Hallo,
der Sohn wird zwar erst im nächsten Schuljahr eingeschult, aber ich mache mir jetzt bereits Gedanken darüber.
Derzeit arbeitet mein Mann Vollzeit und ich habe eine 3/4 Stelle, sodass wir den Sohn in der Regel von 7.30 bis 15Uhr in der Kita betreuen lassen. Das reicht für mich so gerade eben, dass ich zeitlich Beruf und Kind unter einen Hut bekomme. Weniger Betreuung durch die Kita wäre für mich mit der aktuellen Stundenzahl nicht darstellbar.
Nun überlege ich, ob ich zur Einschulung hin meine Stunden auf eine halbe Stelle reduziere, weil ich echt Bauchschmerzen bei dem Gedanken habe, meinen Sohn im ersten Jahr jeden Tag in den Ganztag stecken zu müssen. Ich stell mir schon vor, dass Schule eine ganz andere Belastung ist und ich möchte auch richtig mitbekommen, ob er dort gut ankommt. Kurzum: ich stelle mir vor, dass 2 Tage Ganztag für den Anfang reichen sollten und er an den anderen Tagen mittags heimkommt und Hausaufgaben mit mir macht.
Mein Mann sieht das völlig anders: er denkt, ich helikoptere um den Sohn herum und eine tägliche Betreuung im Ganztag sei heute normal und für das Kind auch keine Belastung.
Finanziell würden wir es hinkriegen, wenn ich für ein Jahr reduziere, der Arbeitgeber ist auch kulant.
Daher meine Fragen: Wie haben eure Kinder die Einschulung verpackt? Wie habt ihr als Berufstätige die Betreuung gelöst? Habt ihr bereut, zu viel arbeiten gegangen zu sein? Oder ist der Übergang Kindergarten/Schule gar nicht so groß und ich mache aus Mücken Elefanten?
Ich freue mich echt über eure Erfahrungsberichte.
Die Alltagsprinzessin
Arbeitszeitreduzierung zum ersten Schuljahr
Hallo!
Es kommt auf das Kind an und auf die Qualität der Betreuung.
Bei uns werden zum Beispiel in der Betreuung keine Hausaufgaben (wer will, kann, aber ohne Hilfe) gemacht. Mein Sohn ist da unkompliziert und macht sie entweder dort allein (einer der wenigen) oder später zu Hause. Er geht aber nur zwei Tage die Woche in die Betreuung.
Sein Kumpel bekommt das nicht hin, bei dem ist dann nachmittags die Luft raus, weswegen er nicht mehr geht.
Die Umstellung fand ich bzw mein Sohn ziemlich heftig (die ganzen Eindrücke, die anderen Regeln, die Lautstärke usw.). Er war doch immer ganz schön kaputt.
Wenn es geht(!!!!), würde ich wenigstens anfangs reduzieren. Wenn es nicht geht, dann klappt das aber auch irgendwie.
LG
Hallo!
Meine Töchter sind beide in eine Ganztagsvolksschule gegangen bzw geht eine noch.
MO bis FR bis 15.45, FR bis 13 Uhr
Meine Erste hat in der zweiten Schulwoche gesagt: "Mama, du hast gesagt wir müssen lang in die Schule. Das ist gar nicht lang."
Haben dann aber nachher frei für Freizeit/ Hobbies. Außer vielleicht mal ne Lesehausaufgabe.
War bei beiden von Anfang an kein Problem.
Lg V
Hallo,
ja, ich würde meine Stunden reduzieren und noch besser wäre ein Jahr Elternzeit für dieses Jahr.
Ich arbeite nur 50% und habe einen motivierten fitten Junior hier zu Hause, aber dieses einfinden in einen doch sehr fremd bestimmten Rhythmus mit viel muss ist schon eine Hausnummer für eine Familie.
Ich nehme jedes Jahr Urlaub zum Schulanfang. Mein Mann war am Anfang auch unsicher, ist inzwischen aber von dem Modell überzeugt, ist aber selbst Lehrer.
Vieles kann man ja nicht üben und eine Eingewöhnung gibt es ja in der Schule eher weniger.
LG Reina
War dein Kind zuvor in einem Kindergarten? Hattest du wirklich den Eindruck, dass eine Eingewöhnung in die Schule nötig wäre?
