Gymnasium 5. Klasse: Und es läuft steil bergab

Hallo Ihr Lieben,

wir hatten uns damals schwer getan mit der Entscheidung, ob unser Sohn überhaupt aufs Gym gehen soll, weil er zwar clever aber stinkfaul ist.

Letztlich haben wir ihn die Entscheidung treffen lassen und er wollte aufs Gym.

So, nun trifft genau ein, was ich befürchtet habe: er steht in 2 Fächern aktuell auf 5 (Englisch und Musik), Deutsch und Mathe auf 4 und auch sonst ist nix wirklich gutes dabei.

Am Anfang habe ich versucht, dass er selbständig (weitesgehend) lernt. Nach den ersten Schulaufgaben/Exen/Proben oder was auch immer mit Note 5 war dann klar, dass das wohl nicht funktioniert.

Dann habe ich mit ihm über 3 Wochen intensiv zusammen gelernt, aber gebracht hat es notentechnisch noch keine Veränderung.

Wir haben Techniken zum Lernen besprochen, ich hab Karteikarten mit ihm geschrieben, wir haben es auf`s Handy aufgenommen (Vokabeln z.b.). Er macht dann mit, aber alleine käme er nie auf die Idee, davon irgendetwas wieder aufzugreifen.

Dann liest er lieber (schnell) die Vokabeln durch und meint danach wirklich, dass er sie kann. Beim Abfragen sitzen dann etwa nur 30%, vom richtig Schreiben können mal ganz abgesehen.

Trotzdem diskutiert er, ob das denn nötig sei, jetzt nochmal zu lernen, er habe doch schon gelernt. Und schreiben muss er die auch nicht, er weiß schon, wie die geschrieben werden....#bla

So enden wir regelmäßig in Diskussionen und meistens im Streit.

Am Montag sprach ich mit seiner Lehrerin. Die meinte, er könne das Gym schon schaffen, aber er müsse halt viel mehr tun! in allen Fächern! Sie denkt, dass er noch nicht verstanden hat, wie er lernt und dass ich doch mit ihm besser das Lernen lernen soll, anstatt der Inhalte.
Ach ja, und ich solle ihm ausrichten, dass er sitzen bleibt, wenn er nix ändert. (Damit hatte ich bereits gerechnet)

Soweit so gut. Ich habe ihm also von dem Gespräch erzählt und er war doch etwas geschockt. Wir haben uns dann ganz in Ruhe unterhalten und ich habe ihm auch wiederholt vorgeschlagen, ob er nicht vielleicht doch die Realschule besuchen möchte.
Nein, das möchte er nicht, er möche das Gym schaffen. Und ab jetzt fleißig lernen.

Wir haben dann eine "Lern-Strategie" erarbeitet und auf ein großes Plakat die wichtigsten ERkenntnisse geschrieben.

Außerdem haben wir vereinbart, dass er sich jeden Tag 30 Minuten Zeit nimmt, um den Unterricht für den nächsten Tag vorzubereiten (letzte Hefteinträge lesen, checken ob alles verstanden etc.)

Das klappte Montag und Dienstag.
Heute sah seine Unterrichtsvorbereitung für Englisch dann so aus: er läuft durchs Zimmer, räumt auf und hört nebenher die CD zu seinem Englischbuch.
Auf meine Frage, was er jetzt daraus gelernt hätte, meinte er nur, die Lehrerin hätte ja gesagt, man solle die CD ab und zu hören.
Und Vokabeln bräuchte er nicht lernen, die könne er sowieso.
Ich habe dann die aktuellen abgefragt und er konnte 4 von 7 nicht. Dann habe ich aufgehört.

Es macht mich einfach fertig. #heul Denn ich kann zwar mit ihm lernen, aber wenn er doch selbst nicht erkennt, dass es notwendig ist, kommen wir doch nicht vorwärts.
und es muss doch möglich sein, dass er zumindest die Vokabeln selbständig lernt, oder? Ich kann doch nicht ständig daneben sitzen und kontrollieren, was er tut.

