Hallo zusammen,
ich habe mal eine Frage. Mein Sohn ist dieses Jahr in die 5. Klasse Gymnasium gekommen. Nun ist es so, dass ihm schultechnisch vorher immer alles zugeflogen ist, er musste nie lernen, um gute Noten zu schreiben.
Auch jetzt am Gymnasium hat er bisher gute Noten geschrieben (bisher nur 1 + 2), allerdings muss er hier mehr tun. Nun sprach mich die Klassenlehrerin an, dass mein Sohn sich in einigen Fächern äußert unmotiviert zeigt, mitzuarbeiten und gestellte Aufgaben zu lösen in Stillarbeit. Auch ich habe das schon teils mitbekommen, dass er z.B. mit einem Arbeitsblatt nach Hause kam, auf dem er zigfach geschrieben hat "Ich kann das nicht!", statt die gestellten Aufgaben zu lösen. Als ich ihn dann zu Hause aufforderte, das zu erledigen, hat er erst auch gesagt, er kann es nicht, aber nachdem ich ihn aufforderte, einfach erst Mal zu lesen, was da steht, da fluppte es dann und er war in 15 Minuten damit fertig, konnte selbst nicht mehr verstehen, warum das nicht in der Schule klappte.
Nun macht er das aber wohl fachübergreifend im mündlichen Unterricht öfter und die Lehrer haben nun den Eindruck, dass er evtl. überfordert ist mit den gymnasialen Anforderungen und daher besser eher als später auf die Realschule wechseln sollte. Ich weiß nicht, was ich denken soll. Gute schriftliche Noten, die Selbsteinschätzung meines Sohnes ist auch, dass er ein guter Schüler ist und alles ganz gut kann, das steht seinem Verhalten gegenüber, in dem er Unmotiviertheit, Lustlosigkeit und Überforderung signalisiert.
Wie sind denn hier so die Erfahrungen? Sollte ich ihn echt von der Schule nehmen und den leichteren Schulweg über die Realschule gehen lassen? Irgendwie sträubt es sich in mir, das zu tun, weil ich denke, er ist echt clever genug, es zu schaffen, aber schlicht und ergreifend zu faul, wenn er auch was dafür TUN muss. Andererseits möchte ich ihn jetzt auch nicht durch die Schule "prügeln" müssen mit Gewalt, zumal die Faulheit ja in den pubertären Zeiten eher noch zunehmen als abnehmen wird. Was würdet Ihr tun in so einem Fall?
LG
sie71
Gynm. 5. Klasse - überfordert oder zu faul?!
Hallo!
Nun ich frage mich wie die Lehrer darauf kommen, dass dein Sohn überfordert wäre, mit was denn? Er hat doch schriftlich die guten Noten?
Meinen die organistorisch überfordert oder meinen die vom nötigen Fleiß her überfordert?
Sollte es eine der letzten beiden Möglichkeiten sein, wirst Du nicht viel dran drehen können, wenn das Kind es nicht ändern will!
Ich gebe Dir Brief und Sigel, dass man es sehr weit bringen kann (mindestens 9. kl. Gym) mir unglaublicher Faulheit (NIE HAs zu hause!) und unglaublicher Unorganisiertheit (NIE ein Buch in die Schule mitgenommen, seit 1 Jahr KEIN Heft! besitzend).
ICH warte immer noch dass er auf die Schnauze fällt, aber er schafft es immer wieder und das nicht mal knapp.
LG, I.
Hallo
abwarten.
Die Noten geben doch überhaupt keinen Anlaß zu einem Schulwechsel. Nur das wäre für mich kein Grund, ihn von der Schule zu nehmen.
Gym ist etwas anderes als GS. Manche bekommen es hin, manche nicht. Bei manchen dauert die Umstellungsphase länger, bei manchen nicht.
Vielleicht rüttelt es ihn auf, wenn er die ersten 5er und 6er kassiert (bei meinem Sohn hilft es leider nicht, aber bei vielen anderen klappt das).
Ich würde ihn einfach mal machen lassen.
