Hallo,
mein Sohn besucht die 6. Klasse eines G8 Gymnasiums. Schon im letzten Schuljahr fielen einige der Lehrer längerfristig aus, es gab massiv Druck von Seiten der Eltern. Die Lösung war dann, einige Lehrerinnen aus dem Mutterschutz stundenweise zu "aktivieren", da diese nur mittags konnten, hatte er dann im 2. Halbjahr an allen vier Nachmittagen Mittagsunterricht und ging oft um 6.30 aus dem Haus und kam gegen 16.00 Uhr heim - und hatte immer noch Hausaufgaben etc ... (die Freistunden in der Schule wurden dafür auf dem nahen Spielplatz verbracht - der Klassengemeinschaft hat es gut getan).
Nun hat es wohl die Englischlehrerin erwischt. Gerüchteweise ist sie schwanger - sie ist seit drei Wochen nicht mehr da, bisher ist der Unterricht komplett entfallen. Da es ein Hauptfach ist macht mir das schon Sorgen, v.a., weil wohl gar nicht absehbar ist, ob sie nochmals wiederkommt. Mit der Lösung letztes Jahr war ich nicht so glücklich ... aber der Ausfall dauerhaft kann ja auch nicht aufgenommen werden. Der Elternbeirat holt nun ein "Stimmungsbild" bei den Eltern ein, zumal einige Lehrer noch kurzfristig erkrankt sind. Es gab die Woche ein Tag, da waren von sechs Stunden fünf Vertretungsstunden.
Wo liegt denn da euer "Toleranzbereich"?
GLG
Miss Mary
Wie viel Unterrichtsausfall findet ihr "tolerierbar"?
Wenn die Kids viel Nachmittagsunterricht haben, hätte man es auch irgendwie so regeln können, dass der Unterricht am Tag später anfängt. Das waren ja richtig lange Arbeitstage .
Bisher ist bei uns noch kein wesentlicher Unterricht ausgefallen (Kl. 6), höchstens mal Meditation oder tanzen, was zum Unterrichtsende am Nachmittag stattfindet. Die Kids gehen dann entweder nach hause oder in die Hausaufgabenbetreuung in der Schule.
Wenn ein Lehrer ausfällt, übernimmt ein Erzieher oder Lehrer die Betreuung der Klasse mit Aufgaben und macht auch den normalen Stoff weiter. Oder die Stunden (englisch z. B. 5 Stunden pro Woche) werden mit Mathe gefüllt, dafür gibts dann in der Folgewoche kein Mathe, aber 10 Stunden englisch. Den Ausfall merkt man also nicht so sehr.
Einen Toleranzbereich konnte ich bei mir also noch nicht erproben.
Ich würde mir aber auch ziemliche Sorgen machen, wenn so viel Unterricht ausfällt und kein, wenigstens halb-, vernünftiger Vertretungsunterricht geleistet wird. Es kann doch nicht so schwer sein, wenigstens Wochenaufgaben für die Kinder aufzugeben, dass sie z. B. in englisch eigenständig etwas weiter arbeiten.
Wie stellt sich die Schule das denn vor? Gibt es da wirksame "Notfall"-Pläne für wenn Lehrer krank und insbesondere länger krank sind? Die Orga im letzten Jahr dürfte ja alle so ziemlich abgeschreckt haben .
LG
monkiwi
Hallo
Eine 1:1 Vertretung für Lehrer zu organisieren geht nicht einfach so, mich wundert es aber doch dass bei euch auch nach 3 Wochen der Unterricht einfach komplett ausfällt. Kenne ich so gerade aus der Unterstufe nicht. Das gibt es hier irgendwie ,wenn überhaupt, bei Randstunden, ansonsten EVA (Eigenverantwortliches Arbeiten),Vertretung oder Aufsicht durch einen Lehrer im Nebenzimmer mit Aufgaben.
Wie dem auch sei, fällt jemand länger aus wäre es natürlich wünschenswert wenn die Schule irgendeinen Notfallplan hat damit es irgendwie weiter geht. Ich kann es mir in eurem Fall gut vorstellen dass die Schule selbst vielleicht noch keine Ahnung hat wie es mit der Lehrerin weiter geht.
Meine Tochter hatte mal in einem Hauptfach zu einer kritischen Zeit über Monate 3 Lehrer im Wechsel. Teilweise unterrichteten diese parallel. War für alle anstrengend, aber es ging.
