Hallo,
meine Mädels sind zwar erst in der 3. Klasse aber ich mache mir jetzt schon Gedanken, auf welche weiterführende Schule ich sie schicken möchte. Wenn die Noten so bleiben, werden beide wohl die Empfehlung fürs Gymi bekommen. Allerdings steckt bei einer der Beiden viel lernen dahinter. Während es Zwilling Nr.1 schwer fällt, sich die Sachen anhand des reinen Unterrichts anzueignen, so gibt es bei Zwilling 2 keine Probleme. Nach welchem Prinzip habt ihr entschieden, ob eure Kinder aufs Gymi gehen oder zur Realschule? Ich möchte halt auch, dass sie noch Zeit für Hobbies, Freunde usw haben. Und ist es denn wirklich so schwer, wenn man nach der 10. Klasse dann von der Realschule aufs Gymi wechselt. Wer hab damit Erfahrungen und kann berichten?
Gruß Sammy
Nach der 10. aufs Gymnasium, machen das Viele?
Hallo, wie leben in S.-H., und hier gibt es Gemeinschaftsschulen. Meine Töchter sind auf einer mit integrierter Oberstufe, so dass man nach der 10. mit dem entsprechenden Schnitt die Befähigung für die Oberstufe erhält. Dann macht man sein Abitur in 9 und nicht in 8 Jahren, was entspannter ist. Diese Gemeinschaftsschule ist eine gebundene Ganztagesschule, so dass die Kinder nach 16.00 Uhr in der Regel Freizeit haben.
Beide hatten eine Gymnasialempfehlung, aber G8 fanden wir zu heftig. Beide sollen noch genug Zeit für Freunde und Hobbys haben. Das war auf jeden Fall die richtige Wahl. Beide haben gute Noten, trotzdem recht viel Freizeit und werden, wenn es so weitergeht, locker in die Oberstufe kommen. LG
Hallo
Wenn ich vom Freundeskreis meiner Tochter ausgehe und den Kinder die ich kenne die auf der Realschule waren, definitiv. Es haben wirklich fast alle auf das BK oder eine der gymnasialen Zweige (Wirtschaftsgymnasium,..) gewechselt.
Meine Tochter war erst auf dem WG, ist dann aber aufs BK gewechselt. Wieso und weshalb ist eine längere Geschichte. Es lag aber nicht wirklich an den Leistungen also soviel dazu.
Für sie war es trotzdessen das richtige. Ich denke es gibt einfach Kinder die länger brauchen. Nur weil man nicht von Anfang an auf dem Gymnasium ist heißt es nicht das man nicht generell das Potenzial hat oder es entwickelt. Ich kann natürlich auch nur von unserem Bundesland sprechen aber hier ist es wirklich ideal und man hat alle Möglichkeiten.
LG
Hallo,
meine Tochter hatte eine "wacklige" Gymnasialempfehlung, allerdings eine sehr strenge Grundschullehrerin in Klasse 4. Da gab es keine 1er - schon aus Prinzip nicht. Meine Tochter war in der 4. Klasse eher unsicher und wollte es immer allen Recht machen.
Wir hatten Angst, dass sie sich auf dem G8 selbst verheizt. Daher haben wir sie auf einer Realschule angemeldet, auch weil sie sich auch für praktische Dinge interessiert, z.B. kocht und näht sie unheimlich gerne und hat sich sehr darauf gefreut, dass es Hauswirtschaft in Baden-Württemberg als wählbares Hauptfach gibt. Keines der angegebenen Profile auf den Gymnasien war so, dass ich sie dort gesehen habe.
Für sie war es die richtige Entscheidung. Sie ist nun in der 9. und möchte unbedingt danach auf ein berufliches Gymnasium. Beim Elternabend wurde gesagt, dass es an ihrer Realschule so 50% und 50% ist - 50% machen nach der Realschule eine berufliche Ausbildung, die anderen gehen auf weiterführende Schulen. Der eher "praktische" Zugang in manchen Dingen kam ihr wirklich entgegen.
GLG
Miss Mary
P.S. Bei unserem Entscheidungsprozess kam schon auch zu tragen, dass es bei uns in der Gegend sehr gut erreichbar sehr viele berufliche Gymnasien gibt (wir leben in B-W, die beruflichen Gymnasien haben unterschiedliche Profilfächer und beginnen erst mit der 11. Klasse).