Ich habe noch zwei jüngere Töchter und ich habe nicht die Zeit, den ganzen Tag bei ihm zu sitzen und alles mit ihm zu machen. Vor allem ja nicht, weil er es nicht versteht, sondern weil er einfach keinen Bock hat, es alleine zu tun.

Helft mir! Was kann ihm helfen, den Ernst der Lage zu erkennen?
Wie schaffe ich es, dass er zumindest ETWAS aus eigenem Antrieb lernt? Z.b. bei einer angekündigten Schulaufgabe?

Ich habe schon überlegt, ob er vielleicht wirklich sitzen bleiben muss, damit er das kapiert, aber meint ihr, dass das funktioniert?

#herzlich Danke für jede Hilfe

Froschmama

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Er wird wahrscheinlich auf der Realschule besser aufgehoben sein.
Der Grund warum er unbedingt auf's Gymnasium wollte, waren Freunde, oder?
Du kannst die Schulzeit von heute nicht mit deiner von damals vergleichen.
In der Grundschule wird den Kindern meiner Meinung nach zu viel abgenommen.
Es wird kaum noch was erwartet, für alles hat man Verständnis, der Anspruch wird immer weiter nach unten angepasst, die Bewertung läuft großzügig.
Es sind doch noch kleine Kinder...
Die müssen noch nicht richtig lesen oder schreiben können, da heißt es immer: das kommt dann schon noch, Hauptsache dem Kind nicht die Lust an der Schule verderben...es gibt stapelweise Kopien, wo nur einzelne Wörter eingetragen werden müssen.
Aufgaben müssen kaum gelesen werden, sie werden anschließend vom Lehrer nochmal erklärt und auf Wunsch noch zehn weitere Male.

Da ist das Gymnasium der reinste Kulturschock.

Was ich damit sagen will:
Es liegt nicht an dir, nicht am Kind, das ist unser Schulsystem.
Manche Kinder bräuchten statt mehr Förderung eher Forderung, und das beizeiten, damit sie erst gar nicht ihre Faulheit kultivieren können.
Das geht nämlich in der Grundschule recht leicht.
Lass es ihn versuchen und seine eigenen Erfahrungen machen, auch wenn es wehtut.
Und engagiere lieber einen Nachhilfe-
Lehrer, als dich weiter aufzureiben.
Was er daraus macht: seine Sache.
Vielleicht braucht es das.
Vielleicht ist er dann für das kommende Schuljahr so weit, die Schule zu wechseln, wenn er seine Freunde aus der jetzigen Klasse wegen Sitzenbleiben ohnehin verliert.

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Er wollte nicht wegen der Freunde aufs Gym.
Er hat nur ein Mädel in der Klasse, die er überhaupt kannte von früher.
Sein bester Freund geht sogar auf die Real und er will trotzdem nicht hin.

Aber selbst wenn er hin ginge - auch da muss er lernen! Auch dort gibt es Vokabeln.
Es fehlt einfach an der Grundeinstellung.

Ich hatte auch nicht immer Bock zum Lernen, aber für Proben etc. hab ich mich schon mal hingesetzt.

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Ihr müsst ne wenig anspruchsvolle Grundschule haben. Das ist aber weiß Gott nicht immer so. Meine Tochter musste auf ihrer spätestens seit Klasse 2 richtig ackern. Jede Woche Lernwörter Diktat oder Vokabeltest, sehr viele unangekündigte Tests, Mal eben so in zwei Tagen die mehrseitige Geschichte auf Englisch lernen und wiedergeben. Und am besten fand ich den Deutschtest in Klasse 2. Er bestand aus 5 Seiten, die in 30 Minuten zu bearbeiten waren, wovon mehrere Aufgaben in Aufsatzform beantwortet werden sollten. Ich sag Mal so. Bis die Kinder den Text durch hatten, war die Hälfte der Zeit rum und die Fragen waren richtig eklig fies. Ne also....im Vergleich zu dem was die heute alles machen müssen und wie viele Hausaufgaben die haben und was die alles lernen sollen und mitbringen sollen, war meine Grundschule nix dagegen.

