Hallo!
Meine obige Frage hat folgenden Hintergrund:
Die Tochter einer engen Freundin wird im kommenden Schuljahr eingeschult und liest und schreibt bereits.
Meine Tochter hat noch knapp zwei Jahre bis zur Einschulung, fragt immer mal wieder etwas zum Thema, möchte gerne ihren Namen schreiben - hat aber offensichtlich noch kein Verständnis für die Beziehung zwischen Buchstabe und Laut. Ich vermute aber, dass es bei uns irgendwann Thema sein wird.
Ich habe folgende Varianten vor Augen:
a) Kind kommt in die Schule und kann bereits lesen/schreiben und hat eine Lehrkraft, die auf alle Niveaus eingehen kann. Das heißt, Kind bleibt motiviert und wird auf seinem Niveau gefördert.
b) Oder: Selbe Ausgangssituation aber die Lehrkraft lernt im Gleichschritt mit allen gleichzeitig jeden Buchstaben und bis zum echten Lesen dauert es ein Schuljahr. Ein Kind das bereits lesen kann, wäre tödlich gelangweilt und bekäme im schlimmsten Fall eine Abneigung gegen die Schule.
Für Eltern von Vorschülern gibt es doch nur drei Varianten:
1. Interesse wecken und fördern
2. Nur fördern, was gefordert wird (also vom Kind aus)
3. Bremsen
Ich tendiere zu 2. Leider weiß man ja im Vorhinein nicht, an wen das Kind gerät.
Welche Erfahrungen habt ihr denn gemacht?
Konnten eure Kinder zu Schulbeginn bereits lesen/schreiben?
Hallo!
Meine beiden konnten lesen und schreiben, wenn auch nicht fließend und ganz bestimmt nicht fehlerfrei. Und ja, es war von mir entsprechend gefördert, weil ich im Sommer davor nicht gearbeitet habe und Zeit hatte, mit zwei Kindern lesen zu üben.
Ich kann Dir berichten, dass sie sich nicht gelangweilt haben. Die Kinder, die schon lesen konnten, hatten immer wieder mal eine schwierigere Aufgabe auf, also z B. einen umfangreicheren Lesetext, aber das hat sich doch recht bald angeglichen, das hat auf keinen Fall ein ganzes Jahr gedauert.
Und das (ordentliche und korrekte!) Schreiben der Buchstaben mussten sie ja ohnehin noch lernen, damit hatten sie auch noch genug zu tun.
Also, bremsen würde ich daher nicht, aber es unbedingt forcieren auch nicht (bei mir waren es, wie gesagt, spezielle Gründe).
Lg Lady
Hallo,
Meine beiden lasen schon mit 4,5, mit 5 dann fließend und sinnentnehmend.
Geschrieben haben sie auch, teils lautgetreu, teils mit einfachen Regeln.
Geklagt ueber Langeweile haben sie selten. Sie durften von Anfang an eigene Geschichten schreiben, ihre waren dann halt laenger als die der Mitschüler. Beim Lesen durften sie dann vorlesen und anderen helfen.
LG
Delfinchen
Du selbst bist aber auch Lehrerin, oder verwechsel ich dich da mit jemandem 🙈
Wenn ja, weißt du ja wie es geht 😉 Ich denke ohne diesen Hintergrund kann dieser Schuss auch eventuell nach hinten losgehen! Zumal man ja auch oft nicht weiß nach welcher Methode das Lesen und Schreiben gelehrt wird!
Lg
Ja, ich bin Lehrerin. Aber nicht fuer Grundschule. Von Erstlesen und Erstschreiben hab ich auch kaum bis wenig Ahnung.
LG
Hallo!
Mein Sohn konnte so ca. ein halbes Jahr vor der Einschulung lesen und schreiben. Er hat es sich selbst beigebracht. D.h. er hat mich halt immer gefragt (Buchstaben und Wörter) und ich habe geantwortet, speziell gefördert habe ich nicht.
Er ist in einer Flexiklasse(1./2. Klasse zusammen). Und er hat eine sehr gute Lehrerin, sie ermöglicht jedem Kind individuelles Lernen. Zumindest bei unserem Lernkonzept spielt das Niveau eine untergeordnete Rolle, alle machen dasselbe, aber eben in ihren Möglichkeiten.
Wie es bei deiner Tochter sein wird, kann jetzt noch keiner sagen. Es kann auch durchaus nur relativ kurzes Interesse sein. Wenn sie es lernt ok, wenn nicht ist auch gut, richtig fördern würde ich das nicht, nur wenn sie es einfordert.
LG
Ich konnte zu Schulbeginn schon lesen, aber tödlich gelangweilt hab ich mich nun nicht
Ich habe immer für mich weiter gelesen. Schule ist ja noch mehr als nur lesen....