Sanne
Ich würde ihm zunächst mal klarmachen was ich von ihm erwarten. Bei Nichterfüllen klare Ansagen machen und dann Konsequenzen ziehen (wie auch immer die geartet sind z. B. kein Computer, Fernseher, Taschengeld etc. pp.).
Gymnasium ist nicht Grundschule, das muss er erst noch verinnerlichen. Kinder brauchen ihre Zeit bis sie mit neues Situationen ankommen., außerdem passiert immer auch noch einiges an Entwicklung.
Mein Fazit: Auf keinen Fall runter nehmen! Und schon gar nicht nach nichtmal einem halben Jahr!
Andrea
Huch, Tippfehler bitte ignorieren...
Danke für Eure Antworten.
Ich habe nach Schulschluss jetzt erst Mal mit ihm geredet und ihm erzählt, was die Lehrerin mir gesagt hat. Ihm war gar nicht klar, dass sein Verhalten den Lehrern so einen Eindruck vermittelt. Er möchte unbedingt auf der Schule bleiben und sagte mir, dass er sich nicht überfordert fühlt, sondern manchmal einfach keine Lust hat, dann nicht richtig zuhört und deshalb dann manchmal nicht weiß, was er machen soll. Da habe ich ihm erklärt, dass sowas jedem passieren kann, dass man dann aber eben entweder noch mal nachfragen muss, auch wenn es peinlich ist, oder aber dann eben versucht, so klar zu kommen, aber in die Klasse plärren "Ich kann das nicht!" wäre halt nicht so schlau dann. Ihn hat ziemlich geschockt, dass die Lehrer denken, er kann es wirklich nicht und sei überfordert. Ich habe das Gespräch mit der Lehrerin in 2 Wochen und habe ihm gesagt, er muss jetzt bis dahin Gas geben und zeigen, dass die Lehrer sich in ihm täuschen. Dass es aber auch nicht schlimm ist, wenn er doch einfach nicht KANN.
Naja, er versprach jetzt, sein Bestes zu geben. Ich kann es nur mit mir selbst vergleichen, ich war auch auf dem Gymnasium, auch teilweise stinkfaul, von der 8.-10. Klasse war die Versetzung jedes Mal gefährdet, habe viel geschwänzt, trotzdem kam nie einer auf die Idee, meinen Eltern zu sagen, ich gehöre nicht auf die Schule. Mein Sohn ist viel cleverer als ich es war, er hat eine total schnelle Auffassungsgabe und hat auch totalen Ehrgeiz, für uns war das daher keine Frage, auch von den Noten her, dass er natürlich dann auch Gymi versucht.
Ich habe ja so den Verdacht, da die Klassen echt ÜBERvoll sind (es sind mehr Kinder in einer Klasse als die Schulordnung erlaubt, selbst die Maximalgrenze in Ausnahmefällen ist überstiegen), dass die da so ein bisschen schnell sieben möchten, damit die Klassen schnell kleiner werden, und dann natürlich als erstes erst Mal die "Störenfriede" und anstrengenderen Kinder in den Fokus geraten. In der Klasse sind einige Kinder, von denen ich weiß, dass sie nur 4, 5 + 6 schreiben und/oder Zuhause stundenlang an den Hausaufgaben verzweifeln, was bei uns alles nicht der Fall ist. Trotzdem redet bei denen keiner von Schulwechsel, weil die ruhig und angepasst sind im Unterricht, daher eben auch mein Verdacht, dass die wegen der großen Klassen jetzt erst Mal schnell da Ruhe reinbringen wollen, naja, aber ich nehme sicher kein Kind von der Schule, von dem ich denke, dass es da es gut schaffen kann, nur weil er dem einen oder anderen Lehrer unbequem ist.
Hallo,
ich habe hier auch so einen Spezi dem die mündliche Mitarbeit kaum interessiert - mit wenigen Ausnahmen. Sein Glück im Unglück ist dass sein großer Bruder einen schweren Motorradunfall hat und er sich dahinter verstecken kann. Aber das ist nicht der wahre Grund. Mein Junior ist nicht der Typ der unbedingt und überall mündlich mitmacht.
