Kind möchte nicht eingeschult werden

Hallo!
Ich hoffe hier auf euren Rat. Mein Sohn wird im Juli 6 und wird nach den Sommerferien eingeschult. Er ist sehr sensibel und kann sich schwer auf neue Situationen einlassen. Er ist bisher der festen Überzeugung, er gehe nicht in die Schule. Beim Probeunterricht war er schon, da musste ich als einzigste Mutter mit in den Raum, sonst wäre er nicht rein gegangen und er hat fast alle Übungen verweigert, obwohl die Lehrerin sehr bemüht war und alle anderen Kinder wunderbar mitgemacht haben. Sein Fazit, Schule ist doof. Er scheint auch generell Versagensängste zu haben und macht, bevor er was falsch macht lieber gar nix. Im Kindergarten gibt es schon extra Aktionen für die Vorschulkinder und er wird auch mit vielen seiner Kiga-Freunde eingeschult. Auf meine Frage neulich was er später mal werden will: nix, er bleibt zu Hause. (Seine Logik ist vermutlich, dass man dann auch nicht zur Schule muss) Demnächst müssen wir den Schulranzen kaufen und er sagt jetzt schon jedes Mal:"will ich nicht, ich geh nicht zur Schule!" Klar ist mir auch schon der Satz rausgerutscht, "du kommst bald in die Schule, da musst du das und das aber können" zB. Schleifen binden o.ä. Generell versuche ich, nicht so viel von der Schule zu reden, höchstens dass lesen und schreiben toll ist, wenn man das selbst kann, aber auch, dass er manches auch blöd finden wird und das vielen so geht. Und Ängste vor der neuen Situation ist auch normal und okay. Wie gehe ich am Besten mit der Situation um? Druck ist klar kontraproduktiv. Wie kann ich ihm helfen und motivieren? Soll ich ihm einfach noch die 8 Monate Zeit geben und hoffen, dass sich das ändert? Ach so, Belohnen oder Bestechung, seinem besten Freund nacheifern, etc. funktioniert bei ihm gar nicht.

Ich danke euch schon mal für eure Antworten und Anregungen.

LG Kristin

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Hallo,

auch mein Kind wollte garnicht in die Schule und das obwohl es schon vieles lange vor Schuleintritt konnte (lesen, schreiben, einfaches multiplitzieren, Uhrzeit) und obwohl er nicht im geringsten zu den schüchternen Kindern gehört. Es war einfach die Angst vom Neuen, manche Kinder realisieren es früh, dass sich einiges ändern wird und das macht ihnen angst, weil sie noch nicht wissen können, was anders sein wird.
Mein Kind hat die Angst am ersten regulären Unterrichtstag verloren, ich habe ein sehr sehr glückliches Kind von der Schule abgeholt und habe jetzt immer noch (er ist in der 3. Klasse) ein sehr begeistertes Schulkind!

Was ich an deiner Stelle jedoch nicht machen würde, ist deinem Kind erzählen, dass er manches auch blöd finden wird. Ich denke mit dieser Aussage können sie nichts anfangen, weil sie sowieso schon die Schule eher als beängstigend ansehen und noch keine richtige Vorstellung von der Schule haben!

Stell dir mal vor du musst durch einen sehr langen dunklen Tunnel gehen und das obwohl du sehr große Angst vor der Dunkelheit hast. Du hast nicht die geringste Ahnung was dich alles in diesem Tunnel erwartet, wieviel mehr angst hättest du, wenn dir noch jemand sagt, es erwarten dich dort auch Dinge, die dir nicht so gefallen werden. Was bedeutet das in deiner Phantasie? Kommen da gefährliche Tiere, Spinnen, Ratten auf dich zu? Was würdest du dir ausmalen, wenn du ohnehin schon wahnsinnige Angst vor dem Überqueren des Tunnels hättest? Bräuchstest du da nicht eher nur positive Aussagen um ein wenig deine Angst in den Griff zu bekommen? ;-)

#winke

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Hallo,

unser Sohn ist letztes Jahr eingeschult worden und wir hatten das auch. Zwar nicht extrem, aber es gab auch viele andere Kinder, die sich richtig auf die Schule gefreut haben. Er geht seit dem ersten Tag sehr gerne, aber der Satz Schule ist doof, viel trotzdem schon, besonders wenn die Ferien zu Ende waren ;-).