Schreiben konnte ich aber noch nicht
Hallo
Interesse an schreiben, lesen und rechnen haben in dem Alter viele Kinder! Variante 2 halte ich für absolut richtig. Meinem Eindruck nach ist es zumindest hier die klare Minderheit die tatsächlich alle drei Dinge wirklich richtig kann. Schreiben ist nicht gleich schreiben, Worte wieder erkennen und aufmalen heißt nicht dass das Kind ein tatsächliches Verständnis dafür hat.
Ich denke Vorkenntnise sind für ein durchschnittlich intelligentes Kind, dass sich in der Klasse wohlfühlt und zumindest sozial auf einem Level mit den Klassenlameraden ist, mit guten Lehrern kein Problem. Ein Leistungsgefälle gibt es ohnehin in vielen Klassen, egal in welcher Klassenstufe.
So hast du eben auch Schüler die ohne große Vorkenntnisse eingeschult wurden und zu den Herbstferien schon erste Texte wirklich gut lesen können. Das war bei meiner Tochter der Fall. Sie war definitiv nicht das einzige Kind bei der es so schnell ging.
Aber ich habe bei meiner anderen Tochter auch andere Erfahrungen machen müssen. Sie konnte tatsächlich sehr gut schreiben, lesen und rechnen. Sie war kognitiv und sozial zur Einschulung viel viel weiter als ihre Klassenkameraden. Das ging nicht lange gut,trotz tollen Lehrern. Aber sie ist ein schlechter Vergleich. Sie hat ja nochmal deutlich mehr mitgebracht.
LG
Hallo,
mein Kind lernte erst in der Schule lesen und schreiben bzw. richtig lesen und schreiben, es wusste, wie es geht, war ihm aber viel zu anstrengend und Lesen gehört bis heute (2. Klasse) nicht zu den Lieblingsbeschäftigungen.
Ich dagegen konnte es auch schon lange vor Schulbeginn und empfand selten Langeweile, da die Möglichkeiten ja schier endlos sind, sich mit Büchern zu beschäftigen.
Außerdem konnte ich von Beginn an meine Hausaufgaben ohne Hilfe erledigen und hatte keine Mühe, diese zu lösen. Dagegen kommt mein Kind oft mit angefangenen Aufgaben nach Hause, die falsch sind, entweder weil es sich nicht die Mühe machte, die Fragen ordentlich zu lesen oder weil es tatsächlich viele Wörter noch nicht verinnerlicht hat und dann Grammatikregeln nicht korrekt anwendet.
Daneben gibt es auch noch tolle Motivierungen wie z. B. Antolin, wo die Kinder sich noch „austoben“ können.
Das Kind deiner Freundin hatte entweder einen enormen Entwicklungsschub und es relativiert sich wieder im Laufe des ersten Jahres oder es ist tatsächlich extrem schlau.
Ein Kind lernt das eigenmotiviert und in seinem Tempo, wir Eltern können das begleiten ohne immer schon sorgenvoll vorzugreifen und glauben, das Kind erwartet dann eine grauenvolle Schulzeit.
VG, midnatsol
Meine Tochter kannte nur ein paar Schriftbilder auswendig, ihren Namen, Mama, Papa, die Namen ihrer Freundinnen, etc. Diese konnte sie erkennen und auch auf's Blatt malen. Wirklich lesen und schreiben konnte man das aber nicht nennen, auch wenn das gerne behauptet wird.
Mein Sohn kannte vor der Einschulung fast alle Buchstaben, er konnte sowohl die Buchstaben lesen und schreiben, als auch leichtere Wörter.
Ob ein Kind sich langweilt, hängt von deutlich mehr Faktoren als dem Vorwissen ab. Wenn das Kind das Thema langweilig findet, wird es auch den Unterricht langweilig finden. Auch wenn alle Kinder bei Einschulung auf dem gleichen Stand sind, hat doch jedes Kind eine unterschiedliche Auffassungsgabe. Ein Kind lernt schnell, muss auf die anderen warten und langweilt sich. Ein anderes Kind lernt langsam, fühlt sich überfordert, schaltet ab und langweilt sich...
lg
Hallo.
Bis auf ihren Namen schreiben, Mama, Papa konnte meine nicht lesen und schreiben uns wurde von der Schule auch deutlich gesagt das wir Ihnen das nicht beibringen sollen.
Auf der einen Seite war das wirklich ganz gut den die Lehren manche Dinge anders als man es als Mutter vielleicht tun würde sprich das Kind müsste sich wieder umgewöhnen.
Auf der anderen Seite würde ich es einem zweiten Kind vermutlich mit der jetzigen Erfahrung davor beibringen.
Meine Tochter tat sich sehr schwer mit dem Lesen und bei uns war es so das sie schreiben und lesen gleichzeitig gelernt haben sie kam im September in die Schule und im Oktober sollten Sie dann schon einfache AufgabenStellungen selbst lesen können. Diese Zeit war für meine Tochter sehr anstrengend und frustrierend.
Hallo
bisher konnte keines meiner Kinder lesen und schreiben bei der Einschulung.
Aber rechnen konnten sie.
Sanne