Hallo Ihr Lieben!
Meine Große (fast 12) hat jetzt das erste Gymnasiumjahr fast hinter sich. In der Grundschule war sie immer sehr gut (Durchschnitt 1,2), sie hat nie groß gelernt, flog ihr so zu. Auch hatte ich vom Bauchgefühl her überlegt, sie dennoch auf die Oberschule zu geben aber die Lehrerin hat gemeint, sie täte sich langweilen da.
Sie ist schon immer ne kleine faule Socke aber mein Gott was Haushalt und Co. angeht, bin ich auch nicht so, sie muss nicht außer ihr Zimmer aufräumen und ihren Müll rausbringen.
Nun ist sie am Gymnasium und kassiert eine schlechte Note nach der anderen. Nicht weil sie zu doof ist , sie ist zu faul. Natürlich werden nun Fachbegriffe gefordert und man muss schon lernen aber Madame tut fast nichts für die letzten beiden Arbeiten hat sie sage und schreibe 20 Minuten gelernt und natürlich wieder eine 5 kassiert, die andere Arbeit hat sie noch nicht zurück. Natürlich habe ich ne Predigt gehalten, von wegen "viel zu wenig", "zu kurz", "mach lieber noch was" usw. aber nein es hat angeblich gereicht und sie wußte alles, nö ist klar für ne 5 hat es gereicht.
Ich kann natürlich verstehen, dass sie nicht die Megalernlaune hat, gebe ich zu hatte ich auch nie aber ohne geht es auch nicht. Ich frage sie auch für manche Dinge z. B. Englisch ab aber trotzdem versemmelt sie viele Tests. Manchmal sagt sie weiß sie plötzlich nichts mehr, ein anderes Mal kam angeblich was ganz anderes dran ... naja. Immerhin in Sport hat sie nur Einser.
Grundlegend schwanke ich, wie ich im nächsten Jahr vorgehe. Mehr Kontrolle, mehr gemeinsam lernen, mehr meckern, mehr motivieren (nur wie?), einfach machen lassen...??? Wie macht ihr es denn? Ich will sie ja auch nicht dauernd nerven.
Sie ist halt gerade am Anfang der Pupertät, heute nett, morgen sch... drauf, dann heult sie wieder, angeblich kann sie keiner leiden?! Sie schreibt aber Whatsapp mit anderen, wird zum Geb. eingeladen also so unbeliebt kann sie ja nicht sein.
Bedingt dadurch, dass sie als einzige aus unserem Ort kommt in der Klasse hat sie am Nachmittag hier niemanden groß zum Treffen. Sie ist eher allein, heißt montags geht sie schwimmen, dienstag ne Stunde auf einen Bauernhof/Tierfarm und donnerstags ist sie beim Handball. Ich finde ja das reicht aber ihr ist immer irgendwie öde.
Ich will ihr ja eigentlich bloß helfen und wünsche ihr auch eine unbeschwerte Teeniezeit. Bin auch nicht so und lasse auch "neue" Freunde komplikationslos hier übernachten. Sie hat ansich viele Freiheiten aber eben auch Regeln, geht nun nicht ohne.
Seit 2-3 Wochen fallen ihr übrigens vermehrt Haare aus also nicht kreisrund aber die Bürste ist immer megavoll, kann bald ne Perücke draus machen. Überlege schon ob es eventuell Stress gibt von dem sie nicht erzählt oder doch hormonell. Naja wie auch immer.
Gebt mir einfach mal paar Tipps wie ihr die Sache angeht bzw. angehen würdet.
Danke
Sollte ich was gegen mein "Faultier" unternehmen?
Hallo!
Kennt Deine Tochter schon ein paar Lerntechniken? Wenn nein, würde ich Dir sehr raten, da anzusetzen. Es gibt viele Menschen, bei denen vom einfachen Lesen eben nichts hängen bleibt, da muss was getan werden. Karteikarten, Zusammenfassungen, Lernplakate, Mind-Maps etc.
Dann sitzt sie nicht nur vor den Büchern, sondern macht aktiv etwas, schreibt es nochmal auf, liest es später nochmal durch - das hilft wahrscheinlich schon ein ganzes Stück.
Lass Dir dann ihre Ergebnisse und Werke zeigen, rede mit ihr drüber, lass dir etwa MindMaps erklären. Zeige dabei Anerkennung und Lob. Keine Belohnung für jeden Pups, sondern ehrliches Interesse.
Es kann wirklich sein, dass sie beim Blick ins Bio-Buch wirklich meint, alles zu wissen, aber sobald das Buch weg ist, weiß sie nichts mehr.