Ich würde gar nicht mehr viele Worte über die Schule verlieren. Lass ihn in den nächsten Monaten noch Kind sein, das Schulleben ist schon anstrengender als Kita / Vorschule. Kauft den Ranzen, lass ihn mit ausssuchen, auch bei Federtasche etc. und gut ist.

Unser Sohn war die letzten beiden Wochen vor der Einschulung schon im Hort und plötzlich freute er sich auf die Schule. Das kommt schon noch und selbst wenn nicht, du kannst es nicht ändern. Es gibt nunmal Dinge, die man machen muss ;-).

Alles Gute euch #klee

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Ich will auch absolut nicht zu viel Druck aufbauen. Bezgl. der ersten Antwort. Klar könnte ich ihm in den tollsten Farben ausmalen, wie toll die Schule ja ist. Fakt aber ist, das das in der Realität eher weniger der Fall ist. Ich habe natürlich schon mehr präzisiert, dass manche Fächer halt spannender sind als andere, man Hausaufgaben aufbekommt etc. Schule ist ja nunmal auch mit vielen Pflichten verbunden und ich möchte ihn auch nicht unnötig anlügen. Nachher geht er mit einer übersteigerten Vorstellungen hin wie super alles ist und wird enttäuscht. Daher finde ich schon wichtig, die Guten, sowie weniger tollen Aspekte zu erwähnen. Ich denke, er hat noch nicht ganz realisiert, was auf ihn zukommt und hofft noch, drumherum zu kommen.

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Ihm nicht zu sagen, dass es Dinge gibt, die ihm nicht gefallen werden, ist doch nicht anlügen?!

DU kannst jetzt noch garnicht wissen, was deinem Sohn keinen Spaß machen KÖNNTE in der Schule, vielleicht wird er ALLE Fächer mögen (tut übrigens mein Sohn!), vielleicht mag er auch Hausaufgaben sehr gerne machen, weil er sich auf das Lob und den "toll gemacht Stempel" der Lehrer freut.
Hierbei geht es nicht darum, deinem Kind die Schule wie Candy-Land zu beschreiben, sondern einfach nur zu schildern wie es in der Schule in etwa abläuft, was ihm dort schönes erwartet (lesen/schreiben lernen, basteln, malen, spielen). Was an all diesen Dingen deinem Sohn am Ende eventuell nicht gefallen könnte, wird dein Sohn schon von alleine im Laufe der Zeit für sich selbst herausfinden. Und glaub mir, es gibt sehr viele Grundschüler, die nahezu alles toll finden an der Schule!

"Schule ist ja nunmal auch mit vielen Pflichten verbunden und ich möchte ihn auch nicht unnötig anlügen"

Ich weiß jetzt nicht, in was für einen Kindergarten dein Kind geht, aber mein Sohn hatte auch im Kindergarten Pflichten und Regeln, die er einhalten musste, das gleiche gilt auch für zu Hause, so der riesen Unterschied zu der Kindergartenzeit war das jetzt nicht. Die Pflichten haben sich natürlich geändert, dennoch gab es die schon lange. Für mich wäre das niemals ein extra zu erwähnenter Punkt.
Vielleicht hast auch einfach nur du eine falsche Vorstellung von der Grundschule, und überträgst deine Ängste auf dein Kind! Hausaufgaben, gerade in der Anfangszeit, bestehen nur aus malen, lange sitzen müssen findet normalerweise auch nicht statt. Gerade in der Anfangszeit wird noch viel gespielt, gemalt, gesungen. Viele Fächer gibt es nicht, es gibt nur Mathe, Deutsch, Kunst, Sport, Sachkunde. So einen riesen Unterschied zum Kindergarten gibt es nicht. Natürlich wird von den Schulkindern mehr erwartet, genauso wie von Vorschulkindern im Kindergarten, aber so "lebensverändernd" wie du es hier darstellst, ist es nicht! ;-)

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Bei uns war es umgekehrt. Kind freute sich riesig auf die Schule. Vorschule war auch super. Dann die Umstellung und erst mal alles doof. Das hat einige Zeit gedauert, danach ging es. Spätere Umstellungen waren dann kein Problem.