Meine jüngere Tochter hat gerade die Schule gewechselt. Auch dort sind viele Lehrer ausgefallen. Unterricht gab es größtenteils, aber eine Absprache oder Kommunikation untereinander nicht. In der Klasse geht es zu Keiner fühlte sich wirklich verantwortlich, keiner bekam es mit und Sei froh wenn die Klassengemeinschaft bei euch gut ist.
LG
Hallo,
bei uns am Gymnasium ist garantierter Unterricht. Hier ist der Stundenplan in diesem Schuljahr schon 3x umgestellt worden weil durch Schwangerschaft und Langzeiterkrankung Lehrer fehlen, aber ausgefallen ist bisher noch nichts. Freistunden gibt es hier nicht. Sollte es doch mal dazu kommen, dass eine Stunde nicht statt finden kann, haben die Schüler im Klassenraum zu bleiben und bekommen Aufgaben (Mathe, Deutsch, Englisch) und werden durch den Lehrer im Nebenraum beaufsichtigt. Die Aufgaben werden dann in der nächsten Stunde kontrolliert bzw. eingesammelt. Wir hatten neulich extra einen Elternabend bezüglich des Lehrermangels. Uns wurde trotzdem noch der Unterricht garantiert. Absoluter Notfall wäre dann verkürzter Unterricht. Dann geht die Stunde anstatt 45 Minuten nur 30 Minuten. Aber das nur im absoluten Notfall und nur für sehr kurze Zeit (max. 1 Woche und dann nur 1 Fach). In der hießigen Realschule sieht es auch bös aus. Da hatten die 5 Klässler schon 6 Wochen kein Mathe. Aber was will man machen wenn die Lehrer fehlen? Überall sieht es momentan schlecht mit Lehrern aus.
LG
Michaela
Was heißt Toleranzbereich? Darum geht es ja gar nicht.
Wenn gerade eine Krankheitswelle rollt oder, schlimmer, Lehrer langfristig ausfallen, findet das keiner gut, auch die Schule nicht.
Nur ist es eben nicht immer so einfach das auch aufzufangen und auszugleichen. Der Schule steht ja nur eine gewissen Anzahl an Lehreren zur Verfügung, da kann eben nicht alles aufgefangen werden.
Und bis die Schule bei längerer Krankheit einen Ersatzlehrer bekommt, kann dauern.
Sicherlich sind die schulen bei längeren Ausfall um Lösungen bemüht und dabei kommen dann so seltsame Regelungen wie bei euch heraus, oder, wie bei uns letztes Jahr, dass drei verschiedene Lehrer Englisch unterrichtet haben.
Glücklich ist damit sicher niemand, aber die Möglichkeiten der Schule sind einfach auch begrenzt.
"dass drei verschiedene Lehrer Englisch unterrichtet haben. "
Wir hatten das auch vor 2 Jahren. Gott sei Dank nur 4-5 Wochen lang, als Übergangslösung.
Jede Schulstunde in der Woche bei einem anderen Lehrer.... Sie haben es überlebt.
LG,
Natalia
Hallo,
die 2 Punkte würden mich massiv stören. Unterricht kann mal ausfallen, aber 3 Wochen kein Englisch ?? Gibt es eine Aussage der Schule ? Was macht der Elternvertreter ?
Da wäre ich sehr hinterher und mein Toleranzbereich lange überschritten.
Das mit dem langen Tag und den HA gibt es hier nicht. Sohn geht eh auf eine Ganztagsschule (7.00 Uhr weg, 15.40 Uhr zu Hause) und HA bzw. Wochenpläne werden komplett in der Schule gemacht. Unterricht wird möglichst Fach nah vertreten oder die Kinder können an ihren Wochenplänen arbeiten.
Zur Zeit ist eine Lehrerin länger krank, dies betrifft für die Klasse meines Sohnes "nur" Religion und Kunst. Dort waren binnen 1 Woche Ersatzlehrer gefunden die diese Fächer weiter unterrichten.
LG
Tanja
Hallo,
meine Tochter besucht auch ein G8-Gymnasium. Ich hatte jetzt persönlich nicht so den Eindruck, dass bei uns sonderliche viele Stunden ausgefallen sind. Natürlich merkt man, wenn die Grippewelle rollt, dass sie auch die Lehrer nicht verschont Aber alles in allem würde ich sagen, liegt es im vertretbaren Bereich.
