Panische Angst vor Feuer

Hallo,
meine große ist 7 Jahre alt und so langsam entwickelt sich ihre Angst vor Feuer regelrecht in eine Phobie.
Wir sind immer schon sehr vorsichtig mit Feuer, Kerzen werden zB ausgepustet, wenn keiner im Raum ist. Vor unserem Ofen ist im weiten Umkreis nichts brennbares, falls mal ne Glut raus fällt und elektrische Geräte werden abgeschaltet, wenn man das Haus verlässt.
Mein Opa hat vor 6 Jahren mal die Asche vom Ofen in die Mülltonne, ohne sie vorher abkühlen zu lassen, was zur Folge hatte, dass die Mülltonnen gebrannt haben. Da war sie aber erst 1 Jahr alt und weiß es zwar, hat es aber nicht bewusst mitbekommen.
Bei einem Probe Feueralarm in der Schule hatte ich 2 Wochen damit zu kämpfen, sie überhaupt wieder in die Schule zu bringen. Silvester darf nicht mal ne Wunderkerze brennen, Kerzen schon gleich gar nicht.
Wir haben einen Feuerlöscher im Flur stehen, der ist ihr bester Freund. Nun ist es ja Pflicht sich dieses Jahr mit Rauchmeldern auszustatten. Bevor wir diese aufhängen wollten, wollten wir sie natürlich testen. Das war vor 1 Woche und seitdem ist jeden Tag Feuer im Gespräch und die Melder darf ich schon gleich gar nicht aufhängen, weil ihr das piepsen schon Angst bereitet.
Ich weiß nicht, woher diese Angst kommt, oder wie ich sie ihr nehmen kann. Jeden Abend hat sie Angst einzuschlafen.
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp

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Ich glaube, da wirst Du um einen Besuch bei einem Kindertherapeuten nicht herumkommen. Das geht weit über die normale Angst vor Feuer hinaus. Du musst ja die Rauchmelder installieren und da gibts auch ab und an mal einen Fehlalarm. Wenn ihr nichts unternehmt, steigert sich das alles noch mehr, das arme Kind. Kerzen gehören so oft zu Tischdekos in Restaurants, bei Schulfeiern oder stehen in Kirchen oder sonstwo, Du kannst nicht alles vermeiden bzw. das hilft ihr auch nicht. Bitte geht mit ihr zu einem Profi.LG Moni

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Sind sind im ersten Stock aber wegen einem Fluchtweg macht sie sich auch keine Gedanken.
Kerzen woanders sind ihr egal, wäre ja nicht unser Haus, das brennt

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Trotzdem erscheint mir ihre Angst doch zu sehr ausgeprägt. Ich habe wirklich viele Kinder in der Familie und im Freundeskreis, aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Respekt vor Feuer, ja, hat meine Enkelin auch - aber keine Angst in dieser Form. LG Moni

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Ich hatte als Kind auch eine sehr ausgeprägte Angst vor Feuer.

Zu allem Elend wohnten wir damals in einer Dachwohnung und ich schrieb als Kind, vor Panik, unserer Nachbarin im EG einen Brief, ob sie nicht mit uns die Wohnung tauschen könnte #schwitz

Ich dachte nachts stundenlang drüber nach, wie ich aus der Wohnung komme wenn es brennt....... das war wirklich ganz schlimm.

Ich würde heute nie wieder in eine Wohnung ziehen, aus der ich nicht einfach so raus komme. Das ist also geblieben.

Wohnt Ihr ebenerdig?

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Hallo!
Ich hatte als Kind auch mal eine Phase, wo ich total Angst vor Feuer hatte. Ich habe wach im Bett gelegen und erwartete jeden Moment, "Feuerknistern" zu hören. Wie lange das ging, kann ich nicht mehr sagen. Vielleicht ein paar Wochen? Irgendwann gab es sich von selbst.
Wie lange ist Deine Tochter denn so extrem ängstlich? Ich würde sie nicht "sofort" zu einem Psychologen/Therapeuten schicken. Warte mal ein paar Wochen ab. Lass sie vielleicht in Deinem Bett oder Zimmer schlafen. Pflegt einen vernünftigen Umgang mit Feuer. Kerzen werden abends ausgepustet, "So, jetzt kann nichts mehr passieren." Vielleicht helfen auch Filme und Bücher über Feuer / Feuerwehr, so dass ihre Angst in Interesse umgekehrt wird, z.B. Was-ist-Was.

Viel Erfolg!
J.

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Dass es wirklich so schlimm ist, ist erst seit ca 1 Woche so, seitdem wir die rauchmelder haben.
Ich glaube Feuerwehr würde ihr nichts bringen, Ihrem kleinen Bruder verbietet sie sogar Feuerwehr zu spielen. Obwohl die Feuerwehr ja wirklich eigentlich ihr Freund sein sollte, hat sich vor allem Angst wo Feuer im Wort nur vor kommt

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Nochmal hallo ... OK, also seit 1 Woche erst so stark. Aber dann wäre ich definitiv noch nicht beim Therapeuten, da würde ich echt erst mal abwarten. Ich würde für viel Aufmerksamkeit und Ablenkung sorgen. Wenn sie sich vor allem abends beim Einschlafen fürchtet: Lass sie nicht allein einschlafen. Oder mag sie beim Einschlafen noch eine CD hören (Musik oder ein ruhiges Hörspiel)? Und: Sorg dafür, dass sie richtig gut müde ist, also viel rausgehen. Schwimmen gibt meinen Kids immer eine richtig gute Bettschwere ;-)
Wenn sie sich auch tagsüber zu Hause fürchtet: So viel es geht, rausgehen.
Meine Kinder haben auch große Angst vor dem Piepen der Rauchmelder. Wenn wir z.B. einen Rauchmelder testen, hat der Kleine einen Puls von 180, der Arme. Er beruhigt sich aber schnell wieder.

