Hallo,
Ich wende mich an Euch, in der Hoffnung einen Rat, ein paar nützliche Tipps oder auch ein paar tröstende Worte zu erhalten.
Es geht um meine 7 jährige Tochter.
Sie wurde im September eingeschult, geht also in die erste Klasse und seitdem ging langsam aber sicher ihre "Sozialkompetenz" flöten.
Sie ist herrisch, dominant, will alles bestimmen und so langsam wenden sich ihre Freunde von ihr ab. Sie wird deutlich weniger zu Geburtstagen eingeladen und ist deutlich weniger verabredet. Nach einigen Beobachtungen beim Spielen mit Freunden ist mir auch sofort aufgefallen warum.
Das war nicht immer so und offen gesagt schockt mich auch dass gerade Sie sich so "negativ" entwickelt hat. Hätte ich nie für möglich gehalten.
Sie ist nicht unser einziges Kind und trotzdem weis ich mir aktuell keinen Rat.
Ich habe mit ihr drüber gesprochen. Indem ich ihr ihre "unarten" vorgeführt habe.
Das hat sie sich nicht sehr zu herzen genommen, da sich ihr Verhalten nicht verändert hat.
Heute habe ich erneut das Gespräch gesucht und es flossen sogar Tränen (bei ihr UND mir)
Nun... was kann ich tun, sollte sich ihr Verhalten nicht verändern?
Sollte ich überhaupt etwas tun?
Muss sie zur Not die bittere Erfahrung machen alleine da zu stehen ?
Ist das vielleicht auch ein stückweit normal und gehört zur Entwicklung ?
Ich bin eigentlich niemand die sich wegen allem gleich verrückt macht aber das Thema beschäftigt mich doch und ich mache mir auch sorgen.
Danke fürs lesen.
LG Mia
Hilfe, sie steht irgendwann alleine da
Hallo Mia, mein jüngeres Kind wurde vorzeitig eingeschult. Mit der sozialen Kompetenz ist es manchmal auch schwierig. Dies ist aber ein richtiger Weg der Sozialisation . Diesen Weg können wir nicht gehen. Das müssen die Kinder selbst. tun. Für uns ist es schwierig, sie leiden zu sehen. Wir Eltern können nur eins tun: Ihnen zeigen, dass wir sie lieben, so wie sie sind.
Ich kann gelegentlich versuchen, meinen Kind die Perspektive des anderes zu zeigen. Dies hilft natürlich aber nicht immer. Du bist mit deinen Problemen nicht alleine.
Wenn sie ihr Verhalten trotz liebevollen Zuredens und Erklärens nicht ändert, dann muss sie wohl ihre Erfahrungen machen, dass sie bald alleine dasteht. Das gibt dann zwar Tränen, aber vielleicht lernt sie es dann. So leid einem Kinder oft tun, man kann ihnen nicht alles abnehmen und alle Wege ebnen, besonders, wenn sie es selber verbocken. Ja, das gehört zur Entwicklung dazu. War bei meinen Kindern schon so und bei meiner Enkelin sieht es nicht anders aus.
LG Moni
Hallo
das soll jetzt absolut kein Angriff sein, aber Kinder in dem Alter orientieren sich meist an Vorbildern aus ihrem direkten Umfeld. Oder sie hat zu Hause "nichts zu sagen" (bei ihren Geschwistern z.b) und lebt das dafür in der Schule aus.
Hat sie jüngere oder ältere Geschwister? Bekommt sie zu viel oder zu wenig Aufmerksamkeit zu Hause? Steht sie da oft im Mittelpunkt?
Oder hat sie evtl ne gute Freundin, die zu ihr so ist...dass sie das wiederum auf andere Kinder reflektiert? (Hab ich auch schon oft erlebt)
Ich würde vielleicht mal in mich gehen (idealerweise mit deinem Partner) und überlegen, warum sie zu anderen Kindern so ist.
Das Verhalten an sich werdet ihr bei einer 7jährigen kaum ändern können, aber noch könnt ihr sie lenken, wenn ihr herausfinden, woran es vllt liegen könnte.
Lg
Hallo,
ein Stück weit ist es tatsächlich normal, sie muss ihren Platz noch finden und ihre Erfahrungen machen.
Schule ist anstrengend, wenn man nicht mehr kann, darf man nicht einfach den Raum verlassen und sich austoben.
Da muss man sich arrangieren und anpassen und durchsetzen. Noch fehlt die Feinheit und das Wissen, wann Bestimmtheit in Herrschsucht umschlägt.
Natürlich hat man als Erwachsener Angst, dass das Kind gemieden wird und weiter gedacht gemobbt wird, wenn es so weiter macht.
Aber im Moment darf es auch ok sein, dass es nicht von allen gemocht werden muss und dass es auch in Ordnung ist, wenn man nicht überall eingeladen ist.
Sie muss sich ja auch entscheiden und aussortieren oder dürfte die ganze Klasse kommen?
VG midnatsol
Hi,
jedes Kind ist anders und es gibt halt auch immer herrische Kinder....das wirst du schlecht aus ihr raus bekommen.
