Hallo,
mein Sohn ist 6 er soll in wenigen Monaten eingeschult werden, in einer Förderschule für Hörgeschädigte Kinder, da er AVWS (eine Hörschädigung) hat.
Leider muss er für die Aufnahme dort hin einen Negativen ADHS bestehen.
Leider bekam ich jetzt von 2 Ärzten genau diese Diagnose
So und heute wurde mir durch die Blume mitgeteilt dass ich meinem Sohn seine Zukunft verbaue wenn ich Ihm keine Medikammente gebe.
Davor scheu ich mich aber, weil so schlimm ist er nicht dass ich Ihn ruhig stellen will (naja manchmal schon )
Weis jemand eine gute Alternative?
LG Sandra
ADHS suche alternative zu Medikammenten, oder doch nicht???
Hallo,
Ich habe von einigen Fällen gehört, in denen Neurofeedback erfolgreich war.
Medikamente können aber manchmal notwendig sein, damit eine - welcher Art auch immer- Therapie überhaupt erst erfolgreich sein kann. Dann kann man in vielen Fällen die Medikamente auch wieder ausschleichen.
Wurde denn die Schilddrüse untersucht? Ein großes Blutbild gemacht? Ich habe auch schon gelesen, dass der Mangel bestimmter Spurenelemente ( ich glaube, es war Zink und/ oder Vitamin B 12) auch zu Symptomen führen kann, die einem ADHS ähneln.
Ich bin auch kein Fan von Ritalin und Co. Aber manchmal ist es wirklich unverzichtbar. Und einmal Ritalin muss nicht immer Ritalin bedeuten.
Eigentlich sollte euch euer KJP'ler darauf aufmerksam gemacht haben, dass ein Medikament alleine eh nicht der Weg ist, sondern parallel dazu immer eine weitere, unterstützende Therapie gemacht werden sollte/ muss.
LG
Delfinchen
Hallo,
das Blutbild wird am Montag gemacht, da aber vor 2 Jahren da nix war, erwarte ich auch jetzt nichts anderes.
Was versteht man unter Neurofeedback?
Das ganze ist noch nicht ganz ausgereift, bevor ich dem Arzt auf beugen und brechen das Medikament ablehne möchte ich wirklich alles ausgeschöpft haben, und hoffe davor auf Resultate.
"Was ist Neurofeedback?
Neurofeedback (EEG-Feedback) ist eine wissenschaftlich anerkannte Methode, durch die eine selbständige Kontrolle der Gehirnaktivität erlernt werden kann.
Die Therapie basiert auf der Erkenntnis, dass Menschen fähig sind, Erregungs- und Entspannungszustände ihres Gehirns gezielt zu steuern und zu beeinflussen."
Hallo Katy,
Probiere es doch einfach mal für ein oder zwei Wochen aus. MPh ist kein Beruhigungs- sondern ein Aufputschmittel; es kam in Verruf, weil es früher gerne zusammen mit LSD konsumiert wurde (hat die Nebenwirkungen reduziert, hat unser Kinderarzt gesagt. Dadurch kam es dann auch zur Verschreibungspflichtigkeit.) Was tut es? Es vermindert den zu schnellen Abtransport des Dopamins.
Und sonst? Sport hilft. Meine Tochter ist jetzt in der dritten Klasse. Letztes Schuljahr haben wir noch an jedem Wochentag Sport gemacht. Und zusätzlich Ergotherapie. Außerdem hab ich abends und am Wochenende den Schulstoff nachgeholt, den meine Tochter ja vormittags nicht mitbekommen hat. Und mal ehrlich, das, was die Kleinen in den ersten beiden Jahren lernen, ist für ein normal begabtes bis intelligentes Kind jetzt weniger die Herausforderung (da geht es mehr um das ganze Drumherum). Aber ewig kann man den zusätzlichen Zuhause-Unterricht nicht durchziehen.
Bei uns in der Nachbarschaft wohnt eine Lehrerin, die sagt, dass sie zwei ADS- Kinder in der Klasse hat; das eine Kind nimmt Medikamente, bei dem anderen will es die Mutter nicht. Der macht Sport: eine Stunde morgens vor der Schule, eine Stunde nach dem Mittagessen und eine Stunde am späten Nachmittag. Die Hausaufgaben hat er nie vollständig, aber er kommt irgendwie klar.
