Keine richtige Vertretung, ist das üblich?

Hallo, mein Sohn ist in der ersten Klasse und die Lehrerin ist krank.
Laut seiner Erzählung kümmert sich eine Förderkraft um seine Klasse, sie ist aber gleichzeitig auch in einer anderen Klasse.
Die Kinder sollen Spiele machen, natürlich machen sie das nur zum Teil. Ansonsten rennen sie rum und wenn die Vertretung um die Ecke kommt sitzen sie wieder.
Richtige Hausaufgaben gab es dann auch nicht.

Wie ist das bei euch in den Schulen? Wird da im Vertretungsfall auch nichts gemacht? Und sind die Kinder dort auch längere Zeit unbeaufsichtigt?
Ich kenne das von früher nur aus einzelnen Stunden, nicht aber für ganze Tage.

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Naja, das ist natürlich nur eine Notlösung, wenn die Schule den Ausfall der Lehrerin nicht anders auffangen kann.

Vereinzelt kenne ich das auch so aus den Schulen meiner Kinder. Meist übernimmt in Vertretungslehrer die ausgefallenen Stunden, wenn die Lehrerin länger krank war, wurde ein Springer eingesetzt. Ab und an musst aber auch ein Lehrer zwei Klassen beaufsichtigen und das in der GS auch mal mehrere Stunden am Stück.

Das ist natürlich nicht ganz so toll, aber wenn viele Lehrer gleichzeitig und ungeplant ausfallen, kommt es schon mal vor.

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Hallo,

auch Personal für Schulen wächst nicht auf Bäumen. Aber das was du beschreibst geht maximal einen Tag.
An der Schule meiner Tochter wird dann die Klasse ohne Lehrer aufgeteilt. Sie ist dann Grüppchenweise in allen anderen Klassen und dort werden die Aufgaben erledigt. Zwischendurch gibt es dann immer wieder Stunden wo die Klasse zusammen ist und die Aufgaben besprochen werden.

Gruß Sol

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die unteren Klassen 1-2, können dann oft in den Hort, wen keiner da ist ab klasse 3 gibt es hier Arbeitspläne in den Hauptfächer an denen arbeiten die Kinder dann weiter, oder machen sort mit anderen Klassen oder haben freistunde je nachdem wie viele Lehrkärfte fehlen, aber hier gibt es mehrere referendaren die dann aufsicht haben

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Hallo

eine Freundin von mir ist Grundschullehrerin und hat letzte Woche zwei Tage lange zwei Klassen bei Laune gehalten. Anscheinend gibt es ein arges Problem in einigen Regionen weil es niemanden mehr gibt denn man anfordern könnte.

LG

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Danke für eure Beiträge.

Der Krankheitsfall trat plötzlich ein, wird aber noch andauern.

Ich warte mal ab, was heute kommt. Falls das wieder so läuft überlege ich, ob ich ihn Freitag einfach zu Hause lasse zum Ausschlafen ;-) Dann könnte ich selbst etwas mit ihm lernen.
Immer noch sinnvoller als in der Klasse rund zu laufen.

Evtl. hat sich die Förderkraft ja etwas ausgedacht, um die Kinder sinnvoller zu beschäftigen.
Heute könnte sie ja vorbereitet sein. :-)

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an vielen Schulen wird zwar angefordert (von den Schulen selbst bei einer Stelle darüber) - z.B. weil Reha oder Mutterschutz bekanntermaßen ansteht.

Die Genehmigung gibt's dann aber erst, wenn der Ausfall dann wirklich da ist und dann wird erst geguckt, wer einspringen kann.

Die Schulen selbst, die ja wissen, dass Ausfall auf sie zu kommt, fragen schon zu Beginn des Schuljahres an, damit sie mehr Personal genehmigt bekommen. Ab Ausfall gibt es dann erst mal eine Notlösung. und dann, wenn klar ist, dass es wirklich länger dauern wird, gibt es Ersatz. Springer oder die Schule soll selbst eine Lösung finden. :-( so spontan ginge das nicht :-[

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ein paar Tage geht das schon .... und in der ersten Klasse erst recht... und ja: so ein doppelbetrieb kann auch mal ein paar Tage laufen .... so eine Krankheitsvertretung ist ja nicht gleich hergezaubert - blei kleineren Grundschulen ja schon gar nicht.......

und wenn die Lehrerin nur ein paar Tage krank ist, warum nicht? --- allerdings werden bei uns schon Aufgabenblätter rausgegeben und den Rest müssen die Kinder zuhause fertig machen... -- so bleibt das "lernen" nicht auf der Strecke, wenn die Kids die Teilabwesenheit ausnutzen.... das ist jetzt auch einfach die AUfgabe der Vertretungslehrer, hier den Betrieb so gut wie möglich aufrecht zu erhalten