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Hi du! Also mir scheint schon das es möglicherweise das richtige Lernen noch nicht ganz überrissen hat. Aber es ist ziemlich häufig so das Kinder recht clever sind aber in Sachen SChule trifft das anfangs oft nicht zu. Dich scheint er aber nur bedingt ernst zu nehmen was deine Vorbehalten, Sorgen und Tatsachen betrifft.
Er will zwar was, aber dafür etwas tun? No way. Ergebnis ist ja mehr als deutlich sichtbar. Wenn er meint er muss nicht lernen würde ich eines klar kommunzieren: Er sieht das er selbst die Quittung in Sachen Noten für sein Tun bekommt wenn er weiterhin meint er kann die Vokabeln dann soll er das meinen!
Ich frage mich hier ob ein Gespräch deines Kindes mit der Lehrerin vielleicht auch was brächte. Sie könnte ihm sagen das anhand seiner Noten so das nichts wird ( natürlich höflicher und kindgerecht aber doch deutlich verpackt). Vielleicht kommt das mehr bei ihm an!
Denn du redest dir ja schon lange genug den Mund fusselig. Er glaubt weiterhin sein Lernen reicht. Von daher hätte er noch Zeit bis zum Schuljahresende und sonst muss er wechseln. Jedenfalls würde ich so handeln. Denn wenn er nichts tun will oder kann und sämtliche Hilfe bisher nichts brachten, dann macht es auch weiterhin keinen Sinn.

Ela

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Danke für deine Antwort.

Die Lehrerin hatte mir angeboten, dass er Lerncoaching bei der Schulpsychologin bekommt, allerdings findet das während der Unterrichtszeit statt und daher bekommen das alle mit. Das wollte ich dann - zumindest erstmal - nicht, weil ihm das bestimmt unangenehm ist.

Die Lehrerin meinte auch, dass sich die Jungs in der 5. eher schwer tun, den Ernst der Lage zu erkennen, aber spätestens das Zwischenzeugnis sollte ihn da auf den Boden der Tatsachen bringen.

Warten wir es ab. Ich hoffe, dass es mehr bringt, wenn er es schwarz auf weiß hat.

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Entschduldigung, aber das verstehe ich wirklich nicht: Es gib die Möglichkeit auf professionelle Unterstützung und die soll er erstmal nicht bekommen, weil ihm das unangenehm sein könnte? Ich kann mir vorstellen, dass es auch nicht sonderlich angenehm ist, wenn man am laufenden Band Vieren und Fünfen bekommt, während der Großteil der Klasse wahrscheinlich deutlich besser ist. Das bekommen die anderen ja auch mit und werden sich Kommentare sicherlich nicht immer verkneifen können.

Die Noten verschwinden im zweiten Halbjahr ja auch nicht einfach. Das Tempo zieht weiter an, der Lernstoff wird umfangreicher, gerade in den (Fremd)sprachen machen sich die Lücken dann immer deutlicher bemerkbar. Auch professionelle Unterstützung greift nicht sofort... Sei froh, dass ihr Hilfe bekommen könnt - vorallem, wenn es die angespannte Situation zu Hause entlastet.

lG, Kathrin

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Hallo,

was mich stutzig macht, ist die Tatsache, dass er in Deutsch und Mathe auch auf 4 steht. Das ist doch weitgehend Wiederholung in der 5. Selbst meine Tochter, die sich mit Mathe echt schwer tut, steht momentan auf einer 2 in Mathe.

Was hatte er denn da für Grundschulnoten?

Ich würde mal in mich gehen und wirklich überlegen, ob er nur stinkfaul und nicht vielleicht doch total überfordert ist..

Lg

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Also ich finde nicht, dass es nur Wiederholung ist....
Aber er gatte in der Grundschule 2er. In Deutsch eine knappe, aber in Mathe eine gute.

Er ist halt oft unkonzentriert und vor allem zu oberflächlich, das war jetzt sein Problem in Mathe: er hatte die Ergebnisse ohne Rechenweg!

