Kindsvater und Lehrerin möchten, dass Tochter auf die Sonderschule wechselt

Hallo,

Mein Exmann war gestern zu einem Gespräch in der Schule mit der Lehrerin meiner Tochter (11), da meine Tochter mit ihrem Vater im November auf Kur fährt. Sie fährt nur als Begleitkind mit, aber sie lebt bei mir. Daher frag ich mich, wie das die Krankenkasse genehmigen konnte #kratz

Aber ok, das ist nicht das Thema.

Meine Tochter ist mutistisch, sie geht wöchentlich zur Logopädie und seit letzter Woche hat sie auch endlich einen Platz bei einer Psychotherapeutin, auf denen wir lange gewartet haben.
Sie hat in den letzten Wochen/Monaten kleine Fortschritte gemacht, sie ist offener geworden, auch im Beisein "fremder" Leute.

Nur leider spricht sie mit den Lehrern immer noch nicht und ich muss auch ehrlich zugeben, ihre Lehrerin ist eine junge und freundliche Person, aber das war es auch schon. Meine ältere Tochter erzählt oft, dass die Lehrerin überfordert mit den Schülern sei und nur am schreien und am drohen ist, aber im endeffekt passiert doch nichts.

Nun ja, jedenfalls meinte mein Exmann dann gestern zu mir, dass er und die Lehrerin meinen, unsere Tochter müsste aufgrund des nicht Sprechens und der "großen Klasse" (21 Schüler) auf eine Sondersachule wechseln. Das Ding ist, dass wir schon seit Februar auf einen Nachteilsausgleich seitens der Schule warten, dem zugestimmt wurde, aber bis heute nichts passiert ist. Ausserdem habe ich zu meinem Exmann gesagt, wir könnten es ´ja auch mit einer Schulbegleitung versuchen. Will er nicht. Er will das Kind auf die Sonderschule schicken. Er hat für nächste Woche schon einen Termin an der Schule vereinbart und der Direktor möchte sich auch schon mit der Schule, wo unsere Tochter jetzt ist, auch schon in Verbindung setzen!#zitter:-[#klatsch

Ich habe meinem Exmann klar gesagt, dass ich dem nicht zustimmen werde. Den auch meine Tochter hat das Recht, eine Regelschule besuchen zu dürfen, auch wenn sie ein handycap hat. Weder hat sie schlechte Noten (sie würden natürlich noch besser ausfallen, wenn sie endlich einen Nachteilsausgleich hätte), noch ist sie lernschwach. Ausserdem fühlt sie sich in der Schule auch sehr wohl.

Ich fühle mich gerade so ein bischen hilflos :-(

Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

LG

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Hallo,
Es kommt meines Erachtens auf die konkrete Schule an.
Ich kenne eine SEHR gute "Sonderschule"mit Förderschwerpunkt Sprache, da wechseln Kinder regelmäßig zurück auf reguläre Schulen. Auch auf Gymnasium oder Realschule ist nicht selten.
Da würde ich sagen - dein Kind hat ein Recht auf bestmögliche individuelle Förderung und möglicherweise bekommt sie diese eher an einer Schule mit Klassen à 12 Schüler, wo Lehrer Mutismus zumindest aus der Theorie im Studium kennen und auch Logopäden mit eingebunden sind.

Sollte es um ein gemischtes Förderzentrum gehen (wo häufig vor allem Kinder mit Förderschwerpunkt Lernen sind) wäre ich skeptischer und würde auch eher nicht zustimmen.
LG und alles Gute

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Hallo,
Wie schaut es denn im Schriftlichen aus?
Nur "Mutismus" ohne eine Lernbehinderung ist aus meiner Sicht kein Grund für eine Förderschule.
Ich würde die Therapie abwarten und die Schulberatung/ Schulpsychologie ins Boot holen.

LG
Delfinchen

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schriftlich ist sie im 3er und 4er Bereich

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Hallo,

Förderschule ist nicht gleich Förderschule.
Außerdem stellen zumindest in Niedersachsen die Förderschulen die Förderlehrer welche in die normalen Schulen gehen.

Seit wann habt ihr die Diagnose Mutismus? Es liest sich so als sei das erst jetzt "festgestellt " worden. Und das wäre merkwürdig spät.

Gruß Sol

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Wir haben die Diagnose schon seit dem Kindergarten. Wir haben verschiedene Therapien ausprobiert und keine hat bis jetzt geholfen. Lag wohl auch daran, dass sich alle nicht mit mutismus auskannten. Doch nun haben wir eine Logopädin und eine psychologin, die schon Erfahrungen damit haben und wir sind guter Dinge.

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Hallo. Ich verstehe dein wut total.
Es wird bestimmt kein schulwechsel ohne deine Einstimmung geben. Das ist Fakt.

