Gewalt unter Schüler (1. Klasse)

Guten Abend! Ich muss mich an euch wenden, da es mir keine Ruhe lässt. Mein Sohn geht in die 1. Klasse. Vor einigen Tagen hat er mir erzählt, dass ein Mädchen ihn übelst beleidigt hat (du bist dumm, ich wünschte du wärst nicht auf der Welt). Kinder sagen manchmal doofes Zeug und ok ... nachdem es meinen Sohn noch am selben Abend nicht mehr interessiert hat hab ich da keinen Wind drum gemacht. Ich habe ihm aber gesagt dass er zu mir kommen kann wenn wieder etwas gesagt wird und dass er zur Lehrerin gehen kann wenn er Hilfe braucht. So, heute hat er mir gesagt, dass manche Kinder auch schlagen, zwicken, übliches Programm. Oft ist er das Opfer, manchmal auch andere. Und es sind überwiegend die Mädchen die Probleme machen. Heute hat sich mein Sohn gewehrt und zurück geschubst. Auf die Frage was die Lehrerin dann macht sagte er nur dass sie "hört auf" sagt. Mehr scheint nicht zu passieren. Ich glaube mich stört das alles mehr als ihn selbst, noch! Ich könnte mich über diese Gören nur aufregen, was sind das für Kinder???? Nein, mein Sohn ist definitiv kein "schlimmes" Kind. Auch im Kiga gab es keine Probleme. Er ist eher der ruhige, soziale, zurückhaltende Typ. Ja, er wehrt sich! Aber er weiß ganz genau was sich gehört und was nicht. In seiner Klasse sind 24 Kinder und eine Hand voll davon scheint wohl so auffällig zu sein. Er redet mit mir darüber, was ich gut finde. Aber ich bin nicht sicher was ich tun kann, ihm raten kann. Mir ist es mittlerweile egal wenn er zurück schlägt, geb ich ehrlich zu. Aber das kann doch auf Dauer nicht die Lösung sein! Soll ich mich an die Eltern wenden? Die Lehrerin? Wie lange darf/soll/muss ich das tolerieren?

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Zuerst mit Klassenlehrerin sprechen, dann weitersehen.
Die Eltern würde ich nicht ansprechen, da steht Aussage gegen Aussage.

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Aber letzten Endes sind doch die Eltern diejenigen die ihre Kinder erziehen müssen. Ich will ja auch nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen sondern sachlich erklären, dass es da wohl Probleme gibt. Bitte sprechen Sie mit ihrem Kind darüber. Daran wär doch nix dabei, oder? Ich denke als Mutter ist es doch meine Pflicht mein Kind über Gewalt aufzuklären. Oder?

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"Aber letzten Endes sind doch die Eltern diejenigen die ihre Kinder erziehen müssen"

Naja, meist haben ja diese Eltern schon selbst keine Erziehung genossen (was man sät, dass erntet man oder der Apfel fällt nicht weit vom Stamm) .
Dazu sind heutzutage viele Eltern zu bequem , ihre Kinder mit Rechten und Pflichten einen gesunden Rahmen zu schaffen. Sowie Kinder mit Medienrausch oft die Schulke vernachlässigen, so vernachlässigen auch viele Eltern durch Medienrausch Erziehung und Haushalt. Dazu hat man das Gefühl, dass viele Eltern schnell von ihren Kindern überfordert und genervt sind, was sich negativ auf die Kinder auswirkt.

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"Auf die Frage was die Lehrerin dann macht sagte er nur dass sie "hört auf" sagt. Mehr scheint nicht zu passieren. Ich glaube mich stört das alles mehr als ihn selbst, noch!"

