Hallo Urbinis,
erzählt mal bitte mit welchem Rat von der Grundschule eure an die Gesamtschule gegangen sind und welchen Abschluss sie dann gemacht haben. Ich bin gespannt.
Gesamtschule: wie Empfehlung - wie Abschluss ???
Hallo,
wir sind zwar vom Abschluss noch weit entfernt, mein Großer ist erst in der 8. Klasse. In Thüringen wird nach Noten entschieden und meiner hätte es mit einer 3 in Mathe nicht aufs Gymnasium geschafft. Jedenfalls nicht ohne Empfehlung. Und die Empfehlung ging nicht zum Gymnasium. Die Grundschule hielt in definitiv nicht für gymnasialtauglich. Nicht wegen mangelnder Intelligenz, sondern wegen Faulheit und seiner Unorganisiertheit. Also schickte ich ihn auf die Regelschule. Ich sah es auch so wie die Grundschule. Er war faul, unorganisiert und ein absoluter Chaot. Mathe hatte er ne 3, Deutsch eine 2 und HSK ebenfalls eine 2. Also keine herausragenden Leistungen. Er wollte unbedingt aufs Gym. Nun war er in der 5. Klasse und das Drama begann. Seine Noten schossen zwar nach oben und er bekam eigentlich in allen Fächern nur Einsen, er verweigerte aber jegliche Hausaufgabe und Mitarbeit im Unterricht. Einzig Geschichte und Englisch interessierten ihn. Ich bekam jeden 2. Tag Einträge mit nach Hause, hatte zig Elterngespräche und wusste mir keinen Rat. Ich habe ihn dann, auf Grund der Noten, auf dem Gymnasium angemeldet. Zwar mit gemischten Gefühlen weil ich immer noch das "nicht gymnasialtauglich" der Grundschule im Hinterkopf hatte. Er hatte weder Anpassungsschwierigkeiten noch sonst irgendwelche Probleme. Die Schule läuft super. Er macht wieder mit und erledigt auch seine Hausaufgaben. Ein Chaot ist er immer noch und faul auch, aber da sehe ich drüber hinweg solange die Leistungen stimmen. Wenn es so bleibt, gehe ich davon aus, dass er das Abitur schafft.
Im Prinzip sollte man auf sein Bauchgefühl hören und nicht nur die Entwicklung der 4. Klasse, sondern die Gesamtentwicklung betrachten. Tut das Kind sich bei manchem schwer, muss es viel üben etc. Ich bin immer der Meinung, dass das Gymnasium nichts bringt wenn das Kind in der Grundschule schon emsig für eine 2 ackern musste. Dann hat das Kind zwar am Zeugnis eine 2 und gilt als tauglich, diese wurde aber mit viel Mühe erreicht. Und am Gymnasium bedarf es wesentlich mehr Anstrengung. Dann lieber erst mal die niedrigere Schulform wählen und dann später entscheiden oder nach der mittleren Reife die Hochschulqualifikation nachholen. Mit der Entscheidung zur weiterführenden Schule entscheidet man nicht das zukünftige Leben. Viele Wege führen nach Rom und es gibt noch viele Möglichkeiten. Manche Kinder werden erst mit zunehmendem Alter reifer. Da tut es gut, sie nicht gleich dem Drill und Druck auszusetzen.
LG
Michaela
Bei uns gehen die meisten Schüler mit Gymnasialempfehlung auch aufs Gymnasium, nicht auf die ISS.
Wir haben an der ISS pro Jahrgang etwa 75 Schüler. Von denen schaffen durchschnittlich 5 den MSA nicht. Etwa 20 gehen bei uns in die Oberstufe. Von denen machen die meisten Abitur. Von den anderen 50 Schülern geht etwa die Hälfte auf weiterführende Schulen, die andere Hälfte in Ausbildungsberufe.
Hi,
mein Mittlerer hatte eine eingeschränkte Gym Empfehlung und eine Gesamtschulempfehlung. Die GS Lehrerin riet zur Gesamtschule, aber da der große Bruder auf dem Gym war, wollte der Mittlere auch aufs Gym. Tja, nach der 5. Klasse haben wir ihn wegen Dauermigräne wieder runter genommen und auf der Gesamtschule angemeldet.
Dort ist er ganz gut, Abschluss strebt er den Realschulabschluss an, da er zur Feuerwehr möchte.
lg
Ich war bei den Empfehlungen dabei und da gab es dann durchaus die eingeschränkte Gymnasialempfehlung und es wurde die Gesamtschule IGS empfohlen. Man hatte die Möglichkeit Gymnasium, Gesamtschule etc. anzukreuzen. Bei diesen Kindern gab es ein Kreuz mit Gesamtschule bei reinen Gymnasialempfehlungen wurde beides angekreuzt also Gymnasium und Gesamtschule.