Bei ihr hat sich nun ein sehr klares Profil herauskristallisiert, das sie interessiert. SIe sagt auch, auch wenn sie auf dem allgemeinbildenden Gymnasium wäre, würde sie nach der 10ten auf das berufliche Gymnasium wechseln, einfach, weil die Richung eher ihrem derzeitigen Berufswunsch entspricht.
Hätte es nun sehr wenige Alternativen etc. gegeben, hätte ich eher darauf gedrängt, sie gleich auf dem Gymnasium anzumelden. Auch ist "Realschule" nicht "Realschule" - da gibt es ziemlich große qualitative Unterschiede, auch wenn alle nach dem gleichen Lehrplan unterrichten. Da haben wir auch ziemlich genau hingeschaut.
GLG
Miss Mary
Hi Mary,
wie bitte kann es "aus Prinzip" keine 1er geben? Hä? Wenn in Mathe z. B. alles richtig ist, also 100 % (je nach Notenschlüssel der Schulen auch mit 98 % oder 95 %), gibt es definitiv eine 1! Da kann auch ein Lehrer "aus Prinzip" nichts dran rütteln.
Und wenn es in den Klassen dieser Lehrerin nie (!) 1er gibt, würde das sowohl dem Lehrerkollegium und vor allem auch den Eltern auffallen, die das sicherlich nicht unkommentiert lassen würden. Im Lehrerkollegium könnte ich mir vorstellen würde die Frage auftrauchen, ob sie den Stoff nicht richtig übermittelt, wenn es nie 1er gibt...
Ich denke, dass solche Aussagen immer dem eigenen supjektiven Empfinden geschuldet sind und nicht der Realität entsprechen (es sei denn, du hast sämtliche Noten von sämtlichen Schülern welche die Lehrerin unterrichtet vorliegen) Eher hat man mit der "strengen Lehrerin, die aus Prinzip nie 1er gibt" eine nette Entschuldigung, wenn das eigene Kind keine 1 hat.
Und WENN es so wäre, dass die Lehrerin so gestrickt ist, gäbe es mit Sicherheit schon Anfragen der Eltern deswegen, weil DAS würde auffallen. Aber ich denke dass es eher so sein wird, dass es sehr wohl 1er bei dieser Lehrerin gibt, aber sie bei mündlichen Abfragen z. B. sehr streng benotet und es enstprechend schwer ist, eine 1 zu schaffen. Und selbst mündliche Abfragen sind nicht einfach nach dem Motto "ich gebe keine 1er" durchzuführen.
VG
Gael
Ich kann nur für Bayern sprechen.
Bei uns gibt es an einigen Gymnasien die Möglichkeit nach der 10. Klasse RS in die 10 Klasse Gym zu wechseln um dann in 13 Jahren das normale Abitur zu machen. Das geht durchaus, ist aber nicht ganz einfach, vorallem wenn die 2. Fremdsprache noch dazu gelernt werden muss (Je nach Zweig auf der RS halt).
Wesentlich leichter ist es nach der 10 RS in die 11. Klasse FOS zu wechseln und dort in zwei jahren Fachabitur zu machen. Das ist der übliche Weg, viele Schüler machen das. Außerdem kann man an der FOS noch ein 13. Jahr dranhängen und je nach dem ob die 2. Fremdsprache verhanden ist auch allgemeines Abitur oder zumindest das fachgebundene Abi machen.
Ich habe ein Kind im Gym und eins auf der RS. Natürlich haben die Kinder auf dem Gym mehr Wochenstunden als auf der RS, davon aber abgesehen haben sie auch nicht mehr zu tun als auf der RS. Gelernt und gearbeitet werden muss überall, geschenkt wird einem auch auf der RS nichts. Mein Sohn (10. Klasse Gym) hatte all die Jahre mehr als genug Freizeit, überarbeitet oder megagestresst war er noch nie. Voraussetzung dafür ist allerding, dass die Kinder wirklich fürs Gym geeignet sind, sprich sich in der GS wirklich leicht tun, über eine Art fotographisches Gedächtnis verfügen und ohne viel Aufwand den nötigen Schnitt erreicht haben.
Hallo,
Deinen letzten Abschnitt finde ich schon krass - ich hatte auf jeden Fall kein fotographisches Gedächtnis und ganz ohne Lernen ging es bei mir auch nicht...habe trotzdem Abitur...allerdings in Hessen - vermutlich ein großer Unterschied zu Bayern. Ich kann mir dennoch kaum vorstellen, dass alle von Dir genannten Faktoren eine Grundvoraussetzung (mal abgesehen von der Eignung) für das Gymnasium sind...