Wir hatten wehen der Unkonzentriertheit mal einen Test machen lassen, oder evtl ADHS oder irgendetwas anderes vorliegt. Dabei wurde auch ein IQ Test gemacht, der ein Ergebnis von 122 brachte.
Damit hat er zumindest grundsätzlich mal eine gute Basis für's Gym, aber allein der IQ reicht halt nicht.

Mein Bedenken (oder vor allem die meines Mannes): Auch auf der Real muss er lernen. Was passiert, wenn er da auch zu faul ist?

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Hallo,

kann dir nicht raten, aber fürchte auch, dass es auf der Real nicht besser wird mit der Einstellung. Mein Sohn ist auf der Realschule. Natürlich gibt's auch dort Spezi, die z.B. keine Vokabeln lernen und dann schlechte Noten kassieren. In Mathe wird nicht mehr wiederholt, soweit ich das einschätzen kann.
Dein Sohn hätte nach einem Wechsel einen Vorsprung, aber was dann? Da dein Sohn auf dem Gym bleiben möchte, würde ich ihn dort lassen. Wenn er es selbst nicht einsieht zu lernen, muss er halt notfalls wiederholen. Entweder ändert er dann seine Einstellung oder nicht. Das kann keiner voraussehen, aber er muss halt seine eigene Erfahrungen machen.

Alles Gute! 🍀

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Ich denke er lernt es nur, wenn er tief fällt. Auf dich reagiert er nicht. Er hat noch nicht verstanden, dass er nun lernen muss.

Hat er kein Lernen lernen in der Schule. Bei uns am Gymnasium gehört das in der 5. Klasse dazu. Außerdem gibt es ein Lerncoaching für Schüler, die Probleme haben.

Mein Großer ist ohne wirklich zu lernen durch die Grundschule gegangen. Am Gymnasium hat er erst so weiter gemacht bis zum 2. Vokabeltest. Der war dann 5! Danach hat er schnell begriffen, das er nun auch mal was tun muss.
Im Englischunterricht hat die Lehrerin dann verschiede Methode zum Vokabelnlernen vorgestellt. Er nutzt Karteikarten und es läuft.
Jetzt in der 6. Klasse ist noch Spanisch hinzugekommen. Da wird im Vokabelheft gelernt.

Seit ein paar Wochen lernt er nun eigenständig für seine Arbeiten. Er schreibt sich alles zusammen in seinem „Lernheft“ und macht sich einen Lenplan, vor allem wenn mehrere Arbeiten schreibt. Wir stehen bei Fragen immer bereit und fragen ihn ab, wenn er das möchte.

Es
läuft besser als in Klasse 5, da er nun weiß, dass man auch mal lernen muss und er für sich lernt und nicht für uns.

Ich habe auch eingestellt seine Hefte zu kontrollieren was ich in der 5 Klasse gemacht habe. Das fiel mir zuerst auch schwer, aber er ist für seine Sachen verantwortlich,nicht ich!
Lg Basket

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Das Lernen lernen hatten sie auch in der Schule. Aber anwenden tut er nichts alleine. Nicht mal die Karteikarten!

Ich fürchte auch, dass er fallen muss. Allerdings hoffe ich, dass das Zwischenzeugnis vielleicht schon eine kleine Erleuchtung bringt, wenn er die Noten schwarz auf weiß sieht.

Ansonsten muss er wohl sitzen bleiben.

Habt ihr ein Belohnungssystem?

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Ich drücke euch die Daumen, dass es im zweiten Halbjahr besser wird.

