Hallo
Momentan frage ich mich schlicht: wie ist das denn bei anderen Kindern?
Also, mein Sohn fällt momentan dadurch auf, dass er nicht nur unfreiwillig Hausaufgaben macht, sondern dass seine Hefter völlig durcheinander sind und er teilweise nicht mitschreibt. Ich kontrolliere seine Hefter alle 1-2 Wochen und da fallen mir immer wieder Lücken auf. Es ist jedes Mal ein riesen-Stress Ich raff das nicht
Letzte Woche kam es glatt zum Eklat. Wir hatten ja ein langes Wochenende. Am Freitag vergaßen wir, ihn nach Hausaufgaben und nach dem Pendelheft (Kommunikationsmittel mit den Lehrern) zu fragen. Das Wochenende war dann quasi ausgebucht und Dienstagabend haben wir dann beim Ranzenpacken entdeckt, dass er zum einen eine 6 in Geografie hatte, weil er nicht gelernt hatte und zum anderen am Mittwoch eine Arbeit in Geografie anstand (Bundesländer und Nachbarländer - reine Lernsache).
Am schlimmsten war für mich, dass er uns erst mal über das Thema von der Arbeit anlog und meinte, dass nur Mitteldeutschland dran sei.
Ich habe ihn dann aus dem Netz ein paar Arbeitsblätter ausgedruckt, die er noch ausfüllen musste. Mein Mann hat ihn noch abgefragt, aber es blieb wohl nicht viel hängen...
Jetzt haben wir dieses Wochenende ein ähnliches Problem. Am Freitag sagte er, er habe keine Hausaufgaben und am Samstag früh habe ich mir sein Pendelheft geben lassen. Im Pendelheft war wieder ein Eintrag und er solle eine Strafarbeit machen.
Ich weiß, viele finden Strafarbeiten pädagogisch problematisch, aber bei meinem Sohn hilft es tatsächlich, wenn man ihn nach Fehlverhalten dazu zwingt, einen Aufsatz darüber zu schreiben, was er anders hätte machen können.
Jedenfalls hat er 6h damit zugebracht gar nichts zu machen.
Er darf normalerweise samstags Computer spielen und abends einen Film sehen. Wir haben dann gesagt, dass er das eben nicht darf, wenn er diese Strafarbeit nicht fertig bekommt.
Abends habe ich mich dann zu ihm gesetzt und wollte wissen, wie es überhaupt zu der Strafarbeit kam. Dabei habe ich erfahren, dass er eine Gedichtinterpretation als Hausaufgabe hatte (nur was leichtes, nix kompliziertes). Also haben wir 2h an diesem blöden Gedicht gesessen. Er hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt überhaupt das Gedicht zu lesen. Ich musste immer mal raus, weil mich das dann auch aufgeregt hat.
Jedenfalls habe ich ihm dann gesagt, dass ich ab 20:00 Stundenlohn verlange, wenn er weiter so rumkaspert. 19:45 konnte der Junge plötzlich denken und seine Hausaufgaben fertig machen.
20:00 hat er mich rausgeschickt und die Strafarbeit fertig gemacht, damit er dann 20:15 seinen Film gucken kann.
Nebenbei habe ich noch erfahren, dass er in 2 Wochen ein Gedicht präsentieren soll (also auch mit Requisiten). Er hat sich noch nicht mal ein Gedicht gesucht, was er lernen will
Ich verstehe das nicht. Verlangen die zu viel von den Kindern? Oder sollten die Kinder so selbstständig sein, dass sie kapieren, dass man vor ner Arbeit lernen muss??
Kommen eure Kinder zu euch, wenn sie nicht wissen, wie sie was machen sollen?
Und was mache ich denn wegen der Sache mit den Heftern. Ich muss sagen, dass ich mittlerweile nicht mehr recht durchblicke, weil mein Sohn kein Datum hinschreibt und eben auch keine Blätter einheftet.