Wechsel zur weiterführenden Schule war durchwachsen.
Kind konnte sich da schon besser artikulieren.
"ich habe Angst weil..." "ich freue mich weil..." "es ist schon komisch, dass dann alles neu ist" "dann bin ich wieder eine von den Kleinen, jetzt bin ich eine von den Großen" usw.

Kindergarten zu Schule ist halt doch anders. Für uns Erwachsene einfacher, weil wir kennen die Situation Schule durchaus.

Wie gehst du selbst mit Umstellungen um? Z.B. wenn du einen neuen Beruf ausüben solltest? Wie würdest du dich fühlen? Was würde dir helfen?

Wie schwer das sein kann, weiß ich durchaus. Als ich nach Krankheit noch mal die Schulbank gedrückt habe, war meine größte Angst, es nicht zu schaffen. Inhaltlich. Schule war mir vertraut. Lehrer, Hausaufgaben. *hurra* (auch wenn ich früher Schulmuffel war). Neu waren die Themen. Schaffe ich die Prüfungen. Wie geht es danach weiter. Schaffe ich die Aufgaben am neuen Arbeitsplatz?
Auch wenn so viel vertrautes dabei war, da es ja nicht meine erste Umstellung war.

Für ein Kind ist es ungefähr so, als müsste es den Beruf wechseln. Neue Fachrichtung, neue Struktur, neue Kinder usw. während wir Großen das Thema Schule ja schon selbst mal erlebt haben und daher salopper damit umgehen.


Wenn ich unsicher bin, was mein Kind braucht, versuche ich in mich reinzufühlen: was würde ich an ihrer Stelle brauchen? An Halt, an Wissen. An Verlässlichkeit und an Leute haltet doch einfach mal die Klappe und lasst mich machen. :-p

Für mein Kind habe ich gemerkt, dass es zwar wichtig ist, sie auf vieles vorzubereiten. "Datum und Termin", aber nicht groß thematisieren.
Vorbereiten in dem ich mit ihr die Sachen kaufen gehe (für was auch immer, wenn sie gebraucht werden), aber sonst meine Klappe halten und abwarten wie es ihr geht. Oft kommt die Entwicklung selbst.

Wenn ich merke, dass die Entwicklung enorm abweicht oder mein tun (oder viel mehr nicht tun) nicht ausreicht, frage ich den Kinderarzt. Der kennt mein Kind schon seit Geburt und viele Kinder. Allerdings ist er auch einer von der Sorte, der gerne mal abwartet, aber auch tut. Wenn er sagt, hat Zeit, dann passt das meistens. Wenn er sagt, da würde er was tun, dann aber los. Dann unterstützt er auch.

Im Kindergarten hatten wir auch mal eine Situation, wo mein Kind nicht ohne mich gegangen wäre. Das war anstrengend. Vor allem wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte und das verunsicherte mein Kind noch mehr, klammerte noch mehr.
Das hat sich die Erzieherin zwei-drei Mal angeschaut (Tage in Folge), dann haben wir gesprochen und gemeinsam entschieden, dass sie übernimmt. Ich gehe (entgegen meiner Gewohnheit) kurz und knapp raus und sie übernimmt. Sowohl trösten, als auch Motivation. Hat super geklappt. Kind wusste wo es lang geht und konnte sich durch die Klarheit der Erwachsenen in die Situation einfinden.
Ich konnte mich auf die Erzieherin verlassen. Kind konnte sich auf die Erzieherin verlassen - und auf mich, weil ich es sonst nicht in der Form gemacht hätte und weil Erzieherin und ich uns einig waren.

Es ist aber schwer einen Rat zu geben.
Was das eine Kind an Konsequenz und "es reicht jetzt" braucht
braucht das andere Kind Nähe und Geduld
und manchmal braucht ein gleiches Kind auch mal das eine, mal das andere. Bei meiner achte ich auf die Stimmung. Wann tut es ihr besser zu sagen: so, ich warte da und da, das schaffst du - und einfach vertrauen dass es klappt (oder noch nicht, aber eben auf Dauer mit der Zeit)
und manchmal braucht sie, dass ich nicht sofort gehe und dass ich auf mein Bauchgefühl vertraue, beide Situationen zu unterscheiden.