LG
a79
Welche großartigen Faktoren?
Dass man in der Grundschule ohne große Anstrengung den Schnitt fürs Gym errreicht haben sollte?
Wenn man in der Grundschule schon viel arbeiten muss und es nur mit großem Fleiß und viel Anstrengung schafft zwei 2er und einen 3er in den Hauptfächern zu bekommen, ist man normalerweise nicht fürs Gym geeignet (Ausnahmen bestätigen hier natürlich wie immer die Regel). Das ist nicht krass, sondern realistisch.
Beim fotographischen Gedächtnis hast du vielleicht Recht, bzw kommt es darauf an, was man darunter versteht. Man sollte eben nicht ewig brauchen um sich etwas merken zu können. Denn wenn ich für jedes der zahlreichen Nebenfächer auch nur 20 Minuten zur Vorbereitung brauche, für die Hauptfächer entsprechend länger, wirds doch schnell stressig.
Ich weiß nicht wie es in Hessen ist, aber bei uns drohen ja ständig unangekündigte Test und Abfragen, da sollte man den Stoff der letzten Stunde schon immer parat haben.
Von der Realschule kann man heutzutage nicht auf ein G8-Gymnasium wechseln, aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten (Fach- oder Berufsoberachulen, je nach Bundesland auch andere).
Aktuelle Erfahrungen zum Wechsel von Realschule auf ein G9-Gymnasium habe ich nicht, aber zu meiner Schulzeit sind da viele gescheitert.
Je nach Bundesland kommen natürlich auch Gemeinschaftsschulen oder Gesamtschulen in Betracht, die eine integrierte Oberstufe haben.
VG
Anja
Ich danke euch schon mal für eure doch meist positiv klingenden Antworten. Aus meiner Jugend weiß ich, dass es Vielen so ging, wie Anja berichtet hat. Sie sind daran gescheitert....aber das scheint sich ja (zumindest in einigen Bundesländern) geändert zu haben...
"Von der Realschule kann man heutzutage nicht auf ein G8-Gymnasium wechseln, aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten (Fach- oder Berufsoberachulen, je nach Bundesland auch andere)."
Bist du dir da ganz sicher? Bei Bekannten, deren Tochter letztes Jahr mit der RS fertig war, stand zur Debatte, ob sie zum ortlichen Gymnasium wechselt, was aber G8 ist.
Wir sind hier in NRW.
LG,
Natalia
Hallo,
Erfahrungen habe ich zwar keine aber ich habe mit meinem Sohn beschlossen, dass er, wenn wir uns nicht sicher sind, ob er das Gymnasium schaffen kann, ihn auf eine Gesamtschule schicken werden, so dass er die Option hat, bei guter Leistung das Abitur zu machen. Da es EINE Schulform ist, verspreche ich mir davon, dass der Übergang nicht so schwierig wäre. Von einer reinen Realschule auf Gymnasium stelle ich mir schon schwieriger vor, allein wegen der zweiten Fremdsprache, die es in der Realschule in der Regel nicht gibt....im Gymnasium aber ab Klasse 7...
LG
a79
"im Gymnasium aber ab Klasse 7..."
Bei uns (G8) sogar ab Klasse 6
Auf der Realschule kann man doch auch Französisch wählen, jedenfalls hier in NRW; meine ab 6. Kl..
Warte mal entspannt ab. Die Empfehlung für eine Schulformen gibt es man nicht nur aufgrund der Zensuren. Wenn sie in der Grundschule schon ackern muss, um den Unterrichtsstoff zu verinnerlichen, dann ist womöglich ein Gymnasium nicht die richtige Schule. Die Anforderungen steigen enorm und irgendwann kommt man nicht mehr hinterher mit lernen. Das Kind soll ja auch Freizeit haben und nicht nur Hausaufgaben und Nachhilfe.
Welches Bundesland seid ihr denn? In NRW kann man schon aufs G8 Gymnasium wechseln. Allerdings müssen sie die Klasse 10 dort wiederholen, weil da schon die gymnasiale Oberstufe beginnt. Alternativ geht natürlich die Gesamtschule oder ähnliche Konzepte, die es sicher bei euch auch gibt. An den Berufskollegs kann man die AHR in drei Jahren hier neigungsbezogen absolvieren. Alles eigentlich kein Problem und für euch zu früh, um sich darüber jetzt schon Gedanken zu machen.
