Hallo!
Meine Tochter geht in die 3. Klasse und hat in 2 Wochen Erstkommunion. Seit ein paar Tagen redet sie von nichts Anderem mehr, als dass sie sich zur Kommunion ein Smartphone wünscht bzw. sich dieses von ihrem Kommuniongeld kaufen möchte. Ich habe ihr darauf relativ deutlich gesagt, dass ich das nicht erlauben werde, weil ich der Meinung bin, dass sie dafür noch zu jung ist. Diese Meinung teilen eigentlich auch fast alle meine Freunde und Bekannten.
Jetzt hab ich nach langem Reden den Hintergrund für ihren Wunsch erfahren: Von 6 Kindern aus ihrer Klasse, die vor einer Woche schon zur Kommunion gegangen sind, haben tatsächlich 4 ein Smartphone bekommen. Das ändert jetzt zwar nichts an meiner Einstellung, aber ich frage mich doch wirklich, warum man 9jährigen Kids schon solche Geschenke macht?
Wie seht ihr das - ist die Erstkommunion gerade ein passender Anlass oder ist es noch zu früh?
LG
Smartphone Grundschule - bin ich im falschen Film?
Smartphone mit 9 Jahren
Hallo,
Dieses Thema wird immer polarisieren und was richtig ist, wird man erst aus der Erfahrung viele Jahre später wirklich beurteilen können.
Mein (natürlich nur ganz subjektives Gefühl) sagt mir, dass wir
Geister gerufen haben, die wir auf Dauer nicht bezwingen können.
Und jenseits aller verschiedenen Blickwinkel ist es einfach falsch, wenn 9jährige ihre Welt nicht mehr mit allen Sinnen erleben , ihre Phantasie unbeschwert im freien Spiel in Kreativität umsetzen, durch Langeweile reifen......,
sondern wie Zombies in ihr Smartphone gaffen und sinnentleerte Kommunikation betreiben.
Wahrscheinlich bin ich aber einfach zu alt und zu unflexibel, um diese Welt, in der in Bus und Bahn immer weniger Kinderlachen zu hören ist, weil diese lieber stoisch auf Bildschirme starren, noch zu verstehen und die Entwicklung positiv zu sehen.
Sagt eine Mutter, deren Sohn am liebsten in seinem Laptop schlafen würde, wenn das denn ginge und deren Zombietochter mal wieder tierisch bockt und sich von ihrer Mama einfach nicht retten lassen will.
Ach ja,
meine Tochter hat mit 11 ein Smartphone bekommen, mein Sohn (wir bald 12) hat noch keines, braucht er aber auch nicht, da er ja mit dem Familiennotebook verheiratet ist.
Dieses hat er sich vor ca. einem Jahr unter den Nagel gerissen.
Seitdem bin ich quasi kinderlos.
"Mein (natürlich nur ganz subjektives Gefühl) sagt mir, dass wir
Geister gerufen haben, die wir auf Dauer nicht bezwingen können."
Dieses Gefühl habe ich auch. Ganz stark.
Hey, meine Große hat ihr 1. Smartphone mit 10 bekommen, die Mittlere mit 9. Für uns war es in Ordnung. Bei der Großen gab es in Klasse 4 von 18 Kids nur 2, die kein Smartphone hatten.
Ob dein Kind eins braucht, weiß ich nicht. Es ist wohl selten ein MUSS - selbst wenn Erreichbarkeit gewährleistet sein soll, tut es auch ein Tastenhandy. Ist eine sehr individuelle Entscheidung.
VG
Dass das eine sehr individuelle Entscheidung ist, sehe ich auch so. Mich wundert nur der Unterschied zwischen Theorie und Praxis: Die meisten Eltern, mit denen ich über das Thema schon gesprochen haben, sagen, dass die Kinder erst zum Übertritt ein Smartphone bekommen, und jetzt haben mindestens 4 schon in der 3. Klasse eines...
Lg
meine 3 klässlerin hat 1. weil sie mit bus zur Schule fährt sonst gebe es keins, die schwester bald 11 hat auch eins aus dem selben Grund aber die gehen verantwortungsvoll mit um.
Das ist für mich durchaus ein plausibler Grund. Allerdings trifft das auf die besagten Kinder nicht zu - zumindest 3 der Kinder gehen zu Fuß zu Schule, und es handelt sich um eine kleine Dorfschule. Bei einem der Kinder weiß ich, dass es nachmittags für einige Stunden sich selbst überlassen ist, hier halte ich ein Handy für sinnvoll, ein Smartphone hingegen sogar für besonders unklug (der Junge hat fast nie seine Hausaufgaben und schreibt regelmäßig 5en). Bei zwei Mädchen ist es so, dass die Mütter nachmittags immer verfügbar sind, hier versteh ich das am wenigsten.
Lg
Ich fasse mal zusammen: Ein Kind, dessen Mutter nicht zu Hause ist, sollte kein Smartphone haben, weil Mama nicht zu Hause ist.
Ein Kind, dessen Mutter präsent ist, sollte kein Smartphone haben, weil die Mutter präsent ist?
Unsere Kinder haben im Laufe der 4.Klasse eine Handykarte bekommen mit einem gebraucht Smartphone von uns. Sie haben /hatten es nur am Nachmittag dabei. In der weiterführenden haben die dann ihr eigenes Smartphone zum Geburtstag bekommen. Der Große hat es auch immer dabei, da er in die Nachbarstadt muss.
Der Kleine ist ist erst in der4. Klasse.
Eigentlich sollte man sich überlegen (und das Kind auch fragen), warum das Handy nötig ist.
