Absolut verzweifelt....Schulverweigerung - Wie soll ich damit umgehen?

ach du meine Güte... Echt schwierig, wenn dein Sohn nichts von sich gibt. WEnn man nicht herausfinden kann, woran es liegt.
Was sagen denn die Lehrer? Wie verhält er sich im Unterricht??
Was sagt dein Sohn dazu, wenn du ihm sagst, dass er die Klasse dann wiederholen muss??

Hallo

mein Sohn ist in der 4. und wird bald wechseln. Er ist auch überdurchschnittlich Intelligent. Ich schreibe das nur um zu erklären, dass ich mich gut in deine Situation hineinfühlen kann. Die Sorge, dass es bei uns so wird ist auch da.
Mein Sohn lernt nicht. Generell. Er träumt manchmal in der Schule, aber wenn er dabei ist, sind seine Beiträge sehr gut.

- Wollte dein Sohn auf diese Schule, auf der er ist, oder wäre das nicht seine Wunschschule gewesen?
- Du sagst er ist überdurchschnittlich Intelligent, ich nehme an, das ist überprüft. Ist er unterfordert?
- Meinem Sohn fliegt in Mathe alles zu. Für Fächer die ihn nicht interessieren tut er ebenfalls nichts. WAS interessiert deinen Sohn? Wenn es kein Schulfach ist, was dann?
- Stört ihn gar nicht, dass er sitzen bleibt und zu jüngeren Kindern in die Klasse muss?
- Du machst das beruflich? Spürt er das? Hat er ein Problem mit der Kommunikation zwischen euch beiden, weil du da zu sehr in deinem Beruf hängst?
- Ist körperlich alles abgecheckt? Schilddrüse zum Beispiel?

Zum Sitzenbleiben: Mach dir nicht so einen Stress daraus!! Wirklich! Ich kann mir vorstellen, dass du dir generell Sorgen machst um seinen Werdegang. Aber doch nicht wegen dem Sitzenbleiben??? Ich drücke euch sehr die Daumen, das es wirklich eine heilsame Wirkung hat und dann besser läuft! Denn dann ist doch alles gut! Meinst du in 5-10 Jahren wenn er eine Ausbildung macht und arbeitet interessiert irgendjemand noch, dass er die 5. Klasse wiederholen musste?

Ganz liebe Grüße
Jenny

Hallo,

ja, ich habe einen Rat für Dich.

Therapiere nicht nur das Kind aber eher Dich selbst. Du bist die, die überfordert ist. Daher ist die Frage, welche Hilfe Du Dir holst.

Mein Kind hätte bei einer Schulverweigerung die Wände kahl und würde zuhause viele Haushaltstätigkeiten übernehmen müssen..

Vor Wiederholung hätte ich keine Angst. Eher würde mich reizen, warum er sich so verhält. Und bis ich dies gewusst hätte und bis mir Fachleute mit meiner Überforderung geholfen hätten, würde ich für mich nicht locker lassen.

Kind spürt diese Überforderung. Es entsteht ein Teufelskreis.

Du scheinst wirklich sehr unter der momentanen Situation zu leiden.

Vielleicht hilft es, mal ein wenig durchzuatmen, sich weit zurückzulehnen und das ganze von weit hinten nochmal in seiner Gesamtheit zu betrachten.

Was wünschst du dir für dich und was wünschst du deinem Sohn?

Vermutlich wünschst du dir irgendeine Form von beruflichem Erfolg für deinen Sohn. Sicher auch, dass er glücklich ist.

Ich persönlich würde dem Schulthema viel weniger Wichtigkeit geben. Im Moment lernt dein Sohn gerade, dass alles was mit Wissenserwerb zu tun hat, doof ist und mit Druck einhergeht. Und das ist ein hoher Preis, den er zahlt, für den er gerade nicht mal etwas bekommt. Andere Kinder, die diesen Druck ebenfalls erleben, werden zumindest mit guten Noten belohnt, dein Sohn hat im Moment nur die Nachteile.