Das finde ich eher ungewöhnlich. Kindern, die vorher nie im Kindergarten waren, haben natürlich ihr Probleme oder auch sehr sensible Kinder, die bis zuletzt nicht wirklich im Kindergarten angekommen sind, aber das ist doch die Minderheit.
Pauschal ein Jahr Elternzeit zum Schulbeginn zu empfehlen, halte ich für völlig überzogen.
Hallo,
es geht dabei nicht um eine klassische Eingewöhnung wie im Kindergarten, sondern viel mehr um die äußeren Umstände, welche ich nicht "üben" kann bzw. konnte.
Der Unterricht startet hier um 7.35, der Schulbus fährt um 6.53 und zur Bushaltestelle hinlaufen bzw. von der Bushaltestelle zur Schule muss auch noch gelaufen werden. Das ganze ab Mitte September, da ist es dann doch noch dämmrig. Klar, den Weg zur Bushaltestelle kann man üben, aber den Rest leider nicht. Eine leere Bushaltestelle im Hellen ist nicht vergleichbar zu einer vollen in der Dämmerung bzw. dann im Dunkeln.
Man merkt den Kindern den frühen Tagesbeginn z.B. im Sport an, war das Training um fünfe vor den Sommerferien easy, so wurde es nach den Sommerferien eine zähe Sache. Dies funktioniert beim "Einheimischen" Fußballtrainer ganz gut, da er ja unsere Schule kennt, bei andern Trainern in den Nachbargemeinden schaut es dann anders aus.
Es waren viele Kleinigkeiten die den Start erschwerten, nie waren es kognitive Schwierigkeiten aber viele, viele organisatorische Sachen. So war und ist es gut, das ich Nachmittags greifbar war und bin.
LG Reina
Hallo, meine Kids waren immer mittags um 13.15 Uhr zu Hause. Waren sie mal mit Hortkindern verabredet, habe ich gemerkt, wie k.o. und ausgelaugt diese um 15 Uhr waren - 1.-4. Klasse. So ein langer Tag unter Kindern ist einfach anstrengend und Schule dazu. Meine Kids haben in Ruhe mit mir Mittag gegessen (tun sie immernoch, sofern es der Stundenplan zulässt), eine Pause eingelegt zum Runterfahren, in Ruhe ihre HA erledigt und waren/sind dann fit für Verabredungen.
Wenn es machbar ist, wüsste ich, wo meine Prioritäten an deiner Stelle lägen. Mit "Herumhelikoptere" #roll hat das überhaupt nichts zu tun. Ich würde da nochmal in Ruhe mit deinem Mann reden. VG
Ja, die Qualität der Betreuung ist entscheidend.
Die Hausaufgaben regelmäßig erledigt zu haben (und das noch ordentlich) ist wichtig.
Für mich und meine Kinder wäre das aber trotzdem nichts gewesen. Ich wollte dabei sein und auch mal über die Schulter schauen, wenn sie mittags ihre Hausaufgaben machen.
Hi, nur weil heute manches modern ist, heißt es nicht, dass es automatisch gut ist.
Ganztag ist nicht gleich Ganztag.
Manche bieten GUTE Betreuung MIT Hausaufgabenbetreuung
Manche bieten nachmittags auch Unterricht - dafür gibt es an den Tagen keine Hausaufgaben
und andere haben Betreuung im Sinne von, viele Kinder, ein Raum, seht zu wie ihr klar kommt und Hausaufgaben werden dann zu Hause gemacht
das andere ist: es kommt sehr aufs Kind an.
Mein Kind wäre mit Ganztag überfordert. Es gab durchaus Tage mit Hort und nachmittags spielen (Hausaufgaben dann zu Hause, da sich Hausaufgabenbetreuung nicht mit Hort kombinieren ließ). Dort hat es ihr gefallen und es war ok.
Dennoch habe ich gemerkt, dass ihr die anderen Zeiten auch gut getan haben. Mittags nach Hause kommen und einfach mal ohne Lärm sein.
Bei der weiterführenden Schule war das für uns ein Kriterium, dass es OHNE Ganztag wird, weil das einfach viel zu viel wäre.
Als ich Vollzeit gearbeitet habe, konnte ich locker den Tag durchhalten. Aber Schule ist anders als den ganzen Tag arbeiten. Würde dein Mann in einem Großraumbüro den ganzen Tag durchhalten?