In Deutsch sind das dann 5 Unterrichtsstunden, in denen er alles durcheinanderwirft...
Jeden Tag Hefterkontrolle krieg ich nciht hin. Wir sind erst 17:00 daheim und wir haben zwei Kinder und da gibts ja noch Haushalt und Abendbrot und und und
Auflaufen lassen hilft ja auch nicht. Er hat ja trotz der 6 in Geo trotzdem nicht gelernt.
*seufz*
Eigenverantwortung beim Lernen 5. Klasse
Hallo,
wenn ich frage, wann die nächsten Tests/Arbeiten geschrieben werden, bekomme ich die Termine. Wenn ich sage, dass jetzt Hausaufgaben gemacht werden sollen, setzen sie sich alleine an den Schreibtisch und machen ihre Hausaufgaben, ohne dass ich daneben stehen muss. Wenn ich sagen, dass sie ihren Ranzen packen sollen, dann wird der Ranzen ausgeräumt, Loses eingeheftet, alles für den nächstes Tag wieder eingepackt und der Rest kommt ins Regal. Wenn ich nichts sage, machen sie meistens : nichts. Ebenso, wenn ich einen Nachmittag nicht Zuhause bin. Manchmal klappt es, wenn ich sie telefonisch erinnere. Ich denke mal, es gibt nicht umsonst auch an vielen weiterführenden Schulen eine Nachmittagsbetreuung, weil eben viele Schüler nicht automatisch mit dem Übertritt selbstständig werden.
LG
Wie soll denn dein Kind auch selbstständig werden, wenn nicht es selbst sondern du als Mutter alles für Hausaufgaben und Schule organisierst , indem DU ständig erinnerst.
Und ich stutze über den letzen Satz, dass du davon ausgehst, ein Schüler wird erst áb 5.Klasse, also weiterführende Schule, selbstständig. Meinen
Beiden haben die Verantwortung schon in der Grundschule übernommen., da hab ich mal nachgefragt, ob die Hausaufgaben schon gemacht sind und hab die kontrolliert. Meist haben sie mir die nach Erledigen automatisch gezeigt. Aber auch Lernmaterial organisieren klappte hier bei Beiden schon im 2. Schuljahr. Ansonsten habe ich die auch da schon auflaufen lassen; wenn eben nach 2 x nachfragen die Hausaufgabe vergessen wurde oder die Sporttasche, trugen sie die Konsequenzen in IHRER Schule.
@ TE:
Ich frage mich, wie der Junge in der Grundschule war, ebenso chaotisch? Ich würde mit meinem Sohn reden, fragen ob was los wäre in der Schule, ob es Probleme gibt.
Da er ohne Lernen 6er schreibt, da denke ich auch daran, dass der Schulstoff zu schwieirg sein könnte, dein Sohn also falsch auf der jetzigen Schule ist. bei meinen Kindern gab es da als schlechteste Note ohne Üben vorher eine 4.
Gibt es in der Schule eine Hausaufgabenbetreuung? An der Schule meier Tocheter sind das Schüler der höheren Jahrgänge, die das machen. Ansonsten würde ich ernsthaft überlegen ihn bei einem Nachhilfeinstitut anzumelden; da gibt es welche, die auch einfach nur die Hausaufgabenbetreuung machen. Erkundige dich mal bei euch inder Gegend. Meinem Kind würde ich sagen, dass er die Kosten dafür mitträgt und er bekäme bei mir weniger Taschengeld, der Rest zum bisherigenist dann sein Beitrag zur teuren Hausaufgabenbetreuung..
