Förderschule

Hallo ihr Lieben

Viel Text
Habe folgendes Problem.
Meine Tochter hatte im Kindergarten als Vorschulkind schon wenig Interesse an Mathe. Sie wurde im August geboren und ich dachte mit 6 wäre sie noch nicht bereit für die erste Klasse, aber zu reif für den Kiga. Habe sie dann in die Vorschule. Dort lief alles problemlos. In Klasse 1 hatte sie paar Schwierigkeiten aber nichts was einem Sorgen machen könnte. In Klasse 2 wurde es eine Katastrophe. Die Noten wurden schlechter. Rechnen ging nur in meinem Beisein. Nach mehreren Termine mit der Lehrerin sollte ich einen iq Test machen. Mit der Vertauenslehrerin. Iq war in der Norm. Danach hieß es dieser Test wäre nicht rechtens und ich müsste diesen wiederholen und ihn mit der Schulpsychologin der Förderschule machen. Gesagt getan. Ich hatte dann noch eine Psychologin im Nachbarort beauftragt unabhängig von den anderen beiden Tests zu testen. Diese Tests laufen noch.
Die Psyhologin in der Förderschule behauptet meine Kind hätte starke Defizite in Mathe und Deutsch und müsste in eine Förderschule. Ich frag mich wieso? Sie ist im großen und ganzen ein intelligentes Kind.
Sie hatte auch mehrere 1er in Mathe geschrieben und hätte einen Iq von über 100. Warum schick man dann ein Kind auf eine Sonderschule? Ich schätze ja auf eine Dyskalkulie und Legasthenie. Aber dass hat mir jetzt auch noch niemand bestätigt.

Meine Frage an euch: Gibt es ein zwischen Ding zwischen Regulärer Grundschule und Förderschule?

In der Schule wird sie jetzt als Förderkind abgestempelt und mir werden keine anderen Optionen genannt. Meine einzige Idee wäre die Klasse zu wiederholen. Allerdings wäre sie dann 9 wenn sie wieder in die 2te Klasse kommt.
Eine Privatschule wie Montessori oder Waldorfschule kann ich mir nicht leisten.
Habt ihr einen Rat?
Sorry für so viel Text

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Hallo,

Um eine Dyskalkuli/ Legasthenie offiziell feststellen zu können braucht man neben dem IQ Test noch einen anderen Test.
Wenn es eine Dyskalkuli ist, solltest du in der Grundschule schriftlich einen Nachteilsausgleich beantragen. Parallel dazu eine Therapie suchen, die muss man sehr häufig selber bezahlen.

Ich empfehle die Test bei einem von dir beauftragten Psychologen. Zum einen bekommst du dann den Bericht schriftlich nach Hause und zum anderen ist es immer besser wenn du dich kümmerst.
Eine Übernahme der Therapie Kosten kann man beim zuständigen Jugendamt beantragen. Diese kommen dann häufig nach Hause. Gezahlt wird meistens erst, wenn das Kind massiv unter der Teilleistungsstörung leidet. Wenn es soweit gekommen ist, dauern die Therapien länger, das Kind muss ja erstmal aus dem emotionalen Loch raus.

Meine Tochter besucht eine normale Grundschule und wird auch versetzt. Wir fahren dieses Jahr und auch nächstes Jahr nur in Kurzurlaub.

Gruß Sol

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Jetzt warte erstmal den Test ab und lasse sich mal auf Dyskalkulie und Legasthenie testen, sollte es vorhanden sein, bezweifle ich, dass sie mit Notenausgleich stets ihre Schullaufbahn reibungslos meistert. Der Sohn meiner Freundin war in der Grundschulzeit auf der Förderschule, kam dann zum Übertritt auf eine normale Mittelschule und macht jetzt die mittlere Reife über den M-Zug....meine Freundin war damals auch entsetzt, als es hieß, er solle auf die Förderschule, im nach hinein, sah sie es nur noch positiv.....da es kleinere Klassen sind und solange üben und vertiefen, bis sie es drauf haben....kein Friß oder Stirb Konzept.

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Hi,

du solltest einen Test beim Psychologen machen lassen auf Dyskalkulie und evtl. Legasthenie. Auch sollten organische Ursachen (Hören, Sehen, AD(H)S etc....) ausgeschlossen sein.