Mein Ältester ist 12, besucht im Nachbarort eine Schule und hat kein Handy. Er will selbst keines. Mir war es aber, wie sicher den meisten von euch auch, viel zu unsicher wegen dem Schulweg. Also haben wir eine Alternative gesucht. Er hat jetzt so eine Uhr mit der man nur die Eltern anrufen kann...und ich habe eine App mit der ich genau sehe, wo Sohnemann sich gerade herumtreibt.
Die Frage ist auf jeden Fall berechtigt. Wobei meiner Tochter da sicher Gründe einfallen würden 
.
Ich denke aber, dass das Thema vermutlich bald wieder uninteressant werden wird, schon allein aus dem Grund, dass noch zu wenig Kinder ein Smartphone haben. Hauptproblem für mich ist allerdings an der Sache, dass sie auch WhatsApp haben möchte. Und da es mir selber schon passiert ist, dass jemand, der meine Nummer über eine WA-Gruppe hatte, diese ohne mein Einverständnis weitergegeben hat, möchte ich das noch ganz weit nach hinten schieben. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass 9jährige sich der Tragweite ihres Handelns bewusst sind, wenn sie vielleicht auf Nachfrage die Handynummer von anderen Kindern weitergeben.
Lg
Hier in Berlin hat meine Tochter eins zum 9ten geb bekommen. Einfach weil sie alleine in die Schule und zu Freunden geht.
Aber sie ist überall mit emails/ accounts von mir angemeldet sodass ich sehe wenn sie Mist macht. Gerade was YouTube angeht ist es für zu wissen was die Mäuse so schauen.
Also meine Tochter hat auch ein Smartphone in der 3. Klasse bekommen und ich kann dir sagen, dass jetzt in der Vierten tatsächlich alle eins haben. Ein Mädel hatte erst ein Tastentelefon bekommen und nachdem ihre Eltern gemerkt haben, wie traurig sie war als Einzige nicht am Klassenchat teilnehmen zu können, bekam auch sie eins. Klar kann man aus der Sicht unserer Generation sowas unsinnig finden, aber die Zeiten haben sich nunmal geändert und je weniger das Handy daheim Thema ist (sprich Kind ewig betteln lassen) desto "uninteressanter ist es dann. Meine Tochter (11) nutzt es höchstens eine Stunde täglich um im Klassenchat zu schreiben oder beispielsweise mit ihren Cousinen, die weiter weg wohnen. Weglegen bzw Ausmachen geht ohne Zirkus und Diskussionen. Ebenso praktisch ist es, wenn sie zu einer Freundin geht und mir per Whatsapp kurz mitteilt, dass sie gut angekommen ist. Man muss aber dazu sagen, dass wir ansonsten nicht so die Technik-Fans sind...wir haben keine Spielkonsole und meinen Laptop nutzt sie nur um Übungen mit der Lern-CD-Rom aus ihren Schulbüchern zu machen. YouTube guckt sie gar nicht aufn Handy (das ist laut ihr ein Akkufresser und deswegen doof)....dafür liest sie für ihr Leben gern und hat sich eine Büchersammlung mit über 100 Büchern aufgebaut (geschenkt oder selbst gespart)
Also, ich denke, dass hier Wunsch und Praxis weit auseinander gehen. Die meisten Eltern wünschen sich sicher, dass ihre Kinder so spät wie möglich ein Smartphone kriegen, aber beugen sich dann letztlich dem sozialen Druck.
Meine Tochter (6) erzählt auch jedem, der es hören oder nicht hören will, dass sie ein eigenes Smartphone hat, was gar nicht stimmt. Sie darf ein altes von meinem Mann zum Hörspiel hören (Spotify) zur Verfügung , mit dem sie auch schon mal so rumspielen darf (Fotoapp) (beides nach Absprache). Ich sage ihr aber immer wieder, dass es nicht ihr Handy ist, sondern wir entscheiden, wie viel und wann wir sie es nutzen darf. Und wenn ich merke, dass sie daran rumspielt, obwohl es nicht abgesprochen war, nehme ich es ihr weg. Ich habe auch schon lang und breit mit ihr darüber gesprochen, was Smartphones mit einem machen können (Sucht und Co).
Lange Rede, kurzer Sinn: wenn sie irgendwann den Schulweg allein macht, wird sie wohl ein reines Tastenhandy bekommen und ich hoffe, das richtige eigene Smartphone solange wie möglich herauszögern zu können. In jedem Fall ist es eine Gratwanderung, denn Smartphones sind ein solch fester Bestandteil unserer Gesellschaft geworden, dass es schwierig ist die Kids in dem Alter komplett davon fern zu halten, aber ich persönlich denke, dass man sie im Umgang damit zum einen begleiten muss, kontrollieren muss, was sie damit tun und die Nutzung einschränken muss sowie Regeln aufstellen, wann es wie genutzt werden darf.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich bin voll deiner Meinung, bin mir aber sehr dessen bewusst, dass es schwierig ist, es den Kindern komplett vorzuenthalten.
Meine Enkelin bekam zum Übertritt in die weiterführende Schule von mir ein gebrauchtes Smartphone, in Absprache mit den Eltern. Vorher hatte sie ein kleines Samsung Klapphandy, welches sie zu Ausflügen u.ä. mitnahm, da man damit auch fotografieren konnte und sie anrufen konnte, wenn es nötig gewesen wäre. Ein Smartie hätte sie vor der 5. Klasse nicht bekommen, ihre Freundinnen hatten aber auch noch keines. Die Argumente "aber ALLE haben schon und alle dürfen schon....." - tja, da müssen schon Generationen Kinder durch, dass die nicht immer Erfolg haben 
LG Moni