Bei uns gibt es in einigen Fächern Förderunterricht. Von den Noten bräuchte er es nicht, aber da die Busverbindung so traumhaft ist haben wir ihn jetzt dorthin geschickt und siehe da die Mitarbeit wird besser. Hat den einfachen Hintergrund - Lehrer und Schüler lernen sich auf eine andere Art und Weise kennen und da der Förderunterricht in sehr kleinen Gruppen und freiwillig ist kann der Nachwuchs auch Fragen stellen die er sich sonst nicht traut. Da Junior es vorzieht lieber im warmen auf den Bus zu warten war er vom Förderunterricht also nicht abgeneigt.
Bei uns wird übrigens nur dann über einen Schulwechsel nachgedacht wenn Versetzungsgefahr droht und dann erst zum Schuljahresende. Da das bei Euch nicht der Fall ist würde ich abwarten oder schauen ob nicht eine anderes Gymnasium in Frage kommt.
Der Verdacht von Dir könnte also nicht ganz unlogisch sein dass versucht wird die Klasse zu verkleinern.
VG Geli
Hallo,
das Thema 5. Klasse Gymnasium kommt hier aller paar Threads...es ist ganz normal, daß Kinder, denen in der GS alles zugeflogen ist, auf dem Gymnasium ganz schnell absacken können. Sie müssen dann lernen, daß sie ab nun auch etwas für Ihre Noten tun müssen und hier kommen die Eltern ins Spiel, mit Unterstützung, Zuspruch und Geduld wird es auf Ende des Jahres meist wieder gut und die Kinder haben sich eingependelt. Dein Kind muss lernen seine Aufgaben zu erfüllen, selbstständig und ohne Druck.
Im Übrigen gibt kein Lehrer in Klasse 5, mitten im Schuljahr eine Empfehlung raus, das Kind von der Schule zu nehmen, wie unprofessionell ist das denn?
LG
Guten Morgen und danke nochmals für Eure Antworten!
Ich war auch echt geschockt, dass die Lehrerin nun schon davon sprach, ihn evtl. schon während des 5. Schuljahres auf die Realschule zu schicken. Sie begründete es damit, dass es so schwer sei, da noch einen Platz zu finden in der 6. Klasse, da dann so viele vom Gymnasium runter müssen. Nur ich habe auch keine Lust, mich da so unter Druck setzen zu lassen, zumal mein Sohn sich auf der neuen Schule total wohl fühlt und subjektiv nicht das Empfinden hat, dass er dort überfordert ist.
Dazu kommt, dass sein Schulstart besch...en war, ich hatte hier schon vor einigen Tagen geschrieben deswegen, da er seit Schulbeginn von einem ehemaligen Freund und Klassenkameraden aus der Grundschule plötzlich gemobbt worden ist. Das ging jetzt seit 3 Monaten mit kurzen Unterbrechungen so. Er konnte sich dann auch den alten anderen Klassenkameraden nicht mehr nähern, da er von diesem Jungen sofort ausgegrenzt wurde und die anderen das geschehen ließen. Er kam also auf eine neue Schule, wo alles neu und fremd ist, neue Umgebung, neue Lehrer, neue Mitschüler, und das, was als einziges vertraut war (die alten Klassenkameraden), war ihm durch das Gemobbe auch genommen worden. Und TROTZDEM fühlt er sich an der neuen Schule total wohl, mag die Lehrer, die neuen Mitschüler, identifiziert sich mit der Schulgemeinschaft, schreibt gute Noten und geht gern hin! Die Lehrerin weiß auch von dem Mobbing, das Ganze wird gerade auch mit Streitschlichtern geklärt und hat sich auch wieder beruhigt.
