Mit welchen Noten gebt ihr euch zufrieden?

Hallo,

vielleicht ist die Frage blöd formuliert.

Also, mein Sohn wechselte ab der 6. Klasse von der Realschule aufs Gymnasium (Thüringen). In den Vorabgesprächen sagten mir die Lehrer, dass ich im ersten Jahr auch mit 4en und 5en rechnen soll. Das Kind müsse sich komplett umgewöhnen etc. Mein Sohn kam aber von Anfang an gut klar. Gestern gab es Zeugnisse und bis auf eine 4 in Mathe, hat er gut gemischt nur 2en und 3en. Mein Sohn hat das komplette Schuljahr nur das Nörigste gemacht und musste für Arbeiten auch kaum lernen. An Freizeit hat er nichts eingebüßt. Für mich völlig in Ordnung und ich finde die Leistungen von ihm gut.

Jetzt hat hatte ich gestern ein Gespräch mit meiner Mutter, dass die 3en auch 2en und die 2en auch 1en hätten sein können wenn er denn mal gelernt hätte. Mir ist es ehrlich gesagt lieber wenn er sich noch mit Freunden trifft, Hobbys hat anstatt die Zeit hinter permanent hinter den Büchern zu verbringen. Ich sage mir, dass er schon mehr lernen wird wenn er meint, dass es angebracht ist. Momentan gibt er sich halt damit zufrieden. Gegenargument meiner Mutter: Wenn ich die Zügel jetzt nicht anziehe und er es nicht lernt das bestmögliche aus sich raus zu holen, stehen da nächstes Jahr überall eine Note schlechter bis er dann nicht mehr mitkommt. Weil der Stoff wird schwerer und das Tempo wird angezogen und in der Pubertät werden die Jungen noch fauler. Im Grunde sehe ich das als Schwarzmalerei, doch insgeheim mache ich mir doch Gedanken ob ich strenger sein müsste.
Wie handhabt ihr das?

LG
Michaela

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Die Engländer haben da einen schönen Spruch: " You can lead a horse to water but you can't make it drink."
Die Motivation muss von innen kommen, mit Zwang erreicht man nur dass die Kinder sich erst recht verweigern.
Mein Sohn ist jetzt in der 5. Klasse Gymnasium, in den Hauptfächern steht er zwischen 1-2, Nebenfächer auch mal eine 4. Für mich völlig ok. Ich habe auch erst im Studium begonnen richtig zu lernen.

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Sorry für Schreibfehler und ein paar Worte zu viel. Das Handy will nicht so wie ich das will und ich habe wieder mal schneller gedacht als ich tippen konnte.

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Hallo, warum mischt sich die Oma da ein #kratz? Zum einen Ohr rein, zum anderen raus und wenn's zu bunt wird, mal deutlicher werden. Ich mag so eine Einmischung nicht. Die Zeit, an Zügeln zu ziehen, hatte Oma schon - nun ist es an dir, zu entscheiden. Ich finde deine Einstellung gut.

Mir ist wichtig, dass das Kind sein bestmögliches gibt und gut vorbereitet in eine Arbeit geht. Kommt da eine 3- bei raus - völlig in Ordnung. Kommt durch Faulheit und Nachlässigkeit eine 4 raus, würden wir uns unterhalten.
Meine Mittlere hat ein 1-2er Zeugnis, die Große (Gym) ein 2-3er. Toll gemacht, ich bin zufrieden und - VIEL WICHTIGER - die beiden selbst sind es!

VG

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>>Hallo, warum mischt sich die Oma da ein ? Zum einen Ohr rein, zum anderen raus und wenn's zu bunt wird, mal deutlicher werden. Ich mag so eine Einmischung nicht. Die Zeit, an Zügeln zu ziehen, hatte Oma schon - nun ist es an dir, zu entscheiden<<

Ich kann so eine Denkweise nie verstehen. Wenn nicht mal die eigene, nahe Verwandtschaft ihre Meinung äußern darf, wer dann? Bzw. Für was ist man dann eine Familie?
Natürlich dürfte mir meine Mutter ihre Meinung mitteilen, ich würde darüber nachdenken und nach meinem Gefühl entscheiden.