Wir arbeiten ohne Belohnungssystem. Er weiß, Wenn er schlechte Noten durch Faulheit nach Hause bringt, seine Freiheiten eingeschränkt werden (Computer, Handy).
Er kennt unsere Erwartungen. Dazu gehört, dass er sich eigenständig gut vorbereitet. Wenn er was getan hat und die Arbeit geht in die Hose, dann ist das so. Lernt er nicht und die Arbeit ist schlechter als 3, gibt es Konsequenzen.
Lg

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Nur in Kurzform der Werdegang meines Sohnes:

In der fünften mit klarer Empfehlung aufs Gymnasium, dann großer Absturz. Am Ende der Sechsten die Wahl: Sechste wiederholen oder Siebte auf der Realschule. Wir haben entschieden, Siebte auf der Realschule. Dann Pubertät, es gab bei uns auch private Probleme. Zu Beginn der Zehnten dann ein Umzug, während er in vielen Fächern bis auf Englisch und Deutsch auf vier bis fünf, höchstens drei stand.

Mit dem Umzug und Schulwechsel Antrag, dass er eine Klasse zurück gestuft wird.

Ergebnis: Realschulabschluss mit 1,8, später Abi mit 2,3. Bald Lehrer.

Will sagen: Einen Schritt "zurück" gehen kann für das Kind fünf Schritte nach vorne bedeuten.

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Bei den Noten laufen ja nicht nur die schriftlichen Prüfen semioptimal, sondern auch die mündliche Mitarbeit. Die macht ja in den meisten Fächern 50% der Gesamtnote aus.
Meine Jungs lernen eigentlich nie viel vor Arbeiten. Allerhöchstens 2 Stunden, in der Regel weniger. Aber sie haben begriffen, das sie sich das Leben wirklich erleichtern, wenn sie im Unterricht voll und ganz dabei sind und schon dort mitdenken und mitmachen.
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Ok - Vokabellernen war anfangs bei uns auch zäh. In der 5.Klasse habe ich die noch regelmässig abgefragt, da muss man einfach 'rausfinden, wie Kinder die am Besten lernen. Ein Freund meines Sohnes legt sich die Vokabelkarten immer auf Treppenstufen und lernt, während er die Treppe hoch und runter hüpft. Klappt bei ihm besser als im Sitzen zu lernen.

Ich finde es prinzipiell schwierig zu sagen: 'Er muss einfach mehr tun!' Denn egal, wieviel man lernt: Wenn man es nicht versteht, kann man Stunden vor den Büchern und Heften sitzen ohne das sich irgendeine Note verbessert.

Vielleicht passt einfach diese Schule ganz und gar nicht für Euren Sohn, vielleicht kann er mit dem Unterricht nichts anfangen. Und wenn das so ist, wird es nicht besser werden, sondern schlimmer. Mein Grosser ist in der 8. und hat einen Freund, der mittlerweile 6x pro Woche Nachhilfe bekommt und trotzdem wird er (wenn überhaupt) mal wieder nur haarscharf versetzt werden. Und der ist wirklich nicht doof und war ein glänzender Grundschüler. Aber er kriegt es einfach nicht hin, gelerntes Wissen auf unbekannte Aufgabengebiete anzuwenden: Die typischen, gymnasialen Transferleistung eben.
Und obwohl der Freund schon jeden Tag 2 - 3 Stunden nach der Schule mit Lernen verbringt, stehen seine Eltern auf dem Standpunkt: 'Er muss halt mehr tun!' Was für eine Quälerei!

Grüsse
BiDi

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Pauschal kann man nicht immer sagen, dass das Kind einfach mehr tun muss, da gebe ich dir völlig recht.

Aber mein Sohn tut einfach gar nix.
Für Geologie hat er 5 Minuten in sein Heft geschaut. Und für Musik auch. Da er kein Instrument spielt, kennt er sich halt mit Noten nicht aus. Daher müsste er sich halt damit erstmal intensiver auseinander setzen. Er hat halt einfach keinen Bock und hat im Test die Noten geraten. Dann ging es noch um das Leben von Mozart und da muss man die Jahreszahlen oder die Namen von Eltern, Frau etc halt auch einfach auswendig lernen. Das hat mit verstehen einfach nichts zutun.


Nachhilfe bräuchten wir daher vermutlich nicht.
2-3 Stunden am Tag lernen finde ich auch völlig übertrieben und da wollen wir auch nicht hin.
Aber in manchen Fächern muss man halt einfach kontinuierlich dran bleiben. Zumindest die Vokabeln in Englisch.