Wie war es bei euch in der Kindergarteneingewöhnung?
Wie seid ihr da (im voraus) damit umgegangen? Was hat er davon mitbekommen? Wie ging es ihm in der Zeit?
Vielleicht sind da ja Tipps oder Erinnerungen dabei, die damals geholfen haben und welche, wo du dich erinnerst als "ups, sollte ich vielleicht doch anders machen" ;-)

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Wie gesagt, ich hab jetzt nichts super schwarz gemalt oder so. :) Natürlich habe ich auch betont, was er dort alles tolles Lernen wird. Bisher ist das Schulthema ja auch noch ein Stück weit weg, daher wird das Thema zwar mal erwähnt, aber auch nicht ständig durchgekaut.Seit ca 1 Jahr ist er aber ohnehin extrem, was bestimmte Situationen anbelangt. Die U9 hat er komplett verweigert und musste wiederholt werden. Der 2. Versuch hat auch nur mit meiner Hilfe geklappt. Hab mit ihm zusammen balanciert etc. Schwimmen hab ich für den Moment aufgegeben, weil er im Kurs nur daneben sitzt und sich nicht traut mitzumachen. Sein Fazit dazu, er will nie schwimmen lernen, er schwimmt maximal in der Badewanne wenn er groß ist. Bevor er einen Fehler macht oder etwas nicht auf Anhieb klappt, versucht er es gar nicht erst weiter. Fahrrad fahren kann er, traut sich aber nur, auf dem Supermarkt- Parkplatz zu fahren. Ihn zu motivieren, mal eine kleine Strecke Gehweg zu fahren scheitert bisher. Malen, basteln, stillsitzen ist eher nicht sein Ding. damit kann ich ihn nicht locken.

Im kiga wird das Konzept der Partizipation angewandt. Heißt, die Kinder entscheiden selbst, was sie wann machen. Malen oder basteln ist freiwillig. Sie werden natürlich auch mal angehalten, sich ruhig zu beschäftigen. Mein Sohn hat für sich verinnerlicht, was ich nicht will, muss ich auch nicht machen. :/ Auch wenn das mit Sicherheit nicht ganz dem Konzept entspricht. ;) Hier zu Hause ist er durchaus kooperativ, was "pflichten" angeht.

Ich war als Kind ähnlich. Ich hatte kein Selbstvertrauen und habe unangenehme Situationen gerne gemieden. Mittlerweile weiß ich, wie sehr man sich damit selbst im weg steht. Umso mehr wünsche ich mir für meinen Sohn, dass er es besser hinkriegt. Eigentlich möchte ich gerne darauf vertrauen, dass er es in der Zeit bis dahin noch schafft, seine Angst abzulegen und sich vielleicht trotzdem noch etwas zu freuen.

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Ich bin Lehrerin und ging/gehe meist gerne zur Schule. Meine Kinder kennen es gar nicht anders.

Ein 5-Jähriger kommt doch nicht von selbst drauf, dass er nicht in die Schule mag.
Das hat er irgendwo gehört (von den Eltern/anderen Verwandten/Freunden mit älteren Geschwistern).
Normalerweise ist es doch so, dass man positiv von der Schule spricht.

Welche Probleme gab es beim Probeunterricht? Wieso warst du überhaupt dabei? Hast du ihm seitdem etwas Merkwürdiges suggeriert?

Ich würde das Thema mal 8 Wochen sein lassen, aber zwischendurch mit dem Kindergarten sprechen. Vielleicht ist denen was aufgefallen.

