Kind stellt sich bewusst im Kiga dumm

Hallo zusammen,
ich bin langsam echt mit meinem Latein am Ende.
Der Fall gestaltet sich so:
Mein Sohn mit seinen sechs Jahren, ist ein faszinierendes Kind, klar dass sagen fast alle Eltern über ihre Sprösslinge.
Beispiele:
Zuhause rechnet er im Kopf ohne Finger.
- er frägt mich: "Mama weißt du was 6 und 6 sind". ich antworte ihm "ja ich weiß das, weißt du es denn auch?"
Er grinst schelmisch und sagt mir "ja das weiß ich, das sind Zwölf".
-Er macht auch zum Beispiel im Sealife am kleinen Vorführbecken, mit der Expertin die Thematisierung und erklärt, vor keine Ahnung wievielen Menschen, was man da alles drin sieht und was, was ist. Er erklärt den "Unwissenden" Menschen dann auch, um welches Hai-Ei es sich handelt und wo die leben.
-Er baut Lego Konstukte nach Plan praktisch allein, zwar nach der Anleitung aber er sitzt da meistens dran, bis es fertig ist. Wenn ich ehrlich bin, mein Mann ist selbst mit diesen Dingen "überfordert" und versteht nicht wieso der kleine das kann.
-Er bekommt von mir (er ist noch in der Vorschule, weil er ein "kann-Kind" ist) Vorschulunterlagen vorgelgt, da die Pädagogen sagen der muss das können. Ich soll das mit ihm trainieren, sonst geht er unter. Ok, mach ich das halt auch, ist ja kein Problem für mich.
Gut, da bekommt er Schreibaufgaben, Rätzel/ Labyrinte, Spiegelungsschnitte, Spiegelungszeichnen usw.
-Zählen übe ich mit Ihm nicht mehr, da er sich das mit drei-vier Fehler bis 100 selbst beibrachte.
-wo ich noch was machen sollte ist, Lesen üben -denn da hapert es noch, aber zumindest kann er das Alphabet an sich, was er aber auch komplett, fast fehlerfrei runterrattert.
-jetzt hat er angefangen auf Englisch zu zählen und auch
Sätze zu sagen oder will Begrifferklärungen z.B. von Touchè, welche er dann selbstverständich erhält.
Er ist extrem emphatisch und hilfsbereit, verdammt neugierig und frägt sinnvolle Fragen, sehr viele...

Jetzt kommen wir aber zu dem eigendlichem "Problem" zumindest ist es eines für die ganzen Pädis vom Kiga und Frühförderstelle.
Er ist zu introvertiert, er mach in der Vorschule nicht was die wollen und kann nichts, er gehorcht bei den Anforderungsstellungen nicht und verweigert die Arbeit, oder geht einfach vom Geschehen weg, ist zu Zappelig usw.
Dann sagte die Kiga Leitung er hat ADS/ADHS.
Brave Mami, die ich bin, bin ich mit Ihm zum Psychiater um ihn untersuchen zu lassen.
Sowas dummes aber auch, dass die Ihn nicht diagnostizieren konnten.
Psychiater sagte mir eindeutig, "Frau.... es tut mir leid aber so ein Kind wie das ihre, ist mir in den 30 Jahren erst zweimal durch die Finger gekommen. Ich kann Ihnen keine Diagnose geben, er hat ein verdammt gutes Pokerface aber ADS/ADHS hat er zumindest nicht, das kann ich sagen".
Dies teilte ich der Kiga-Leitung dann auch mit, was ihr anscheinen missfiel, seit dem sucht Sie nach weiteren Problemen und ist nur am meckern, bis hin zu abstrusen Behauptungen, er quäle Tiere.
Nur blöd, dass sie in Ihrer Rage, (nicht hörte wie eine Minute vorher) ihre Kollegin erzählt das es nicht der Fall war.
Dann ist sie vermutlich damit überfordert, dass er sie sogar in manchen Dingen korrigiert, wenn es z.B. um biologisches Wissen geht.
Auch korrigiert er die anderen Kinder und erklärt Ihnen wo- wie- was, wenn sie etwas falsch sagen oder nicht verstehen.