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"Die Meinung äußern" ist etwas völlig anderes, als erzieherische Maßnahmen anpreisen und sich in die Erziehung einzumischen (was die Mutter der TE tut). Die Tochter ist erwachsen und selbst Mutter. Ein "du SOLLTEST es so-und-so machen" und "du MUSST dies und das tun, wenn... ist unangebracht. Sehen unsere Eltern zum Glück auch so #freu!

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Für jemanden, der keinen Finger krumm macht, ist eine 3 kein Grund zur Freude.

Für jemanden, der sich angestrengt hat, ist eine 3 ein Grund für Lob.

Letztendlich bedeutet eine 3, dass man meist >20% nicht wusste bzw. keine Punkte sammeln konnte. Da sind also Lücken vorhanden.

Eine 3 ist sodass wie in Grundlinie, die man erreichen sollte und, wenn man noch Ressourcen hat, vielleicht auch einfach mal überflügelt wollen sollte.

Eine 4 bedeutet schon recht ausgedehnte Lücken imThemengebiet, die auf Dauer zu größeren Lücken führen können.

Wenn mein Kind mit Nichtstun lauter 3er einfährt, würde ich ihm vorschlagen, dass er seine Ziele etwas höher steckt. Eine 2 sollte mit ein bisschen mehr Mühe drin sein.

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Sorry, Autokorrektur:
Eine 3 ist sowas wie eine Grundlinie, ...

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Hallo,

eine 4 ist "ausreichend" ;-)

Mein Jüngster hatte in der letzten Mathe-Schulaufgabe eine 4, wobei die so entstanden ist:

1 Aufgabe übersehen, bei der letzten ging die Zeit aus, also auch bloß die Hälfte der Punkte, und bei den verschiedenen Themen hatte er grundsätzlich (warum auch immer, wahrscheinlich haperts an der Konzentration) von 3 Aufgaben 2 richtig, und bei der dritten dann den Fehler - also kann ich nicht behaupten, er hat Lücken!

Ich persönlich finde, besonders in der 5. - 7. Klasse auch einen 4er im Zeugnis nicht als Beinbruch. Ich hab zum Glück allerdings auch ein Kind, das sich über einen 4er selber ärgert und dann das nächste Mal wieder mehr Gas gibt.

Und ja - ich hab schon größere Kinder, und denen war ein 4er vollkommen egal. Mittlerweile studiert einer und der zweite beginnt nächstes Jahr ebenfalls noch eine weiterbildende Schule nach der Ausbildung.

LG Claudia

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Naja, es ist Tatsache, dass die Noten auf den weiterführenden Schulen oft purzeln. Eine Note schlechter wird als normal angesehen.

2er und 3er sind auch für mich richtig gute Noten und voll in Ordnung. Zumindest bei uns ist es (fast) unmöglich im Gymnasium auf ein 1 im Zeugnis zu kommn, diese Note wird oft gar nicht erst vergeben.

Bei dem 4er in Mathe würde ich allerdings etwas schimpfen, vorallem weil er offensichtlich durch reine Faulheit entstanden ist (bei bekannten Defiziten in Mathe und Bemühen wäre das etwas anderes). Das muss nicht sein, in der 6. KLasse schon gar nicht. In der Unterstufe werden di Grundlagn für später gelegt. Seine jetztige Faulheit wird ihm in der Oberstufe die Noten versauen (also wenn es so weitergeht und er nicht gegensteuert) und evtl kann er sich das dann nicht mehr so locker leisten.
Ich würde dafür sorgen, dass er im nächsten Schuljahr Mathe ernster nimmt, aber jetzt auch kein großes Drama daraus machen.

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Zufrieden?

Ich sag mal so: bei meinem Sohn ist eine 2 okay, weil es grundsätzlich auch eine 1 sein könnte...