Ich finde es daher total unfair, dass man dem Jungen gar keine Gelegenheit gibt, dort mal endlich zur Ruhe zu kommen und richtig anzukommen. Und was ich GANZ komisch finde: Vor einer Woche hatte ich Elterngespräch mit der Lehrerin, wo es um das Mobbing ging. Bei diesem Gespräch sagte sie mir, sie halte meinen Sohn für total clever, habe ihn ins Herz geschlossen und möchte, dass er es da an der Schule schafft, da sie denkt, er gehört da auch hin. Und eine Woche später heißt es nun plötzlich, er sei so überfordert, dass man ihm nicht mal mehr zutraut, in den 2 Erprobungsjahren noch die Kurve zu kriegen, weil 2-3 Fachlehrer gleichzeitig auf sie eingeredet haben. Da frage ich mich schon, warum haben diese Fachlehrer sich denn nicht VORHER gemeldet, als Elternsprechtage waren? Keiner von denen hat ein Gespräch mit mir gesucht (bei uns ist es so, dass die Kinder einen Zettel in der Schule bekommen und die Lehrer, die Gesprächsbedarf sehen, tragen dort einen Termin an, an dem man dann zu ihnen kommen kann/soll - wenn nichts ist, kann man davon ausgehen, dass alles OK ist) - Und dann kommen sie plötzlich mit mehreren gleichzeitig auf die Klassenlehrerin zu und machen die so wuschig, dass die ihren eigenen positiven Eindruck, den sie eine Woche vorher noch hatte, direkt revidiert???
Mir kommt das irgendwie abgekartet vor! Ich denke echt, die haben Probleme, weil die Klasse selbst die laut Schulverordnung NRW erlaubte Maximal-Überbelegung noch sprengt (es sind in NRW 5.-6. Klasse 27 Schüler erlaubt, ab nächstem Jahr nur noch 26, im äußersten Fall darf dies um höchstens 3 Kinder überschritten werden, und sie haben aber es um 4 überschritten), und das mit 3 Parallelklassen, die alle überbelegt sind, kann mir vorstellen, dass sie die schnell klein haben wollen, weil man ihnen vielleicht sonst Druck macht vom Schulamt vierzügig zu werden, wozu aber lehrertechnisch die Kapazitäten fehlen.
So eine schwachsinnige Argumentation - mir stehen die Haare zu Berge! Lass Dich nicht verrückt machen. Ich würde mein Kind eher eine Klasse wiederholen lassen, als es auf die Realschule zu schicken. Wie gesagt: 1. Muss das Kind noch ankommen und sich an die "rauhere" Luft gewöhnen. Das kann gut und gerne 1 Schuljahr dauern. 2. Machen die Kinder immer wieder Entwicklungen durch. 3. Wechseln mit der Klassenstufe auch die Lehrer, und damit ist auch oft die Motivation der Schuler plötzlich eine andere. 4. Kommt irgendwann die Pubertät, wo bei vielen eine generelle Unlust herrscht beim Thema Schule.
Es gibt so viele Gründe, warum es oft nicht (so wie's könnte) läuft. Aber es ist in den seltesten Fallen ratsam, beim kleinsten Problem das Kind auf eine andere Schulform zu schicken.
Ich bin ohnehin der Meinung, dass das Abitur kein Hexenwerk ist, und jeder durchschnittlich begabte Schüler das schafft (der eine mit mehr, der andere mit weniger Aufwand).
Andrea
Hallo,
die Lehrer machen es sich zu leicht - wenn die schriftlichen Leistungen gut sind, das Kind aber im Mündlichen unmotiviert ist und bei Stillarbeit schlicht zu faul ist, sich anzustrengen, dann sollte man erstmal überlegen, woher das kommt. Man könnte mit einem solchen Schüler mit einem "Feedbackbogen" arbeiten: Ein selbst formuliertes Ziel eintragen lassen, dann kreuze die Lehrer am Ende der Stunde nach dem Smiley-System an. Am Ende der Woche kommt der Bogen zur Unterschrift mit nachhause und ihr könnt gemeinsam darüber reden, warum es in manchen Fächern klappt und in anderen nicht.
Von der Schule nehmen, weil er den Lehrern scheinbar zu anstrengend ist - so klingt deine Schilderung für mich - würde ich nicht. Da sollen die Lehrer erstmal das Ein oder Andere versuchen ohne dein Kind gleich abzuschieben.
LG
delfinchen