Viele Grüße
Hallo,
mein Sohn macht Sport in Leichtathletik geht schwimmen, Ergo, Logo und Lebenshilfe.
Bei 3 kleinen ist man da doch schon ausgelastet, also ich
Ich muss sagen ich bin sehr froh dass er jetzt um die 2 Tage in der Woche durchschläft, ds macht bei uns allen was aus, aber mit dem still sitzen und sich Konzentrieren, er wird im Sommer 7 und der Zahlenraum bis 10 macht immer noch Schwierigkeiten.
Wie schon gesagt, wenn alles nichts hilft glaub ich dass ich meine Einstellung zu Medikamente ändern muss.
Aber ich möchte davor alles probiert haben.
LG
AVWS ist keine Hörschädigung. Mit den Ohren deines Kindes ist alles in Ordnung - das Gehirn kann das Gehörte nicht richtig verarbeiten.
Bist du dir wirklich sicher, dass eine Förderschule Hören das richtige für dein Kind ist? Dein Kind wird dort Dinge lernen, auf die es nicht mal ansatzweise angewiesen ist. Auf der anderen Seite geht die Förderung für seine andere Behinderung völlig unter. Also ganzheitliche Förderung ist etwas anderes.
Mein Ältester hat auch AVWS und zusätzlich noch Autismus (neben noch einigen anderen Kleinigkeiten). Die optimale Beschulung bei ihm war Inklusion (Förderbedarf Sprache) mit Schulbegleitung und Nachteilsausgleichen.
Hallo,
das mit dem AVWS ist nur eins der Kriterien für diese Schule, mein Sohn hat eine Hörschwelle von 20DB, ist nicht das schlimmste aber er ist auf eine Akustisch (geschallte) Umgebung angewiesen, da er auch mit FM Anlage sehr empfindlich auf Gebräuche reagiert.
In der Regelschule sind mindestens 25 Schüler, da kann man sich den Lärm ja vorstellen...
Bei euch liegt der Klassenteiler bei 50 Kindern ? Bei uns ist der Klassenteiler bei 25 Kindern. Es dürfen also niemals mehr als 25 Kinder werden. Bei meinem Jüngsten sind 18 Kinder in der Klasse, bei meinem Ältesten sind es 23 Kinder.
Wäre eine Sprachheilschule eine Option? Das sind extrem kleine Klassen bei uns (6 Kinder), die sind auf Kinder mit AVWS vorbereitet und natürlich ist alles schallisoliert.
Wegen dem ADHS würde ich jetzt aber auch keine Experimente eingehen. Die Zeit hast du einfach nicht. Ergotherapie hilft dagegen übrigens. Aber das geht auch nicht über Nacht. Eine Ernährungsumstellung kann eine gewisse Erleichterung bringen. Medienkonsum einschränken hilft auch.
ADHS hat nix mit ruhig stellen zu tun
also, ich habe selbst ADHS und nehme freiwillig Medikamente, weil es mir HILFT
nicht um ruhiger oder so zu sein.
1. die Diagnose muss stimmen!
soweit ich hier im Forum mitbekommen habe, scheinen sich ADHS und AVWS sehr ähnlich zu sein
2. das Medikament hat nix mit ruhig stellen zu tun
sondern sollte in erster Linie dem Kind helfen! (in meinem Fall mir als betroffene Erwachsene)
Hilfe ist durch das Medikament:
konstantere Konzentration,
besseres (leichteres) zu hören - leichter im Sinne von es kostet mich statt 300% Energie nur fürs aktive zu hören und die Hälfte verstehen ... nur noch 0,5 % Energie für passives zu hören und 98 % richtig verstehen
ebenso beim Lesen
und im Alltag. Ich kann Dinge wie Ordnung jetzt leichter umsetzen. ich mache einfach, so wie es gut ist. Ohne Medikament mache ich das 100fache, mache dabei mehr Chaos und ich WEIß vom Kopf her wie es geht, könnte dir alle 100 Schritte aufsagen, die notwenig wären. Beim Umsetzen schaffe ich nicht mal annähernd 20 und diese in unterschiedlicher Reihenfolge um mich dabei zu halten, wenigstens weiter zu machen.
