Sohn (9) weint vor und in der Schule weil er "Mama" vermisst!!!

Hallo Zusammen,
mein Sohn geht in die 3. Klasse und ist ein sehr guter und sehr beliebter Schüler.
Letztes Jahr im Mai fuhr er mit seiner Klasse auf Klassenfahrt und seitdem gibt es morgens Probleme wenn es zur Schule geht. Er klagt regelmäßig über Bauchschmerzen und weint dann auch. Einmal habe ich ihn abgeholt und dann waren die Bauchschmerzen auch relativ schnell weg. Ich habe bereits mit der Lehrerin gesprochen und sie meinte es ist alles in Ordnung und auf der Klassenfahrt ist auch nichts vorgefallen. Es ärgert ihn keiner und das Lernen fällt ihm leicht. Nächste Woche habe ich mit der Schulpsychologin einen Termin in der Schule. In der Freizeit spielt er seit 5 Jahren leidenschaftlich Fussball 3 x Woche. Dort gibt es diese Probleme nicht, dass er mich vermisst.

Kennt einer von euch dieses Problem???

LG,
Angie

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klingt als würde da mehr hinterstecken...ich hoffe der Schulpsychologe kann helfen...

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Ja das hoffe ich auch..Danke dir ...

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Hallo,
ist in der Zwischenzeit etwas bei Dir vorgefallen, was ihn dazu veranlasst, sich in der langen Abwesenheit in der Schule um Dich zu sorgen?

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Wenn ich das wüsste...
Mein Vater (64) ist im September 2016 sehr plötzlich verstorben.
Die Bindung zu ihm war aber eher nicht so stark und eng und mehr als 1-2 x pro
Jahr haben wir ihn auch nicht gesehen, da sie Entfernung zu gross ist. Mein Mutter (63) list halt jetzt alleine, was er natürlich mitbekommt.
Die Bauchschmerzen sind seit Mai 2017 nach der Klassenfahrt...
Können das Verlustängste sein? Ich kann mir auch absolut NICHT vorstellen, dass es an der Schule liegt. Es läuft alles super und die Kinder in der Klasse sind alle sehr nett zueinander und auch die Lehrerin ist eine tolle Pädagogin.....
Ich kann mir das nicht erklären....

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Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass der Schulpsychologe dann eine große Hilfe ist, aber es ist natürlich ein Anfang. Da dein Sohn schon recht lange leidet und du mit ihm, würde ich zeitnah bei einem Kinder- und Jugendlichen Psychotherapeuten vorstellig werden. Manchmal reichen ja auch schon einige diagnostische Gespräche, um zu verstehen, was unter dem Symptom liegt.
Ich wünsche Euch alles Gute!

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Kann dir leider nicht helfen...

Würde in eurem Fall einen Psychologen hinzuziehen.
Für eine " Phase" dauert es zulange....
Vllt. etwas vorgefallen worüber er nicht sprechen mag!
Drück euch die Daumen!!!!#klee#herzlich

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Herzlichen Dank!!

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Genauso war es bei einem Grundschulfreund meines Sohnes in der 3.Klasse. Der Freund strotzte schon im Kindergarten vor Selbstbewusstsein. Später Spitzensportler, Spitzenschüler. Wo er war, war vorne und er war ungemein beliebt. Und nach einem eigentlich gar nicht sooo dramatischen Vorfall (er wollte im Urlaub etwas aus dem Auto holen, fand den Weg zurück zu seinen Eltern nicht gleich, verstand die Leute nicht, die ihm helfen wollten) war es damit vorbei. Er wollte nur noch bei Mama sein, weinte auf dem Weg zur Schule, weinte öfters in der Schule. Er wollte auf keinen Kindergeburtstag mehr ohne Mama.

Ich glaube, in dem Alter sind die Kurzen ziemlich gut in 'was wäre wenn'. Und wenn sie dann auf Situationen stossen, in denen sie sich hilflos, ohnmächtig, verzweifelt fühlen kann das eine ziemliche 'was wäre wenn' Kaskade losstossen. Vielleicht ist Dein Sohn ja auch in so eine Situation geraten oder hat eine Geschichte gehört, die er nur schwer verarbeiten kann.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

mein Sohn ist so ein Sensibler. Er ist mittlerweile in der 6. Klasse und muss sich auch jeden Morgen versichern, dass mir aller Voraussicht nach nichts passieren wird. Er hat sehr viel Phantasie, reflektiert sehr tiefgründig, und ist ein Meister darin, sich die schlimmsten Sachen auszumalen, "was wäre, wenn..". und das schon immer... Seine Schwester ist da ganz anders, die hat viel mehr Grundvertrauen, ist aber auch oberflächlicher in der Hinsicht. Er war schon immer eher ängstlich, mein Bruder ist auch so ein Typ.

Manchmal sind es auch Kleinigkeiten, die sowas auslösen können, die man vielleicht als Erwachsener gar nicht ahnt und auch dem Kind nicht bewusst sein müssen.
Ich hatte als Kind auch mal so eine Verlustangst-Phase (in der 3. Klasse), in der ich jeden Morgen beim Abschied geweint habe, weil ich Angst hatte, meiner Mutter könnte etwas passieren, und meine Mutter mir versprechen musste, nicht aus dem Haus zu gehen, bis ich wiederkomme. (Obwohl ich gern in die Schule ging.) Keiner weiß, woher das kam, ich auch nicht. Das ist von selber wieder vergangen, weil meine Mutter mir die Sicherheit gegeben hat, bis ich dieses Ritual nicht mehr brauchte.
Meine Sohn will auch immer wissen, ob ich vormittags arbeiten muss oder zu Hause bin oder wegfahre, dann zieht er zufrieden und beruhigt ab. Er braucht halt dieses Ritual und ich gebe es ihm. Diese Verlustangst ist auch schwankend, manchmal mehr, manchmal weniger.

Vielleicht ist Deinem Sohn auf Klassenfahrt einfach bewusst geworden, dass Dir in seiner Abwesenheit etwas passieren könnte und das wirkt immer noch nach...!? Dazu muss ja nichts vorgefallen sein, und auch die Lehrerin kriegt davon nichts mit. Außer ein Kind hat offen starkes Heimweh...
Ich schätze, dann braucht er einfach viel Sicherheit und Geduld von dir, damit er sein Vertrauen wieder aufbauen kann.

(In der 2. Klasse ist eine Klassenfahrt doch noch sehr früh meiner Meinung nach. Ich hätte das im Leben nicht mitgemacht als Kind. Das heißt nicht, dass das für alle Kinder zu früh sein muss!)
Mein Sohn war erst in der 5. Klasse zum ersten Mal auf Klassenfahrt, zum Glück so spät, ich hab ihn selbst entscheiden lassen, ob er mitwill, und es war sehr positiv für ihn, hätten wir nicht erwartet. Er war auch ganz stolz, weil es Kinder gab, die hatten mehr Heimweh als er.

Ich wünsche euch alles Gute!

Viele Grüße
Katharina