Lesen können vor Einschulung - Erfahrungen?

Hallo zusammen,

mein Sohn ist im Dezember 6 geworden. Ich haben letztes Jahr bereits darüber nachgedacht, ihn einschulen zu lassen, weil ich das Gefühl hatte, er sei schon soweit, aber die Erzieherin hat mich überzeugt, dass es besser ist, zu warten. Insbesondere weil er körperlich sehr klein ist und sie befürchtete, dass er in der Schule "untergehen" würde.

Jedenfalls hat er sich in den letzten Wochen das Lesen selbst beigebracht. Und rechnen kann er auch schon ganz gut. Sein Bruder ist in der 2. Klasse und wenn der vor sich hin rechnet, saugt der Kleine alles auf. Nun habe ich etwas Bedenken, dass er sich in der 1. Klasse langweilen könnte?

Würde gerne wissen, ob es hier Mütter gibt, deren Kinder auch schon vor der Einschulung lesen konnten und wie sie im Unterricht zurecht kamen.

Viele Grüße

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Hallo,

meine Kinder könnten vor der Einschulung nicht lesen, kannten aber fast alle Buchstaben. Beide konnten bereits zu den Herbstferien recht flüssig lesen.

Mein zweites Kind könnte in Mathe den Stoff des 1. Schuljahres vor der Einschulung, nein, „wir“ haben nicht geübt!

Eine erfahrene Lehrkraft kann im Normalfall die Kinder nach den ersten Wochen gut einschätzen und differenzierte Aufgaben erteilen. Unterschiedliches Wissen ist in der Schuleingangsphase völlig normal.

Wichtig ist, dass du ein Auge auf deinen Sohn hast, im Gespräch mit ihm und der Lehrkraft bist. Dann wird sich alles weitere im Normalfall ergeben.

VG

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Das wird erst die Praxis zeigen, es werden immer Kinder eingeschult, die schon lesen können. Meist ist das kein Problem, weil lesen können, ja nicht heißt die Buchstaben auch schreiben zu können. Und das schreiben üben nimmt einen erheblich höheren Raum ein, als das reine Lesen.

Wenn er sich jedoch langweilt im Unterricht, mit der Lehrerin sprechen und um Zusatzmaterial bitten, oder selber anschaffen.

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Hallo!

Meine Tochter konnte nicht vor der Einschulung lesen, kannte aber alle Buchstaben. Im Rechnen war sie schon deutlich weiter, in der ersten Klasse hat sie hier nichts neues gelernt. Bei ihr hätten wir auch über eine vorzeitige Einschulung nachgedacht, wenn sie nicht ohnehin schon eine sehr junge Schülerin wäre (bei uns ist der 30.6. Stichtag, sie hat im Juni Geburtstag). In der Klasse meiner Tochter war ein Schüler, der schon vor der Einschulung lesen konnte - den hatte meine Tochter vor den Weihnachtsferien schon eingeholt (Einschulung war Anfang September).
Mittlerweile geht unser Motte in die 3. Klasse, alle Lehrerinnen bestätigen, dass sie vom Stoff her problemlos die 4. Klasse überspringen könnte (oder die 3. hätte überspringen können), allerdings hält die Klassenlehrerin sie insgesamt noch nicht für reif genug. Sie ist ziemlich chaotisch, hat es nicht so mit der Ordnung, und gewissen Klassenregeln ignoriert sie ebenfalls noch (allen Voran die Melderegel - wobei ich das nachvollziehen kann, vermutlich weiß sie die Antwort auf die Fragen schon, bevor die Frage gestellt wurde, und wenn dann alle ewig überlegen und sie nicht rangenommen wird (die Lehrer wissen ja, dass sie es weiß), fehlt ihr hier die Geduld). Und da sie ohnehin die Jüngste in der Klasse ist, rät die Klassenlehrerin vom Überspringen ab und fordert sie lieber anderweitig (wir natürlich auch). Ich persönlich hoffe, dass sich das Ganze auf der weiterführenden Schule ändert, langfristig gesehen würde ihr die Unterforderung sonst schaden.

LG

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Meine Tochter hat mit knapp 5 Jahren das Lesen für sich entdeckt, eingeschult wurde sie fliesend lesend mit fast 7 Jahren.

Die erste Klasse war natürlich entsprechend langweilig, auch da sie generell recht leicht lernt und der Zahlenraum bis 20 auch keine Herausforderung darstellt.

Sie ist jetzt in der 2.Klasse und die Klagen über Langeweile sind weniger geworden, zumal die Lehrerin auch ganz gut differenziert. So gibt es z.B. immer Freitags eine Geschichtenzeit, in der die Kinder entweder für sich lesen können oder eigene Geschichten verfassen dürfen. Das lieben alle Kinder total.

