Kind fast 6 hat zu viele Ängste

Hallo ihr lieben,

mein Sohn hat vorallem Angst.
Katzen
Hunde
Behinderte Menschen...
Diese Angst ist so heftig. Er schreit, weint, gerät in Panik und versucht dann auch zu fliehen.
Ich muss ihn dann sofort packen, tragen und minutenlang auf ihn einreden.
Just in diesem Moment, wir sitzen beim HNO und es kam ein Mädchen im Rollstuhl ins Wartezimmer.
Mein Sohn ist aufgesprungen, hat geschrien, geweint aber wirklich übertrieben.
Ich hab mich zu Tode geschämt.
Und langsam frage ich mich ob ich nicht einen psychologen aufsuchen sollte.
Er guckt keine Erwachsenen Filme.
Er hat nichts erlebt.
Ich selbst arbeite mit behinderten Kindern zusammen.
Ich verstehe nicht woher diese Ängste kommen und ich weiß nicht wie ich sie los werde.
Es ist wirklich zum verzweifeln.
Findet ihr es übertrieben wenn ich darüber nachdenke einen Kinder psychologen zu konsultieren?

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Nein auf keinen Fall. Gerade das Fluchtverhalten ist gefährlich. Was mir noch in en Sinn kam, hat er Verlustängste, die er evtl. überträgt?

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Nein, gar nicht. Das Verhalten ist schon sehr ungewöhnlich, du kannst weder die Ursache ausmachen, nich hast du eine Idee, wie du es abstellen kannst. Und es schränkt ihn ein. Sich Unterstützung zu suchen, ist eine gute Sache.

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Hallo ,

"Ich muss ihn dann sofort packen, tragen und minutenlang auf ihn einreden."
Beim packen bin ich bei dir. Tragen kommt darauf an wie gefährlich der Ort ist, zu dem er gelaufen ist.
Reden? Wenn du es minutenlang machen musst, scheint es nicht zu funktionieren, dann kannst du es auch sein lassen. Hinterher wenn er wieder ruhig ist , kannst du immer noch mit ihm reden.

Wenn die Ängste so vielfältig sind und sich so dermaßen massiv bemerkbar machen, finde ich den Kinderpsychologen eine gute Idee.

Gruß Sol

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Hallo,

ich sehe das ein bisschen anders. Wenn ein Kind so extrem ängstlich reagiert, dann zeige ich ihm mit hochnehmen und aus der Situation nehmen, dass ich seine Angst ernst nehme, auch wenn ich sie persönlich nicht nachvollziehen kann.

Ich gehe mal davon aus, dass die TE ihm sagen wird, dass er vor nichts Angst haben muss. Sicherlich reden sie auch in Situationen darüber, in denen das Kind keine Angst hat. In einer Therapiestunde wurde mir mal gesagt "Gefühle sind immer echt. Egal ob Angst, Wut, Trauer, Freude... Nur weil jemand anders das Gefühl nicht versteht oder in der gleichen Situation anders fühlt, ist mein Empfinden nicht falsch." Ich glaube, dass auch Kinder das Recht haben in ihren Empfindungen ernst genommen zu werden. Wenn ich extreme Angst vor etwas hätte und jemand zwingt mich in der für mich schlimmen Situation zu bleiben, weil für ihn nichts Beängstigendes zu erkennen ist, dann würde ich vermutlich durchdrehen.

Natürlich muss geklärt werden, woher diese Angst kommt. Nur dann kann man daran arbeiten. Aber solange das Kind diese Panikattacken hat, muss es nicht in der Situation bleiben, nur weil Mama meint, es gibt keinen Grund zur Angst.

Liebe Grüße.

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Du hast mich miss verstanden.
Ich gehe davon aus , dass es nichts bringt einen Menschen egal welchen Altes voll zu quatschen, wenn er in einer extremen Gefühlslage ist. Das heißt doch nicht, dass man die Gefühle nicht ernst nimmt.
Auch meine ich NICHT das der Junge in der Situation bleiben muss. Ich schrieb die TE muss ihn nicht tragen, solange er nicht zu gefährlichen Orten rennt.
Ich gehe davon aus, das beides gar nicht im Gehirn bei der betreffenden Person ankommt, nicht ankommen kann. Denn das Gehirn ist eindeutig zu beschäftigt mit einer Panikattacke.