Bist du dir sicher, das es im Kiga anders war oder ist es dir nur nicht so aufgefallen?
wenn es tatsächlich eine Wesensveränderung seit kurzer Zeit ist, kann es auch sein, das sie überfordert ist und so versucht damit zurecht zu kommen,
Genauso wie Klassenkasper, die durch ihr Verhalten Aufmerksamkeit suchen.
lg
lisa
Hallo,
ich finde es grundsetzlich gut, daß Du Dir Sorgen machst, auch, daß Ihr darüber redet. ABER...in der 1. Klasse werden die Karten neu gemischt, jeder versucht sich einen "Rang" zu verschaffen, verändert sich und in Klasse 2-3 hat dann jeder seinen Platz. So hat es uns damals die Klassenlehrerin unserer Tochter erklärt und es verlief auch genau so.
Deine Tochter muss ihre Erfahrungen sammeln, daraus wird sie lernen.
Wenn Deine Tochter unglücklich ist und reden möchte, dann redet. Ansonsten, lass sie machen.
LG
Hallo,
meine Tochter ist auch 7. Meine Beobachtung ist egal wer wo zu besuch ist die "Gastgeberin" benimmt sich wie deine Tochter.
Im Gegensatz zu dir habe ich keine Ahnung, wie oft sich andere Kinder verabreden oder wer wenn wie zum spielen einlädt. Meine Tochter ist mal mehr mal weniger mit den anderen verabredet.
Ich finde ein tränenreiches Gespräch sehr drastisch, wie wärs mit etwas mehr Ruhe deinerseits?
Gruß Sol
Stimmt, da müsste es mehr emotionale Distanz seitens der TE geben.
Mich ärgert das Verhalten meines Sohnes, aber geweint habe ich deswegen noch nie
Ja stimmt.
Die Tränen resultierten daraus dass sie mir mitteilte dass sie traurig ist dass sie kaum noch auf Geburtstage eingeladen ist und sie mir natürlich leid tat. Da ich ihr auch recht direkt gesagt habe woran das vermutlich liegt.
Ich habe mir relativ kurz danach auch gleich gedacht dass ich mich hätte zusammen reißen müssen.
Hi,
hier das gleiche in männlicher Variante! Unser 7jähriger ist der Jüngste von 3 Brüdern und daher gewohnt, sich durchzusetzen. Er ist sehr redegewandt und will bei seinen Freunden immer das Alphamännchen sein.
Alles muss nach seiner Pfeife tanzen. Sein bester Freund ist genau so, daher bekommen sich die 2 oft in die Wolle und es herrschte auch schon wochenlang Funkstille. Daraus hat er dann gelernt und war nachgiebiger, allerdings nur kurzfristig
Tja, ich kann nicht mehr tun, als ihm immer wieder zu sagen, dass er bald ganz ohne Freunde darsteht, wenn er sich nicht mal zurück nimmt.
Keinen Tipp, dafür Verständnis für die Situation
lg
Danke dafür ??
Manchmal ist es schon schön zu wissen das man nicht allein ist
mehr als sie auf deine bedenken hinzuweisen, kannst du ja nicht machen. wenn es sich garnicht ändert, dann kannst du höchstens weiter das gespräch suchen und mit ihr zusammen versuchen herauszufinden, wieso sie sich so verhält und ob sie das belastet.
meiner erfahrung nach tut sich gerade in der grundschule viel bei den kindern. die sozialen gefüge werden kompett neu ausgearbeitet und die rollen innerhalb der gruppe neu verteilt. das ändert sich aber auch stetig und ist selten in stein geschrieben.
trotz allem muss sie lernen, dass ihr verhalten auswirkungen darauf hat, wie ihre umwelt sie wahr nimmt und sie alleine die kontrolle darüber hat, wie sie ihrer umwelt begegnet. mit allen konsequenzen. das ist nicht immer leicht, aber solange du nicht das gefühl hast, dass etwas gravierendes dahintersteckt und sie sich selber oder anderen schaden mit ihrem verhalten zufügt, ist es schlicht an ihr.
es könnte auch einfach was banales sein, wie das sie festgestellt hat, dass sie ihre bisherigen freunde inzwischen schlicht doof findet. auch das kann mal vorkommen. beide meiner töchter sind in keiner weise sozial auffällig oder patzig, aber haben trotzdem nicht viele freunde, weil sie schlicht nicht sonderlich viele klassenkameraden haben, mit denen sich intressen überschneiden, dass sie mit ihnen befreundet sein möchten. höflichen umgang sollte man natürlich trotz allem pflegen, aber mehr auch nicht. (vielleicht wäre es hilfreich, wenn du deiner tochter erklärst, dass sie gerne leute doof oder langweilig finden darf und es keinen zwang zur freundschaft gibt, aber es durchaus die pflicht gibt, zivilisiert miteinander umzugehen? damit kann sie sich eventuell den inneren abstand bewahren, den sie zu suchen scheint, ohne voll der grant zu sein.) man kann ja höfich sein, ohne sich anzubiedern. und man sollte sich in selber in erinnerung rufen, dass die anderen sich genauso wenig aussuchen können, ob sie mit einem zusammen den tag verbringen müssen.
ich denk mir da immer: von erwachsenen erwartet auch keiner, dass sie zwingend mit jedem, der zufällig mit ihnen arbeitet, ne innige freundschaft verbindet. bei kindern wird das gerne romatisiert, aber am ende ist schule für sie auch nichts anderes. sie müssen da hin, sie können sich nicht aussuchen, mit wem sie da den tag verbringen, sie sind auch in der pflicht, sich ihre aufgaben gewissen haft zu erfüllen und einen höflichen umgangston zu pflegen, aber mehr halt auch nicht.
lg!