Hallo zusammen
Meine Tochter geht in die 4. Klasse. Bis jetzt läuft alles gut, nur mit den Aufsätzen hapert es, wie ich heute wieder festgestellt habe. Ihr fällt absolut nichts ein. Habe ihr natürlich geholfen aber in der Schule bin ich ja auch nicht da. Wie lernt ihr mit euren Kindern einen Aufsatz zu Schreiben. Habt ihr paar Anregungen für mich. Mir graut das schon davor wenn sie einen Aufsatz schreiben.
Man kann viel erlernen, Grammatik, Rechtschreibung etc. Aber eine Aufsatz schreiben?
Würde mich über ein paar Tipps freue.
LG Emilia
Aufsatz schreiben
Bei meiner Großen gabs die ersten Aufsätze schon in der dritten Klasse und wurden in der Schule geübt.
Wenn das einzige Problem ist, dass ihr nichts einfällt, dann würd ich versuchen, die Phantasie ein bisschen anzuregen. Also eine irre Figur malen und dann muss jeder abwechselnd einen Satz sagen wie z.B. Das ist eine grüne Grübchenmaus. Sie ist grün, weil... Die Grübchen hat sie von... Um das wieder loszuwerden macht sie...
Ich denk, Du weißt schon, was ich meine. Lass einfach Deine eigene Phantasie mit ihr zusammen spielen, träumt ein bisschen. Lass sie sich in die Figur hineinversetzen und überlegen, was sie tun würde.
Sie hat auch nirgends geschrieben, dass sie jetzt erst mit Aufsätzen angefangen haben!
und?
Tatsächlich kann man "Aufsatz" genau so lernen wie alles andere. Klar, dem einen fällt es leichter, dem anderen nicht. Aber das ist ja Überfall so.
Was für ein "Typ" ist deine Tochter? Ich bin zum Beispiel überhaupt kein visueller Typ. Aber wenn ich abstrakte Themen beackern soll, male ich gerne und viel!
Und dann nehme ich das Bild und kann seitenlang dazu schreiben.
Vielleicht ist das was für sie? Du sagst ein Thema, sie schreibt es in die Mitte von einem weißen Blatt und dann malt und schreibt sie, so viel ihr einfällt, drumherum.
Beim Schreiben darauf achten: Nur Schlagworte, keine Romane.
Und dann geht es an den Aufsatz. Es geht los mit der Einleitung. Etwas plump gesagt: Was sehe ich alles auf dem Bild, um was geht es bei "meinem Bild" (mein Aufsatz)? Dann schreibt man drauf los, bis alles "abgehandelt" ist. Und am Ende sagt man nochmal, wie die Sachen auf dem Bild alle zusammen passen.
Fertig ist der Aufsatz.
Hallo!
Das passt aber nur auf einen Aufsatz-Typ. Es gibt aber Bilder- oder Reizwortgeschichten, Nacherzählungen, Briefe, Personen-, Gegenstands- und Vorgangsbeschreibungen und mehr.
Mein Tipp an die TE: dem Kind viel VORlesen (Am besten James Krüss "Mein Urgoßvater und ich", da werden Geschichten geschrieben!!) und dann gemeinsam ans Werk gehen und exemplarisch die Aufgaben beackern, die in der Schule gerade gefordert sind. Beispiele üben. Gemeinsam gute Wörter / Formulierungen finden. Das Ganze möglicherweise noch als Geschenk an die Oma als Anreiz verpacken.
Ich würde auch mit dem PC schreiben, weil man da die Verbesserungen gleich einpflegen kann ohne alles wieder neu schreiben zu müssen.
Gruß
Fox
Die Lehrer üben mit den Kindern zuvor die Aufsatzrichtung(ob Phantasiegeschichten, Büchervorstellung, Fabel , Erlebniserzählung ect.) worauf es ankommt, was vorkommen soll , in welcher Zeitform mit Einführung, Höhepunkt und Schluß....
Am besten Zuhause 1 oder 2 Aufsätze üben lassen, gib ihr ein Thema in der bestimmten Aufsatzrichtung vor und laß sie schreiben, dann siehst du, wo es im Detail hapert. Meistens in der Fantasie oder spärlichen, mageren Ausdrucksweise. Die Lehrer möchten zur Rechtschreibung und Grammatik, einen übergangsfließenden Sinn erkennen und eine Wahl im breiten Wortschatz, sowie natürlich die vorgegebenen Details
Z.B. nicht der große Baum im Garten, sondern der bombastische Baum oder nicht die lauten Kinder, sondern die lautstarken oder gröllenden Kinder oder nicht der schlaue Fuchs, sondern der listige Fuchs.
Aufsätze lernt man durch Verbesserungsvorschläge und durch Erfahrungen von Aufsatz zu Aufsatz, man wächst von Aufsatz zu Aufsatz.
Ausdrucksweise und Fantasie kann man durch regelmäßiges und vieles Bücher lesen leichter erweitern.
Hallo,
Auch das Verfassen eines Aufsatzes kann man sehr gut üben.
Man benötigt erst mal eine ideensammlung, dann fertigt man einen Schreibplan und berücksichtigt dabei die Vorgaben durch den Lehrer/ Die Aufsatzart.
Es laufen doch so viele Vorübungen zu einem Aufsatzthema, so dass man wirklich gezielt üben kann. Viel Lesen um Ideen für eigene Geschichte zu bekommen, ist natürlich mindestens so hilfreich wie die Arbeit an Wortfeldern, treffenden Verben/ Adjektiven, der wörtlichen Rede,...