Bei meiner Tochter ist eine 3 okay, weil sie eben nicht so leistungsstark ist wie mein Sohn...

Kommt auf´s Kind an.

Und: Wenn es um Job oder Studium geht fragt KEINER nach Noten aus dem 5., 6., 7., usw. Schuljahr.....

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Hallo,

ich selbst unterscheide zwischen Haupt- und Nebenfächern. In Nebenfächern baut der Stoff nicht so aufeinander auf - blicke ich die Steinzeit nicht, kann ich in der Französischen Revolution trotzdem eine 1 schreiben.

Bei Hauptfächern bin ich etwas "strenger", da eben v.a. Mathe und Englisch sehr aufeinander aufbaut, da finde ich es wichtig, dass mindestens eine "befriedigende" Leistung erreicht wird.

Wichtig finde ich auch eine ordentliche "Work-Life-Balance". Also, dass das Kind (bis auf Stoßzeiten) noch Zeit für Freunde, Hobbys und sich selbst hat.

Hör nicht auf deine Mama ... mein Vater war auch so ätzend ... wenn ich eine 1- mit heimbrachte, war die Aussage immer "oh, das hätte auch eine 1 sein können" - aus eigener Erfahrung - nichts demotiviert ein Kind schneller.

GLG
Miss Mary

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P.S Meine Tochter ist selbst ziemlich ehrgeizig, wenn ich da manchmal sehe, welcher "extra" Aufwand für eine 1 betrieben werden muss, damit sich die Leistung ja nochmal von "guten" Leistungen abhebt .... das ist es v.a. in den Nebenfächern manchmal echt nicht wert. Ne Freundin von ihr hat in der 8. Klasse 70 (!) Stunden in ihre Erdkunde GFS investiert und ne 1 in Erdkunde bekommen - rationale Überlegung: Ändert das irgendwas am künftigen Leben? Das Zeugnis schaut doch nie mehr irgendwer an.

GLG
Miss Mary

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Klar schaut sich das keiner mehr an und der Aufwand ist sehr überzogen. Aber sie hat gelernt, dass sie es kann, wenn sie will und fleißig ist. Und alleine diese Lektion ist Gold wert - in der 7., in der 12., im Studium, im Beruf, im ganzen Leben #pro

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Meine Kinder haben Noten zwischen 2 und 4 (und eine 1) und ich bin damit völlig zufrieden.
Wenn sie zwischen zwei Noten stehen motiviere ich sie schon, doch nochmal ein bisschen Gas zu geben, und das tun sie dann meist auch.
Bei den Hauptfächern (Mathe, Englisch, Latein) sehe ich es aber auch so wie eine andere Schreiberin: da sollten keine echten Lücken aufkommen, denn die holen einen später wieder ein. Mit den Noten hat das aber nur indirekt zu tun - wenn man vor der Arbeit lernt ist es zwar nützlicher als danach, aber wichtig ist doch nur, dass man es irgendwann verstanden hat.

Ich finde du machst das richtig und solltest dich nicht durch eine Mutter verunsichern lassen.

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Huhu, ich sehe das genauso. Meine Tochter lernt hauptsächlich für Mathe, weil dies ich schwächstes Fach ist. Manchmal schreibt sie eine zwei, dann wieder eine vier. Für Deutsch lernt sie gar nicht und schreibt regelmäßig eine eins, auch Kunst und Musik fällt ihr super leicht. Ich persönlich finde es gar nicht so gut, wenn die Kinder grade in der ersten Zeit schon so gedrückt werden. Der Leistungsdruck kommt noch früh genug. Ich hab das schon bei mir selbst recht locker gesehen und trotzdem Abi gemacht. Für meine Kinder wünsche ich mir, dass sie gern zur Schule gehen und später einen Beruf ausüben, den sie täglich ausüben können ohne es absolut zu hassen. Ob sie da nun einen Hauptschulabschluss für benötigen oder ein Studium anschließen ist mir völlig gleich.