Vor zwei Wochen allerdings bekam ich eine Mail von der Eltervertreterin, mit einem Link des Bildungsministeriums. Hinter diesem Link ist eine Datenbank hinterlegt bei der man als Eltern den Unterrichtsausfall eintragen soll. Dieser Link ist jetzt nur für Gymnasien. Angeblich, will man herausfinden, an welcher Schule wieviel Unterricht durch abwesende Lehrer ausfällt.
Obs was bringt, weiß ich nicht - hatte bisher noch keinen Ausfall gehabt, den ich hätte eintragen können. Und selbst wenn, weiß ich nicht, ob etwas eintragen werde.
Ein Lehrer ist schließlich auch nur ein Mensch und wenn der krank ist, ist er krank. Punkt.
LG
Tiffy
Mein persönlicher Toleranzbereich wäre da überschritten. Nur: Was bringt es? Andern kann man es ja nicht. Ich muss aber anmerken, dass das Problem generell auf dem Gymnasium eher klein ist. Richtig schlimm ist es an den Grundschulen. Nicht der Ausfall, aber dafür der Umstand, wie viel da fachfremd unterrichtet wird und dass - überspitzt formuliert- da aktuell jeder ran darf. Da wird teilweise so händeringend gesucht, dass z.b Fachwissenschaftler unterrichten. Ohne Pädagogik- oder Fachdidaktik, ohne Referendariat. Das ist eigentlich ein Skandal. Je jünger und heterogener (jahrgangsubergreifend) die Zielgruppe umso besser sollten die Lehrer ausgebildet sein! Das Gymnasium kommt was das angeht noch ziemlich gut weg. Fachfremd ist da meiner Beobachtung nach die Notlösung, nicht die Regel. Lehrer werden jahrelang fachlich ausgebildet aus gutem Grund. Sind also Spezialisten. Da hilft es wenig sie fachfremd einzusetzen. Es bleiben zwar Methodik und Pädagogik, aber Fachwissenschaft und Fachdidaktik kann man eben nur zu seinen Fächern liefern. Englisch war unter meinen Kommilitonen ein häufiges Zweitfach (und vermutlich immer schon) Da wird bestimmt bald etwas geschehen.
Eigentlich darf kein Unterricht ausfallen, es gibt Schulen, die das schaffen....
Ich kenne aber dein Problem, mein Sohn hat im 5. und 6. Schuljahr am Gymnasium (G8-NRW) jede Woche mindestens 2-4 Stunden Unterrichtsausfall gehabt!!!
Auch da haben wir Eltern versucht etwas "zu unternehmen", aber bis auf die Feststellung, dass die Situation unhaltbar ist nichts passiert. Weder von der Schulleitung, noch vom Schulamt.
- Die Frage ist : Wie auch? Einen Pool an Vertretungslehrern, die KURZFRISTIG einspringen gibt es nicht mehr und jemanden einstellen, wenn die Stelle (durch einen kranken Lehrer) besetzt ist geht nicht.
Aktuell in Klasse 8 werden die Nachmittagsstunden nicht unterrichtet.
Hallo,
wir hatten zwischen Sommer und Herbstferien eine Phase, in der eine Klassenlehrerin komplett ausfiel mit 27 Unterrichtsstunden, die somit fehlten.
Damit nicht so viele Stunden ausfallen, wurden die 3 sechsten Klassen zu zweien zusammengelegt (wir haben allerdings bis Klasse 6 Grundschule und daher bis Klasse 4 auch alle ausfallenden Unterrichtsstunden zu vertreten, die dann sowieso bei Klasse 5 und 6 ausfallen...). Da saßen dann über mehrere Wochen 31 und 32 Kinder in den beiden Klassen. Schön ist anders. Alternative wäre ein massiver Ausfall von bis zu 11 Stunden pro Woche gewesen.
Wir haben uns ans Schulamt gewandt (alle Eltern) und um Abhilfe gebeten - denn kurz darauf erkrankte auch der zweite Klassenlehrer.... - dann wurde in den Herbstferien eine neue Kollegin eingestellt (die Schule war bereits im Vorfeld mit 31 Lehrerstunden im Minus, da keine Lehrkraft vom Schulamt bereitgestellt werden konnte). Zum Glück war die Klassenlehrerin meines Sohnes nach den Herbstferien wieder da - jetzt hält es sich wieder in Grenzen mit dem Ausfall. Gegen 1-2 Stunden pro Woche sag ich ja gar nichts...alles über 5 finde ich bedenklich, besonders, wenn es dann auch noch nur ein Fach betrifft - wie soll sowas dann am Schuljahresende benotet werden?
LG
a79