Wie du schon erwähnst, eine Lehrerin hat 24 Schüler, die auch einen straffen Lehrplan zu vermitteln hat, da kann sie nicht, wie im Kindergarten, wegen jeden Quatsch oder Untat das Kind zum Einzelgespräch zur Seite nehmen und ihr die fehlende Erziehung deren Eltern eintrichtern. Lehrer ermahnen Unruhestifter und bei stetigen Unruhestifter wird es eben dann deren Eltern mitgeteilt.Ich bin zwar auch der Meinung zurückschlagen ist nicht die helfende Lösung, aber im Enddefekt, triffst ja keinen Falschen...nennen wir es mal reflektartige Notwehr..manche hören bei Kontra sogar auf und suchen sich ein wehrloses Opfer.
Meine Tochter geht bereits in die 8.Klasse und ich bin so froh, dass wir bisher das Glück hatten, ob GS oder jetzige Schule, dass mir immer Lehrer hatten, die Unruhestifter nicht dulden und bei oftmals nutzlosen Lehrgesprächen ob beim Schüler oder deren Eltern, dann härter und ermahnter ihnen die Stirn zeigten. Was in der Schule abläuft, ist der Lehrer der Ansprechpartner, nicht deren Eltern, da kommt sowieso nicht dabei daraus, entweder die Eltern sind selbst überfordert oder aus falschen Stolz uneinsichtig. Lehre deinen Sohn Gesagtes zu ignorieren und körperlich sich nichts gefallen zu lassen und jeden körperlichen Konflikt den Lehrer zu melden.

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Der Schulhof und die Pausen sind mittlerweile kein Ponyhof mehr.
Aufgrund von Mobbing bei einem Kind, haben wir unsere Kinder wie folgt geimpft.
Wenn sie verbal angegriffen werden- haben sie das entweder zu ignorieren, einen Erwachsenen um Hilfe zu bitten und oder sich verbal zur Wehr zu setzen.

Werden sie körperlich angegriffen, haben sie sich umgehend körperich zur Wehr zu setzen und zwar so, dass dieses Kind in seine Grenze gewiesen ist

Unser Leitsatz für die Kinder:
Dein Gegenüber gibt dir die Kommunikationsform (Waffen) vor.
Wer beleidigt, will verbal in die Grenze gewiesen werden.
Wer schubst, schlägt und dergleichen will nicht reden er will über die Körperlichkeit kommunizieren und wird darüber in seine Grenzen gewiesen.

Unsere Kinder wehren sich und sind deshalb noch lange keine sich ewig prügelnden Kinder, aber sie werden in Ruhe gelassen.

Meine Frage an dich! Was soll die Lehrerin deiner Meinung nach tun?
Sie hat die Kinder aufgefordert aufzuhören. Wahrscheinlich sah es für sie aus wie ein harmloses Gerangel unter den Kindern.

Frag die Lehrerin wie sie die Klassensituation sieht.
Stärke dein Kind !
Meiner Erfahrung nach sind das nicht viele Lehrer die es schaffen in der Klasse ein soziales Miteinander anzuerziehen.
Aber das ist möglich.
Aber dafür braucht es Zeit und die Lehrerin hatte jetzt ja erstca 3 Monate, wo sie die Kinder der Klasse ja auch erstmal kennenlernen muss und die Klassendynamik.

LG

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Was mich immer wundert, ist dass mir solche vielen Berichte persönlich nie bekannt sind. An der Grundschule meiner Kinder oder der meine Freunde und Bekannten gab und gibt es das einfach nicht. Was sind den dass eigentlich für Schulen und welches Einzugsgebiet haben diese, als dass man denkt das sei normal an Schulen?

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Meine Tochter geht auf eine Privatschule (kirchlicher Träger) zuvor staatliche Grundschule....verhaltensauffällige Schüler hat nichts mit den Schulen und Einzuggebiet an sich zu tun, da Akademiker Kinder genauso wenig von Verhaltensauffälligkeiten befreit sind, wie Brennpunktvierteln. Meist nur unterschiedliche Ursachen dafür.

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Kann ich nicht im Ansatz bestätigen. Ich weiß dass das die Leute immer gerne so sehen. Das ist genauso unwahr wie der Satz von solchen Leuten das Geld nicht glücklich macht, weil sie meist nie eines hatten. Klar man muss sich und seine Entscheidungen vor sich selbst rechtfertigen, Schönreden führt jedoch in den Selbstbetrug.

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Moin!

Es kommt drauf an, in welchem Rahmen die Prügelein stattfinden.
Streiten und auch Raufen finde ich normal und das gehört auch zur Entwicklung der Kinder dazu. Du kannst sie nicht vor allem bewahren und das wäre auch ganz falsch.

Wenn es aber wirklich überhand nimmt, hilft nur der Weg über die Lehrerin/ Elternvertreter. Du kriegst das dann allein mit Ratschlägen an dein Kind nicht in den Griff. Wenn du unsicher bist, bitte doch die Klassenlehrerin um eine Einschätzung der Lage!