Black Out bei Prüfungen kann auch von Prüfungsangst kommen - gibt es da andere Anzeichen? Ist ihr Morgens vor einer angekündigten Probe oft schlecht oder hat sie da Bauchweh? Schläft sie vorher schlecht?
Naja mit dem Black Out ist bis zur Arbeit nichts. Dann meint sie merkt sie schon wie es ihr kalt den Rücken hochkriecht, dann bekommt sie feuchte Hände und dann was sie nichts mehr.
Und was Lerntechniken betrifft..hmm in der Grundschule hatten sie jedes Schuljahr 2 Projektwochen "das Lernen lernen", dachte eigentlich dass sie davon was mitgenommen hat?! Hmm, mit nochmal aufschreiben habe ich ihr auch schon vorgeschlagen, wäre vielleicht ne Idee das auszubauen, Mindmaps ist glaube ich nicht so das Richtige aber Karteikarten oder ähnlich ist eventl. nicht schlecht, kann sie auch immer noch mal wieder rauskramen und beschränkt sich aufs Wesentliche.
Danke
Ich fürchte wenn deinem Kind in der Grundschule alles zugeflogen ist, wird sie keine Lernstrategien gelernt haben...es war ja nie nötig.
Hallo,
das höre ich öfter, dass Kinder, die in der GS nicht gelernt haben zu lernen, am Gym plötzlich runterrauschen mit den Noten. Meine Großen waren auch immer sehr gut in der GS, haben aber trotzdem vor Arbeiten gelernt, in Sachkunde z.B. wären sie ohne Lernen nicht so gut gewesen, da gab es massig zum reinen Auswendiglernen.
Ist sie insgesamt happy auf der Schule? Wsrum fährt sie nicht mittags mit Freundin X mit oder X kommt mit zu euch und wird um 6 abgeholt? So machen meine das bei größerer Entfernung.
Wichtig finde ich kontinuierliches Vor- oder Nachbereiten des Unterrichts, also am Tag vor Geschichte nochmal durchlesen im Hefter und Buch, was Thema war in der letzten Stunde. Außerdem tägliches (!) Vokabelnlernen, meine Älteste kommt jetzt in die 8. und bekommt die 3. Fremdsprache. Sie lernt (gensu wie die Mittlere) mit Phase 6, klappt prima.
Ich vermute, deine Tochter braucht noch mehr Begleitung durch dich. Lässt sie das zu?
Insgesamt wäre mir wichtig, dass sie gerne zur Schule geht, das finde ich noch wichtiger als die Schulform.
Alles Gute!
Sie fährt mit dem Fahrrad. Leider wohnen die anderen entweder völlig in der entgegengesetzten Richtung oder fahren alle mit dem Bus. Ich meinte sie könnte von zu Hause aus nochmal mit dem Bus los und ich sammle sie dann ein aber daran hat sie kein Interesse bzw. treffen sich dann eher die, die in der Nähe wohnen und wollen sie nicht dabei haben, sagt sie?!
Ich hab sie auch gefragt ob sie gern dahin geht, naja mal ja mal nein. OS möchte sie aber eigentlich auch nicht. Sie ist auch nicht ganz einfach, spielte früher nur mit Jungs in der GS hatte sie auch nur Jungs als Freunde und nun finden sie die Jungs doof und die Mädchen sind ihr meist zu tussig.
Hallo
Vielleicht ist auch das Alter etwas schwierig? Die Altersspanne ist ja teilweise sehr groß, du schreibst bei ihr setzt die Pubertät langsam richtig ein. Auf der anderen Seite gibt es aber sicher auch Kinder die noch deutlich Kind, und eher verspielt, sind.
Ich würde auch diesen Faktor nicht unterschätzen. Meine Tochter hat gerade die 5 Klasse beendet und wird im September erst 10. Sie ist ihrem Alter aber deutlich voraus und hat gehofft auf der weiterführenden Schule sind alle etwas „erwachsener“. Nur kam sie dann in eine Klasse mit sehr unglücklicher Konstellation und das hat sie sehr belastet.
LG
Hallo!
Als ich die ersten Zeilen deines Beitrags gelesen habe, hab ich gleich an meine Schulzeit gedacht. Die Grundschule war ein Spaziergang, wobei ich in keinem Fach ein 1er-Kanditat war, ich hatte nach meinem Empfinden das langweiligste Zeugnis aller Zeiten (ausschließlich 2er). Nach der 4. Klasse kam die "Orientierungsstufe" (5./6. Klasse gemeinsam, aber mit Kurssystem in Mathe und Englisch), auch hier hatte ich ohne irgendwie zu lernen (bis auf Vokabeln) nur 2er.
