensichtlich total ans herz gewachsen, weil sie jetzt ihre persönlichkeit wirklich zum positiven ausleben kann und es wohl eine freude ist, sie zu unterrichten. er hat zum glück auch schnell gecheckt, dass wenn der muppet anfängt unruhig zu werden, man ihr am besten umgehend zusatzarbeit gibt, dann ist sie glücklich und kommt garnicht erst auf dumme gedanken. das kind ist wie ausgewechselt, nur am wochnende und in den ferien wird es manchmal noch ansträngend, weil sie genervt ist, dass sie nicht in die schule darf. klar gibt es auch in ihrer klasse kinder, die sie einfach unmöglich und nervig finden. das beschäftigt sie auch sehr, aber sie hat auch freunde gefunden und kann auch inzwischen sehr souverän damit umgehen, dass sie manchmal voll die nervbratze ist und akzeptiert, wenn jemand ihr sagt, wenn es ihnen zu krass wird. dadurch, dass die kinder gemerkt haben, dass sie dann nicht pampig wird, sondern ihr chaos einfach woanders verbreitet und die leute mal kurz luft holen lässt, gibt es immer kaum noch konflikte und dass es immer menschen geben wird, mit denen es nicht passt, ist ja normal.
uns konnte also nichts besseres passieren, als dass das kind endlich in der schule ist.
lass es einfach auf dich zukommen, sei ehrlich und proaktiv beim umgang mit der lehrkraft und wenn ihr zusammen an einem strang zieht, dann muss es nicht zwangsweise ein drama werden, sondern kann dem kind auch richtig gut tun.
lg
lg
Hallo Lotte....ohne nun alles gelesen zu haben, kurz und knapp in einem Satz: Dein wunderbares, kreatives Kind ist vermutlich nicht einfach "zu laut, zu wild, zu bunt", sondern schlicht und ergreifend nicht erzogen. Punkt. Meine Jungs sind auch mal wild, das gehört dazu, ich bin eine starke Verfechterin von Toben und Rennen und kreativem Chaos. Allerdings: alles zu seiner Zeit. Ein 6-jähriges Kind sollte es bei Gott schaffen, auch mal stillzuhalten und anderen zuzuhören. Fragst Du Dich nie, warum es immer nur bei Deiner Tochter eskaliert im Spiel mit Freunden?! Warum es selbst ihren Kameraden zu viel ist, wie Deine Tochter sich aufführt? Ich muss sagen: ich habe Mütter wie Dich, die offenbar überhaupt nicht zur Selbstreflexion fähig sind wirklich "gefressen". Du tust Deinem Kind mit Deiner euphemistischen Sichtweise ("Du bist richtig so wie Du bist - leider sind die anderen alle auf dem falschen Dampfer") nichts Gutes. Und natürlich ist Ärger in der Schule da vorprogrammiert. Was erwartest Du?! Du hast es versäumt, Deiner Tochter die Grundregeln eines sozialen Miteinanders beizubringen. Und nun muss sie die Suppe auslöffeln. Leider wird sie ihre Lektion nun auf die harte Tour lernen. Glaub bloß nicht, dass sie Dir dafür später dankbar sein wird. Sie wird Dir viel eher Deinen laschen Erziehungsstil um die Ohren hauen. Aber DU wirst weiterhin darauf beharren, dass Dein Kind goldrichtig lieg und der Rest Menschheit eben dröge und langweilig ist. Tja. viel Glück damit.
evi
Hallo. Jetzt muss ich mich kurz einklinken. Da ich es nicht in Ordnung finde so pauschal zu urteilen, wenn du das Kind nicht kennst. Es ist immer einfacher zu sagen ein Kind ist nicht erzogen. Ich habe oben schon geschrieben, meine Tochter ist ähnlich. Wild, temperamentvoll, immer in action. Möchte ihren Kopf durchsetzen und kann sich schwer in einer Gruppe integrieren. Wahrscheinlich würdest du sie auch als unerzogen bezeichnen. Ist sie aber nicht. Nicht jedes Kind ist so leicht lenkbar und nimmt Regeln ohne weiteres an.
Egal wie viel man redet, erklärt, verbietet, belohnt usw.
Ich habe noch ein zweites Kind. Der ist ganz anders. Obwohl er die gleiche Erziehung genießt. Wie erklärst du dir das? So falsch scheinen wir nicht zu liegen mit unserer Erziehung. Er ist einfach "pflegeleichter" und ein anderer Charakter. Trotzdem sehe ich die guten Seiten meiner Tochter und versuche nicht auf Biegen und Brechen in eine Schablone zu pressen. Wie ich geschrieben habe, im Rahmen eines normalen Umganges miteinander und unter den Voraussetzungen, dass es in der Schule klappt und im familiären Umgang miteinander.
Auf der einen Seite gebe ich dir Recht, oft sind es hausgemachte Probleme, im Fall der TE unterstütze ich die Aussage auch, da sie alle Punkte, die für andere problematisch sind positiv mit einem Lächeln umschreibt.