Wenn das alles doch sowieso gerade keinen Erfolg hat, würde ich den Druck rausnehmen. Mir wäre es wichtig, dass mein Kind die Kernkompetenzen, die er später braucht, erhält bzw. erwirbt. Zu wissen, was ihn glücklich macht und wie er seine innere Mitte findet zum Beispiel. Dann auch, wie er seine eigenen Bedürfnisse wahrnimmt, Ziele formuliert und auf diese hinarbeitet. Wenn das im Moment ums Verrecken nicht Schule ist, dann ist das eben so. Er kann auch ohne Abschluss später einen Job finden. Jeder Abschluss lässt sich auch nachholen und es gibt auch Firmen, die auf Zensuren und schulische Abschlüsse nicht so großen Wert legen. Solange er weiß, wie man auf etwas hinarbeitet, das Vertrauen nicht verliert, dass er schaffen kann, was ihm wichtig ist, wird er sich das benötigte Wissen schon erarbeiten, wenn die Zeit dafür kommt.

Ich würde mit meinem Kind im Gespräch bleiben, ihm zuhören, seine Träume erfahren. Er wird ja für irgendetwas brennen. Niemand will einfach so in den Tag hineinleben. Und dann soll er doch das verfolgen, was ihn gerade interessiert. Wenn er das darf, sollte er eigentlich von alleine einen Punkt erreichen, an dem er sich wieder mit seiner eigenen Bildung beschäftigen möchte. Vorausgesetzt, seine persönlichen Interessen bestehen nicht darin, irgendeiner Sucht nachzugehen, die ihn kaputt macht.

Ihr habt also eine Diagnose. Und was tust Du damit? Ist Dein Sohn in kinderpsychologischer Behandlung?

Du schreibst, er hat mehr 4ern als alles andere. Warum bist Du so fest davon überzeugt, er bleibt sitzen? Hast Du mit seinen Lehrern gesprochen?

Du schreibst, ihr hättet gerade festgestellt, das er seit den Weihnachtsferien das Mitschreiben eingestellt hat. Wenn ihr wisst, das es da ein Problem gibt, warum kontrolliert ihr nicht engmaschiger? Tägliche / wöchentliche Mappenkontrolle - dann muss er auch nicht sovielen Mitschriften nachlaufen.

Du schreibst, er redet nicht mit Dir über die Schule. Das würde ich vermutlich auch nicht. Denn sorry - irgendwie hörst Du Dich ziemlich hysterisch in Bezug auf das Schulverhalten Deines Sohnes an. Da solltest DU Dir unbedingt Hilfe holen. Wenn Du Deinem Sohn helfen willst, brauchst Du einen klaren Kopf.

Grüsse
BiDi

Für mich klingt das viel zu verständnisvoll.

Nicht böse gemeint aber so wie du schreibst ist es momentan deine lebensaufgabe deinen Sohn zu verstehen. Du schreibst aber selber dass er mit dir nicht über sich reden möchte. Auch nicht dass es je Konsequenzen gibt oder gab. Aber anstatt zu erziehen schickst du ihn in Therapie denn irgendwas MUSS nicht mit ihm stimmen. Dass er mit dir nicht redet vermutest du eher auf eine Krankheit anstatt dass er einfach mit DIR nicht reden möchte.

So wie das klingt bist du mit deinem Sohn falsch umgegangen. Du hast so versucht dass er sich dieser Schule anpasst dass er wahrscheinlich recht bald aufgegeben hat mit dir zu reden weil du ihm so oder so nicht wirklich zuhörst sondern ihn in eine Schublade steckt dass mit ihm psychisch was nicht stimmen muss.

Hast du ihn mal gefragt WARUM er das macht? Warum er so unglücklich Ist? Etc. Pp.

Meine Mutter hatte das selbe Problem mal mit mir gehabt. Dass ich einfach zu faul für die Schule war. Aber anstatt das rauszutherapieren war sie einfach konsequent. Ich hätte Verbote um Verbote gehabt. Irgendwann war so n Punkt wo ich dann zu Hause das essen nur noch rationiert bekommen hab und ich nix mehr außer Klamotten und hausarrest hatte. PC würde mir als erstes weg genommen, dann den Fernseher mit der Konsole, dann mein handy, dann mein Bücherregal. Also ALLES was nicht mit Schule zu tun hatte. Sie hat sogar meine Wäsche nicht mehr gewaschen.

Meine Mutter gab mir erst nach und nach alles wieder (hausarrest als letztes), nachdem ich wieder aktiv in der Schule mitgemacht und für die Schule gearbeitet hab.

Meine Mutter handelte so weil ich ebenfalls nicht mit ihr redete. Das war ebenfalls aus reinster Faulheit.