Ich wünsche Dir, dass sich die Angst von selbst gibt in nächster Zukunft!
J.

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" Da war sie aber erst 1 Jahr alt und weiß es zwar, hat es aber nicht bewusst mitbekommen."

Grade das KANN der Auslöser sein.
Viele Ängste entwickeln sich unterbewusst.

Ich mache heute noch einen Bogen um grüne Gummibärchen, weil ich als Kind ein Gespräch gehört habe, dass diese angeblich giftig sind. Natürlich weiß ich seit Jahren, dass das Quatsch ist. Das Gefühl bleibt trotzdem. Diese frühkindliche Erfahrung prägt mich einfach. Da es mich im Alltag nicht beeinträchtigt und ich einfach wegschaue, wenn mein Kind sie isst, geht das.

Bei Feuer oder anderen Ängsten, die im Alltag beeinträchtigen oder wo wirkliche eine reale Gefahr ausgeht, nur nicht im Maße der Angst, würde ich mit einem Fachmann reden. Kinderpsychologe oder so.

Es kann schon sein, dass sie das damals mitbekommen hat. Eure Ängste, eure Emotionen. Grade WEIL sie es nicht bewusst erlebt hat und/oder weil sie es noch nicht in Worte fassen konnte, sitzt das umso tiefer.

Bevor ihr also selbst herumfuhrwerkt und ungewollt was verschlimmert, würde ich mich beim Arzt/Psychologen beraten lassen. Erst mal in einem Vorgespräch zur Klärung wie tief verwurzelt die Angst ist und was ihr tun könnt oder erst mal nicht tun solltet.

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Die Rauchmelder:,

Besetz die Teile nicht negativ, sondern positiv. Befestige die an der Decke, wenn deine Tochter in der Schule ist. Die piepsen doch nur, wenn man sie installiert und dann überprüft, ob sie funktionieren.
Wenn sie was dazu sagt, erzählt du dir halt, es ist Vorschrift , in JEDEM Haus. Mach ihr klar dass das eine Vorschrift ist,, damit eben nichts passiert.
Ich würde auch mal überlegen, sie nem Psychologen/Psychiater vorzustellen, da die Angst ja anscheinend sehr tief in ihr sitzt.

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"Da war sie aber erst 1 Jahr alt und weiß es zwar, hat es aber nicht bewusst mitbekommen."

Bewußt mitbekommen ist nicht das Schlimme, sondern das unbewußte! Das steuert nämlich die Angst. Offenbar hat das Unterbewußtsein dieses Ereignis als absoluten Horror abgespeichert und das wird nicht weniger werden, sondern kann sich im Laufe der Jahre verstärken.

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Also im Gegensatz zu anderen hier kann ich mir nicht vorstellen, dass Deine Tochter von einer brennenden Mülltonne mit 1 einen Schaden davongetragen hat, sofern ihr Erwachsenen damals nicht panisch reagiert habt.

Meine Große ist auch so ein Kind mit einer sehr intensiven Vorstellungskraft und entsprechend auch oft ängstlich (gewesen). Gerade Feuer war bei ihr immer Thema, sie hat auch in den ersten beiden Jahren in der Schule bei jeder Feuerübung geheult.
Ich hab jede Gelegenheit genutzt, sie mit Feuer zusammenzubringen. Sie durfte bei uns die Kerzen anzünden und löschen und wann immer es irgendwo ein Lagerfeuer gab (kleine, keine ganz großen) bin ich mit ihr hin und hab mich so weit mit ihr genähert, wie sie es konnte. Wenn man die Schönheit des Feuers sieht, die Wärme spürt und vielleicht auch noch ein Stockbrot oder einen Marshmallow bekommt, dann hat das ja auch etwas Gutes. Ein traumatisches Erlebnis gab es bei uns nicht, und da mein Mann und ich Lagerfeuer toll finden, werden wir wohl auch eher nicht unsere eigenen Ängste übertragen haben. Ich denke, es gibt Themen, die Kinder von sich aus beängstigend finden.

Meine Große ist da übrigens rausgewachsen. Das letzte Lagerfeuer (sie ist jetzt 9) hat sie intensiv genossen und keinerlei Angst mehr gehabt. Nur die gesunde Vorsicht, sich nicht zu verbrennen, wie es auch sein sollte.

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Ich wundere mich über viele Antworten. Heutzutage wird aber auch alles überinterpretiert.
Ich hatte als Kind bis zur Pubertät auch diese unerklärliche panische Angst vor Feuer. Niemals hätte ich eine Wunderkerze halten wollten. Silvester hab ich gehasst. Streichhölzer wollte ich nicht anzünden. Dieses Knistergeräusch hab ich mir abends im Bett auch manchmal eingebildet und hatte dann Angst.
Meine Eltern haben da gar nicht groß drauf reagiert. Es ist von alleine verschwunden. Und beeinträchtigt hat es mich nicht besonders, sooooo präsent ist ja jetzt Feuer im Alltag auch nicht.