DAS ist ADHS
- eines von vielen! -
ADHS ist nicht gleich ADHS und es gibt innerhalb der Diagnose noch viiiiiiiiiiiiiiiiele andere Auswirkungen etc.
für mich ist das Medikament wie eine Brille und ein Hörgerät in einem. Wirkung im Gehirn, wo die Umsetzung stattfindet, dass es mir dadurch leichter geht. So dass es für mich alltagstauglich wird.
3. die Therapie
Medikamente sind EIN Weg.
ein guter Arzt schreibt aber nicht nur Medis auf, sondern
a) kontrolliert in regelmäßigen Abständen (bei Kindern ist einmal pro Quartal von manchen Krankenkassen vorgeschrieben), bei Erwachsenen sollte man selbst mit dem Arzt sprechen
einfach um zu schauen, ob die Dosierung noch stimmig ist. Grade bei Kindern, wenn diese Wachsen / sich entwickeln
b) Begleittherapie.
Lernen mit und ohne Medikament klar zu kommen (die Wirkung lässt ja nach und manche entscheiden sich auch mal ohne auszukommen)
c) lernen zu verstehen
was ADHS ist
was ADHS mit einem selbst macht
welche Auswirkungen es hat / haben kann
lernen diese zu akzeptieren und/oder damit umzugehen.
weg von dem "ich bin dumm, weil ich weiß ja wie es geht und kann es nicht umsetzen"
hin zum ... ok, ich bin anders, verda**** es NERVT mich, dass ich das nicht hinbekomme ... aber na ja, soooo könnte es gehen. ist nicht der "norme" Weg, aber ich komme ans Ziel. anders als die anderen. Deswegen bin ich nicht dumm, nur bin ich anders und daher gehe ich einen anderen Weg.
Wenn er ADHS hat, braucht er und ihr auch erst mal GUTE Begleitung! (erst im zweiten oder dritten Schritt die Medikation. u.a. um die Unterschiede zu dokumentieren)
Wenn er nicht ADHS, sondern nur AVWS, dann ist es wichtig, in der Hinsicht sich weiter zu infomieren. Da kann ich gar nichts zu sagen, weil ich das nicht kenne. Nur immer wieder lese, dass die Symptome ähnlich zu sein scheinen.
Ob ADHS und AVWS auch in Kombi auftreten kann, weiß ich nicht.
ADHS/ADS kenne ich bisher in Kombi mit Asperger Autismus und/oder Hochbegabung
noch ein Nebensatz zum "ruhig stellen": ADS (eine Form von ADHS) ist schon die RUHIGE Version. Impulsivität und co gibt es auch. Aber eben oft mit viel Träumen, Trödeln und seeeeehr ruhig in Verbindung.
Hier helfen Medikamente ebenfalls wie oben beschrieben.
Der Leidensdruck ist unter Umständen sogar noch größer - für die Betroffenen - weil sie nicht so ernst genommen werden
Du bist doch ruhig, du brauchst doch nichts Du störst doch nicht, also brauchst du keine Hilfe
Dies zur Aufklärung
Ansonsten
ADHS ist nichts schlimmes
es hilft nur enorm zu wissen, wie man selbst damit umgehen kann, dann wird vieles leichter
und das wünsche ich jedem Kind/Erwachsenen (egal was zu Grunde liegt)
selbst damit umgehen zu lernen und die Hilfe für sich zu finden, die wirklich hilft für sich und im Alltag damit klar zu kommen!
Hallo,
Danke für die Info.
Muss das Kind die Medikamente jeden Tag nehmen, oder kann ich sagen am Wochenende und in den Ferien lasse ich es weg?
LG Sandra
müssen gar nicht
es geht darum, was hilft
bei ADHS - mit H - nehmen es viele auch am Wochenende, weil das H einfach anstrengend sein kann (für den Betroffenen selbst). mir hilft es, wenn ich es konstant jeden Tag nehme. Verlässlichkeit meiner eigenen Reaktionen, auch am Wochenende entspannen oder was tun können...
bei ADS lassen es viele Eltern weg. Bzw. Jugendliche entscheiden selbst.
