Schuluntersuchung bringt uns in Schwierigkeiten 😩

Hallo ihr lieben,
Habe mich heute erst angemeldet und hoffe hier jemanden zu finden der sich etwas besser auskennt.

Zu uns:
Ich bin Alleinerziehende Mama eines wundervollen 5 jährigen mit Rolando-Epilepsie.


mein Sohn war 2016 4 Jahre alt und konnte nur bruchstückhaft reden, motorisch war er leicht verzögert, aber nichts wildes. Er bekam seitdem er 3 war Logopädie.
Sept. 2016 bekam er unerwartet einen krampfanfall und wurde aufgrund dessen, dass der Anfall heftig war eine medikamentöse Einstellung mit Sultiam.
Er änderte sich rapide.
Seit nun einem knappen anderthalb Jahr hat er sehr viele Defizite aufgeholt und laut Kindergarten mehr als man an Entwicklungen in einem Jahr erwartet.
Er hat das letzte Jahr in einem wundervollen neuen Kindergarten verbringen dürfen.
Da ich ihn noch nicht so weit sehe und er Riesen Sprünge macht, wollte ich mich bei der Einschulungsuntersuchung dafür einsetzen, dass wir eine rückstufung bekommen.
Ich habe der Ärztin die Berichte gegeben und sie gebeten mal drüber zu schauen, ob eine rückstufung damit möglich wäre. Sie lehnte dies ab und empfahl uns, dass wir es mit der neuen Schule probieren, sodass diese eine pädagogischen Antrag stellen kann.
Die medizinische wäre ausgeschlossen, da dies nur bei chemo oä möglich wäre.

Nun hat die Ärztin alle Diagnostiken aus den Berichten genutzt, die jemals irgendwo festgehalten wurde und in sein Gutachten geschrieben, so wie eine „sonderpädagogische Förderempfehlung“ angekreuzt.

Aufgrund dessen haben wir nun ganz kurzfristig eine Absage bekommen von der Schule, die uns eigentlich schon eine feste Zusage gegeben hat.

Ich bin etwas hilflos, denn wenn ich mit diesem Gutachten zu einer anderen Schule gehen werde, werden die mich bestimmt mit einer gleichen Begründung wieder wegschicken & wir stehen dort ohne Platz für ihn zum neuen Schuljahr.

Ich möchte ihn nicht sofort in eine Förderschule stecken und ihm die Möglichkeit geben, dass er die Regelgrundschule ausprobieren darf.
Er bekommt sehr viel Förderung von außerhalb, das möchte ich auch aus gewissen Gründen beibehalten und dies nicht dem „Jugendamt“ überlassen.
Denn man sieht ja immer wieder wie schnell man in so einer Schublade ist und wenn er in die Förderschule gehen würde wären gewisse Türen für ihn für immer geschlossen.

Wir kommen aus NRW.
Vielleicht kann uns ja jemand einen Rat geben, wie wir trotzdem an einen normalen schulplatz kommen können. Einen Widerspruch gegen die Schuluntersuchung gebe ich Montag zur Post.

Liebe Grüße
MO

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Hallo MO,

ich kenne mich von der Seite des Arztes denn aus. Ich arbeite auch sehr eng mit Sonderschulen und Grundschulen zusammen.

In der heutigen Zeit kann Dich keiner zu einer Einschulung auf einer Förderschule zwingen. Eher wird dann ein Antrag gestellt, in dem man prüfen muss, was geschehen muss, damit dein Kind normal eingewchult werden kann.

Eins muss ich Dir aber sagen. Es stimmt nicht, dass Dir bestimmte Türen vrwchlossen bleiben. Der Übergang ist flüssig. Keiner wird dein Kind auf einer Förderschule lassen, wenn es auf die normale Grundschule genauso kann. Eher würde mich interessieren, für welchen Schwerpunkt man denn so meint, dass dein Kind geeignet wäre.

Dann wäre genauso nachzuweisen, warum denkt man denn, dass ein Rückstellung doch nicht förderlicher wäre.

Ich gebe Sir einen Beispiel. Ich dachte immer, dass Menschen mit gesitiger Behinderung generell spöter einzuschulen sind, bis mir dann von der entscheidenenden Sonderpädsgogin, die für mich zuständig ist, erklärt wu4de, dass man bei uns eine normale Einschulung vorzieht, wenn klar ist, dass sich in einem Jahr bei einer Förderung im Kindergarten nicht viel verändert. Dein Kind ist nicht geistig behindert.