Wie ich rausbekommen habe, wird er von den Kindern gemieden, wenn sie ihn nicht sogar als merkwürdig, komisch, bescheuert und dumm betiteln oder absichtlich andere Kinder tyranniesieren und meinem Sohn die Schuld zuschieben. zum Glück gehen die Opfer dann auch zur Pädi und stellen das richtig.
Da er wegen seinem "klugscheißens" auch bei so manchen Pädis aneggt, wird er energisch angesprochen und soll sinngemäß ruhig sein.
Dass er sich deswegen dann auch zurückzieht und die Fordergungen nicht nachgeht, kann ich sogar verstehen.

Nun soll er wenn es nach den ganzen Spezis geht, auf die SF-Schule gehen.
Begründung dafür war, er ist wahnsinnig schlau und überrascht uns immer wieder, aber so wie er sich verhält ist er ein Problem, auf eine Sonderförderschule soll er lernen sich richtig zu verhalten denn auf der Regelschule wird er untergehen so wie er ist.
Sämtliche Tests, die er bisher machen sollte, sind echt pipifax für ihn, aber er stellt sich dann als dumm. Er hat dann Ergebnisse die an unterbegabung grenzen, wie man mir erklärte. Also weiter zur Förderstelle....
Zuhause kann er die Dinge dann auf einmal doch.....

Gestern erklärte er mir dann warum das so ist.
Er will nicht, dass die wissen wie schlau er ist. das geht die nichts an denn sein Wissen ist nur für seine Familie bestimmt und auch nur der Familie wird er es zeigen damit er es ihnen weiter geben kann, und punkt, ich geh jetzt schlafen. gute Nacht hdl Mama.
Mit dieser Erklärung rechnete ich absolut nicht. Aber es macht so Sinn, denn wir maulen ihn nicht an wenn er mal was besser weiß, was ja dann auch zu 99% zutrifft. Wir sind stolz darauf und geben auf jede Frage eine Antwort, egal was er wissen will und er will sehr viel wissen.-Womit ja doch oft Menschen überfordert sind und dementsprechend mies reagieren.
Nur mal so, dass er zu introvertiert und so ist. Er geht zu wild fremden Leuten ( in unserem Beiseins natürlich) und klärt sie dann über diverse Dinge auf.
Beispiel von gestern am Bahnhof, da sprach er dann zwei ältere Damen freundlich an und erklärte Ihnen, was das gefährliche am Bahnbetrieb ist, er erklärte ihnen die Sogwirkung des einfahrenden oder durchfahrenden Zuges und wofür dieses und jenes Schild ist.
aber er soll auf die Sonderschule.....

Außerdem werde ich als Mutter von ihm, dargestellt wie eine Lügnerin die sich nur wünsche einen schlauen Sohn zu haben und deswegen solche Dinge erfinde....

Verzeiht den langen Texter aber ich musste das jetzt einfach mal los werden.
Wenn ihr dazu was sagen wollt, könnt ihr das gern und wenn nicht- dann nicht.

Ganz lieben Gruß und Danke für eure Geduld
eure Wala

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Mein Großer war genau wie deiner: schon ganz schön schlau, aber, wenn man es mal objektiv sieht, ein unfassbarer Besserwisser, der andere mit Erkenntnissen vollsülzte, auf die sie keinen Bock hatten.

Ich bin allerdings der Meinung, das sollte man nicht zu sehr unterstützen, sondern dem eher entgegenwirken. Heute hat er gar nicht mal so uncool.

Viele riefen übrigens damals auch gern, er sei hochbegabt. Aber nicht jede schlaue Nervensäge ist gleich ein Einstein, so leid es mir tut.

Gruß

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...er IST nicht uncool... Shice-Autokorrektur:-(

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Das stimmt. Gut geschrieben.

Ein (extremes) Beispiel fällt mir dabei ein. Eigentlich sogar gleich zwei.
Reden viel, erklären scheinbar hochkomplizierte Vorgänge oder "Allgemeinwissen".

Pech für einen war nur, dass bei einem Thema mein Spezialgebiet erwischte. Damit fand ich heraus, dass er zwar groß tat, aber im Grunde nur wenig wusste. Selbst die Basics brachte er durcheinander. Er hatte halt gutes Publikum gefunden und suchte sich Themen aus, die keiner kannte.
Seit Internet hat er es schwerer.
Mich meidet er, weil er merkt, dass ich prüfe, was er sagt und nicht mehr blind alles glaube, nur weil es "hochtrabend" klingt.