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Das ist bei uns sehr ähnlich. Meiner ist in der 6. Klasse Gymnasium und lernt auch nie freiwillig. Allerdings sind wir mittlerweile so weit, dass er auf Aufforderung und genaue Ansage lernt. Er kommt immer um kurz vor zwei nach hause. Dann isst er schnell ein Brötchen und muss bis 16 Uhr etwas für die Schule tun. Sie haben wenig Hausaufgaben, manchmal gar keine. Das bedeutet dann Vokabeln lernen (schriftlich), sich angucken, was sie am nächsten Tag haben und was sie da das letzte Mal gemacht haben, ich drucke auch mal Aufgaben aus dem Internet aus, die muss er dann machen.Man ist damit als Eltern ständig beschäftigt. Aber ich glaube das ist in dem Alter noch relativ normal, dass die Kinder nicht von sich aus auf die Idee kommen. Meiner hatte in der 5. Klasse nur 2--en und 3-en im Zeugnis, jetzt gibts in Englisch und Kunst eine 4. Mathe ist 3- und Deutsch auch 3- Da ich in Englisch wohl nicht mehr lange helfen kann, geht er jetzt zur Nachhilfe zur Schülerhilfe. Da ist er total gern, ich hoffe es bringt die 4 wieder auf eine sichere 3.

Ich selbst habe erst in der Oberstufe angefangen richtig zu lernen. Davor war nur überleben angesagt.

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Ganz ehrlich: ich finde es nicht normal, dass Eltern ständig damit beschäftigt sind, ein Kind auf dem Gymnasium zum Lernen anzuhalten, Übungen auszudrucken etc. Ein Kind, was jeden Tag zwei Stunden etwas für die Schule tut (auch wenn keine HA auf sind), Nachhilfe bekommt und trotzdem schlechte Dreier und Vierer schreibt, finde ich schon grenzwertig.
Mein Sohn lernt auch nicht von sich aus und gehört zu der sehr minimalistischen Sorte bzgl des Aufwands für die Schule (man könnte auch sagen: er ist faul ;-) ). An den Tagen, an denen er nichts auf hat, macht er auch nichts und das ist auch OK. Ich habe ihm nahegelegt, seine Vokabeln mit Phase-6 regelmäßig zu lernen, aber das macht er nur sporadisch. Außerdem dauert es nicht länger als max. 10 min. Die HA habe ich in der 5. ab und zu mal angesehen, mittlerweile halte ich mich da komplett raus.
Vor Arbeiten bekommen sie den Stoff von den Lehrern gesagt und meist auch noch Übungen, die sie machen können. Ich sorge dafür, dass er zwei Tage vor der Arbeit lernt, kontrolliere die Ergebnisse der Übungen und erkläre ihm die Dinge, die er eventuell nicht ausreichend verstanden hat.
Und ich finde das schon fast helikopterhaft und will das eigentlich gar nicht unbedingt machen. Seine Noten sind zur Grundschule gleichgeblieben.

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Hallo,
wollte dir nur soviel dazu sagen, dass auch auf der Realschule genauso gelernt werden muss!
Meine Tochter hat in der Grundschule nie lernen müssen und immer nur 1er und 2er geschrieben.
Auf dem Gymnasium hat es sich ebenso geändert. Nun ist sie Klasse 7 und langsam kommt die Erkenntnis dass man doch bisl mehr machen muss.
Auf der Realschule meiner anderen Tochter ging auch die Post ab was das lernen angeht.
Also glaub Mal nicht dass Realschule in der Unterstufe echt groß anders ist.
Da wird auch ausgesiebt.

Mona

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>>Also glaub Mal nicht dass Realschule in der Unterstufe echt groß anders ist.<<
Also ich muss sagen, im Vergleich Gymnasium und Realschule hier, ist da ein großer Unterschied. Natürlich muss gelernt werden, aber Gymnasium ist schon ein höherer Anspruch, was das Lernpensum angeht und die Selbstständigkeit zum lernen, organisieren und vorallem verstehen.

