Sohn 9 fährt ins Schullandheim, Vater hat Ängste!?

Hallo, ich habe folgendes "Problem" und würde gerne eure Meinung erfahren. Mein Sohn 9 Jahr fähr nächste Woche mit seiner Klasse ins Schullandheim auf einen Berggasthof nach Österreich. Ich habe schon seit Wochen Bauchschmerzen, wenn ich mir Vorstelle, dass ich 1 Woche nichts von ihm hören werde. Laut der Schule sind keine Handys, Anrufe etc. erlaubt. Ich zeige ihm meine Ängste natürlich nicht, sondern sage ihm noch wie toll das wird (Fackelwanderung, selber Butter machen etc..) er freut sich auch schon darauf. Ich bin leider ein sehr ängstlicher Vater und male mir allemöglichen Sachen aus.

Habt ihr einen Tipp oder Erfahrung wie ich die Woche rumbringe ;)

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Hi,

sicherlich wird es merkwürdig sein ABER wenn was passiert, ruft die Lehrerin an.
Kinder, die ein Handy dabei haben und daheim anrufen, leiden oftmals mehr unter Heimweh, daher ist auch das Handyverbot da und damit sie nicht stundenlang damit herum spielen.

Lass ihm den Spaß, er wird ein Stück erwachsener nach Hause kommen und nur noch erzählen, wie toll alles war.

LG
LIsa

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Hallo,
mein Junior (6Jahre kommt dieses Jahr zur Schule) ist auf Kitafahrt für 5 Tage. Klar ist es ein komisches Gefühl AAABER er wird es genießen auch die selbständigkeit. Trau ihm zu dass er Spaß hat und es schafft und wie schon gesagt wurde. Kein Anruf ist ein gutes Zeichen.
Es gehört zum Prozess des loslösens einfach dazu.
Zur Ablenkung kann ich empfehlen ein spannendes Buch zu lesen oder wenn es dir liegt dich sportlich zu betätigen (Laufen gehen etc.)
Wichtig ist dass du dir aufgaben suchst und nicht da sitzt und dir bilder malst was gerade sein könnte.
beste grüße

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Hallo.

>>> Ich bin leider ein sehr ängstlicher Vater und male mir allemöglichen Sachen aus. <<<

Dann mach' ne Therapie ... Deine irrationalen Ängste wirst Du nicht komplett von Deinem Sohn fernhalten können (jetzt ist es nur Österreich, was passiert mit Dir, wenn es mal in ein anderes Ausland geht, wenn Du ihn dann überhaupt lassen würdest) ... und diese werden Deinen Sohn verunsichern und in seiner Entfaltung behindern ... mal abgesehen von Möglichkeiten und Chancen, die ihm entgehen, weil er Rücksicht auf seinen Vater nehmen will.

LG

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Das nenn ich mal mit Kanonen auf Spatzen schießen!

Ich finde es völlig normal, wenn Eltern Ängste haben, wenn sie anfangen, die Kontrolle zu verlieren, auch sich auszumalen, was da alles passieren könnte, ist völlig im grünen Bereich.

Was nicht ok wäre, das Kind damit so auszubremsen, dass alles verboten wird. Das macht der TE ja nun wirklich nicht.

Ich bin eine ängstliche Mama, und ich hasse es, wenn meine Kinder nicht bei mir sind. Wenn man damit vernünftig umgeht (die Kinder trotzdem machen lässt, offen damit umgeht und den Kindern sagt, dass das MEIN Problem ist und nicht ihres), dann nimmt die Entwicklung da garantiert keinen SChaden. Da ist so manche Gleichgültigkeit, die Eltern an den TAg legen, viel, viel schädlicher!

Übrigens: Trotz meiner Ängste und Sorgen ist meine Große (9) schon vor zwei Jahren eine Woche ohne mich weggefahren (für mich eine wirklich miese Woche, aber auch das geht vorbei), tut es dieses Jahr auch wieder. Und wenn sie wieder mal mit etwas Neuem kommt, das sie machen will, dann weiß sie schon, dass ich mir erst mal Sorgen mache, sie aber nicht aufhalten werde und auch sehr stolz auf sie bin, wie selbständig sie ist! Damit kann sie ganz wunderbar umgehen, weil sie weiß, dass das MEIN Problem ist und nicht IHRs.

Man muss also nicht gleich eine Therapie machen, nur weil man sich Sorgen macht. Es gibt viele Menschen, die das tun, aber trotzdem ganz gesund damit umgehen können.

Und wie gesagt: Lieber Eltern, die sich sorgen als Eltern, denen scheinbar alles egal ist.

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>>> Da ist so manche Gleichgültigkeit, die Eltern an den TAg legen, viel, viel schädlicher! (...) Und wie gesagt: Lieber Eltern, die sich sorgen als Eltern, denen scheinbar alles egal ist. <<<

Totschlagargumente sind eine eher suboptimale Diskussionsgrundlage ... schlimmer geht nämlich immer ...

... und zum Glück gibt es zwischen Überbehütung & pathologische Sorge und einer Scheißegal-Haltung gibt es ja noch eine Menge dazwischen.

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Freue dich doch einfach für deinen Sohn.
Er ist mit seinen Freunden unterwegs und trotzdem gut behütet durch die Lehrer.

Klassenfahrten sind doch die schönsten und aufregendsten Zeiten in dem Alter.