Ich würde an deiner Stelle mal das Gespräch in der Förderschule wahrnehmen - wobei ich auch der Meinung bin deine Tochter hat das Recht auf eine normale Klasse.

Ich weiß nicht ob es das bei euch gibt, bei mir damals Gabs das. Es gab eine Klasse in der nur 10 Schüler waren und zwei Lehrer - die dann intensiv mit den Schülern gelernt haben und spezifisch auf jedes ,,Problem" des Schülers eingegangen werden konnte! Lg

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Meine Meinung als Außenstehende ist die, dass es nicht möglich ist etwas zu raten. Mich hat etwas irritiert, das eure Tochter wohl mit 11 Jahren nicht mit den Lehrern spricht. Wie war das denn im Kindergarten oder in der Grundschule. Ich wunder mich deswegen, da sie mit 11 Jahren vermutlich in der 6.zumindest in der 5.Klasse sein müsste.

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Sie ist in der 6. Klasse.

Nochmal zum Verständnis : mutismus ist eine redeangst. Deshalb redet sie nicht mit den Lehrern.

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Wie war das denn vorher?

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Das Einzige, das deine Tochter nicht braucht, ist eine Förderschule zu besuchen. Sie kommt deinen Worten nach gut in der Schule klar.
Eine Therapie ist empfehlenswert, hilft aber nicht unbedingt. Ich litt als Kind seiner unter selektivem Mutismus und hatte bis zum Ende der Grundschulzeit keine mündliche Note bekommen. Nach dem Wechsel auf die weiterführende Schule fing ich an zu sprechen. Da war ich von meiner damals besten Freundin getrennt und außerdem hat mir das Reiten und der Umgang mit Pferden gzt getan. In psychologischer Behandlung war ich auch. Was letzzen Endes zum überwinden der Sprechblockade geführt hat, weiß ich nicht.
Irgendwann ist auch deine Tochter so weit. Aber ein Schulwechsel wird da nicht helfen...

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Vermutlich war es ein Mix aus allem was dir half

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Hallo,

die Anwort von Kleinnjano fond ich sehr gut. Wenn es mein Knd wäre, wäre ich zuunächst such erschrocken. Da ich aber mein Kind liebe, würde ich zuhören. Welche Schule ist konkret gemeint, was wird da femwcht. Ich würde mir die Schule anschauen gehen.

Es ist sich exakt, was die andere Userin schreibt. Wenn der Förderschwerpunnkt ,,Sprache" ist,würde ich mmich bei guter Schule nicht wehren. Bei allem anderen wäre ich strkt dagegen.

Und dann kommt Punktt 2, dann musst du Sachargumente sammeln. Heutzutage hast du GLÜCK. Du kannst auf neues Gesetz hinweisen. Dein Kind hat einen gesetzlich verankerten Anspruch suff normale Schule. Ich würde den Psychologen ins Boot holen, aich dein Kind muss das Thema wissen. Es ist kein Baby mehr.

Mein Kind hat eine nicht diagnotizierte Angststörung. Dennoch weiß es, dass ein Schulweechsel bevorssteht. Wir Eltern sind zutiefst. Überzeugt, dass es richtig ist. Und nach anfänglicher Angstattacke kann das Kind alles nn hvolhen, versteht die Vorteile und unterstützt es und freut sich.

Der Wille des Kindes ist für mich auch entscheidend Man muss bei so altem Kind auch dies berücksichtigen.

#winke

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Die Förderschule hat den Schwerpunkt Lernschwäche und Autismus.

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Aber das passt gar nicht zur Diagnose Mutismus, oder hat sie auch eine Lernschwäche?

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Hallo,

wie kann der Vater, ohne Deine Zustimmung, das Kind aus der Schule reißen und als Begleitkind mit zur Kur nehmen? Wie kannst Du das zulassen?
Das Gespräch mit der Schule würde ich wahrnehmen, wenn Dein Kind aber schulisch keine Probleme hat, hat es auf der Sonderschule nichts verloren, meine ich.

LG

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Hallo,

informiere Dich erstmal über die Sonder- bzw. Förderschule. Dann siehst Du, ob sie überhaupt für die Bedürfnisse Eurer Tochter in Frage kommt. Du hast dabei nichts zu verlieren und gewinnst eventuell Argumente für Deine Entscheidung. Das Wichtigste ist doch, daß Deine Tochter in der Schule zurechtkommt, sich wohlfühlt und gefördert wird. Eine überforderte Lehrerin, welche schreit und droht, hilft ihr bestimmt auch nicht weiter. Wenn sie aber einen guten Draht zu der Lehrerin hat und in der Regelschule klarkommt, dann kann sie dort bleiben. Eine Einzelfallhelferin könnte eine große Unterstützung sein.
Sprecht über die verschiedenen Möglichkeiten.

LG
Mistel