Hallo,
wir haben zwei Jungs, 10 und 9.
Der Große dreht zur Zeit ab, vermutlich wegen anbahnender Pubertät. Auf alles gibt er Widerworte, jedes (Streit-)Gespräch endet damit, dass er wütend die Treppe hochstampft und seine Zimmertür zuknallt. Und das kommt so 2-3x pro Tag vor.
Der Streit geht meist um Nichtigkeiten -oder auch um die leidige Handy-Nutzung / Spielezeit.
Wenn ich später in ruhigen Momenten mit ihm die Situation besprechen will, flippt er sofort wieder aus. Ich kann einfach nicht mit ihm reden.
Ich erkläre ihm, dass wir respektvoll miteinander umgehen müssen, was für alle gilt. Dass ich kein Türen Geknalle will. Dass es auch wichtig ist, sich zu streiten, aber ohne Geschrei. Manchmal bin ich sauer und schreie auch rum- oder ich sperre seine Daddelzeit - aber mehr aus Verzweiflung, weil ich sonst nicht weiss, wie ich reagieren soll - alles andere scheint ihm ja eh egal zu sein.
Wir haben zwischendurch auch schöne Momente, wo wir uns gut verstehen, dann kommt er zum Kuscheln an und ist wieder wie ein kleines Kind.
Ansonsten (wenn er nicht gerade spinnt) ist er ein echt toller Junge, schlau, sozial gut integriert.
Ich bin diese dauernde schlechte Stimmung so leid, es zermürbt mich.
Kennt Ihr sowas? Irgendwelche Tipps?
Schlechte Stimmung zu Hause
Gehört das nicht zur Entwicklung dazu? Du wirst ihm das nicht abgewöhnen können.
Es bleibt nur, zu zeigen was du davon hältst, gesprächsbereit bleiben und ansonsten akzeptieren, wenn er unzufrieden ist und sich schlecht behandelt fühlt.
Du brauchst eun dickeres Fell.
Leider hilft da wirklich nur entspannt bleiben. Unsere Kinderärztin meinte damals nur....stellen sie sich vor an seiner Stirn steht Baustelle....xenn das ist sie in dem Moment. Die Kids wissen selbst nicht was mit ihnen geschieht.
Allerdings habe ich was gegen Türknallen. Da hab ich meinen Mann die Tür 2 Tage ausheben lassen. Das fand er nicht so lustig, aber da wirkt einfach ein Spruch, das ich Es wieder mache und das passierte nicht mehr.
Lg
Das ist ja eine geniale Idee!!!
Meine Kinder knallen die Tür zwar nicht, nutzen aber NIE, NIE, NIE die Türklinke. Álles Gerede hilft nicht, sie sind von der sinnvollen Einrichtung einer Klinke einfach nicht zu überzeugen. Wer weiß, vielleicht hilft das Aushängen? Werde ich probieren
Danke!!
Gern .... Ich hoffe es klappt
Danke Euch für die Antworten-
vermutlich muss ich wirklich etwas entspannter an die neue Phase rangehen.
Habe mich auch wieder eingekriegt- nach dem heftigen Streit am Abendessen haben wir uns wieder versöhnt, Sohn hat sich entschuldigt und ich habe beiden eben lange vorgelesen, alles war plötzlich wieder ganz harmonisch...
Die Idee mit dem Türen aushängen ist klasse, das probieren wir auch mal aus!
Liebe Grüße
Petra
Ja, manchmal fahren deren Gefühle Achterbahn, wo sie sich selbst nicht verstehen und es erst wahrnehmen, wenn deren Frust abgeflautet ist ist.....dass mit der Baustelle im Kopf, gibts es wirklich während der Pubertät . Rede mit ihm , in einer harmonischen Minute, mal über seine Frustausbrüche , wie er es selbst so sieht, wie er reagieren würde, wenn Mama oder Papa, solche gelegentlichen, mißlaunten Ausbrüche hätten.
Das mit der Tür zuschlagen, würde ich ihm auch abgewöhnen, der obrige Vorschlag, mit dem Aushängen, fände ich auch eine vielversprechendere Idee, meist ist ein überlegenes , stilles Handeln besser, als schimpfende, kräftemessende endende Kontraausbrüche.
Hab schon Mal ne Tür ausgehangen. Wer noch zu klein ist mit Türen um zu gehen, kann halt keine an seinem Zimmer haben. Wer wie ein Heranwachsender behandelt werden möchte, muss sich auch so benehmen. Wütend sein ist ok, Sachbeschädigung nicht.
Beleidigungen prallen ab, wer mich allerdings beleidigt kann auch zu sehen wie er von A nach B kommt, bei uns auf dem Land nicht so easy.
Ich hab es irgendwann so gehalten " Aktion-Reaktion."
Aber, meine Arme sind immer offen und ich möchte niemanden am Abend mit Ärger ins Bett lassen.
An meinem Kühlschrank hängt eine Postkarte die mir eine Nachbarin geschenkt hat als bei uns diese Pubiphase los ging...da steht drauf " Pubertät ist , wenn Eltern schwierig werden!"
Ich akzeptiere dieses Hormon-Chaos erwarte aber trotzdem dass sie wir als menschliche Familie zusammen leben und nicht als Zombies.