Wenn der IQ bei 75 und drunter liegt, ist das Kind leider wenig intelligent und es daher logisch, dass es deshalb dem Unterricht nicht folgen kann und die Noten, im Gegegsatz zu den Kindern mit normalem IQ, schlecht sind. Es besteht in dem Fall jedoch keine Dyskalkulie oder LRS. Das Kind kann aufgrund seiner niedrigen Intelligenz einfach keine bessere Leistung bringen.

Jetzt hast du ein Kind mit IQ 100 und drüber - dieses Kind müsste anhand seiner kognitiven Fähigkeiten die gestellten Aufgaben ganz einfach wuppen - schafft es aber nicht. In dem Fall zeigen zusätzlich zum ermittelten IQ dann spezielle Tests, ob und welche Störung vorliegt.

Daher ist es wichtig, das ihr das abklären lasst. Es gibt auch Psychologen beim Jugendamt, welche diese Tests kostenlos machen. Ihr erhaltet dann evtl. Eingliederungshilfe vom Jugendamt (der Psychologe schreibt ein entsprechendes Attest), das ist quasi kostenloser Förderunterricht fürs Kind.

Förderschulen sind, zumindest hier in Bayern, durchlässig. Es gibt Kinder, die erst mal die Förderschule besuchen und dann ohne Probleme auf die Mittelschule wechseln um dort ihren Quali zu machen. Oder erst auf die Förderschule gehen, dann zwei Jahre Mittelschule machen um dann ab der 7. Klasse auf eine Schule wechseln, wo die den Realschulabschluss bekommen bzw. diesen an den Quali dranhängen. Durch die Förderschule werden sie speziell und auch individuell gefördert, haben Erfolgserlebnisse, und damit eine sehr viel besseren und entspanntere Schulzeit.

VG
Gael

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Vielen Dank für deine Antwort
Das mit dem Jugendamt war mir neu, danke für die Info.

Organische Ursachen konnten wir schon ausschließen.

LG

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Das ist allerdings nicht so einfach, eine Förderung durch das Jugendamt bezahlt zu bekommen.

Du müsstest nachweisen, dass dein Kind durch LRS und Dyskalkulie von einer seelischen Behinderung bedroht ist und dass seine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gefährdet ist.

Das ist nicht unmöglich, aber ich wollte dich darauf hingewiesen haben. Zumal die Schule ebenfalls ein Gutachten schreiben muss, das o. g. belegt.

LG

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Hallo,

also zuerst mal solltest du abwarten, was bei den Tests herauskommt.
Vom Prinzip her muss heute niemand mehr auf eine Förderschule, da Kinder mit speziellen Baustellen auch inklusiv beschult werden.
Dann würde deine Tochter bspw mit Förderschwerpunkt „Lernen“ (wobei da eigentlich der IQ unter der Norm wäre- zumindest pauschal gesagt) eine Regelschule besuchen und besonderes Material bekommen (in den Fächern, wo es nötig ist).
Ich habe jetzt aktuell einen Schüler in klasse 5 Realschule, der in der GS mit FöSchwerpunkt Lernen unterrichtet wurde und der jetzt völlig unauffällig ist und dem der Schwerpunkt wieder aberkannt wurde.

In welchem Bundesland wohnt ihr denn?

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Vielen Dank für deine Antwort. Wir wohnen in Baden Württemberg.

Ich habe auch Sorge dass, falls sie die Förderschule besuchen muss, keine Chance mehr hat auf eine normale Schule zurück zukehren. Das kam nämlich in den letzten 5 Jahren nicht vor was diese Schule bertrifft.

Aber ich werd jetzt mal noch den letzten Test abwarten.

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Es wird ja immer wilder....

Also eine Dyskalkulie ODER eine Legasthenie ist eine ISOLIERTE Schwäche. Die ist auch nicht per se gegeben, sondern entsteht aus der Summe ungünstiger Faktoren.

Ich kann es überhaupt nicht leiden, dass jedes Kind, was Schwierigkeiten hat, eins von beiden hat. #augen

Aber beides????? Langsam reicht es mir!!!

Ein IQ ist eine Momentaufnahme. Ein IQ über 100 (was heißt das? 101?) heißt nicht automatisch intelligent. Das heißt DURCHSCHNITT!!!!

Nun kann es aber sein, dass sie durch den Schuleintritt, der sie schwer fordert, tatsächlich einen IQ am Rande ihrer Leistungsfähigkeit aufweist ("gut trainiert"). Dass sie in der 2. nicht mehr mitkommt, spricht für diese Theorie!!!! Und das soll jetzt abgeklärt werden... Was spricht dagegen????