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Moin,

Ihr solltet Euch dringend Beratung suchen, und zwar beide, denn ich glaube dass Du seine Ängste auch noch bestätigst und bestärkst. Wenn unser Lütte Panik bekommt knie ich mich runter zu ihm auf Augenhöhe und beruhige ihn wenn nötig da wo er ist. Hochnehmen und Rumtragen ist ein aus der Gefahrenzone bringen und bestätigt ihn ja darin dass es da wo er war wohl gefährlich war sonst würde Mama ihn ja nicht hochnehmen und wegbringen.

LG
WuschElke

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Ich packe ihn dann wenn wir zum Beispiel in der Nähe einer viel befahrenen Straße sind.
Heute beim HNO war es der Balkon der mir sorgen bereitet hatte.

Noch einen frage.
Spreche ich mit dem Kinderarzt oder kann man sofort zu einem Kinder psychologen gehen?

Verlust Ängste hat er eigentlich nicht.. Also ich wüsste nicht wieso.
Aber gerade weil ich keine Ahnung wieso es so ist möchte ich mir Hilfe suchen.
Meine Tochter ist 3 Jahre alt und sie hat vor gar nichts Angst.
Versucht sogar ihren Bruder zu beruhigen.
Also ich übertreibe nicht aber mein Sohn dreht komplett ab.

Kurios ist das er zb nicht Angst hat im Schwimmbad ins tiefe Wasser zu springen. Klettern egal wie hoch stören ihn auch nicht.
Achterbahn fahren auch kein Ding.

Aber Wehe er sieht ne Katze, Hunde, behinderte Menschen.
Es ist wirklich mühsam... Es ist schon ein Jahr so daher denke ich nicht das es sich um eine Phase handelt.

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Moin,

ich denke am besten erst mal den Kinderarzt fragen ob er Dir jemanden empfehlen kann.


ich wünsche Euch alles Gute!
LG
WuschElke

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Ich würde zum Kinderpsychologen gehen.
Mir scheint, das sind keine normalen Ängste mehr, sondern regelrechte Panikattacken, die das Leben Deines Kindes erheblich einschränken und unter denen es mit Sicherheit auch leidet.

Du brauchst übrigens keine Überweisung vom Kinderarzt.

Grüsse
BiDi

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Vielen Lieben Dank für Eure Nachrichten.
Ich werde mich darum kümmern und berichte euch was bei raus gekommen ist!

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Ich finde auch, holt euch Hilfe.
Denn wenn er panisch reagiert kann er nicht umsetzen was du ihm sagst. Auch wenn er außerhalb der Situation versteht und einsieht was du sagst, in dem moment kippt ein Schalter und das Gehirn ist ausgeschaltet. Und das ist mitunter gefährlich. Wenn er ohne links und rechts zu gucken, ohne auf irgendwas zu achten weg rennt (Verkehr).
Und er wird älter , größer, schneller. Er wird mehr und mehr auch mal alleine unterwegs sein (spätestens wenn er in die Schule kommt), er wird so schnell werden das du ihn vielleicht nicht mehr schnappen kannst, er wird so kräftig das du ihn vielleicht nicht mehr halten kannst denn in Panik entwickelt man ja Kräfte von denen man selbst nicht weiß wo sie her kommen.
Von daher würde ich mir professionelle Hilfe holen um seine Ängste zumindestens so weit in Bahnen zu lenken das er besonnen reagieren kann, lernt anders damit um zu gehen als schreiend weg zu rennen.
Ich selber habe panische Angst vor Spinnen. Alles was größer ist als "Glücksspinnchen" (wie kann man so ein widerliches Vieh so nennen???) löst bei mir Herzrasen, Schweißausbrüche usw aus. Ich war früher wie gelähmt und hab nach meinen Eltern geschrieen (immer das Untier im Blick, nicht das das weg kommt.....mein Vater musste sogar mal den Schrank von der Wand holen weil die da hinter war, das war aber so ne ganz eklige Winkelspinne).
Ist doof wenn man alleine ist. Dann sitzt das Vieh irgendwo an der Wand und man kann nicht mal was holen um es zu eliminieren. Das war echt schwer für mich zu lernen (und die doofen Katzen jagen alles, aber keine Spinnen...die dürften sie ja gerne) und bis heute gehe ich nur Staubsauger oder Fliegenklatsche holen wenn kein anderer das machen kann.
Meine Panik rührt da her das mich als Kind mal nachts was im Gesicht gekitzelt hat, im Halbschlaf wollte so über´s Gesicht reiben und hab was in der Hand......Licht an........fette Winkelspinne (das sind diese ganz ekligen großen mit den langen Beinen). Ich hab mich soooooo geekelt.