>>Wie soll denn dein Kind auch selbstständig werden, wenn nicht es selbst sondern du als Mutter alles für Hausaufgaben und Schule organisierst , indem DU ständig erinnerst.<<
Durch Routine. Es gibt durchaus Menschen, die keinen zuverlässigen inneren Taktgeber haben und das nicht auf die Reihe kriegen. Diese Routine kann oder muss von außen vorgegeben werden und sie darf möglichst keine Ausnahmen zulassen. wenn sie also alle 2 Wochen kontrolliert, wird sich die Routine nicht einstellen. Es muss häufiger sein und Teil des Alltags. Sie sagte, das fällt ihr sehr schwer, weil mehrere Kinder und Job. Kann ich verstehen, es gibt aber sehr wahrscheinlich keine Alternative.
Ich bin auch in zwei 5. Klassen eingesetzt und das Problem mit den hausaufgaben und dem lernen Zuhause bekomme ich von vielen Eltern zu hören.
Organisation ist auch ein Problem von vielen Schülern. Bei einigen hilft es dass die lehrer abzeichnen dass die Ha richtig aufgeschrieben wurde.
Was die Heftführung angeht ist das meiner Meinung nach nicht dein problem. Woher sollst du wissen was die Kids in der Schule machen. Würde das bei den Lehrern ansprechen, dass sie genauer mal schauen.
Hausaufgaben und Lernen ist zu Hause oft ein Streitpunkt was ich so aus den Elterngesprächen raushöre. Vielen hilft es die Hausaufgaben in einer Betreuung zu machen damit die Stimmung zuhause besser ist. Bei uns an der Schule wird das nachmittags angeboten.
Zusätzlich könnte sich dein Sohn einen Zettel auf den Tisch in der Schule kleben:
Seite. Nummer. Datum.
So dass er dran denkt es mit zu notieren.
Positive Verstärker wie ihr das macht, dass er sich was verdienen kann ist toll. Würde ich beibehalten. Auch für gute Noten. Wirklich schimpfen bei schlechten bringt nichts und bestrafen fände ich auch nicht sinnvoll.
Bei strafarbeiten das Gespräch suchen.
Sprich auch mit deinem kind ob es überfordert ist. Welche schulform besucht er denn?
Hört sich an, als wäre Dein Sohn komplett überfordert mit der Selbstorganisation, die eine weiterführende Schule mit sich bringt. Für ihn ist das alles vermutlich ein Riesenberg, bei dem er nicht weiss wo und wie er anfangen soll.
Also:
Plant täglich 15 Minuten ein, in denen ihr abfragt, was in der Schule war, ob die Hausaufgaben erledigt sind, neue Termine dazugekommen sind, etc.
Tragt Test- und Präsentationstermine in einen für alle sichtbaren Kalender ein.
Ein bis zwei Wochen vor den Tests schaut ihr Euch gemeinsam den Stoff an und schaut wieviel sitzt und wieviel vertieft werden muss.
Danach kann man dann zusammen einen Lernplan erstellen. Montag eine halbe Stunde Mathe, Dienstags Erdkunde, Mittwoch wieder Mathe, etc.
Und am Wochenende ist regelmässig Mappenkontrolle. Nach 7 Tagen sollte sich Söhnchen noch daran erinnern können, welches Arbeitsblatt er wann bekommen hat.
Selbstorganisation muss man auch lernen, das fällt nicht vom Himmel.
Grüsse
BiDi
Es gibt Kinder, die von sich aus gerne und viel für die Schule machen und Kinder, die eine Vermeidungshaltung haben. Letzteres kenne ich zum Glück nur aus einer schlechten Phase meiner Großen, normalerweise machen meine Kinder von selbst viel.
Ich denke, Ihr braucht feste Strukturen. Du merkst ja selbst, dass Du erst sehr spät nachfragst, wie es zu der Strafarbeit kam (das wäre meine erste Frage gewesen) oder erst am Ende eines langen Wochenendes hinbekommst mal ins Heft zu schauen. Da bist Du im Moment nicht gerade ein Vorbild.