Die andere Seite der Medallie sind die Kinder, die tatsächlich nichts dafür können. Ich beispielsweise habe ein KIDD Kind (KISS Syndrom nicht erkannt worden), dass zusätzlich eine starke Winkelfehlsichtigkeit hat. D.h. ein Wirbel, der permanent auf den Stressbereich des Hirns drückte (permanente Ausschüttung von Stresshormonen) und gleichzeitig alles doppelt sah (ohne es zu äußern).
Als Folge war er zappelig, laut, unkonzentriert, emotional oft der Elefant im Porzellanladen, bekam viel nicht mit... (trotzdem konnte er früh (3) Fahrrad fahren und hatte mit 5 Silber -> für die TE zur Info).
Wie gesagt, war! Als die Blockaden regelmäßig behandelt wurden und er eine Prismenbrille bekam, hatten wir ein neues Kind.
Immernoch aktiv, sportlich und bestimmt kein Stubenhocker, aber die sozio-emotionalen Probleme und die Unkonzentriertheit waren weg.
An die TE, wenn ALLE Anderen, die dein Kind nicht nur mit Momentblick (z.B. bei 1 mal Ergo die Woche) sehen, sagen, dass es arg auffällig ist und dies durch geschultes Personal, wie Erzieherinnen, auch noch untermauert wird, dann wird da etwas dran sein. Und es ist deine Aufgabe, deinen verklärten "mein Kind ist perfekt" Blick abzusetzen und zu handeln.
SPZ, Orthopäde und Optiker, die nach MKH untersuchen können erste Anlaufstellen sein.
In jedem Fall musst du konsequent mit Fehlverhalten umgehen. Führe den Leisefuchs ein, sorge für Ruhephasen, die auch ruhig sein müssen und biete Raum für laut und schnell (Fußballverein etc.)
Kämpfe für dein Kind und nicht dagegen (indem du ihr Fehlverhalten auch noch unterstützt).
Hallo,
wenn die Fachleute bei Deiner Tochter keine Störung feststellen können, solltest Du Dich wirklich fragen, ob das Problem nicht, zumindest zum Teil, von Euch hausgemacht ist.
Manche Sachen kann man als Eltern auch unbewusst fördern, z.B. indem man dem Kind keine ehrliche Rückmeldung zu Verhaltensweisen gibt, sondern die Dinge so laufen läßt und das Kind bestärkt, indem man immer nur sagt, es ist ok, dass es ist, wie es ist.
Unsere Tochter (9) ist, von der Veranlagung her, Hermine Granger. Sehr intelligent, besser-wisserisch und der Meinung, andere herum kommandieren zu können.
Nur haben wir ihr, eigentlich schon immer, gesagt, dass das so nicht geht und dass irgendwann keiner mehr mit ihr spielen wird, wenn sie meint, immer den Ton angeben zu müssen. Wir haben auch eingegriffen, wenn unsere Tochter Spielbesuch herum kommandiert hat.
Ab und zu gerät sie heute noch mit Freundinnen aneinander, weil sie meint, bestimmen zu können oder angibt, aber grundsätzlich hat sie verstanden, dass man mit Freunden nicht so umspringen darf, wenn man sie behalten möchte, und sie hat eine ganze Menge davon.
Jetzt kriegen nur noch ihr Bruder und wir das ab.
Unsere Tochter hat übrigens zwei ziemlich wilde Feger als Freundinnen, und von einigen Freunden unseres Sohnes (6) will ich diesbezüglich mal gar nicht reden...
Die eine, wilde Freundin ist allgemein sehr speziell, genau wie eine weitere Freundin unserer Tochter auch. Der beste Freund unseres Sohnes ist (vermutlich) hochbegabt im Malen und ziemlich exzentrisch. Diese drei Kinder haben keine Massen von Freunden, aber trotzdem keinesfalls nur unsere Kinder.
Ein gewisser Grad von ausgefallen und wild führt lediglich dazu, dass die Kinder nicht zu der großen Masse von Kindern passen, aber schon zu einigen.
Wenn es wirklich nirgends paßt, dann wird das Kind daran selbst nicht ganz unschuldig sein...
Ich schätze, Ihr habt im Kindergartenalter verpasst, bei unerwünschten Verhaltensweisen Eurer Tochter energisch gegenzusteuern. Das ist eigentlich die Zeit, wo ein Kind so etwas lernt.
Mittlerweile hat Eure Tochter selbst begriffen, dass sie etwas verkehrt macht, weiß aber offenbar nicht so genau, wie sie es besser machen kann.
Ich denke, ich würde mit ihr Situationen durchsprechen, wie z.B., dass es vielleicht nicht die beste Idee ist, darauf herum zu reiten, wie toll man selbst schon schwimmen kann, wenn das andere Kind es nicht kann, und dass es die Sache nicht besser macht, dem Kind partout etwas beibringen zu wollen, wenn es das gar nicht will. Das ist zwar gut gemeint, aber in der Situation eben nicht passend.
Ansonsten würde ich die Schule eher als Chance sehen, neu anzufangen. Da gibt es viele Kinder, die Deine Tochter noch nicht kennt und umgekehrt, und vielleicht läuft es da sogar besser als im Kindergarten.
LG
Heike
Vielen Dank für die Konstruktiven Antworten . Das hat mich doch etwas beruhigt und wieder optimistisch gestimmt.
Dankeschön das war sehr hilfreich
lg mm2