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Hallo, konnten beide Töchter annähernd fließend. Schule ist aber soviel mehr als lesen und rechnen, neue Gruppe, neue Bezugspersonen, neuer Ablauf, neues Gebäude, mehr Selbstständigkeit....wir hatten gar kein Problem. Die Lehrerinnen meiner Töchter haben ihnen Extraaufgaben gegeben, sie durften andere unterstützen, Liesmal-Hefte bearbeiten. Etwa um Ostern herum waren alle Kinder der Klasse soweit, dass sie lesen konnten.
VG

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Meine 4. konnte auch vor der Einschulung lesen, schreiben und rechnen. In der ersten Grundschule war das überhaupt kein Problem, da durften die Kinder alle in ihrem eigenen Tempo sich das Wissen aneignen. Es gab eine gemischte Eingangsstufe und das Material war sehr gut. Auch die Lehrerin berichtete nur Gutes.
Dann mussten wir Mitte der 1. Klasse umziehen und sie gin auf dem Land in eine Grundschule. Dort mussten alle Kinder das gleiche Material machen, sie durfte nicht in ihrem eigenen Tempolernen und der Stoff war das , was sie schon bei Einschulung konnte. Sie langweilte sich schrecklich und machte immer mehr Schusselfehler. Die Lehrerin interpretierte das falsch und gab ihr immer mehr Übungsaufgaben...Seitdem habe ich ein Kind, das zumindest in Mathe überzeugt ist, dumm zu sein und den Stoff aus der 1. /2. Klasse in Mathe wirklich nur mit Mühe kann...Sie ist da völlig blockiert.
Fazit: es kommt ganz stark auf die Schule und die Lehrerin an, ob es für das Kind gut wird oder schlecht. Aber bremsen kannst Du ihn nicht, wenn er sich das selber beibringt.
Wappne dich einfach, dass es evbentuell sein kann, dass Du Diskussionen mit der Schule führen musst...

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Hallo,

eins meiner Kinder konnte schon vor der Schule gut lesen. Das war kein Problem, sauber schreiben musste ja auch gelernt werden. Auch bei den Schülern, die bei der Einschulung noch nicht lesen konnten, konnten die fitten schon Weihnachten ganze Bücher lesen. Das wäre (zumindest an unserer Schule) kein Problem.
Es hängt immer stark davon ab, wie die Lehrer mit Schülern umgehen, die den Stoff schon sicher beherrschen. Es kann vorkommen, dass sich die Schüler langweilen, weil sie in der Zeit nichts anderes zu tun bekommen. Andere Lehrer lassen die Kinder Dinge üben, die sie noch nicht so gut können (z.B. besonders sauber schreiben). Vorlernen (mit Büchern aus höheren Klassen arbeiten) finde ich nicht so günstig, da hat man das Problem auch in den nächsten Klassen. Manchmal sollen die "starken Schüler" den schwächeren helfen. Damit sind sie auch beschäftigt und lernen noch ganz andere Dinge dabei.

LG

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Hallo,

Meine konnten auch schon zwei Jahre fließend und sinnerfassend lesen, als sie eingeschult wurden. Auch rechnete eine der beiden alle Grundrechenarten bis 100.
Natürlich langweilen sie sich manchmal, aber das ist nicht schlimm, die Lehrer erkennen das und geben Extraaufgaben.
Das Außenrum hat sie durchaus gefordert, denn der Schulstoff in 1/2 ist eh nicht besonders anspruchsvoll, es geht eher um das Zurechtfinden in den völlig anderen Abläufen.

Sollte dein Kind hoffnungslos unterfordert sein, werden die Lehrer das erkennen und entweder fördern oder ein Überspringen vorschlagen.

LG
Delfinchen

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Kommt auf die Schule drauf an. In unserer Grundschule kamen sie mit unserer Tochter überhaupt nicht zurecht, als sie mehr konnte als die anderen. Überspringen war auch eine Katastrophe, da sie plötzlich alles können musste von der 2. Klasse, was sie in der ersten nie üben durfte. Als sie dann die Schule verweigerte, musste sie wieder zurück in die alte Klasse, anstatt das man schaut, welches Problem das Kind hat. Der Rektor hatte über Hauptschule, Realschulabschluss, Berufsgymnasium sein Abi gemacht und konnte sich überhaupt nicht in ein unterfordertes Kind hineinversetzen! So was kann leider auch passieren. Kommt stark auf die Lehrer und die Schule drauf an, ob es gut geht oder in einer Katastrophe endet.

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Hallo,

meine Tochter konnte bei der Einschulung bereits lesen. Wie übrigens 7 weitere Kinder in ihrer Klasse.

Klar war ihr immer mal wieder langweilig. Vorallem weil sich ihre Lehrerin wirklich Zeit gelassen hat. Sie wollte, dass bei jedem Kind das Lesen sitzt, und hat pro Woche einen neuen Buchstaben eingeführt.

Aber Schule besteht nicht nur aus Lesen können. Rechnen, Sachkunde, sauber und konzentriert Arbeiten gehört genauso dazu. In den Lesestunden 1 x pro Woche, wurden Mütter mit eingespannt und die Klasse in 3 Gruppen geteilt. Ansonsten durfte sie teilweise extra Aufgaben machen.

Mehr Probleme hatten wir mit diesen doofen Lesepass die ersten zwei Jahre. Sie sah den Sinn dahinter nicht wirklich, tägl. mind. 10 - 20 min LAUT zu lesen, wenn sie es eh schon konnte und viel lieber für sich lesen wollte. #schwitz Auch die wöchentliche Buchstabenausschneideaktion war etwas nervig. Aber auch das hat sie gemacht und gleich gelernt , dass es immer mal wieder Hausaufgaben geben wird, die nicht so viel Spaß machen. ;-)

Trotzallem hat wir wirklich enspannte erste zwei Schuljahre, sie hat immer mit zu den Besten in der Klasse gehört, aber die Kinder die bei der Einschulung nicht lesen konnten, haben bis spätestens zum Ende der zweiten Klasse aufgeholt.

lg
Silvia