Wir sind auch erst um 16:30 Uhr zu Hause, und müssen dann noch 4x die Woche los zum Training mit einer der beiden und haben einmal wöchentlich Gitarrenunterricht. Ja, die Tage sind voll und immer viel zu kurz.
Bei uns hat sich bewährt, feste Routinen einzuführen. Nach Hause kommen, Taschen anschauen, auf einen Zettel/Tafel schreiben, wer was zu wann auf hat. Das dauert keine 5 Minuten und dann hat man zumindest vor Augen, was noch getan werden muss und schiebt es nicht weg. Ob ihr das dann auch alles sofort erledigt oder Euch darauf einigt, dass dieses oder jenes erst nach dem Essen gemacht wird, dann müsst ihr dann schauen, wie es passt.
Nach meiner Erfahrung können Kinder dann gut selbständige Strukturen entwickeln, wenn sie vorher Strukturen vom Elternhaus mitbekommen haben, die sie dann für sich selbst abwandeln können.
Der Wechsel in die 5. Klasse ist für viele Kinder eine Umstellung, was Arbeitsumfang und Selbstorganisation angeht. Hausaufgaben nicht mehr unbedingt zur nächsten Stunde; Aufgaben, die mehr Planung und Vorbereitungszeit erfordern; regelmäßiges Lernen, das in der Grundschule nicht so wirklich notwendig war. Klar, dass das nicht auf Anhieb bei allen funktioniert.
Wir arbeiten mit Checklisten - für den Großen, der auch in der 5. Klasse ist, mittlerweile per App. Dazu gehört: Nachmittags Hausaufgabenheft rauslegen, damit ich schauen kann, ob alles erledigt ist. Und Termine in den Familienkalender eintragen, damit wir da entsprechend nachfragen können. Ist alles erledigt, gibt es das WLAN-Passwort des Tages...
Dass man Hausaufgaben manchmal eben doch am selben Tag machen sollte, an dem man sie aufbekommen hat, und nicht noch 2 Tage warten, damit sich andere Lehrkräfte auch noch lustige Aufgaben einfallen lassen können, die dann alle an einem Nachmittag/Abend erledigt werden müssen - das lernt man eben erst dadurch, wenn man dann abends mal bis 10 oder 11 am Schreibtisch sitzt. Ist genau einmal passiert
Lose Blätter nur am Wochenende einheften, würde bei uns in den Hauptfächern nicht funktionieren. Bei 3 Blöcken Mathe in der Woche kommt ne Menge Papier zusammen. Da hilft es ausreichend Blätter bereits im Hefter zu haben, damit einfach an entsprechender Stelle weitergeschrieben werden kann. Die Zahl an Arbeitsblättern ist ja in der Regel übersichtlich. Hier gibt es pro Halbjahr in jedem Fach eine Note auf den Hefter. Da wurde wirklich x-mal erklärt, worauf geachtet werden muss, teilweise inkl. Checkliste.
Heftereinträge, die aussehen wie Kraut und Rüben, werden nochmal abgeschrieben. Aufzeichnungen, die offensichtlich nicht vollständig sind, müssen von anderen Kindern aus der Klasse besorgt werden.
Bis das von alleine lief, waren es aber schon gute 3 Wochen, an denen ich das jeden Abend kontrolliert habe. Also: Hausaufgaben erledigt oder zumindest daran gearbeitet, wenn es langfristige Sachen waren; Blöcke durchschauen und Blätter einhefte lassen; Termine in Hausaufgabenheft und Kalender abgleichen.
Das mit dem w-lan passwort des Tages merk ich mir
Mal gucken, wie man das einstellt.
Dieses Verhalten erinnert mich an meinen Sohn, der allerdings mit einer ADHS-Diagnose leben muss. Nahezu alles klingt typisch für ihn. Die Tränen und das Geschrei beim Lernen, das Verschweigen von Aufgaben (die er eigentlich in wenigen Minuten lösen könnte), die lückenhaften Aufzeichnungen.