Das andere Beispiel war in der Schule: konnte 40 von 45 Minuten durchreden. Manche Lehrer stoppten ihn. Manche wenigen korregierten ihn. Interessierte ihn nicht. Er führte seine Monologe weiter.
Er war oft allein, weil er ja was besseres war, als die anderen. Allerdings wurde das von seinen Eltern noch stark gefördert. Das sich für was besseres halten.

"Ich bin allerdings der Meinung, das sollte man nicht zu sehr unterstützen, sondern dem eher entgegenwirken. Heute hat er gar nicht mal so uncool."

Das finde ich super.
Klugheit darf ja sein. Die Weisheit braucht es dann dazu, mit der Klugheit umzugehen ;-)
Je klüger, desto wichtiger.

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Huhu!

Schau mal bei https://www.dghk.de/hochbegabung, die Seite hat uns sehr geholfen. Ich denke, das geht bei deinem Sohn deutlich in die Richtung.

Alles Gute!

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Ich sehe das auch so. Vielleicht machst du noch mal einen Versuch ihn dahingehend testen zu lassen.

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Wenn ich ehrlich bin, weiß nicht ob man das so sehen kann. Aber ich kann die interdisziplinäre stelle mal drauf anhaben, die Arbeiten ja doch schon ca drei Jahre mit ihm und können das bestimmt iwie beurteilen.

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Hallo,
ich würde auch auf Hochbegabung tippen. Ansonsten ist Euer Sohn ist völlig in Ordnung. Ich würde das Kind definitiv auf eine Regelschule schicken.Wenn möglich ein durchlässiges System mit jahrgangsübergreifendem Lernen wählen, sofern eine entsprechende Schule in Eurer Nähe ist. Ansonsten in der Kita bitte unbedingt die Ohren auf Durchzug schalten. Alles was von der Norm abweicht, muß in unserem Bildungssystem gerne mal "therapiert" werden. Haben wir hier auch alles durch.
Alles Gute#winke

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Hallo,

nicht jedes Kind, was sich nicht an Regeln halten kann, hat eine HB.
Aber auch diese Kinder müssen lernen sich in eine Gemeinschaft einzufügen.
Viele HB Kinder sind tatsächlich von ihrer Art her „anders“ und können sich nicht überall einfügen.

Mein Kind könnte auch alles was du beschreibst in dem Alter. Auch war uns ist es vom Verhalten her anders. Aber er kann sich an Regeln halten, hat keinerlei Verhaltensauffälligkeiten und ist in der Schule introvertiert. Er eckt allerdings nirgendwo an, und sollte er mal „klugscheißen“ schafft er es auf eine angenehme Art.

VG

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Also von einer hab sprach ich nicht, aber ich muss zugeben die Kinder aus dieser Gegend, uninteressiert an so ziemlich allem und wenn sie neugierig sind bekommen Sie ärger von deren Eltern. Hab ich selbst schon sehen müssen, leider.
Er hält sich an alle Regeln, ob zuhause, im kiga, der interdisziplinären, Sportverein, bei verwandten bei Freunden. Das beloben sie zumindest bei uns, bis auf die Kiga Leitung hör und da. Er hat zuhause strenge regeln. Und nur mal so für die die denken er sei unverschämt nein, diese wildfremden Personen sind einstimmig der Meinung, dass er ein sehr höflicher junge ist und einfach zum knuddeln. Sein Wissen bezieht er aus Sachbücher, von mir und meiner Familie und ab und zu

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"Und nur mal so für die die denken er sei unverschämt nein, diese wildfremden Personen sind einstimmig der Meinung, dass er ein sehr höflicher junge ist und einfach zum knuddeln."

Ja nee, is' klar. Die werden dir auch gerade erzählen, dass sie genervt sind...

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Hallo,

wahrscheinlich willst du das jetzt nicht hören, aber die Beispiele, die du aufzählst, finde ich alle nicht so besonders. Dein Sohn ist pfiffig, kann sich aber nicht an Regeln halten und das ist ein Problem, an dem ihr arbeiten müsst.

Rechnen, Zählen, das Alphabet kennen, mit Lego nach Plan bauen... das sind Dinge, die viele Kinder mit 6 können. Kinder sind auch von Haus aus sehr neugierig und wissbegierig.