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Klar, es kommt etwas auf das Kind an, aber bei unserem wäre die Strategie, nicht darüber zu reden, genau die falsche gewesen.
Wir haben auch ein Kind, das überhaupt keine Neuerungen mag! Erst kein Kiga, dann keine Schule, nun würde er am liebsten auf der Grundschule bleiben etc.
Ich war die einzige Mutter, die ihr Kind über den Sportplatz getragen hat beim ersten Fußballtraining!#schwitz#rofl
Aber bei uns hat sich das darüber reden bewährt
Ein Jahr vor der Kita habe ich Bücher über den Kindergarten gekauft (für sein Alter natürlich) und wir haben das zusammen angeschaut und ich habe vorgelesen. Immer und immer wieder und dabei war mir wichtig, dass auch Kinder vorkamen, die nicht alles super fanden, denn so ist es ja auch im echten Leben, aber natürlich mit Happy End.
Im Kiga war es dann kein Problem. Er ist von Anfang an geblieben, auch wenn er das erste Jahr fast nur auf dem Bauteppich und mit dem Rücken zur Wand saß, dass er alles beobachten konnte. Ein Jahr vor der Schule habe ich mit Schulbüchern angefangen, also Bücher über den Schulanfang meine ich, gibt's ja auch viele und auch darüber, dass nicht alles toll ist. Wer macht denn gerne Hausaufgaben ;-)
Aber ich habe auch klar gesagt, dass es keine Alternative gibt, denn es gibt die Schulpflicht hier und die wird eben durchgesetzt bei uns im Staat.
Deswegen war für ihn klar, es gibt keinen Ausweg aus der Schule, aber wir helfen ihm und sind für ihn da und auch wir fanden nicht alles toll in der Schule, wenngleich es aber eben auch tolle Schultage gibt.
So ist er dann am ersten Schultag auch geblieben.
Nun, in der dritten, fangen wir an über eventuelle weiterführende Schulen zu reden......früheres Aufstehen, Busfahrten etc-.
Immer natürlich ohne Angst machen, aber auch nicht mit falschen Versprechungen.
Lg und alles Gute!

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...du kannst das Thema auch einfach noch 8 Monate ruhen lassen. Da geht viel. Einen Ranzen kaufen? Kann man auch viel, viel später noch in einem guten Papeterie-Geschäft. Desswegen jetzt schon Druck machen ist albern. Er hat noch sooo lange Zeit!

Lass das Thema einfach sein. Erwähn nicht mehr, was er angeblich können sollte.

Und wenn dann alle wechseln, wird er schon auch wollen.

Gegen die Versagensängste hilft loben (nicht zu viel, sondern wenns was zu loben gibt).

Es gibt die Situation, dass es besser ist, ein Jahr zu warten. Gerade bei so wenig Selbstwertgefühl. Aber allgemein ist es schlecht, wenn man es nicht mal probiert, wenn die Fachleute der Meinung sind, es sollte gehen. Sonst kommt er in einem Jahr mit denselben Argumenten und dann stehst du etwas auf verlorenem Posten. :-)

Lass es einfach laufen. Erwähnt eher mal was in der Art von "Carrera-Bahn, ach, das ist für Schulkinder!", Verknüpf Schule mit was coolem... Oder eben: Lass das Thema ganz.

Gerade wenn viele mit ihm in die Schule wechseln, die er kennt, solltest du nicht zu sehr auf ein Zurückstellen drängen oder das zu sehr ins Auge fassen. Es wäre ein Versagen, nicht altersgerecht eingestuft zu werden - dann wären seine Versagensängste eigentlich eher bestätigt. Das ist kontraproduktiv.
Ein Zurückstellen ist sinnvoll, wenn das Kind noch nicht so weit ist, wenn es die Kiga-Lehrerin ihm nicht zutraut etc. Aber wenn er sich einfach nur verweigert, dann bekommt man das hin.

Mein Junge war in einer Motesori-ähnlichen Krippe. Er war dort der Grosse und sehr stolz auf sich. In der Vorschule sollte er dann plötzlich wieder "Babyzeug" machen. Er wollte das nicht und machte gar nichts mehr. Als wir das dann rausfanden, hat er einfach mit der Lehrerin ein paar Mal früher "abgemacht" und geholfen das Bastelzeug vorzubereiten, den anderen Kindern zu helfen. Klar nicht witzig, wenn die Lehrerin sich da Zeit nehmen muss - aber sie hat es gern gemacht und nach ein paar wenigen Malen war er bereit, sich auf das ganze einzulassen und hat es super gemeistert.

Aber eben - 8 Monate.... das ist ja ein halbes Leben!

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Also ehrlich gesagt, verstehe ich das Herumeiern nicht.