Er ist in der 6. Klasse und steht kurz vorm Übertritt in die weiterführende Schule (Gesamtschule, Brandenburg).
Wir kontrollieren jeden Tag oder jeden zweiten Tag seine Unterlagen. Es geht nicht anders. Er muss auf meine Anweisung hin abheften, ggf. neu abschreiben (das verschiebe ich aufs Wochenende, er muss dann mit Klebchen markieren). Ich wünschte so sehr die Lehrer würden, verdammte Axt, einfach mit den Büchern arbeiten. Aber nein, jeder steht auf die elende Zettelwirtschaft. Ein einziger Lehrer hat für sein Fach ein Skript angefertigt, dass er am Anfang des Schuljahres ausgibt. (Ist an Unis üblich, finde ich eine gute Methode Struktur reinzubringen, wenn man Buch und Arbeitsheft partout für unbrauchbar hält).
Es bringt nix etwas von meinem Sohn zu erwarten, was er einfach nicht gebacken bekommt.
Ich sorge dafür, dass er muss und hoffe, dass die Routine irgendwann kleben bleibt, wenn er wirklich zu alt für elterliche Kontrolle wird.
Wir hatten auch schon 5er und 6er wegen ... ups, Arbeit, vergessen ... Lernen, igitt, ich kann alles. Am Ende des letzten Schuljahres hatte er mit Lernen (ganz kurz, vielleicht 20 Minuten) ein zündendes Erfolgserlebnis: Geographie, Hefter kontrollieren, Themen abgleichen, fehlende Informationen aus dem Internet suchen und einfügen. Resultat: Die einzige 1 der Klasse. Leider zu spät um die Endnote zu verbessern. Er war so glücklich.
Ich würde meinen Sohn in diesem Alter noch durch Außensteuerung und Vorbildfunktion beeinflussen. Die Pubertät kommt näher, er wird nicht mehr lange empfänglich für meine Weisheiten sein.
Bis dahin muss er wenigstens verstanden haben, dass er es in der Hand hat und dass Noten etwas sind, was er mit überschaubarem Aufwand wenigstens im Griff behalten kann. Vor die Wahl gestellt, möchte er schon lieber in der Schule mitkommen und gute Noten haben.
Er hat immerhin schon erkannt, dass Schule noch weitaus ätzender ist, wenn man abgehängt ist und die Noten richtig miessind. Aber das predige ich auch immer wieder. Er muss noch mindestens 4 Jahre zur Schule, ob er will oder nicht. Aber unter Verweigerung wird es zur Qual. Und wenn man wenigstens einsieht, dass es sein muss und das akzeptiert, wird's deutlich erträglicher.
Ich würde meinen Sohn nicht tatenlos 6 Stunden herumsitzen lassen. Das ist doch eine Qual. Das geht's doch schon nicht mehr um "will nicht", sondern "kann nicht". Vielleicht weiß er nicht, wo er anfangen soll, vielleicht blockiert ihn die Vorstellung von Misserfolg.
Mein Sohn gerät sofort in Panik, wenn etwas nicht sofort offensichtlich ist und intuitiv verständlich. Er weiß gar nicht wohin mit sich, blockiert völlig, glaubt, er könne das niemals verstehen. Ich habe erst seit kurzem das Gefühl, dass er langsam kapiert, dass dieser erste Moment "OMG viel zu viel" normal ist und noch gar nichts heißt. Dass man irgendwann zurückschaut und sich wundert, warum man anfangs dachte, dass könne man niemals verstehen. Hat soviele Kämpfe ausgelöst, stundenlanges Theater, Verweigerung.
Heute Morgen ging es darum, ob er nach dem Mittagessen die Schultasche packt und nochmal nachschaut, was in den Fächern zuletzt dran war. Erste Reaktion: Langes Gesicht. Scheiß Schule, doofe Lehrer.