LG

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Ein ganz normales Kind in einem Alter von 6 Jahren, viele Kinder sind in dem Alter so. Da ist nichts außergewöhnliches dran.

Lg

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Schwierige Situation.

Vorweg ich habe selbst ADHS und kam damit bis weit im Gymnasium durch.
Bei der Diagnosestellung im Erwachsenenalter wäre ich fast durchgerutscht, weil ich gut komensieren kann.

Ebenso kenne ich einige Erwachsene mit HB bzw. der Kombi ADS/HB und ADS/Asperger/HB.


An eurer Stelle würde ich ihn noch mal testen lassen.
ABER
1. GUTE geeignete Stelle heraussuchen. NIcht irgendein Psychiater, sondern wirklich einer, der sich mit ADS/HB Thematik wirklich auskennt!
2. ihm erklären, dass es wichtig ist, dass er mitmacht!

Verweigert habe ich auch oft, wenn es mir nicht passte. Aber wenn ich wusste, es geht um MEIN Leben, habe ich mitgemacht.

Parallel dazu würde ich auch auf der sozialen Ebene mit ihm arbeiten.
Diagnose kann dabei helfen, muss aber nicht.

Ich kenne sehr soziale Hochbegabte, die früh gelernt haben zu differenzieren. Wissen haben, etwas können, Wissen nutzen - um anderen zu helfen ist das eine.
Mit Wissen anderen auf die Nerven gehen, das andere.

Und solche, die sich für was besseres halten. Wer mehr IQ hat, hat immer Recht. Aus Gewohnheit auch dann, wenn eine andere Person mehr IQ hat und sie ihre eigene Argumentation damit aushebeln.

Grade besonders wenn es in den Hochbegabtenbereich geht, ist eine emotionale-soziale Begleitung noch wichtiger.


Dann ist noch die Frage, woher nimmt er sich das Wissen.
Erarbeitet er sich alles selbst?
Wie ist sein Verlauf?
Ich kenne einige Kinder, die im Kindergarten gut und flüssig lesen konnten. In der Grundschule dann aber rasch überholt worden sind. Beim Zählen und Rechnen ebenso.

Wie gehen die Regelschulen bei euch mit Kindern um, die aus dem Rahmen fallen?
Kindergarten ist das eine, Schule das andere. Wie sind die Menschen dort?

Erzieherinnen würde ich in eurem Fall nur teilweise was darauf geben. Anhören wie sie das sehen, aber keine Diagnosen annehmen. Symptome ja.
Bei meinem Kind gab es im Kindergarten Auffälligkeiten. Erzieherinnen machten mich darauf aufmerksam, schilderten mir WAS los war und baten mit um Abklärung mit dem Kinderarzt. Stellten jedoch keine Diagnose!
Sie begründeten es auch damit: um nichts zu übersehen. Wenn alles in Ordnung ist, freuen sie sich auch. Falls was wäre, möchten sie meinem Kind nicht im Weg stehen.

Das war super. Das hat später sehr gut geholfen, als eine Lehrerin pauschal viele Kinder in eine Schublade steckte.
Mit der "Lehrerin-Diagnose" konnte wir nichts anfangen. Mit den von den Erzieherinnen geschilderten Symptomen durchaus.


Wie verhält er sich in anderen Gruppen?
Sportverein? Musikunterricht mit mehreren Kindern? Welche Hobbies hat er, die er gemeinsam mit anderen ausübt?
Wie sehen ihn beteiligte dort?

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HI,
dein Sohn scheint recht schlau zu sein. Warum die im KiGa so einen Druck machen wegen der Vorschulhefte, erschließt sich mir nicht. Das gab's bei uns nicht.
Dennoch finde ich das Verhalten deines Sohnes schon auffällig. Er ist total distanzlos, wenn er auf wildfremde Menschen zugeht und diese belehrt. Kontaktfreudigkeit mag ja schön und gut sein, aber er überschreitet da schon eine Grenze - meine wäre überschritten, ich hätte wenig Lust mich von einem fremden Kind beklugscheißern zu lassen, und ich mag als Mutter und Lehrerin Kinder wirklich sehr gerne.
Auch die Verweigerungshaltung im KiGa fällt auf. Seine Begründung dafür mag noch so durchdacht erscheinen, dennoch macht er sich und anderen dadurch das Arbeiten mit ihm schwer.
Ich sehe durchaus einen Unterstützungsbedarf im sozial-emotionalen Bereich und dahin geht ja die Beratung von Seiten das KiGas.
Du liest dich sehr verweigernd, ich hoffe dennoch, dass du aktiv nach Alternativlösungen suchst, damit dein Sohn nicht Gefahr läuft, irgendwann als Sonderling zum Außenseiter zu werden.