Unser jüngerer Sohn war in der Grundschule ein guter Schüler, ohne zu lernen und ohne Probleme. Er bekam die Empfehlung für das Gymnasium und wollte auch dort hin. Es ist ein gebundener Ganztag mit 3 Tagen bis 16.00 h. Klasse 5 und 6 war ganz easy, er verbesserte sich sogar in manchen Fächern. In Klasse 7 stellt er fest, dass er wohl doch lernen muss und ab Klasse 8 verlor er die Lust. Er war nicht schlecht, aber völlig frustriert. 35 Wochenstunden, zwei Fremdsprachen, lernen für Arbeiten und Referate vorbereiten. Viele Klassenkameraden hatten seit Klasse 6 schon Nachhilfe zusätzlich.
Wir sind umgezogen und haben die Chance genutzt, eine andere Schule zu suchen. Er sollte auf keinen Fall mehr den Ganztagsbetrieb. Ein Wechsel der Schulformen ist nach Klasse 7 nicht mehr vorgesehen. Der Rektor der hiesigen Realschule sah das aber entspannt und hat mit uns gesprochen und ihm dann kurz vor den Sommerferien die Zusage für Klasse 9 der Realschule erteilt. Unser Sohn ist seither rundum zufrieden und entspannter. Er sitzt alles auf einer Pobacke ab, schreibt bisher hauptsächlich 1en, weil er den meisten Unterrichtsstoff schon hatte. Es wird praxisnaher erklärt und nicht so abstrakt unterrichtet, wie am Gymnasium. Die Klasse 10 wird dann vielleicht etwas mehr Herausforderung sein. Danach möchte er zumindest das Fachabi machen, wie sein Bruder nach der Realschule. Vielleicht entschiedet er sich doch noch für das Vollabi. Zweite Fremdsprache kann er sich dann neu aussuchen. Viele beginnen dann z. B. mit Spanisch, die von Latein die Nase voll hatten. Aber NIE NIE würde ich ein Kind durchs Gymnasium schleifen mit Nachhilfe und nur mäßigen Noten, weil ma das als Eltern gern hätte.
Es macht also keinen Sinn, irgendwo in Klasse 3 die Weichen für die Sek.II stellen zu wollen. So weit vorausschauen kann niemand.
Hallo,
Wenn dein Bauchgefühl dir sagt, dass Zwilling 1 auf dem Gymnasium Probleme bekommen wird, schick sie auf die Realschule. Wenn dein Bauchgefühl keine Probleme bei Zwilling 2 sieht, schick Zwilling 2 aufs Gymnasium.
Wenn es bei euch eine Gesamtschule gibt, schick beide dahin, aber dann mit unterschiedlichen Kursen.
Gruß Sol
Hallo,
ich finde es nicht zu früh sich darum Gedanken zu machen. Man muss gut abwägen und sich informieren wie es im eigenen Bundesland läuft. Wenn man sich erst in der vierten Klasse Gedanken macht und nach dem Sommer der Wechsel ansteht, hat man eventuell schon Termine verpaßt. So wäre es zumindest hier in Sachsen-Anhalt ...
Wenn meine Kinder den Sprung aufs Gym nicht schaffen, empfehle ich ihnen eine gute Gesamtschule, gern auch eine private. Ich empfinde die Möglichkeiten in einer Gesamtschule zur persönlichen Entwicklung als individueller als erst an einer Realschule und dann auf ein Gymnasium. Hier geht das nicht so einfach. Oft bleibt einem dann nur der Weg auf ein Fachgymnasium um dort nach der 12. eine Fachhochschulreife oder der 13. eine allgemeine Hochschulreife zu machen. Man ist dann 5. Jahre in der RS auf einem Level gefangen, eine zweite Fremdsprache kann man hier durchaus an der RS machen. Danach ist man mit den Leistungskursen an die vorgegebenen Fächer des FG gebunden.
Ich habe erst RS und dann FG gemacht. Leistungstechnisch war das gar kein so großer Unterschied. Im Grunde habe ich Zeit und Möglichkeiten verschwendet ... Damals gab es aber auch noch keine Gesamtschulen hier.
Wenn die Möglichkeit besteht würde ich mir alle in Frage kommenden Schulen mit den Kindern ansehen. Zeit genug habt ihr ja
Vielleicht könnt ihr ja auch andere Eltern und Kinder zu ihren Erfahrungen befragen? Eine Empfehlung der Lehrerin/ des Lehrers wäre auch nicht zu vernachlässigen, wobei man die individuelle Entwicklung und das Potenzial des Kindes nicht immer sofort sieht.