Führt dann zur Diskussion darüber, dass die Geschichtslehrerin Geschichte superlangweilig macht, dass ein Test zurückgegeben werden müsste und er vielleicht keine gute Note hat, dass Mitschüler E das Thema Quellen nicht intus hatte, was es für Quellen gibt (alles aufgezählt), dass er vermutet, dass dingliche und sachliche Quellen doch dasselbe sein müssten. Achja und P mag es im Unterricht nicht, wenn man ihn was fragt (mein Sohn fragt und kommentiert dauernd). Ich reiche ihm sein Geschichtsbuch und wir blättern darin, er entdeckt Neanderthaler. Er grübelt darüber nach, wo die abgeblieben sind und wann es die gab. Achja, und in Mathe ist er seiner Meinung nach ganz gut geworden. Er kann noch alles, was dieses Jahr schon dran war. (Er war nie schlecht, er hat in Mathe immer eine 2. Ich hab ihn dieses Schuljahr nur gezwungen, sich auf die Tests vorzubereiten und die Lücken aus dem Unterricht zu schließen.) Und zwischen 1,02 und 1,03 liegt 1,025 (das zu lernen war für ihn ein großes Drama, der Zahlenstrahl kam ihm zunächst zu kompliziert vor, Geschrei, Verweigerung - kommt trotz Einsicht immer mal wieder vor, man ist eben ein Gewohnheitstier).
Leider hilft bei solchen Kindern wie meinem das standardmäßige "an die Wand fahren lassen" oft nicht. Aber wir sind seit 4 Jahren drin, Therapien und Elterntraining, da schaltet man irgendwann um und betrachtet Probleme anders. Seit der 2. Klasse. Uns wurde damals gesagt, er müsse seine Schultasche ganz alleine packen. Jetzt in der 6. kontrolliere ich noch immer, aber ich muss eben nicht mehr an jeden Handschlag erinnern.
Ohjeh... das kling ja 1:1 nach meinem Sohn. Und es klingt anstrengend.
Ich bin aber beruhigt, dass wir keine absolute ausnahme sind.
Eine adhs-diagnose hat er nicht. Aber wir haben seit der ersten klasse große probleme. Er hatte die schule auch schon komplett verweigert. Da musste er ein halbes jahr in die tagesklinik und dann auf ne förderschule. Das war hochgradig problematisch, der er nur mit lernschwachen kindern in der klasse saß und er ist nun mal überdurchschnittlich begabt. Als wir ihn (übers schulamt) wieder auf ne regelschule gebracht haben, war er schon geschockt, wie hoch das arbeitspensum war. Hat aber trotzdem alles aus dem ärmel geschüttelt, deswegen haben wir ihn auch aufs gymnasium geschickt. Wir hatten bis zu den herbstferien auch noch nen tagesgruppenplatz, der aber mit seiner chaotischen art gar nicht klar kam. Er hat seinen ranzen nie gepackt (wir konnten auch nicht eingreifen, da alle schulsachen in der tagesgruppe waren) und jetzt steht er vor einem wahnsinnsberg.
Du beschreibst es wirklich sehr treffend, was nicht nur in deinem kind sondern auch in meinem kind vorgeht.
Danke für deinen post!
Für die Lernprobleme Deines Sohnes habe ich keine Lösung.
Aber bei der Gedichtaufgabe kannst Du ihm doch ein Gedicht raussuchen, was nicht so der normalen Norm entspricht, sondern seinem Geschmack etwas entgegenkommt.
Mir würde da Ringelnatz, eines über Kuddel Daddeldu, einfallen oder auch Erich Kästner, z.B. das über die sogenannten Klassefrauen, aus dem Band der Gegenward ins Gästebuch. Mir würden als Kind die hochromatischen Heimatgedichte, oder auch die Klassiker, nichts sagen.