Vlg tina

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Ohne mich wäre er gar nicht in die interdisziplinären gekommen, dafür musste ich Kinderarzt wechseln und ein Jahr kämpfen, nun ist er da schon fast drei Jahre aber es wird immer schlimmer mit seinem negativem verweigern.

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Hallo,

mir hat es damals ziemlich geholfen, als ich mal in ne hiesige Arbeitsgemeinschaft "begabtes kind" ging. man brauchte da keinen test, um da rein kommen zu können.
Mit der zeit habe ich mich aber von den Leuten entfernt. Mir war das alles too much. Die hatten alle ihre Kinder so toll im griff. Meinen sohn hatte ich gar nicht im Griff...
Aber vielleicht ist es ja bei dir so, dass du prima mit deinem sohn klar kommst und er eben nur diese "besonderheit" hat.

wir haben in diesen winterferien - er ist jetzt 11 - einen zweiten versuch gestartet, ihn durchzuchecken. Eigentlich hieß es nämlich, er sei zwar begabt, aber er habe kein ads. Er sei einfach fehlerhaft erzogen. Er hatte teilweise überdurchschnittliche Ergebnisse beim Aufmerksamkeitstest.
Als wir im SPZ waren, war das auch so, aber die sagten uns dazu, dass sie die überdurchschnittliche intelligenz und sein ergebnis vom Aufmerksamkeitstest miteinander verbinden und plötzlich waren die ergebnisse sowas von eindeutig unterdurchschnittlich. Laut der Psyhologin hätte er bei seinem IQ wesentlich bessere Ergebnisse beim Aufmerksamkeitstest haben müssen.

Wenn dein Kind jetzt schon so starke und vor allem bewusste Verhaltensweisen entwickelt, kriegt er Probleme in der Regelschule. Mein Sohn musste auch in eine Sonderpädagogische Schule, geht momentan aufs Gym und hat seit letzte Woche seinen ersten Verweis weg (meine Meinung nach unberechtigt, aber was ist, ist.).
Mich macht es fertig, wie gleichgeschaltet die Kinder in der schule sein müssen.
Mein großer Bruder ist damals komplett durch System gefallen. Er ist auch "besonders" - für ihn gibt es keine Diagnose. Niemand hat ihn jeh genauer angesehen und er sich selbst auch nicht. Er ist extrem anstrengend und kaum in der Lage für sich selbst zu sorgen. er hat keinen Schulabschluss und steht seit 20 Jahren in der Produktion am Band und bekommt immer wieder Ärger, weil er die Leistung nicht schafft.
Daheim hat er sich ein eigenes Thermostat gebaut, damit er es schön gemütlich in seinem Zimmer hat. Nur mit Hilfe eines Buches.
Er kann kaum schreiben. Seine Ausführungen sind für keinen Menschen nachvollziehbar, aber er hat seeeehr viel Geld mit Aktien gemacht.

Ich will dieses Leben nicht für meinen Sohn.
Lieber geb ich ihm Medikinet, als dass er so durch die Gegend vegetiert.
Wenn er erwachsen ist und seinen SChulabschluss hat, kann er einen Bereich für sich finden, in dem er klar kommt. So kreative und leistungefähige Hirne werden gebraucht. Nur in der Schule kann niemand was damit anfangen.
wir wissen momentan nicht, was wir am besten tun sollen.
Es gäbe eine schule für ihn, aber die liegt in einem anderen Landkreis und die Verbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist nicht gesichert.
Vielleicht gibts bei euch ne SChule für euren sohn. Versuche eine Alternative zu finden, falls es finanziell bei euch funktioniert.
Mein 11jähriger Sohn hat in seinen 5 Schuljahren 3 Schulen durch.

So. ich hab dir nun viel von unserer unzufriedenheit erzählt. bei uns läuft alles suboptimal.
vielleicht ist es bei euch besser.