In der 7. Klasse kam ich dann aufs Gymnasium - hier sackten meine Noten natürlich erst einmal ab. Allerdings war ich clever und gedächtnisstark genug, um mich im 3er-Bereich zu halten, in manchen Fächern hat es sogar weiterhin zu einer 2 gereicht, einzelne Klassenarbeiten waren auch schlechter als 3.
Ich hab mich in soweit gefangen, dass ich weitestgehend wieder in den 2er-Bereich gerutscht bin (irgendwann in der 9 hatte ich verstanden!), aber mit mehr Fleiß hätte ich ein deutlich besseres Abi hinlegen können. UND wenn ich da gelernt hätte zu lernen, wäre ich im Studium nicht so auf die Nase gefallen. Da bekam ich mein Wissen plötzlich nicht mehr in lerngerechten Portionen auf dem Silbertablet serviert sondern musste es mir selbst erarbeiten. Das hat anfangs gar nicht funktioniert.
Ich will damit sagen: Sei froh, dass der "Absturz" Deiner Tochter jetzt schon kommt, vielleicht muss sie mal ein Jahr wiederholen, aber sie hat noch Zeit das Lernen zu lernen. Ich hatte es im Studium wirklich schwer und hab da auch sehr viel Zeit verloren. Ich würde allerdings ein Gespräch mit ihr führen, ob sie an der Schule glücklich ist oder ob sie lieber wechseln möchte. Und wenn sie bleiben möchte, muss sie sich schlicht und ergreifend mehr anstrengen!
LG
P.S.: Ich befürchte ähnliche Probleme bei unserer Tochter nach dem Wechsel. Die geht jetzt in die 3. Klasse und schreibt - ohne auch nur 5 Minuten für eine Arbeit zu lernen - überwiegend 1er und gute 2er (2+). In der Grundschule ist sie so Klassenbeste, aber auf dem Gymnasium wird sie vermutlich im Mittelfeld landen, auch wenn sie eigentlich sehr intelligent ist. Vom Kognitiven her hätte es ihr vermutlich gut getan, eine Klasse zu überspringen, allerdings ist sie ohnehin die Jüngste in der Klasse und vom emotional-sozialen her noch nicht so weit (meint die Klassenlehrerin).
Deine Tochter ist vielleicht nicht zu "dumm" für das Gym, aber eben noch zu unreif und keinen Ehrgeiz für die Ernsthaftigkeit und Auswirkungen.
Frage mich, wenn du es schon das Schuljahr über gemerkt hast, dass sie zuwenig lernt und schlechte Noten das Ergebnis ist, nicht schon früher eingelenkt hast, indem du sie zum lernen anspornst und anschließend du sie regelmäßig abfrägst.
Wenn du als Mutter dich vor ihr so einfach zufrieden zeigst, wenn deine Tochter sagt, sie hat gelernt und trotzdem kommt nicht viel raus.....wird deine Tochter so weiter machen, bis es auf dem Gym mal scheitert.
Ich würde noch nicht die Flinte ins Korn werfen. Allerdings schafft's sie wohl noch nicht alleine und würde sie dann schon "begleiten". Also Vokabeln abhören, Stoff abhören,... Ich würde schon darauf bestehen, denn es wird ja nicht leichter, sondern schwerer. Eigentlich finde ich, dass wenn es ihr in der Grundschule so leicht gefallen ist, in der 5.Klasse, zumindest in den Nichtlernfächern, nicht sooo schwer fallen dürfte. Aber Stress würde ich deswegen nicht machen. Dann lieber die Schule wechseln. Aber wie gesagt, erst versuchen. Ich hoffe, dass deine Tochter dann auch nette Freunde findet, manchmal braucht's halt länger, dann ist die Schule auch nicht mehr so doof.
Alles Gute!
Hier gleiche Situation, allerdings ist meine Tochter erst 10, sie wurde früh eingeschult. Ich habe mich mit ihr auch hinsetzen müssen, weil sie schlicht aus der Grundschule nicht "gelernt hat zu lernen". Ich mache mir ihr einen Lernplan für Schulaufgaben, biete ihr an, sie in Lernfächern abzufragen. Wenn sie was nicht kann (v.a. Mathe), setzen wir uns hin, bis sie es hat. Dann drucke ich ihr alte Proben aus dem Netz aus und wir schauen, wo es noch hakt. Langsam wird es selbstständiger, aber jetzt in der 5. wär sie allein definitiv nicht ans Klassenziel gekommen, einfach weil sie nicht wusste, wie man das angeht.
Hi,
bei deiner Tochter ist es vielleicht der Haarausfall, bei meinem Mittleren waren es Migräne Attacken--der Grund war der Schulstress.
