Was kann man von einem fast 8 jährigen erwarten, also im Haushalt etc?

Hallo,

meine Frage steht ja schon oben.

Ich frage mich ob wir zuviel von meinem Sohn erwarten.

Er ist eigentlich ein toller Junge, es klappt in der Schule gut, aber das wenige was wir von ihm verlangen funktioniert dann meistens nicht, z.B. dass er seine Schuhe und Jacke wegräumt und seine Hände wäscht wenn er reinkommt, und seinen Teller wegstellt wenn er fertig ist mit essen kann man doch von einem 8jährigen erwarten oder?

Er kann mal ruhig sein und malen, puzzeln, Karten spielen und ein anderes mal dreht er total auf und ist wild und hört nicht...

Wie ist das bei euch so mit den fast 8jährigen?

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ich denke, das ist reine Gewohnheit und wie ihr das so regelmässig macht...

meine Kinder räumen JEDE Mahlzeit ihren Teller in die Küche (und obwohl wir das schon jahrelang so machen, braucht es trotzdem meist noch einen kleinen Wink, weil einfach der Kopf schon wo anders ist).

das selbe mit der Jacke: ich muss es kurz sagen/erinnern. und ja: oft landet sich auch auf dem Boden und jedesmal stinkt es ihm, wenn ich ihn wegen der jacke die treppe nochmal runterschicke.... irgenwann wird es schon klick machen, dass dieser doppelte weg doof ist....

alles andere an Haushaltshilfe ist für 7-8-jährige "automatisch" sicher zu viel verlangt.

Aber als direkte Aufgabe, die ich dann immer direkt ausspreche können die Kids schon viel mithelfen... aber bei uns viel gemeinsam.
meine Kids saugen mal den Flur, laden die waschmaschine in den Trockner um, bringen die Wäsche in die Waschküche, räumen einen Teil der Spülmaschine aus, ziehen ihr Bett ab, tragen den Müll oder das Papier runter....
aber alles immer gemeinsam, weil ich gleichzeitig meist daneben das ergänzende mache....

alleine rumschicken passiert bei uns eher weniger....

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Hallo,

mein Großer ist fast 8,5 Jahre alt und man muss ihn zumeist auch erinnern. Da er es dann ohne Murren macht ist es ok für mich. Er ist einfach etwas chaotischer als sein kleiner Bruder :-)
Im Hort ist das übrigens kein Problem - ich nehme mal an Gruppendruck :-)

Im Haushalt kümmert er sich um den Plastik- und den Papiermüll (bringt ihn raus in die Tonne), dann hilft er beim Tischdecken/-abräumen, räumt seine Klamotten in seinen Schrank. Grundsätzlich hilft er gern, wenn man ihn darum bittet.

VG
B

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Für mich klingt es so, als vermischt du Sachen, die nicht unbedingt zusammen gehören.
Das eine ist die konkrete Frage, welche Haushaltstätigkeiten ein Kind mit 7-8 Jahren machen kann/soll.

Dann de Zusatz, dass er dies nicht/nicht von alleine ohne Aufforderung macht.

Und zum Schluss lese ich heraus, dass du es besonders schätzt, wenn dein Sohn sich ruhig beschäftigt mit Puzzeln, Kartenspielen, etc., du es aber missbilligst, wenn er wilder wird und dies schnell als Ungehorsam wahrnimmst.

Ich kann dir aus fachlicher Sicht ganz sicher sagen, dass wildes toben, raufen, sich an Eltern reiben, chaotisch sein und sich körperlich spüren ein normaler, ja sogar erwünschter Zustand ist!

Nach der kurzen Beschreibung klingt er für mich völlig normal. Im besten Sinne.

lg

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Das waren auch meine Gedanken, als ich den Text las! ;-)

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Hallo,
kommt sicherlich auf die Konsequenz an. Meine Kinder wissen, daß absolut nichts passiert, bevor sie sich nicht die Hände gewaschen haben - egal wieviel Hunger oder Durst sie haben oder was sie spielen wollen. Allerdings kommen wir ja meist zusammen zu Hause an oder lassen die Kinder rein - dadurch bekommen wir direkt mit, ob sie Schuhe und Jacken einfach im Weg liegenlassen oder die Hände waschen.
Bei allem anderen müssen wir fast immer was sagen und (wie bei erwachsenen Männern auch #schein) dabei klar zum Ausdruck bringen, daß sie das JETZT machen sollen. Das liegt aber daran, daß sie z.B. den Teller nicht immer abräumen können, weil die Spülmaschine noch nicht ausgeräumt ist - sobald sie das nicht jedesmal machen müssen, machen sie es nicht von alleine. In der Kita gehörte das bereits dazu, beim Imbiss den Teller abzuräumen und für das nächste Kind einzudecken und wurde immer gemacht, ist also reine Gewohnheit. Was wir auch jeden Tag aufs neue sagen müssen: Brotdose nach der Schule leeren, in die Küche legen, Schulranzen aufs Zimmer bringen...

Übrigens habe ich dabei immer im Ohr, wie meine Mutter meckerte 'nichts siehst Du, nichts machst Du von allein' #zitter
Nein, Kinder und Jugendliche sehen das nicht von alleine. Ist halt so. Alles eine Frage von Training und festen Abläufen (hust, Erziehung), Übung von Achtsamkeit und Aufmerksamkeit / Interesse.