In meiner Ausbildung hatte ich Maschinenkurs wo Lärmschutzkopfhörer vorgeschrieben waren. Ich bin dann mal zu meiner alten Schule, weil ich dort was erledigen musste. Rate mal, wo es LAUTER war. Das ist mir während der Schulzeit nie bewusst aufgefallen, ich war nur latent gestresst.
Ganztagsschulen sind nicht perse schlecht.
Sollten jedoch zum Kind passen.
und auch das Konzept umgesetzt werden und auch das Konzept zur Familie passen.
Unter Helikoptermums verstehe ich was völlig anderes als dein Mann.
Umestellung ist sehr unterschiedlich. Manche Kinder sind endlich entspannt, weil sie aus dem Kindergarten längst herausgewachsen sind. Andere Kinder brauchen Zeit zu Hause, sind unausgeglichen, schlafen schlechter, brauchen einfach Zeit anzukommen.
Da können die Eltern noch so viel vorbereiten oder entspannt sein. Von Kind zu Kind unterschiedlich.
Auch entspannte sich freunde Kinder bekamen wenige Tage vor der Einschulung einen vollrappel, Schulangst und/oder kippten in der Stimmung. Andere Kinder waren total überdreht, hatten Angst und innerhalb der ersten paar Schulwochen entspannten sie sehr.
Sehr individuell und war bei den meisten vorher nicht abzusehen.
Hinzu kommt, dass es auch für Termine ganz praktisch ist, mal einen Nachmittag frei zu haben.
Im Kindergarten war es egal. Da konnte ich Kind auch morgens mal zum (Fach)arzt bringen und mir frei nehmen. Ab Schule müssen alle Termine nur noch nachmittags sein. Die Regeln bei OGS sind sehr unterschiedlich. Bei einer angeschauten weiterführenden hieß es, wenn das Kind für 4 Tage angemeldet ist, dann darf das Kind NICHT an den Tagen früher abgeholt werden. Kein Unterricht, nur Aufbewahrung. Abholen nur im Krankheitsfalle. Termine müssen auf den Freitag nachmittag oder im Anschluss gelegt werden. Andere sehen das lockerer.
Vormittags einen Termin ausmachen geht an manchen Schulen nur mit notwendiger Begründung. Aber selbst wenn es von der Schule aus kein Problem wäre, als Mutter ist Schule und mal frei schwieriger als Kindergarten und mal frei.
Es ist eine Umstellung, die manchen leichter, anderen schwerer fällt.
Wenn sich dein Mann weiterhin sträubt, kann er ja dann abends Hausaufgaben mit eurem Sohn machen oder noch lernen. Immerhin müsstet du das nach Arbeitstag und langem Schultag ja auch.
Wenn nicht finanziell notwendig würde ich (fast) immer die Nachmittags zu Hause Variante wählen oder wenigstens teilweise. Arbeiten geht ja trotzdem.
Hallo
Wie genau sieht der Ganztag denn aus?
Bei meinem ersten Kind gab es keine Wahl, neue Stelle als ziemlicher Anfänger. Sie ist also in den Hort gegangen. Und der ist wirklich extrem toll, sie und ihre Freunde denken noch heute gerne an die Zeit zurück. Kind 2 nutzt gerade die letzten Tage dort aus und sie ist jetzt schon sehr traurig weil sie ihn vermissen wird. Da hatte ich echt nie ein schlechtes Gewissen.
Klar, Schule ist was anderes als Kindergarten aber so wie es hier gerne dargestellt wird (Ende der Kindheit) ist es jetzt auch nicht. Ich finde es ist am besten das auch als Elternteil ganz locker anzunehmen und wie in jeder neuen Situation eine Eingewöhnungsphase einräumen. Die erste Zeit ist ja immer etwas aufregend.
LG
-----Wie habt ihr als Berufstätige die Betreuung gelöst?----
Ich muss meinen Sohn zukünftig an 2 Tagen die Woche (ich arbeite nur 2 Tage voll) in meiner Mittagspause abholen und mit zur Arbeit nehmen. Je nach Dienstplan meiner Tochter, kann sie das auch übernehmen.
Ich habe keinen Betreuungsplatz bekommen, obwohl die Schule sich Ganztagsschule nennt
Einige Mütter die ich hier kenne, haben ihren Job kündigen müssen, weil sie ihre Arbeitszeiten nicht anpassen konnten.