Wie gesagt, es laufen viele Vorübungen. Kein Lehrer sagt: "Jetzt schreibt eine Reizwortgeschichte" ohne vorher Kriterien erarbeitet zu haben.
LG
Delfinchen
Meinem Sohn (und auch mir ) hilft immer ein Mindmap, wenn einem nix einfällt.
Da kommt der Oberbegriff/Thema in die Mitte eines Blattes, und alles, was einem dazu einfällt, was man ergooglet oder dazu liest, kommt in Stichpunkten außen rum.
Dann wird eine mehr oder weniger chronologische Liste erstellt, die dann den roten Faden des Aufsatzes markiert.
Das habe ich schon damals im Abitur immer so gemacht (mit allen möglichen Themen, abstrakt - sachlich - Interpretationen usw. - funktioniert für mich also immer, für mein Kind offenbar auch).
Bis dahin ist man dann schon "so weit" im Thema, dass das Anfangen zu schreiben, ganz leicht ist. Ein Mindmap ist sozusagen eine Starthilfe, die einem die Angst vor dem leeren Blatt nimmt.
Viele Grüße
mari
Das A und O ist m.E. dass sie selber viel liest. Gerade für Mädchen gibt es so viele tolle Kinderbücher.
Ich würde als ersten Schritt das Lesen pushen. Das ist auch superhilfreich für Rechtschreibung, Grammatik etc. Das wird dann fast "intuitiv" mit aufgenommen. Und gerade Vielleser tun sich dann mit Aufsatz schreiben auch leichter.
Wir haben das Aufsätze schreiben tatsächlich auch gelernt. Zwar kann man nicht alles 1:1 auswendig lernen wie vielleicht Vokabeln oder so, aber bisher war es immer der Fall, dass die Lehrer zur Vorbereitung ein bestimmtes Themengebiet vorgegeben haben. Und das im Vorfeld geübt wurde, wie das so in etwa ablaufen wird.
Ich würde euch daher empfehlen euch das was sie in der letzten Zeit im Unterricht zur Übung gemacht hat nochmal genau anzuschauen. Dabei wird euch ein bestimmtes Grundgerüst auffallen. Ihr könnt dann einen Plan erarbeiten, wie man im Groben das Thema angehen kann und auch bestimmte Wörter, die bei diesem Thema ganz bestimmt geschrieben werden müssen üben.
Dann würde ich mir dazu eine Aufgabe für einen Aufsatz zu dem Thema ausdenken, so wie es wahrscheinlich gefordert werden wird. Und dir dann von deinem Kind zeigen lassen, wie sie da heran gehen würde. Ich würde sie das auch aufschreiben lassen und dann helfen, wenn ich denke sie arbeitet ineffektiv, kommt nicht weiter oder hat einen Hänger, helfen.
Wir haben wirklich Standardsätze geübt, wechselnde Satzanfänge. Was alles enthalten sein muss und die Rechtschreibung von schwierigen Wörtern zum geforderten Themengebiet. Der Vorteil ist, dein Kind hat dann meist schon ein paar Sätze im Kopf, weiß wie die geschrieben werden und kann darauf aufbauen. Ist sie erstmal dabei, fällt es leichter aus eigenem Antrieb weiter zu machen und diese Mir-fällt-ja-gar-nichts-ein-Hürde ist überwunden.
Bei uns sollten sie z.B. Mal einen Aufsatz übers Plätzchen Backen schreiben. Wir haben uns also die Steno-Plätzchenzutaten herausgesucht, Wörter wie Vanillezucker und Ausstechförmchen geübt und einen groben Stichpunktplan gemacht, wie eigentlich jedes Plätzchen backen abläuft. Das hat sie gelernt. Der Aufsatz war etwas abgewandelt und sie hatten Vorgaben, was mit rein sollte, aber sie hat dadurch schnell einen Anfang gefunden und hatte Eckpunkte wie es weitergehen könnte.
Letztens sollten sie auch eine Geschichte schreiben, da müssten wir auch üben, was ein roter Faden ist und dass Sätze wie. Das Kind spielt auf der Wiese und dann ist es plötzlich bei einem Lava Vulkan, halt irgendwie nicht so ganz logisch sind. Und das man den Leser zu einer Sache Stück für Stück hinführen muss, weil er sonst denkt. Häh? Eben noch Wiese? Wo kommt der Vulkan her. Das müssen Kinder erst lernen. Sie machen gerne für sie völlig logische Gedankensprünge, wo man dann am Ende als lesender nichts mehr versteht. Darum hilft es mit Stichpunkten einen groben Plan zu machen. Erst das. Dann das. Dann das.
....ich lerne meinen Kindern keine Aufsätze zu schreiben. Das ist Sache der Schule. Ich lerne meinen Kindern, sich zu benehmen... das ist mein Part
Aber die Klassenlehrerin von meinem Sohn hat da ein super System: Mindmap. Die "ideenlosen / Ideen blockierenden" Kinder sitzen also mit einem grossen Stück Papier hin und schreiben mal das Thema in die Mitte - davon führt dann eine erste Idee weg und dazu gesellen sich immer weitere Ideen: (du kennst das Prinzip sicher, sonst lässt sich das googlen. )
kann so wirken:
Ein Tag im Wald
- Wer (Mami, Papi, Hund, Lena, Luis, Vivi, potentieller Verbrecher) (( das sind alles eigene vom Hauptast "wer" wegführende Zweige)
- Wieso (Ausflug)
- Was passiert (Kinder finden einen potentiellen Verbrecher) - (Luis und Lena suchen Feuerholz / Treffen auf Verbrecher / beobachten ihn / merken - es ist nur der Förster
... ist eigentlich recht simpel...