Ich kann dir von einer Freundin erzählen. Beide Kinder sind auf der Gesamtschule. Das eine Kind hatte eine reine Gymnasialempfehlung und das andere Kind eine eingeschränkte Gymnasialemfehlung. Bei dem Kind mit Gymnasialempfehlung läuft es super gut. Sie ist jetzt in die 11. gekommen also Oberstufe und wird voraussichtlich ihr Abitur an der Gesamtschule machen. Englisch scheint allerdings nicht ganz auf dem erhöhten Niveau des Gymnasiums zu sein. Der Oberstufenlehrer ist mit dem Jahrgang sehr unzufrieden und bemängelt die Englischkenntnisse.
Bei dem Kind mit eingeschränkter Gymnasialempfehlung ist es so, dass ein Kurs nicht im E+ Kurs läuft.....es könnte also sein, dass sie den qualifizierten Realschulabschluss nicht schafft.
Was meiner Freundin aufstößt ist halt, dass die Gesamtschule für alle offen ist. D.h., auch Gymnasiasten kommen nach der 10. zur Gesamtschule und Realschüler auch. Sie meint, es würde sehr an der Gesamtschule ausgesiebt werden. Es ist also nicht immer so, dass man automatisch in die 11. kommt, da es gar nicht genügend Plätze gibt.
Weiterhin soll es an der IGS so sein, dass viele erst in der 8. Klasse wach, weil dann erstmals Noten erteilt werden und das ist ja genau die Zeit, in der die Kids in der Pubi-Phase sind. Ich höre auch oft, dass die Kids am Gym. sich einen Lenz in der 9. und 10. Klasse machen. Die haben halt nicht den Stress des qualifierten Realabschlusses.
Generell glaube ich eigentlich, dass es egal ist, an welcher Schule man sein Abitur macht. Ich könnte mir auch vorstellen, dass unser Kind nach der 10. wechselt.
An der GS meines Sohnes gab es jedes Jahr den Überflieger des Jahres. Ein Freund hat ihn ihn zusammen mit dem Abitur bekommen - seine Empfehlung lautete Hauptschule.
Es ist wie überall, ob Gym, GS oder ... es kommt auf die Lehrer an.
hallo,
ich habe keine erfahrung mit den eigenen kindern, die sind noch zu jung.
Aber ich persönlich finde das system der Gesamtschule nicht gut.
Bei uns in berlin geht die grundschule bis klasse 6. also ab 7. wird dann entschieden welche schule. früher gab es ja hauptschule, realschule gymnasium und gesamtschule.
Was mir von der gesamtschule oft berichtet wurde war, dass wenige dort tatsächlich ihr abitur machen und kinder mit potential sich oftmals nach unten orientieren.
folgende gründe wurden mir genannt: manbleibt bei nicht so guten leistungen nicht sitzen sondern rutscht nur in einen anderen kurs.
und ganz wichtig wenn man erst mal zb. in hauptschulkursen ist :umgang formt den menschen und auch wenn es sich jetzt nach vorurteilen anhört aber gerade in klasse 8 und höher haben viele hauptschüler einfach kein bock auf schule und wenn dein kind dann diese als freunde hat kommt es ganz fix mal zum schwänzen usw. dort wieder raus zukommen und in höhere kurse aufzusteigen fällt oftmals mangels lust schwer.
das ist lediglich das, was ich aus meiner zeit und aus berlin kennen.
beste grüße
Bei uns gibt es Gesamtschulen oder Gemeinschaftsschulen wie sie hier heissen erst seit knapp 4 Jahren und auch nur sehr vereinzelt und alles steckt in den Kinderschuhen.
Niemand der auch nur eine mittelmässige Erwartung an die Schullaufbahn seiner Kinder hat, meldet das Kind an diesen Schulen an.
Das Klientel ist dort wesentlich weniger heterogener als am Gymnasium - obwohl man es gerade andersherum meinen könnte: aber aufgrund des enorm hohen Anteils von Schülern mit Migrationshintergrund mit deutlichen Sprachdefiziten bewegt sich das Niveau dieser Klassen (habe gerade einen Vergleich direkt mit 5. Klasse Gymnasium)
wirklich am unteren Rand und die Ansprüche die an die Schüler gestellt werden sind wirklich nicht einmal am Bildungsplan Klasse 5 angelehnt.
Weil es einfach nicht anders geht, weil wirklich nur die Kinder dort angemeldet werden, deren Eltern entweder kein Interesse an der Schulbildung haben oder die Kinder, die wirklich keine andere Schulart schaffen würden.