Ein Kind, was in der 2. Klasse nicht mehr mitkommt, ist im klassischen Sinne nicht "intelligent" (intellektuell betrachtet).

Und das ist überhaupt kein Problem!!!!! Denn jeder Mensch hat seine Stärken! Aber wenn du (ihre Mutter!) ein Problem daraus machst, dann wird es zum Problem!!!!!

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Ehrlich gesagt finde ich deinen Beitrag etwas irreführend. Gerade in der Schule macht sich eine Legasthenie oder LRS in praktisch JEDEM Fach bemerkbar. Da hilft es dem Betroffenen gar nichts, wenn er weiß, dass es nur eine isolierte Schwäche ist.
Mein Ältester hat das auch - bei einem bereits vorher getesteten durchschnittlichem IQ von 101. In der 3. Klasse hat er Deutsch, Mathe und Sachkunde nicht bestanden und ist in die 4. Klasse "aus emotional/sozialen Gründen" vorgerückt. Ebenso steht im Zeugnis, dass er Anspruch auf Förderbedarf Lernen hat.
In den Sommerferien hatte ich dann "auf eigenen Verdacht" auf LRS testen lassen. In der 4. Klasse wurde die Diagnose sofort anerkannt, Nachteilsausgleiche gewährt. Jetzt Ende der 5. Klasse bekommt er in Mathe die verdiente 1 (da ist er nämlich tatsächlich hochbegabt) und in NaWi eine 2. In Deutsch kommt er dank Notenschutz immerhin auf eine 3 - vermerkt wird der Notenschutz nicht auf dem Zeugnis, da er Diktate mitschreiben muss, bei denen die Rechtschreibung bewertet wird. Vom Förderbedarf Lernen war nie wieder die Rede.

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*Ein Kind, was in der 2. Klasse nicht mehr mitkommt, ist im klassischen Sinne nicht "intelligent" (intellektuell betrachtet).*

Blödsinn.

Ich hatte schon mehrere Kinder, die das zweite Schuljahr wiederholten und die ich nach der 4. guten Gewissens aufs Gymnasium empfehlen konnte.

Und die Eltern waren heilfroh, dass ihr Kind ein Jahr mehr Zeit bekommen hatte. Manche Kinder brauchen dieses zusätzliche Jahr einfach.

@ TE: Ich hatte das sogar schonmal bei einem Kind, das im KiGa zurückgestellt wurde UND wiederholt hat. Wie deins. ;-)

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Hallo,
ganz ehrlich einen Rat für die Zukunft:
Lasse niemals dein Kind von jemanden Testen, der durch ein schlechtes Ergebnis deines Kindes seinen Arbeitsplatz sichert und sein Gehalt verdient (je schlechter dein Kind abschneidet, desto besser für den Lehrer).
Ich habe keinen Lehrer oder Schulpsychologen je an meine Kinder gelassen für irgendwelche Tests - das wussten die Lehrer aber auch. Natürlich sind Tests wichtig und notwendig. Nur würde mir eben immer vorher mitgeteilt, welcher Test benötigt wird und ich habe den Test bei unseren Fachärzten durchführen lassen. Die Tests wurden grundsätzlich immer anerkannt, da das Fachärzte waren.
Ich würde konkret nachfragen, warum der Test ungültig war. So einfach würde ich den Test nicht für ungültig erklären lassen. Ganz wichtig: DRANBLEIBEN! Nicht abstempeln lassen! Ihr seid die Eltern!
Beantrage schriftlich beim Schulleiter Einsicht in die Schulakte deines Kindes. Nimm zum Termin dann dein Handy mit und fotografiere die wichtigen Seiten ab - Kopien müsstest du bezahlen.
Rufe mal beim zuständigen Schulamt an. Auch die sind nicht sonderlich erpicht darauf zusätzliche Gelder zuzahlen für an sich gesunde Kinder. Mache deine Geschichte ruhig bekannt. Die Schule bekommt so ganz unangenehmen Druck von "oben".

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Du weißt schon, dass Lehrer in aller Regel verbeamtet sind?

Kein Lehrer muss einen schlechten IQ Test fälschen, um seine Stelle zu sichern.