Für Hausaufgaben, Treffen mit Freunden etc. wissen es manche einfach zu schätzen
wenn sie einfach chillen wollen, verzichten sie auch drauf
Abhängig macht es nicht.
D. h. wenn ich krank bin, lasse ich es auch mal weg.
Bis die Dosierung gefunden war, hatte ich es auch eine Zeit lang nicht mehr genommen. Die Anfangsdosierung war mir zu hoch. Dann eine Weile gar nicht. und jetzt passt die Dosierung sehr gut.
Entzugserscheinungen habe ich keine! Allenfalls gehe ich mir selbst irgendwann auf die Nerven.
Ich mache es ähnlich wie mit meiner Brille: wenn ich sie brauche, setze ich sie auf
wenn ich krank bin oder theoretisch die Zeit hätte mal einen Tag im Bett zu faulenzen, bräuchte ich es nicht.
Lesen, Gesprächen zu folgen (DVDs eingeschlossen) etc. stresst mich mit Medikament nicht.
Ohne Brille oder ohne Medikament geht schon auch. ist aber halt anstrengend...
bzw. wenn ich es lääääängere Zeit nicht nehme, schlafe ich wieder so unruhig wie früher. Das ist aber keine Entzugserscheinung, sondern nur eine Rückkehr, wie es 30 Jahre ohne Medikament war. Da ich da von früher Strategien habe, nervt es mich halt, aber OHNE das Gefühl, dass ich jetzt was nehmen müsste oder so. So auf die Weise, wie ich von mir selbst genervt bin, wenn ich ohne Brille draußen rum laufe.
Da hat mir auch geholfen mich mit Jugendlichen auszutauschen.
Kinder merken den Unterschied für sich teilweise schon selbst. Jugendliche können das auch schon ganz gut in Worte fassen.
Warum nehmen sie es, warum nehmen sie es bewusst auch am Wochenende, warum lassen sie es bewusst am Wochenende weg usw.
Wichtig finde ich halt einen Arzt der ein Auge drauf hat.
Veränderungen dokumentiert und im Gespräch mit den Betroffenen bleibt. Mit den Kindern selbst, wie auch mit den Eltern. und nicht nur Rezepte ausstellt, sondern halt sich auch mit dem Mensch dazu befasst.
Hallo,
bitte gib deinem Kind keine Medikamente. Mein Sohn hat Schwierigkeiten sich in der Schule zu konzentrieren. Wir haben mit Neurofeedback angefangen. Haben jetzt 5 Behandlungen gehabt und er hat diese Woche selbst gesagt, er merkt schon ein bisschen, dass es besser wird.
Probiert es mal aus. Wir haben hier einen super Psychologen. Der arbeitet leider nicht auf Kassenzulassung oder wie man das nennt, wir müssen ihn selbst bezahlen. Da wir das auf Dauer nicht können, hat er von sich aus vorgeschlagen, er fängt mit ihm an um zu schauen, ob er überhaupt auf das Neurofeedback anspricht. Wenn ja, auf welche Methode. Wenn wir das wissen, dann sagt er uns zu welcher Praxis wir gehen sollen. Ich bin super zufrieden bei ihm und würde gerne bei ihm bleiben, aber wie gesagt, leider können wir uns 50€/Woche nicht leisten.
Gruß
Mona
Neurofeedback KANN, muss aber nicht helfen. Unsere Tochter hatte einige Sitzungen. Es war tatsächlich eine Besserung da. Als sie damit aber fertig war hat es auch nur ein paar Wochen gedauert und der alte Zustand war wieder vorhanden. Wir können es leider gar nicht empfehlen.
Und jemanden zu empfehlen das er seinem Kind bitte keine Medikamente geben soll steht meiner Meinung nach niemandem zu. Manchmal geht es einfach nicht anders, viele kommen ohne aus. Es gibt aber auch Kinder die brauchen sie einfach. Ich sprech da aus Erfahrung. Am Anfang tut sich kein Elternteil mit der Entscheidung leicht. Wenn man aber vom eigenen Kind gesagt bekommt wie toll es jetzt ist Freunde zu haben, sich konzentrieren zu können, in der Schule um 1-2 Noten besser zu werden und kein Caos mehr im Kopf zu haben dann weiß man doch das man sich doch richtig entschieden hat.