Es gibt in Deutschland eine Schulpflicht, und ob es ihm gefällt oder nicht, er wird gehen müssen. Wie kann er in dem Glauben sein, er würde nicht gehen? Den Zahn würde ich ihm sofort ziehen.

Dann würde ich mal ganz konkret fragen, was denn seine Sorgen/Ängste sind und daran mit ihm arbeiten.

Dieses Wischiwaschi bringt Euch doch keinen Schritt weiter, das könntet ihr noch Jahre machen, wenn Euch die Schulpflicht nicht einholen würde.

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Hallo!
Unser Sohn weinte ein paar Wochen vor der Einschulung, weil er lieber im vertrautem Kiga bleiben wollte.
Ich hab ihm vom Kleinen Raben Socke die Bücher geschenkt, wo dieser eingeschult wird und musste sie ihm tgl in den letzten Tagen vor der Einschulung vorlesen.
Das hat ihm viel von seiner Angst genommen und vom ersten Tag weg liebte er dann die Schule u alles was damit zutun hat.
Wirst sehen - alles wird gut!
Lg minitouch

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Hallo,

meine Nichte hat ein ähnliches Problem. Bei ihr kommt extreme Schüchternheit nach außen und eine Mutter dazu, die deshalb dem Kind jeden Stein aus dem Weg nimmt und jedes Problem für sie löst.
In der 1. Klasse war es Drama pur, teilweise mit Gebrüll im Vorraum oder dass ein Elternteil im Unterricht anwesend sein musste.
Nach ein paar Wochen kam sie (7Jahre alt) wieder zurück in die Kita.
Der zweite Versuch lief nicht viel besser, aber mit 8 konnte dann die Regelbeschulung erfolgen.

Problematisch war für mein Empfinden immer, dass sie sich nie einem Problem stellen musste und so nie Erfolge haben könnte, dass sie Dinge selbst schafft. Sie war wie ein groß gewachsenes Baby. Sie hat nie die Erfahrung gemacht, dass etwas gemacht wurde, obwohl sie das nicht wollte oder Angst vor etwas hatte. Sie hat schwer losgelassen von den Eltern, aber statt das peu à peu zu forcieren, wurde das Verhältnis immer symbiotischer.

Ich weiß nicht, wie ihr das handhabt. Aber ein "ich glaube dir, dass du aufgeregt bist, das war ich damals auch! Aber du schaffst das, das weiß ich ganz sicher!" und gleichzeitig vermitteln, dass über den Fakt "dass" auch nicht diskutiert wird, ist m. E. zielführender, als einen Umweg zu finden.

Natürlich soll das Kind ernst genommen werden mit seinen Gefühlen. Aber es muss irgendwann auch mal lernen ins kalte Wasser zu springen und darin zu schwimmen. Man lässt es ja nicht alleine. Und man kann ihm sagen, dass Mama auch ganz aufgeregt war im neuen Job und dass sie da ganz viel Neues lernen müsste. Aber da auch die nette Kollegin Pia war, mit der sie dann Pause machen konnte. Und so wird es in der Schule neue Freunde geben.

Ich halte das für ganz wichtig, Halt zu geben, sanft nach vorne zu schubsen und zu vermitteln, dass Dinge sein müssen und man auch daran glaubt, dass es genau so gut ist.

LG

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Das er nicht drumherum kommt, haben wir schon besprochen. Auch das wir da keinen Einfluss drauf haben. Zurückstellung wäre hier ohnehin nur schwer möglich und ist auch gar nicht unser Ziel. Wir erzählen ihm auch schon von uns. In welchen Situationen wir auch mal Angst hatten etc und er damit nicht alleine ist und angst zu haben ja auch grundsätzlich nichts schlimmes ist. Wir wollen den Druck erstmal komplett rausnehmen und ich habe ihm auch gesagt, dass er noch eine Weile Zeit hat und sich jetzt noch nicht so viele Gedanken machen braucht. Wir für ihn da sind und er das schon schaffen wird. passende Bücher etc werde ich auf jeden Fall auch noch besorgen. Das hat bisher auch immer gut funktioniert, denn er ist gerne darauf vorbereitet, was ihn erwartet.