LG

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Aber nicht in der fünften Klasse. Hab ja beides hier...einmal Realschülerin und Gymnasiastin.
Bei beiden war die fünfte und sechste strong. Und bei beiden ist der Anspruch sehr hoch. Meine große Tochter auf der Realschule hat eine Menge zu lernen, die Gymnasiastin ebenso. Der Stoff der fünften Klasse ist fast vergleichbar, jedenfalls so, dass ein Kind welches nicht lernen mag dort ebenso Probleme hätte wie auf dem Gymnasium.

Hast du auch zwei Kinder in jeweiligen Schulen dass du so gut vergleichen kannst?

Mona

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Hallöchen, ich glaube einfach, dass Jungs manchmal länger brauchen...ich habe auch so einen Kandidaten und ich kann nur sagen, jetzt zur 7. Klasse wird es langsam besser, wobei die Noten hier immer im guten Bereich lagen. Mich hat es kirre gemacht, dass unser Sohn immer erst kurz vor den Arbeiten wach wurde. Hausaufgaben etc. ging so nebenbei und dann kurz vor den Arbeiten der absolute Stress und Nachfragen an mich, wo ich manches Mal richtig sauer wurde und dachte, warum lernt er nicht regelmäßig 15 Minuten und die Sache ist geritzt.

Die Lehrer sind am Gymnasium auch sehr unterschiedlich. Einige sind in der 5. sehr gut auf die Neulinge eingegangen und andere wiederum haben einfach sehr viele Dinge vorausgesetzt.

Zum Sitzenbleiben. Habt ihr nicht die Erprobungsphase bis zur 6. Klasse ? Es gibt einige Kinder in der Klasse unseres Kindes die 5er schreiben und trotz allem auf eine 4 kommen. Mein Sohn sagt z.B. wenn du mündlich mitmachst, dann ist eine 5 eher unwahrscheinlich. Evtl. sollte er seine Mitarbeit steigern. In Musik ist das bestimmt zu schaffen. Was ist in Musik sein Problem - Dreiklänge ? - da gibt es sogar im Internet gute Übungen wie er Klänge erkennen kann. Bei uns ist Musik 70% mündlich! Unser Sohn spielt auch kein Instrument und muss sich die Sachen erarbeiten und dazu kommt noch, dass er eine Lehrerin hat, die einen etwas abgehobenen Unterricht macht und das ohne irgendwelches Material und da hilft ihm oft nur, dass ich selber mehrere Instrumente spiele und helfen kann. Das ist aber wie immer Lehrerabhängig.

Die Vokabeln müssen gelernt werden. Greenline hat eine DVD da sind Vokabeln enthalten. Unser lernt zunächst aus dem Buch und dann schiebt er sich die DVD noch einmal rein. Für Grammatik finde ich Ego4you ganz gut. Einfach mal nebenbei.
Die Übungen kannst du endlos wiederhoen und das kostenlos. Es gibt auch zu den Büchern Klassarbeitsbücher.

Die Hälfte der Klasse hat hier diese Übungsbücher und dort wird noch mal thematisch alles wiederholt und kurz erklärt. Außerden kenne ich es auch....wir haben nichts auf. Natürlich haben sie oft nichts auf oder nur wenige Hausaufgaben zu erledigen das heißt dann aber schon, sich noch einmal mit dem Thema zu beschäftigen.

Ob er auf die Realschule gehört, kann keiner beurteilen. Letztlich muss er auch dort lernen - die Themen sind ja sogar identisch. Ich denke einfach, dass man auch erst einmal in der neuen Schulform ankommen muss. Einige Kinder in der Klasse unseres Sohnes hatten 5er und sind jetzt im 4er oder 3er Bereich angelangt. Wichtig ist wirklich, die mündliche Mitarbeit Mathe 50/50, Deutsch 50/50, Englisch 50/50 Latein 40/60, Musik 70/30, Kunst 90/10...