Inklusion oder Förderschule

Hallo

Bei meinem Kind wurde in der 1. Klasse sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt.
Nun sind wir am überlegen ob wir in die Diafö wechseln oder ne inklusive Beschulung in der Regelschule beantragen?
Zu was würdet ihr tendieren?

1

kommt doch drauf an, was ihr bei euch für Möglichkeiten habt...

unsere Förderschule scheint sehr gut zu sein ... und viele Kinder, die aufholbare Defizite haben, kehren dann 1-2 Jahre später wieder in die Grundschulregelklasse zurück...

Kommt doch auch drauf an, wo es hakt bei Deinem Kind? Geistig, krankhaft oder trainierbar... -- das sind doch alles EInzelfälle...

Trotzdem: ich halte mehr von gezielter Förderung und ARbeit am Defizit, wie es nur in Förderschulen möglich ist durch geschultes Personal, als das "mitschleifen" mit einer Integrationskraft in der Hoffnung, einmal die Woche Ergo mittags hilft.......

2

Ich denke auch, dass das sehr auf den Einzelfall ankommt. Um es ganz banal zu sagen - ein schwerst mehrfachbehindertes Kind ist sicher nur sehr schwer inkludierbar - ein Rollstuhlfahrer, der ausschließlich die Gehbehinderung hat, kann sicher problemlos auf eine Regelschule gehen, wenn diese das baulich hergibt... Beim Rest muss man sich wohl den Einzelfall anschauen.

Mein Sohn hat zB eine Hörschwäche und trägt Hörgeräte. Wir haben einen Antrag auf sonderpädagogische Förderung (AO-SF) gestellt - und Felix wird zielgleich an der Regelschule unterrichtet. Einmal in der Woche kommt eine Förderlehrerin und hilft bei den „Kleinigkeiten“ - wo muss Felix am besten sitzen, wie schafft Felix es, seine Lehrerin daran zu erinnern, dass sie den Sender von der FM Anlage trägt, hin und wieder üben sie noch ein wenig Rechtschreibung, da Felix da hörbedingt Probleme hat... ABER - die anderen 4 Tage muss Felix alleine klarkommen. Wäre Felix zB taub, wäre die Inklusion auch hier sicher deutlich schwieriger und ich hätte mich vermutlich für die Beschulung in der Förderschule entschieden.

Bei Verhaltensauffälligkeiten gibt es diese Abstufungen genauso - schafft das betroffene Kind es, sich in der Klasse zu integrieren, kommt es mit zusätzlicher Hilfe in der Regelschule klar? Oder braucht es die zusätzliche Betreuung an einer Förderschule - mit kleineren Klassen, zusätzlichen Lehrern,....

So allgemein kann man das also leider nicht sagen...

LG
Frauke

3

Kommt wirklich ganz drauf an!

Meine Tochter war jetzt in einem Förderkindergarten und kann aber nun in die Regelschule kommen. Das hätte sie nicht geschafft, wenn sie nicht in diesem Förderkiga gewesen wäre.

Inklusion ist ein schöner Gedanke, aber nur für wenige "Behinderungen" wirklich förderlich.

Auch die Heilerziehungspädagogen bei uns im KiGa sind nicht unbedingt Fans von Inklusionen im KiGa oder besonders in der Schule.

Lieber 1-2 Jahre auf der Förderschule gezielt gefördert werden, oder z.b. keine ständige Konkurrenz mit "normal entwickelten" Kindern und dann wieder zurück auf die Regelschule, als ein Kind, dass ständig in der Regelschule gezeigt bekommt, was es selbst eben nicht kann oder schafft. Dann ist die Förderschule der bessere Weg.

4

Mein Kind könnte alternativ die 1. Klasse der Regelschule wiederholen, wovon uns aber abgeraten wird.
In der Fördersch. käme er dann in die 1 a. Käme also aufs gleiche raus. In beiden Schulen wird er ein Jahr verlieren.

5

Das Jahr ist doch komplett egal....

Mein Standardspruch diesbezüglich ist, dass ich bei diversen Vorstellungsgesprächen sehr vieles gefragt worden bin - aber nicht, ob ich eine Klasse wiederholt habe und warum... Wir haben übrigens auch mein Töchterchen (ohne Förderbedarf) in der Grundschule ein Jahr zurückstufen lassen, sie war schlichtweg ein wenig langsamer und brauchte ein wenig mehr Zeit... Jetzt ist aber alles gut und sie kommt auch in der Schule prima klar! Wenn doch alles immer nur so einfach wäre ;-)

Wir haben uns bei Felix von der Förderschule direkt beraten lassen - dort hat man uns auch bei der Antragstellung geholfen und von dort kommt auch die Förderlehrerin, die Felix einmal die Woche unterstützt. Ich glaube die für euch zuständige Förderschule kennt sich damit vermutlich am besten aus und kann einschätzen, was für dein Kind am besten ist. Vor allem, wenn ihr als Team zusammenarbeitet... Das hat bei uns sehr gut funktioniert und uns durch einige Unwegsamkeiten geholfen.

LG
Frauke

weiteren Kommentar laden
7

Pauschal würde ich nie sagen Das oder Das, es kommt echt auf´s Kind an.