Wie gesagt...als die Tür draussen war wurde meinem Pubi klar dass Türen knallen keine gute Idee ist. Denn ohne Tür auch keine Privatsphäre mehr 😋
Ich kann das auch nur theoretisch beantworten, als Eltern machste ja eh immer alles falsch. Wir versuchen es mit "nein". Jeder Versuch, es mit Erklärungen oder gutem Zureden zu untermauern, wird von unseren Kindern ohnehin IMMER als Einladung zu Grundsatzdiskussionen verstanden, das zermürbt und kostet wertvolle Lebenszeit.
Also diskutieren wir uns nicht mehr zu Tode.
Du bedrängst mich? Nein.
Du schreist am Essenstisch rum und versuchst, deinen Bruder in die Pfanne zu hauen? Nein.
Du laberst mich voll? Nein.
Du stellst mir die gleiche Frage immer und immer wieder? Nein.
Warum? Weil ich es sage!
Aber Waruhuuuuum - ich bin doch jetzt schon 14 (habe gut gelernt, habe den Müll weggebracht, habe einen Anruf von Noah bekommen, ob wir daddeln, blablabla) - weil ich es sage.
Oft gibt es dann einen dramatischen Abgang mit Türenknallen und Wutgeschnaube ( mit Rauch aus den Nüstern, ich schwöre), aber oft kommt nach einiger Zeit ein halbwegs geläutertes Kind zurück.
Oft auch nicht. Muss man durch.
Ja, ist vielleicht nicht pädagogisch super-duper korrekt, aber man muss irgendwie auch an das eigen Überleben denken
Gruß
Hallo,
da hilft nur starke Nerven haben, Augen zu und durch. Dein Sohn macht das nicht um dich zu ärgern, das Gehirn entwickelt sich jetzt in Richtung Erwachsenwerden und ist eine Baustelle. Bringe seinen Gefühlsausbrüchen Verständnis entgegen, zeige aber auch klare Grenzen, dass Türen knallen etc. nicht geht und ihr einen gepflegten Umgangston wünscht. Aber dieses Abreagieren bei den Eltern ist ein ganz normaler und gesunder Entwicklungsschritt. Dessen musst du dir bewusst sein. Es hat weder was mit deiner Erziehung zu tun, noch, dass er aus dem Ruder läuft. Das Kind befindet sich im Umbruch und weiß teilweise mit seinen Emotionen nicht wo hin. Nimm dieses Verhalten nicht persönlich. Ich bin dann immer ganz ruhig geblieben und habe in klipp und klar gesagt, dass er in dem Tonfall nicht mit uns zu reden hat und Türen verdammt teuer sind. Ich habe tatsächlich auch schon die Tür ausgehängt und gesagt, dass sie erst wieder rein kommt wenn er sorgsam mit umgeht. Sich aufregen, selbst rum schreien bringt nichts. Atme tief durch, setz ihm Grenzen und sei vor allem nicht nachtragend. Wenn er wieder kommt, tue ich so als wäre nichts gewesen, nehme das Kind in den Arm und gut ist. So gibst du ihm das Gefühl, dass er trotz Ausraster bedingungslos geliebt wird. Das gibt dem Kind Halt und Sicherheit. Eine Freundin von mir ist Kinder- und Jugendpsychologin. Sie sagt, dass Kinder sich in der Pubertät Aufreiben und Abreagieren müssen. Wenn sie es Zuhause bei den Eltern tun, ist das ein sehr großer Vertrauensbeweis von Seiten des Kindes. Haben Kinder die Möglichkeit nicht diese Emotionen Zuhause abzubauen (aus Angst vor den Eltern, strengen Konsequenzen etc.), tun sie es woanders. Eventuell in Schule und Freizeit. Meist sind die Kinder, die daheim kleine Teufel sind, egal ob in Trotzphase oder Pubertät, auswärts vorbildliche und liebe Kinder und Jugendliche.
LG
Michaela
Hallo,
klar kenne ich das auch.
Bei uns war auch schon die Tür ausgehangen, und es gab auch kalten Entzug vom Internet/Handy. Bei meiner Tochter kann ich auch ganz klar sehen, dass das Rumflippen mit der Dauer der Internet-Nutzung korreliert... ist leider so. Und eine bestimmte Freundin, da ergibt sich immer eine unheilvolle Dynamik, wenn sie mal besonders viel Zeit zusammen verbringen.
Viele Grüße
H.
Jeder darf schlecht gelaunt sein und die Treppe hochstampfen........aber wer dreimal am Tag die Tür knallt, hat keine mehr.
Streit und Diskussionen gehören dazu. Je nach Laune habe ich mich drauf eingelassen oder es ignoriert.....allerdings fing das bei uns später an. 10 ist schon echt früh.
Mein Sohn hat mit seinem 10. Geburtstag wohl auch einen neuen Charakter geschenkt bekommen.
Er war immer ein super lieber netter Junge. Das wurde mir auch ständig von allen Seiten gesagt. Ich musste so gut wie nie schimpfen, weil es einfach keinen Grund gab. Und nun...
Teilweise ist er richtig frech zu uns. Mit meinem Mann versteht er sich gar nicht mehr, die beiden kann man keine fünf Minuten alleine im Zimmer lassen, sonst eskaliert es direkt. Und immer wegen Kleinigkeiten.
Sogar ICH musste jetzt ein paar Mal laut werden und ein "jetzt reicht es aber mal" loswerden. Mir gegenüber wird er zwar nicht ausfallend, aber die wütende Blicke die er mir manchmal zuwirft bringen mich auf die Palme.
Da müssen wir wohl durch...