Mein Mittlerer kam mit dem Gymnasium überhaupt nicht zurecht und ich nahm ihn nach der 5. runter und er ist nun auf der Gesamtschule und sehr glücklich! Er hat Freunde, hat noch genug Zeit für seine Hobbies und die Migräne ist futsch.
Was sagen denn die Lehrer zu den Noten?
Mein großer Sohn war auch immer faul und hat nur das nötigste gemacht, aber kommt trotzdem klar auf dem Gymnasium (er ist jetzt in der 9.) Beim Mittleren reichten schon lauter schlechte 4er und man riet mir, ihn wiederholen zu lassen. Aber das wollte er auf keinen Fall!
lg
Ich lese mal mit. Bei meinem Sohn sieht es ählich aus, in der Grundschule war er sehr gut. Das erste Halbjahr Gymnasium war auch noch recht gut, aber Mathe ist aktuell super schlecht. Wenn er anfängt zu lernen sieht das in etwa so aus: 15 Uhr, er setzt sich hin, 15:03 Uhr, er geht was trinken, 15:05 er sitzt wieder, 15:10 Heft und Bleistift fliegen auf den Boden weil es nicht sofort klappt, bis 15:30 Diskussion mit uns das eben nicht alles immer sofort klappen kann, 15:30 er fängt wieder an, 15:35 er geht auf die Toilette, 15:45 ich frage ob er auch noch mal vorhat die Toilette zu verlassen, 15:50 er setzt sich wieder hin. 16 Uhr, er erklärt er hat jetzt 1 Stunde gelernt und braucht nun erstmal eine Pause . Aktuell steht er in Mathe 4, im Halbjahr war es eine 2. Das passt ihm gar nicht. Auch Englisch ist eine Note schlechter. Im Moment wird es minimal besser da ihm es super wichtig ist auf dem Gymnasium zu bleiben. Er möchte lernen, weiß aber eigentlich gar nicht wie es funktioniert. Ihm ist immer gleich alles zu viel und zu anstrengend und er hat nur eine super niedrige Frusttrationsgrenze. Es muß immer gleich alles sofort klappen.
Hallo,
" Ihm ist immer gleich alles zu viel und zu anstrengend und er hat nur eine super niedrige Frusttrationsgrenze. Es muß immer gleich alles sofort klappen."
Das kennen wir auch.
Versuch' mal, Deinem Sohn ein Zeitlimit zu setzen, also bis Uhrzeit XY bist Du mit den Übungsaufgaben bis Aufgabe AB fertig.
Das hilft bei unserem Sohn (3. Klasse). Der trödelt und schimpft sonst bis zum Sankt Nimmerleinstag herum, dass er es nicht kann. Mit Zeitlimit fühlt er sich unter Druck gesetzt, analysiert das Problem nochmal konzentriert und sieht anschließend zu, dass er die Aufgaben erledigt bekommt. Meistens ist dann sogar noch viel Zeit übrig...
LG
Heike
Bei uns läuft das ähnlich! Muss meinen auch immer unter Druck setzen, damit es funktioniert.
Mich nervt das gewaltig, aber so klappt es bei ihm am Besten. Es geht mittlerweile so weit, dass ich sogar bei den Arbeiten verlangen muss, dass er eine 1 schreibt, nur dann liest er die Aufgaben konzentriert und bearbeitet sie gewissenhaft. Ansonsten hat er es schon ein paar Mal geschafft, 3er und 4er nach Hause zu bringen, weil er nur halbe Aufgaben gelöst hat. Es hatte NIE was mit seinem Können zu tun, sondern nur mit seiner Unkonzentriertheit, bzw. mit seiner Selbstsicherheit. Er überfliegt die Aufgabenstellungen, bzw. liest sie nur zur Hälfte und meint sofort zu wissen, was verlangt wird.
Das Problem bei ihm ist auch, dass er einfach nicht lernen muss, er ist um einiges weiter als das was von den Schülern verlangt wird. Er sitzt überwiegend seine Zeit im Unterricht ab und die Hausaufgaben sind einfach nur langweilig. Eine richtige Herausforderung hatte er bisher so gut wie nie. Mittlerweile zum Glück in Mathe, weil er da differenzierte Aufgaben bekommt, die nichts mit dem normalen Matheunterricht zu tun haben. Es sind Rätsel, die es teilweise wirklich in sich haben und er muss ENDLICH mal mit Köpfchen Hausaufgaben machen.
Ich bin mir sicher, dass wir auf dem Gymnasium auch mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben werden, wie die TE sie hier beschreibt.