Meine Erfahrungen: Auch Inklusionskinder fühlen sich in der 1. Klasse wohl, wenn sie genügend soziale Kompetenzen mitbringen.

Nach der 1. Klasse muß man mit der Lehrerin ganz genau schauen, wo es hingeht. (Bleiben oder Förderschule oder das 1. Schuljahr wiederholen) Am sinnvollsten ist meist das 1. Schuljahr zu wiederholen. Da werden alle notwendigen Fähigkeiten noch mal wiederholt, das Kind kann vielleicht mal mit seinen Mitschülen "mithalten".

Und was ich wichtig finde: Die meisten lassen ihr Kind das zweite Schuljahr wiederholen, dann kommt das Kind aber in eine "bestehende" Gruppe und hat meist schwer zu kämpfen, um Freunde zu finden. Die anderen Kinder sehen schlechte Schulleistungen ja auch. Und halten sich sehr zurück.

8

in der Grundschulzeit ist Inklusion wirklich gut umsetzbar....hatte zwar nicht in der Klasse meines Kindes gut geklappt, da es vor Jahren noch nicht gut umgesetzt werden konnte..jetzt durch Schulungen und Hilfskraft klappt es sehr gut...

jetzt Realschule, fing es mit 2 betreuten Kindern in der Klasse an...jetzt sind es insgesamt 4 Kinder mit 4 Betreuern...ich finde bei den kleinen Klassenräumen ist das eine Zumutung...

9

Auch ich finde, dass das sehr stark auf dein Kind ankommt und auch auf die entsprechende Schule.

Ich hatte 2 Kinder mit Förderbedarf. Kind 1. mit schwerer geistiger Behinderung....Regelschule wäre totaler Quatsch gewesen.

Bei Kind 2 wußte man bei der Einschulung noch nicht so ganz sicher wo es hakt, aber es war absehbar, dass es mehr Hilfe braucht (Entwiclungstest mit unklarem Bild, Teilleistungsstörungen). Das Kind ist im gemeinsamen Unterricht unterrichtet worden und hatte dann im Laufe der ersten beiden Schuljahre schließlich gleich 3 Förderschwerpunkte (lernen, soziale- u. emotionale Entwicklung, Sprache). Die Grundschule hat einen sehr guten Grundstein gelegt. Zum 5 Schuljahr kam dann wieder die Frage auf, integrativ weiter oder jetzt doch Förderschule. Das Kind wollte auf keinen Fall auf die Förderschule. Für die örtliche Hauptschule war das Thema Inklusion noch relativ fremd, man zeigte sich aber offen und engagiert. Mehrere Kinder wurden schließlich dort in Klasse 5 in Cooperation mit der benachbarten Förderschule unterrichtet. Stück für Stück wurden die Förderschwerpunkte bis Klasse 8 gestrichen. Das Kind hat die Schule dieses Jahr mit dem besten Notendurchschnitt der Klasse verlassen.#huepf
Für uns war dieser Weg richtig....für andere muß er das aber nicht sein. Für das Kind einer befreundeten Familie ging es erst auf der Förderschule bergauf.

10

Ich würde die Förderschule wählen, wir hatten Inklusion, das war fürchterlich weil viele Schule es zwar anbieten müssen, dafür aber nicht ausgerüstet sind, da sind alle in der Klasse Verlierer.

LG
Visilo

11

Wie läuft denn Inklusion ab? Ein inklusives Kind wird wohl kaum die Aufgaben der "normalen" Kinder bewältigen können. Bekommt es andere Aufgaben?
Ich denke mir, wenn mehrere Kinder sonderpädagogische Förderbedarf haben ist es für das Kind OK, ansonsten fühlt es sich wohl als Aussenseiter.

12

Auch das kommt wieder auf das Kind und dessen Förderbedarf an.
Du hast immer noch nicht die Frage beantwortet, welchen Förderbedarf und welche Schwierigkeiten dein Kind denn nun genau hat - vorher wird dir hier niemand wirklich helfen können.

weitere Kommentare laden
26

Mein Sohn hat viele Diagnosen darunter auch eine (angebliche) Lernbehinderung (niedriger IQ) wird jetzt aber auch auf Legasthenie getestet.
Geht aber in eine normal Regelschule ohne Inklusion, kommt jetzt dann in die 3 Klasse ist 9j (Dez. Kind mit Vorschule)

Hab von beiden Sachen viel schlechtes und manch gutes gelesen, verstehe dich das du Zwiegespalten bist.
Dennoch würde ich mich für Inklusion entscheiden

35

Wir auch schon beim Pädaudiologen.
Ja er hat eine leichte auditive Wahrnehmungsstöeung.

36

Ja war ein Kinderpsychiater.

weitere Kommentare laden
46

Unbedingt Diafö, dort sind besser ausgebildete Lehrer und kleine Klassen. Das ist niemals ein Nachteil. Das Grundschulabschlusszeugnis will nachher nie jemand mehr sehen.

48

Ja schon. Aber was ist nach der Grundschule?
Dann bleibt er doch auf der Sonderschule und kommt nicht mehr weg.

49

Strattera sagt mir nichts.
Ich würde eher zur Inklusion in ner Regelschule tendieren.

weitere Kommentare laden