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Hallo,
hier ist es so, dass es an der GS nur Teilzeitkräfte gibt und auch nur 1 Lehrerin mehr, als es Klassen gibt. Dazu noch die Schulleiterin. Es sind also daher auch nicht alle immer da.
Im Krankheitsfall ist es so, dass die betreffende Klasse auf die anderen 3 Klassen der Schule verteilt wird und dann entsprechend Arbeitsmaterial bekommt und da still dran arbeiten soll. Oder es geht mit der anderen Klasse in die Sporthalle (daher sollen die Kinder ihr Sportzeug immer in der Schule haben, damit man kurzfristig reagieren kann). Das ist dann immer eine Lösung für eine kurze Erkrankung.
Wenn eine Lehrerin länger krank ist, wird natürlich nach einer vernünftigen Lösung gesucht. Im letzten Jahr war die Klassenlehrerin unseres Sohnes ca. 2,5 Monate erkrankt. Die Stundenpläne wurden vorrübergehend geändert und die verbliebenen Lehrkräfte haben vorübergehend ihre Stunden erhöhrt, so dass zumindest für alle Klassen ein vernünftiger Unterricht stattfinden konnte.

LG
Martina75

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Deshalb haben wir uns nach der Grundschule, für eine staatlich, anerkannte Privatschule entschieden. Da haben Klassen eine 2.Klassenleitung, die bei Krankheit einspringt....bei uns z.b. hat der 1.+2 Rektor keine eigenen Klasse, die bei Ausfall auch stets einspringen....Vertretungslehrer machen auch den normalen, anstehenden Unterrichtslehrplan weiter , nicht nur Aufsicht mit Spiele, Filme ect.

Lehrermangel , Unterichtsausfall und sonstige Sparmaßnahmen sind auf staatlichen Schulen leider fast der Alltag.

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Hallo,

bei meinem Kind in der Schule werden die Kinder bei Krankheit der Lehrer gruppenweise auf die anderen Klassen aufgeteilt.

Oft sitzen sie aber im Nebenraum und haben keine Aufgaben zu erledigen.

Aber die Lehrerin unseres Kindes erfreut sich bisher glücklicherweise für beide Seiten guter Gesundheit.

Viele Grüße

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Hallo,

hier sind die Kinder zwar nicht unbeaufsichtigt, aber sinnvoller Unterricht bei Vertretungen ist eine Seltenheit.
Entweder werden die Kinder auf mehrere Klassen aufgeteilt, oder es gibt eine Vertretungs-Lehrerin, die die Kinder aber meist nur irgendwie beschäftigt.
Das läuft auch so, wenn eine Lehrerin mehrere Tage ausfällt.

Bei mir damals auf dem Gymnasium fiel eine Lehrerin richtig lange aus, und wir hatten ein halbes Jahr lang kein Englisch. Unsere Eltern gingen auf die Barrikaden - genutzt hat es nichts.

Einen Pool von Vertretungslehrern vorzuhalten, kostet eben Geld, und da das zumindest NRW seit 30 Jahren an den Schulen einspart, und die trotzdem immer noch irgendwie funktionieren, gibt es in den Augen der Politiker keine Notwendigkeit, etwas daran zu ändern.

Ich meine, wenn ein Staat schon die Förderschulen schließt, um die behinderten Kinder in Klassen mit Stärken von 30 Schülern und einer einzigen überforderten Lehrerin, ohne Ausbildung im Förderbereich, zu stopfen, kann man da ernsthaft erwarten, dass es jemanden interessiert, wenn Kinder mal die eine oder andere Woche keinen sinnvollen Unterricht in einem oder mehreren Fächern haben?

LG

Heike

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Ja, es ist schon traurig, wenn man sieht dass für so viele Dinge Geld da ist, nur nicht für die Schulen. Obwohl ich mich ansonsten gar nicht beschweren kann. Hier bei uns geht es tatsächlich. Die Schule ist in gutem Zustand und die Klassen sind mit maximal 24 Kindern auch nicht sooo groß.
Aber Lehrer können sie sich eben auch nicht herbeihexen.

Im Moment scheint wohl zeitweise die Rektorin noch mit einzuspringen. Ich hoffe einfach, dass Montag wieder alles normal läuft.

In den Stadtrandgebieten gibt es noch zwei kleine Grundschulen, die kämpfen gerade gegen die Schließung. Klar, da könnte man Lehrer freisetzen und die Klassen der anderen Grundschulen würden dann eben bis 30 oder mehr aufgefüllt :-/
Ich hoffe sehr, dass die kleinen Schulen ihren Kampf gewinnen.