LG, Nele

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Das ist leider normal, allerdings war es auch schon früher so, dass Kinder sich untereinander geärgert oder geschubst oder auch mal gehauen haben. So lange es nichts "schlimmes" ist, oder immer nur einer das Opfer ist, würde ich nichts unternehmen. Mein Sohn geht in die 2 Klasse und bei ihm in der Klasse wird unter den Jungs auch oft gehauen oder getreten. Aber es geht reihum und es erwischt immer andere, insofern sehe ich da noch kein allzu großes Problem. Ich habe gesagt er soll der Lehrerin sagen wenn etwas vorfällt und mir natürlich auch. Das tut er auch und natürlich tut es mir als Mutter weh so etwas zu hören. Aber wie gesagt, so lange es nicht ein Opfer gibt sondern sie alle untereinander "rangeln" ist es okay für mich. Ich sage meinem Sohn er soll sich von "Problemkindern" fern halten, aber wenn er angegriffen wird, dann darf er sich selbstverständlich wehren und zurück schubsen oder hauen. Und immer wieder der Lehrerin sagen. Bei uns an der Schule gibt es auch Streitschlichter, das sind Kinder der 3. und 4 Klasse. Die werden hinzugezogen wenn Kinder einen Streit nicht alleine lösen können. Finde sich sehr gut. Und ich würde erst das Gespräch mit der Lehrerin suchen wenn ich öfter mitbekomme, das ein bestimmtes Kind sich auf meinen Sohn festgebissen hat und ihn drangsaliert oder ärgert.

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Hallo,

das ist hier an der Grundschule auch ein Problem, weil Eltern zunehmend meinen, ihren Kindern etwas gutes zu tun, indem sie ihnen keine Grenzen setzen und keine Konsequenzen ziehen.
Oben drauf kommen noch Kinder aus asozialen Familien, aber von denen gibt es hier wenige.

Es gibt außerdem Lehrer, die sich nicht durchsetzen können oder wollen.

Ich würde mal die Lehrerin ansprechen, wie deren Wahrnehmung der Klasse ist und andere Eltern fragen, was die für einen Eindruck haben.

Manche Kinder sind auch besonders empfindlich oder verhalten sich ungeschickt, wenn sie geärgert werden. Unser Sohn (8) ist auch so ein Kind. Was unsere Tochter (11) in seinem Alter mit einem Schulterzucken abtat, empfindet er schon als belastend. Unsere Tochter strahlt aus, dass an ihr alles abprallt und wird so gut, wie nie geärgert. Unserem Sohn merkt man an, dass er sich ärgert, was wiederum die Rabauken anstachelt.

Wenn die Klasse insgesamt problematisch ist, würde ich mir das noch eine Weile angucken und auch, wie Dein Sohn auf Dauer damit klar kommt. Vielleicht entwickelt er selbst Strategien, damit besser umzugehen.
Wenn nicht, würde ich die Klasse (falls das geht) oder die Schule wechseln.

Die alte Parallelklasse unseres Sohnes war eine absolute Katastrophe und in der ganzen Schule verschrieen. Da haben sich ein paar Verhaltensauffällige zusammen gefunden und alle anderen terrorisiert. Geregelter Unterricht war nicht möglich. Die Lehrerin war pädagogisch nicht die fähigste und hat nach der 2. Klasse aufgegeben, indem sie an eine andere Schule geflüchtet ist.
Die Eltern der Problemkinder waren/sind von der Sort, die ich ganz oben beschrieben habe. Die haben kein Problembewußtsein, sondern sehen ihre Prinzen durch die rosarote Brille. #aerger

Aus dieser Klasse hätten wir unseren Sohn auf jeden Fall rausgeholt. Da war wirklich Hopfen und Malz verloren und der Verbleib für jedes normale Kind eine Zumutung.

LG

Heike

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Das klingt nach Rangeleien. Ausser der eine Satz, der den Sohn nicht weiter belastete. ich würde da wohl einfach noch abwarten. Wenn er offenbar nicht immer nur Opfer ist, ist es irgendwie unschön aber ist nicht so tragisch. Es belastet ihn augenfällig nicht.

Wenn es sich nicht häuft, würde ich bis zum nächten Elternabend / Zeugnisgespräch abwarten und es dann dort ansprechen.

Ansonsten mal mit der Lehrerin einen Gesprächstermin abmachen. Wie ist das Verhältnis in der Klasse, ist dein Sohn aussenstehend oder hat er Freunde, wirkt er soweit glücklich?