Wenn du nichts hörst, geht es ihm gut und er hat Spaß.

Du solltest tatsächlich mal über eine Behandlung nachdenken. Gesund sind deine überaus ängstlichen Gedanken nicht.
Gruß

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Vielen Dank für eure Infos, ich freue mich ja auch für ihn. Ich erzhäle ihm ja auch wie toll das zu meiner Zeit war, welche Streiche wir gespielt haben usw. ist ja alles ein riesen Abenteuer. Wie gesagt ich versuche mir wirklich nichts anzumerken und pushe ihn. Leider war ich schon immer sehr sensibel auch zu meiner Kindheit, jetzt als Vater wird es natürlich nicht einfacher. Wie handhabt ihr denn das mit euren Ängsten? Wenn eure kleinen alleine unterwegs sind, von der Schule nach Hause laufen usw.?

Gestern war wieder so ein Beispiel welches mich eine Menge Nerven gekostet hat. Unsere Söhne 6 und 9 waren auf einem Geburtstag eingeladen, dieser war in einem Bowlingcenter ca. 20 Min. mit dem Auto von uns entfernt (Eltern des Geburtstagskind haben sie mitgenommen). Auf der Einladung stand die Feier geht bis 18 Uhr um 20 Uhr waren die Kinder noch immer nicht zurück. Ich bin wieder tausend Tode gestorben, stand im Kinderzimmer und habe dann furchtbare Gedanken, schaue im Staumelder ob es in der Nähe Unfälle gab usw...

Vieleicht helfen mir euere Tipps

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Also, wenn die Feier bis 18.00h geplant war, hätte ich um 18.30h mal per SMS oder so nachgefragt.
Bei 2 Stunden Verspätung klickt vermutlich jeder aus.Das kann ja vermieden werden durch nachfragen.

Generell habe ich vertrauen in meinen Sohn und akzeptierte die Tatsache, dass er groß genug ist um einige Wege (zum Spielen, zum Hobby etc.) auch ohne mich zu gehen.
Es macht mich auch stolz, diese Selbstständigkeit zu beobachten.

Wie gesagt, vielleicht brauchst du ein Coaching um damit besser klar zu kommen.
Gruß

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...du machst bereits alles richtig: Ihn hingehen lassen, deine Ängste für dich behalten, Spass wünschen. Red mit ihm (nicht unmittelbar vor dem Lager) nochmals über Abgrenzen und Gruppendruck - und mehr kannst du nicht tun.

Als meine Tochter (8) gerade das erste mal ins Cevilager (sowas wie Pfadi) ging, war ich auch nervös. Sie war noch nie so lange weg, es war im Zelt, es war kalt und regnerisch, der Rucksack musste selber getragen werden (also hat man wenig Ersatzkleider), die Leiter sind auch erst 16 Jahre alt....

Nachts habe ich das Fenster offen gelassen und habe auf den Regen gehört und mir ausgemahlt, dass die Kids nass werden... und..... das sind meine Sorgen. Die gehen das Kind nichts an.

Es kam zurück, war dreckig, stank, war glücklich und konnte sich im Traum nicht vorstellen, dass ich mir Sorgen machte. Somit... komm irgendwie damit klar. Du erziehst dein Kind (hoffentlich) täglich zu einem selbständigen, selbstbestimmten, emphatischen Menschen der sich einfügen und rücksichtnehmen kann. Somit wirds laufen.

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Das erste mal ist merkwürdig.
Auch wenn Handys sinnvollerweise verboten sind: wenn es nicht anders geht, dürfen manche Kinder in Absprache mit dem Lehrer mal kurz zu Hause anrufen.

Für mich galt übrigens: wenn ich nichts höre, geht es meinem Kind gut ;-)
(erst wenn ich was höre, wird es einen Grund geben)
Das hat mir die Zeit der Ruhe leichter gemacht, weil Ruhe in der heutigen Zeit, wo ständige Erreichbarkeit normal(stressig) ist, so ungewohnt ist.

Daher dachte ich mir dann immer wieder. Ich bin einfach erreichbar, aber wenn ich nichts höre, ist alles gut #winke

Evtl. eine Idee: Postkarten schreiben. Allerdings 1. bringt das auf Zwang nichts, 2. kommen die manchmal später an :-p

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Verinnerliche den Spruch: "Keine Nachrichten sind gute Nachrichten!"

Das musst Du langfristig auf jeden Fall machen, Dein Sohn wird immer älter und auch selbständiger, auch in der Freundeswahl und in der Freizeitgestaltung. Es ist nicht so, dass mit 18 einfach ein Schalter umgelegt wird und dann ist er "erwachsen" - das muss er lernen und üben und er muss die Gelegenheit dazu bekommen. Wenn Du da nicht im Stande bist ein vernünftiges Vertrauensverhältnis aufzubauen, dass er diverse Dinge selbständig klären kann, dass er Risiken selber abschätzen lernen kann, dass er sich in Notsituationen vertrauensvoll und umgehend bei Euch meldet, dass er offen mit Problemen zu Euch kommen kann, .... hemmst Du ihn in seiner Entwicklung.

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Wir Eltern müssen lernen loszulassen und zu vertrauen.

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Hallo,

dein Problem nennt sich in der Psychologie "Katastrophisieren". Google das mal. Da bekommst dein Verhalten erklärt und lernst damit umzugehen.

LG
Michaela