Ich finde es auch ok, wenn Du ihm bei der Gedichtauswahl hilfst. Es gibt soviele ungewöhnliche Gedichte, mit etwas Humor, nicht nur von Kästner oder Ringelnatz, da findest Du garantiert etwas, was auch Deinem Sohn ganz gut gefällt.
Viel Glück
Bernd
Cooler vorschlag! Leider muss er aus einem von vier vorgegebenen gedichten wählen.
Die gedichte sind nicht sehr kindgerecht, aber da muss er durch. Wäre nur schön gewesen, wenn sich die schüler auch mit der zeit, in der die gedichte entstanden, beschäftigt hätten. Bei einem gedicht musste ich ihm jede strophe erklären, weil so viele alte worte drin waren und gegebenheiten angesprochen wurden, die ihm völlig unbekannt waren.
Hi,
Nachbarländer von D in der 5. Klasse?
Das war bei uns schon Thema in der 4. Grundschulklasse.
Ist dein sohn schon auf der weiterführende Schule?
Im Endeffekt würde ich ihn engmaschig "begleiten" und nicht kontrollieren.äRedet mit ihm und macht zusammen ein Plan, wann ihr was zusammen lernt .
lg
lisa
Soll ja Dinge geben, die in der 5. nochmal wiederholt werden...
Hallo,
wir haben eine Tochter in der 5. Klasse. Sie ist sehr organisiert, sowohl, was die Ordnung in ihrem Rucksack, als auch Hausaufgaben und Lernen angeht.
Aber das war nie anders.
Sie hat schon im Kindergarten ihrem kleinen Bruder seine Sachen hinterher geräumt.
Der ist mittlerweile in der 2. Klasse, und da muss man schon mehr hinterher sein, dass er Arbeitsblätter einheftet und einem Dinge mitteilt, die zu erledigen sind oder Ärger von Lehrern, den er sich eingehandelt hat.
Ich glaube, manche Kinder sind da einfach fauler/schlampiger als andere.
Ich denke, bei Euch wird es nicht anders funktionieren, als dass sich jeden Abend einer von Euch neben Euren Sohn setzt und ihn seine Sachen einsortieren lässt.
Wie läuft das denn bei Euch mit dem Aufschreiben von Hausaufgaben und Klassenarbeiten/Tests?
Das Gymnasium unserer Tochter gibt einen eigenen Planer heraus, wo jeden Tag die Hausaufgaben eingetragen werden können und sollen. Ankündigungen von Tests kommen auch da rein. Termine für Klassenarbeiten findet man außerdem auf der Homepage der Schule.
Natürlich gibt es trotzdem auch in der Klasse unserer Tochter ein paar "Experten", die es nicht auf die Reihe kriegen, den Planer zu benutzen.
Aber falls Euer Sohn keinen solchen Planer hat, könnte man einen allgemeingültigen Hausaufgabenplaner kaufen, und es mal damit versuchen.
Ich denke, mit einem Kind, wie Eurem Sohn, muss man ein grundlegendes Gespräch führen, wo er mit seiner Arbeitshaltung hin gelangen wird.
Das ist nämlich vielen Kindern nicht so ganz klar. Die sehen nur, dass es zur Zeit angenehmer ist, wenn sie sich nicht anstrengen.
Wer sich so verhält, wie er, kann froh sein, wenn er einen Hauptschulabschluss bekommen. Und damit kann er dann irgendeinen Job machen, der anstrengend, langweilig und schlecht bezahlt sein wird, und den macht er dann 8 Stunden am Tag, 5 Tage pro Woche für die nächsten Jahrzehnte!
Ich würde ihn bei Gelegenheit mal fragen, ob er denn Bock hätte, den ganzen Tag im Supermarkt an der Kasse zu hocken, oder täglich mit dem LKW im Stau zu stehen, oder auf der Baustelle Zementsäcke zu schleppen...
Man begegnet ja tagtäglich Leuten, die solchen Tätigkeiten nachgehen.
LG
Heike