Ich würde an deiner Stelle eins machen. Hast Du schon Kontakt zu der Sonderpädagogin aufgenommen, die für das Förderverfahren zuständig ist ? Mit der Person würde ich als Allererstes reden.
Falls dein Kind in der SPZ abetreuung ist, was sagen sie dazu ? Das sind die Profis. Ein Kinderarzt im Gesundheitsamt ist kein Sachverständiger für solche Frage! Und übrigens um wirklich fair zu sein. Frage im Gesundheitsamt nach der Qualifikation des Arztes. Es sind sogar oft keine ausgebildeten Kinderärzte d.h. Über dein Kind urteilt womöglich kein Profi.
Es ist ein Verwaltungsakt. Interessiere Dich was passiert, wenn Du mit dem Gutachten nicht einverstanden bist!

Eins würde ich Dir aber unabhängig von der Peoblematik empfehlen. Ich dachte such immer -Förderschule schlecht. Bis ich gezwungen war, sich die Förderschulen anzuschauen. Sie leisten großartige Arbeit. Gehe Dir die in Frage kommende Förderschule anschauen, sei neugierig.

Rede mit der für Dich zuständigen Grundschule. Frage, was passieren muss, damit dort ein Kind eingeschult werden kann.

Komme ins Gespräch. Hole Dir eine Zweitmeinung,

#winke

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Hallo,

mein Sohn war 3 Jahre auf der Förderschule und geht jetzt ganz normal auf eine Realschule.

Ich verstehe jetzt nicht, welche Türen für immer verschlossen sein sollen? Niemand will jemals wieder Grundschulzeugnisse sehen.

Schule ist sehr anstrengend und wahrscheinlich braucht dein Sohn noch einen geschützteren Rahmen, deshalb wurde das empfohlen.

Die Klassen sind kleiner an Förderschulen und die Lehrer besser ausgebildet.

An deiner Stelle würde ich aber auch um noch ein Kindergartenjahr kämpfen, bis dahin kann sich dann noch viel ändern!

Viel Erfolg!

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Ich würde Kontakt zur Stadt aufnehmen, wenn die dich abwimmeln mit dem Schulamt. Beides würde ich telefonisch anfragen, immer mit dem Hinweis auf Inklusion!

Die Stadt deshalb, weil sie Schulträger ist und dir sagen kann wo dein Kind in deiner Stadt eine Regelschule besuchen kann. Und wenn sie dir eine andere Schule nennt, als die von dir bevorzugte Schule frag mal nach, was an DER Schule anders ist... (spezielle Räume?, mehr Sonderpädagogen?).

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Hallo!

Neben anderen Erkrankungen, wurde bei meinem Sohn mit 2 Jahren Epilepsie festgestellt. Diese könnte aber erst mit 5 Jahren eingestellt werden, in seiner Entwicklung hat ihn das ca 1 Jahr zurück geworfen.
Zu dem Zeitpunkt war in NRW der 30.9
Stichtag und mein Sohn (02.09.08) sollte mit noch 5 Jahren eingeschult werden. Eine Rückstufung haben wir nicht durchbekommen. Wir haben dann der Testung zum Förderbedarf zugestimmt. Herauskam Förderbedarf körperliche und motorische Entwicklung, Beschulung zielgleich. Er war aber auch an der Grenze zur Lernbehinderung - für mich ganz Klar, weil ihm einfach ein Jahr in der Entwicklung fehlten. Er wurde dann eingeschult und es war ganz schlimm, weil er einfach in allen Bereichen noch nicht soweit war. Mit der sehr ehrgeizigen Lehrerin kamen wir gar nicht klar und sie versteifte sich auf die Mögliche Lernbehinderung....
Mein Sohn haben wir die erste Klasse nochmal machen lassen und hat jetzt eine super Lehrerin . Er ist ein (fauler und null ehrgeiziger) dreier Kandidtat und wir sind damit rundum zufrieden :-)

Also mein Fazit - die Feststellung des Förderbedarfs kann Segen und Fluch sein.

Alles Gute, Jenny

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Sorry für die Rechtschreibfehler 😔

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Hallo,

falls es in eurem Fall doch wieder schwierig wird, könntest du über die Option eines Schulbegleiters nachdenken.

Dieser ist für KM Kinder leichter zu bekommen, da die Kosten das Sozialamt und nicht das Jugendamt trägt.

Ist trotzdem ein Behördenmarathon und muss man sich und dem Kind nicht geben, wenns nicht nötig ist - ich schreibe dir das nur, damit du im Ernstfall weißt, dass so etwas auch noch möglich ist.