Am Wochenende gibt es bei uns ein größeres Frühstück und jedes Kind muss einen der beiden Tage helfen (Brot toasten, Tisch decken, Wasser aufsetzen). Seit ich schwanger bin, bitte ich die Kinder auch bewusst darum, mir bei verschiedenen Dingen für 10-20 min/Tag zur Hand zu gehen, weil vieles für mich anstrengend ist - sei es Wäschewannen die Treppen hochtragen, Laken falten helfen, beim Badputzen hinter mir her zu polieren, im Garten helfen. Ich musste tatsächlich nur 1-2 mal sagen, daß ich das von Ihnen erwarte und dafür bei anderen Dingen gerne helfe, um die sie mich bitten. Sei es, daß der Lieblingspullover schnell gewaschen wird oder Ausmalbilder drucken... Ich hab auch nicht zu allem Bock und mache es trotzdem. Seitdem gibt es da auch keine Diskussionen und Gezicke mehr.

VG

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<<<<<<<und ein anderes mal dreht er total auf und ist wild und hört nicht...>>>>>>>>

Wenn das nicht so wäre, würde ich mir Sorgen machen ;-)

lg

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Hallo

Unser Sohn, frisch 8, hält auch nicht sonderlich viel vom helfen. Mittlerweile bin ich da sehr konsequent und es klappt mittlerweile gut. Ich muss zwar erinnern, dann geht es aber.

Er räumt seine Wäsche in die Körbe. Denn sonst wasche ich diese nicht mehr. Erstaunlicherweise war sein Trikot zum Fußballspiel auf einmal beim nächsten Spiel noch schlammig und voll Grasspuren. Jeans mussten auch schmutzig erneut getragen werden. Er ist da eher eitel. DAS passiert nicht mehr.

Er räumt seinen Platz ab. Sonst gibt es die nächste Mahlzeit vom schmutzigen Platz. Da habe ich den halben Tag unter dem Anblick gelitten. Aber Spaghetti aus der Müslischüssel wollte er nicht.

Schuhe nagt sehr konsequent unser Hund. Daher achten hier alle darauf. Rumfliegende Jacken räume ich so gut auf, dass eine Nachfrage nötig wird. Das reicht auch.

Ansonsten hilft er bei Bedarf mal einen Müllbeutel weg bringen, die Wäsche aus den Körben zur Maschine tragen, ein oder zwei Räume Staubsauger, etwas Unkraut rupfen.... Da gucke ich tatsächlich nach Laune. Ist er eh schon mies drauf, dann gehe ich das Risiko einer es Konfliktes nicht ein. An normalen Tagen geht das ohne Probleme. Bei größeren Hilfen springt auch schon mal eine Kleinigkeit für ihn raus.

Wild sein finde ich wichtig und unterstütze es auch. Wir haben Dank Bauernhof da auch reichlich Möglichkeit das sozialverträglich auszugeben.

Grenzen testen finde ich auch völlig normal. Das gehört doch dazu.
Wenn unsere Kinder immer folgsam, angepasst und ordentlich wären, dann würde ich mich ernsthaft sorgen. Ich kenne zwei mittlerweile Erwachsene die als Kinder so waren. Die sind bis heute sehr schüchtern, lassen sich unmögliche Dinge bieten und schöpfen ihr Potenzial in keinster Weise aus.

LG

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Hallo,

zuviel verlangt ist es nicht, aber das daran erinnern müssen kennen bestimmt ganz, ganz viele Eltern. Ich übrigens auch. MIttlerweile sind meine Söhne 18 und 20. Manche Aufgaben haben zwischendurch einigermaßen gut geklappt, an manches erinnere ich wahrscheinlich, bis sie hier mit Sack und Pack von dannen ziehen. Die Logik an der Sache: Wenn sie dann alleine wohnen, werden sie wohl das was sie stört wegräumen, weil sie ja wissen, daß sie niemand daran erinnern wird - oder sie lassen alles liegen und stehen und müssen dann alle paar Tage Stunden dafür investieren. #schock
LG

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Hallo.

Also das Verhalten ist ganz normal. Meiner ist 8,5 Jahre und es klappt mal und mal nicht. Meistens schon. Aber nach Aufforderung dann auch, wenns mal nicht klappt. Seine "Pflichtaufgaben" sind eigentlich nur solche, die ihn persönlich betreffen. Schuhe wegstellen, Jacke aufhängen, Mappe zur Seite, vielleicht mal Tischdecken und abräumen. Ich muss dazu sagen, dass wir auch nicht viel verlangen. Aber er ist so, wenn er mit uns ein Spiel machen möchte, dann sagen wir, wenn wir fertig sind mit z. B. aufräumen. Ihm dauert es dann aber zu lange und er hilft einfach mit. Und das ist schön, das reicht uns vollkommen. Das er auch mal mit anpackt, wenn man ihn nicht drum bittet. Und somit können wir uns schneller ihm widmen.

Alles Gute.

LG

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also bei uns sind die sachen , die du genannt hast, selbstverstaendlich. aber er kennt es auch nicht anders. ich hab von klein auf darauf bestanden, dass er seine sachen weg macht. und mittlerweile ist es so in ihm drin, dass es gut funktioniert.