Am Gymnasium (hier gibt es nur G8) hingegen sind die Klassen deshalb sehr heterogen, weil eben viele an Bildung interessierte Eltern ihre Kinder nicht an die Gemeinschaftsschule geben sondern das Gymnasium wählen (Realschulen im herkömmlichen Sinne gibt es hier nicht mehr), da es die einzige beständige Schulform hier in der Region ist.
Und da sitzen dann Kinder in der Klasse die schreiben 1 und 2 und dann welche die nur mit Noten von 4-6 rausgehen. Die Schule selektiert jetzt im ersten und zweiten Jahr der Orientierungsstufe offenbar stark.
Um aber nochmal auf deine Frage einzugehen:
Hier gibt es keine Erfahrungswerte weil es noch keine Abschlüsse gibt aber meine persönliche Meinung: es wird von 10 vielleicht 2 Kinder geben die an einer hiesigen Gemeinschaftsschule die mittlere Reife machen. Weiter geht es bei uns sowieso nicht, dazu müssen sie dann auf ein Gymnasium/berufliches Gymnasium.
Alle anderen werden in der 9. Klasse abschliessen.
Und genau das wird auf den Infoveranstaltungen der weiterführenden Schulen hier auch von den Rektoren prophezeit, ich zitiere mal eben einen vom November letzten Jahres der sich über die Umstrukturierung der Realschulen äusserte:
"mit dem Abschluss in Klasse 9 schaffen wir nun nicht nur an Gemeinschaftsschulen sondern auch an Realschulen die Möglichkeit für die Jugendlichen in einer schweren Lebensphase wenigstens einen Mindestabschluss zu erreichen"
Es wird also forciert, dass möglichst viele Schüler nach Klasse 9 abgehen weil es einem ja jetzt so einfach gemacht wird - man muss dazu nicht mal die Schule wechseln und seine Freunde verlassen.
Hier wird nur noch Vermeidungs- und Verschiebetaktik gelebt. Davon, dass man Kinder jeden Alters auch FORDERN und nicht nur fördern muss, redet keiner mehr.
Meine Tochter muss sich daher leider durch's G8 schuften, weil dieses andere für mich -auch aufgrund des Klientels- keine Alternative war.
Mein Sohn wird das selbe Schicksal tragen müssen und ich bin gottfroh dass meine Kinder mit den entsprechenden Voraussetzungen ausgestattet wurden.
Hallo,
wenn Du in der Suchfunktion Gesamtschule/IGS eingibst, kommen viele Treffer. Ich glaube, Du wirst hier nicht viele finden, deren Kinder mit der Gesamtschule schon fertig sind.
Hier hat sich Sohn (5. Klasse) selbst gegen die Gesamtschule (mit gymnasialer Oberstufe) und sich für die (private) Realschule entschieden. Bereuen tue ich es bisher nicht: Ich bin kein Fan des Konzepts (Betonung auf Differenzierung und Selbstständigkeit->Ist mir zu klassen- und lehrerabhängig). Auch ist die RS in Mathe (Bei anderen Fächern weiß ich es nicht) bisher weiter als die GS.
Wenn es die RS nicht gegeben hätte (sind hier am Aussterben), so meinte Sohn, wäre er lieber auf's Gymnasium gegangen. Theoretisch wäre das möglich gewesen (hatte eine Empfehlung). Ob er das wirklich gemacht hätte, weiß ich nicht.
Und klar ist alles schul- und geschmacksabhängig. Eine Mutter erzählte letztens, dass man an der hiesigen GS sofort durchgreifen würde, wenn etwas wäre. Ihre Tochter sei in allen E-Kursen und es wäre, als ob man einen Schalter umgelegt hätte.
LG
Hallo,
wie wohnen in Hessen in einer relativ kleinen Stadt (10 000 Einwohner). In dieser Stadt gibt es nur eine IGS, dreizügige Schulen können zwar erreicht werden, aber eben nur per Bus. Wahrscheinlich aufgrund dieser Lage ist die Durchmischung mit Kindern aller Leistungsstufen an "unserer" Schule recht groß, so macht auch jedes Jahr ein recht hoher Prozentanteil das Abitur. Ohne Abschluss geht kaum jemand.
Unsere Nachbarstochter hat an dieser Schule trotz Realschulempfehlung ganz souverän ihr Abitur gemacht.
Mein Sohn (Klasse 5) tut sich schwer. Er ist - wie man so schön sagt - ein fauler Sack. Wenn wir mit ihm lernen, hinter ihm hersabbeln, seine Hausaufgaben kontrollieren etc. pp. läuft es im 2er-Bereich, lassen wir die Zügel lockerer, "vergisst" er, was zu lernen war und schreibt 5er. Auf einem Gymnasium wäre er daher fehl am Platze. Ich hoffe aber, dass er die Kurve noch kriegt. Wenn ja, bietet die IGS alle Chancen......
LG, Cherish