LG

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Wenn du keine Förderschule willst ( was ich persönlich nicht verstehen kann) muss die Regelschule ihn nehmen, wir hatten einige solche Kinder in der Klasse, allerdings bin ich ein Gegner dieser Inklusion, davon hat keiner was. Die Lehrer sind überfordert und alleine gelassen und die Kinder leiden. Ich hätte meinen Sohn lieber auf der Förderschule gesehen, das wurde aber abgelehnt da der IQ zu hoch war. Wiederholen durfte er auch nicht, nun quält er sich durch die Mittelschule. Die Grundschule hat er, wie viele andere verlassen ohne vernünftig schreiben und rechnen zu können. Ich verstehe nicht worin du da den Vorteil für dein Kind siehst. Freunde haben ihr Kind auf der Förderschule, das Kind ist glücklich und wird sicher eine bessere Schulische Laufbahn haben wie mein Sohn da dort auf die Kinder besser eingegangen wird und sie nicht nur mitgeschleift werden.

LG
Visilo

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Hallo,

in NRW gibt es sogenannte GL (gemeinsames Lernen) Schulen, die sonderpädagogische Förderung anbieten und es gibt Schulen, die keinen Sonderpädagogen zur Verfügung haben und deshalb kein GL anbieten.

Möglicherweise gehört eure Wunschschule schlichtweg zur zweiten Kategorie!
Wobei ich auch schon Schulen erlebt habe, die Förderschüler einfach nur abgelehnt haben, weil sie das schwierige Kind nicht haben wollten. Aber in dem Fall würde ich mein Kind als Mutter auch nicht auf dieser Schule sehen wollen. :-(

Ich würde mich vom Schulamt beraten lassen, dort kann man dir sicher GL Schulen in deiner Nähe nennen.

Vielleicht kann man dich dort auch noch einmal bezüglich Rückstellung beraten. Diese ist in NRW schwierig, aber keineswegs unmöglich.

Die Schulärztin entscheidet übrigens gar nicht darüber, ob ein Kind sonderpädagogischen Förderbedarf hat. Sie kann nur eine Empfehlung geben, ob dieser überprüft werden soll.

Das Gutachten dazu wird dann von dem Sonderpädagogen der aufnehmenden Schule geschrieben und das Schulamt entscheidet darüber, ob tatsächlich sonderpädagogischer Förderbedarf besteht.

Und dann kann dein Kind immer noch an einer normalen Regelschule beschult werden.

Ich bin Lehrerin in NRW und kenne nur einen Fall, in dem ein Kind gegen den Elternwillen an einer Förderschule beschult wurde. Und da ging es um massive Fremdgefährdung, das Kind war unberechenbar aggressiv und die Regelschule konnte es personell schlichtweg nicht leisten, die Mitschüler vor den unvorhersehbaren Ausbrüchen des Kindes zu schützen.

Also wie gesagt, erstmal vom Schulamt beraten lassen und dann weitersehen. :-)

LG

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Erstmal keine Panik, verschlossen Türen sind da erstmal gar nicht in Sicht.
Zum ersten ist ja gerade der Trend zum "gemeinsamen Unterricht" da, also bieten viele Regelschulen Plätze für Kinder, die speziellen Förderbedarf haben an.
Zum zweiten ist eine Förderschule ja kein Stempel, den er erhält, sondern eine Chance in kleinen Gruppen mit speziell ausgebildeten Lehrkräften seine Defizite aufzuarbeiten.
Eine sehr gute Freundin meiner Tochter hatte eine Sprachverzögerung, ist 1,5 Jahre zu einer Sprachförderschule gegangen, dann sogar in den laufenden Jahrgang (IHRER Altersklasse, ohne Wiederholung) eingestiegen und ab da ganz normal ihren Schulweg genommen. Es hat ihr unglaublich gut getan, so eine intensive Förderung wäre an einer Regelschule nicht möglich gewesen.
Also erstmal tief Luft holen, mit vielen Menschen, die sich auskennen sprechen, Schulen ansehen und erst dann entscheiden!
LG

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Hallo,
lehne die Förderschule nicht gleich ab. Es gibt riesen Unterschiede!
Wenn die Förderschule nach "normalen" Lehrplan unterrichtet mit dem Ziel Eingliederung ins normals Schulsystem ist das eine super sache.
z.B. bei uns die Sprachheilschule. Es gibt aber bei uns auch eine Förderschule die z.B. die 1 und 2 Klasse in drei Jahren unterrichtet. Da ist es schwer in die Regelschule zu kommen.

Unser Sohn war auf der Sprachheilschule 1+2 Klasse und ging dann ab der 3. Klasse ohne Probleme auf die Regelschule. Tat ihm echt gut. Ist inzwischen in der 8. Klasse Gymnasium.

Liebe Grüße:-D
Martina