LG

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Ich weiß, dass eine ganze Menge Lehrer nicht verbeamtet sind. Aber darauf wollte ich nicht hinaus. Ein Förderschullehrer wird nicht arbeitslos in dem Sinne - wir haben Lehrermangel.
Es gibt aber eine ganze Menge Förderschullehrer, die in ihrer aktuellen Schule ihre Heimatschule sehen und dort sehr gern unterrichten und nicht weg wollen. Fallende Schülerzahlen bedeuten einfach, dass die Förderschullehrer eben unter Umständen ihre Schule verlassen und woanders unterrichten müssen. Viele Förderschullehrer MÜSSEN dann eben auch in den eher unbeliebten "Aussendienst" zum Zwecke der Inklusion.

Also doch: Ich kenne zu viele gefälschte und absichtlich unter ungünstigsten Bedingungen geschriebene Tests in der Schule, um da noch daran zu glauben, dass das Zufall ist. Von Barrierefreiheit haben Schulen bei solchen Tests sowieso anscheinend noch nie etwas gehört. Aber es ist wohl die absolute Frechheit, dann so einen IQ-Test nach einem VOLLEN, langen Schultag zu machen und dann während des Tests auch noch zu telefonieren. Dass es in einem Schulgebäude wohl nie richtig ruhig ist während der Pause, ist wohl auch keine optimale Testbedingung.
Nur wer würde unter solchen Voraussetzungen eine super Leistung bringen? Unsere KJP macht einen IQ-Test prinzipiell nur zu EINER Tageszeit - 10:00 Uhr. Die Kinder sollen gut ausgeruht sein. Selbstverständlich bekommen sie für den Tag ein Attest für die Schule.
Man kann als Tester das Testergebnis ganz ordentlich beeinflussen und ins negative wandern lassen.

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Hallo,

ich hab nicht ganz verstanden - sehen die Lehrer der Schule dein Kind auch an der Förderschule? Oder nur die Psychologin?

Wie ist dein Vertrauen zur Schule allgemein? Könntest du dir vorstellen, dass es nach einem Klassenwechsel (mit neuer Lehrerin) besser wird für dein Kind? Wie ist die Kommunikation mit der Schulleitung?

Wenn du das Gefühl hast, dein Kind würde "abgestempelt", könntest du über einen Schulwechsel nachdenken.

Eigentlich sind Kinder mit dem Förderschwerpunkt "Lernen" sehr gut inklusiv zu unterrichten. Der Förderschwerpunkt wird auch jedes Jahr überprüft und kann wieder zurückgenommen werden.

Die einzige Veränderung, die eine Feststellung dieses Förderschwerpunktes "Lernen" hier in NRW erstmal bringt ist die Notenbefreiung. Ansonsten verbleibt das Kind bei entsprechendem Elternwunsch ganz normal an der Regelschule (und sollte dort besondere Zuwendung, zum Beispiel durch den Sonderpädagogen bekommen - wie etwa zusätzliche Einzel- und/ oder Kleingruppenförderung)

Wie gesagt, ich würde meine weiteren Schritte davon abhängig machen, ob du dein Kind allgemein an dieser Schule gut aufgehoben siehst.

LG

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Hallo, mein Sohn war von Klasse 2-4 auf einer Förderschule und ist jetzt in Klasse 5 auf der Realschule.

3 Klassenkameraden sind auf die Mittelschule, der Rest ist geblieben.

Es ist also möglich, wieder auf eine andere Schule zu gehen. Das Geundschulzeignis will nie wieder jemand sehen.

Die Förderschule empfand ich als ausschließlich positiv, es sind dort 2 speziell ausgebildete Lehrer für 10 Kinder gewesen und mein Kind hat dort die Unterstützung bekommen, die es gebraucht hat.

Warum bist du denn so gegen diese Schule?

LG

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"Die Noten wurden schlechter. Rechnen ging nur in meinem Beisein. "
kann es sein, dass in eurem fall eher eine psychologische ursache hintersteckt? dass sie eigtl eine gute leistung bringt, aber nur, wenn sie gewillt ist? ist sie sonst selbständig oder eher ein rockzipfelkind? fühlt sie sich schnell unter druck gesetzt?

bei uns gibt es einen unabhängigen schulpsychologen von der stadt, der neutral testet und bewertet. vielleicht bringen ja die tests der psychologin aus dem nachbarort was anderes zutage?

und zum thema waldorf etc. ich bin da zwar kein freund von, aber lass dich doch mal beraten, meist orientiert sich das zu zahlende schulgeld am einkommen oder wird sogar mit fördermitteln abgedeckt. zumindest ist das hier an privatschulen so.

dein bauchgefühl sollte mehr zählen als die "fachliche" meinung eines lehrers.