Sie hat auch schon mehrmals überlegt mich therapieren zu lassen aber im Gegensatz zu dir WUSSTE sie dass es aufgrund von Faulheit war und nicht dass irgendwas mit mir nicht stimmte. Sie zweifelte nie an dass ich psychisch krank bin und deswegen so stinkends faul war. Wenn ich spätestens da nicht eingeknickt wäre hätte sie mich zum verhaltenspsychologen geschickt weil sie dann stark vermutete dass irgendwas diese Faulheit verursachte. Irgend ein Geschehniss. Nicht aber dass ich psychisch krank wäre.

Versuch also nicht permanent das Verhalten deines Sohnes durch irgendwelche Krankheiten zu erklären und akzeptiere einfach dass er strikt alles beukotiert was du in eine krankhafte Schublade schiebst.

Versuch eher deinen Sohn zuzuhören und wenn er nicht mit dir reden mag (ist ja auch sein gutes Recht) dann Versuch ihn auch nimmer dazu zu zwingen. Versuch das Thema am besten gar nimmer anzuschneiden sondern einfach konsequent sein und Strafen aufzuerlegen die zu erst lockerer wenn er sein Verhalten ändert.

Er wird schon mit dir reden wenn ER DAS WILL.

Erst wo meine Mutter die Pubertät überstanden hat und aufgegeben hat dass sie meine 1. Anlaufstelle bei Problemen ist wurde sie das dann, weil sie immer zuhörte wenn ich n ihr brauchte und mich nie dazu versucht hat zu bewegen mit ihr zu reden.

Es gab lange Phasen wo wir nur 3 Sitze am Tag redeten. Diese Phasen gingen teilweise Jahre lang.

Huhu!

Die Situation klingt sehr festgefahren. Ich kenne eure ganze Vorgeschichte nicht, aber wie schon geschrieben wurde: Nimm auf jedenfall den Druck raus! Die Schule ist die Aufgabe deines Sohnes, du kannst ihn unterstützen, du kannst ihm aber nicht alles abnhemen.

Wenn es mein Kind wäre und wirklich zu nichts zu motivieren wäre, dann würde ich gucken, dass ich mit geringem (!!!) Druck das absolute Minimum an Leistung fordere, damit er den Anschluss in wichtigen Fächern (Deutsch, Mathe, Englisch) nicht verliert. Da er überdurchschnittlich intelligent ist reicht es wahrscheinlich, wenn er in diesen Fächern die Hausaufgaben macht. Die kannst du zur Not erfragen und kontrollierst, dass das erledigt wird. Mehr nicht.
Für die Mitschriften vielleicht jemanden organisieren, der dir das regelmäßig zum Ausdrucken zuschickt. Dann ist es egal ob er mitschreibt oder nicht, ihr könnt vielleicht vor einer Arbeit kurz mal über den Stoff gucken. Ich würde mit ihm dazu ein lockeres Gesrpäch über das Thema führen, vielleicht kann er dir was dazu erklären. Wenn er das auch abblockt, dann lass ihn halt.

Auch wenn es schwer fällt, mach das Thema Schule nicht zu so einem großen Thema zwischen deinem Sohn und dir!

LG und Alles Gute!

Hat er ein Problem mit dem schreiben? Mit den Augen vielleicht?
Schreibt er denn sonst mal irgendwas außerhalb der Schule? Schreibt er denn wenigstens die Klassenarbeiten und Test mit?

Was sagen die Lehrer denn dazu?
Wenn er trotzdem überall auf einer 4 steht, dann bedeutet das ausreichend, trotz dem nicht mitschreiben. Mit vierern bleibt er auch nicht sitzen, und selbst wenn, dann ist das kein Weltuntergang, dann ist es eben so.

Es wäre wirklich gut zu wissen, was die Lehrer dazu sagen.

Mir fehlt der Hinweis, wie das ADHS Deines Sohnes therapiert wird? Der Bruder meines Patenkindes wurde intensiv therapiert und die Mutter gleich mit bzw. sie bekam sehr viele Hilfen und Ratschläge an die Hand, wie sie mit ihrem Sohn umgehen soll. Auf diese Weise kam das zuerst vollkommen chaotische Verhältnis in der Familie wieder ins Lot. Ich fürchte, ohne Profihilfe kommst auch Du nicht aus. Du verrennst Dich nur in diesen Schuldruck und er macht zu,fertig. Damit allein kommst Du bei ihm nicht durch. Konsequenz, fester Tagesplan und Rituale, die aber auch mal angepasst werden müssen an neue Ereignisse - das alles kann man lernen, als Kind UND als Mutter; das schaffst Du aber nicht alleine. LG Moni