Waldorf - höhere Anforderungen?

Hallo zusammen!

Vielleicht weiß das hier jemand und kann Licht ins dunkel bringen. #danke

Nehmen wir an, ein kind ist im waldorfkindergarten. Dort lässt die betreuende Erzieherin während eines elterngesprächs einen Satz fallen, der folgendes zum Inhalt hat:

Das Kind sei aktuell nicht so weit wie andere kinder seines Alters und würde aus heutiger Sicht nicht in einer Waldorfschule aufgenommen werden.

Nun wüsste ich gerne,was genau das für das Kind bedeutet.

Heißt es, dass das Kind lediglich die hohen Ansprüche von waldorf nicht erfüllt, ansonsten aber freie Wahl hat? Oder bedeutet das, dass das Kind einen so hohen förderbedarf hat, dass es auch nicht auf eine normale städtische schule gehen können wird?

Hat waldorf überhaupt gehobene Ansprüche an seine Schüler? Kennt sich jemand aus?

Lieben Dank und liebe grüße
Hopsi

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Hallo,

interessantes Thema ...

ich denke nicht, dass die Anforderungen an einer Waldorfschule "höher" sind. Zumindest nicht hier bei uns in Bayern. Sonst kann ich mir nicht erklären weshalb die Eltern hier reihenweise mit ihren Kindern in Montessori und Waldorf Einrichtungen flüchten um das "Bayerischen Grundschulabitur" wie es gerne genannt wird zu umgehen.

Möglicherweise geht es bei euch um die soziale Kompetenzen die nicht passen? Ich denke sowas wird in Waldorfeinrichtungen auch nochmal größer geschrieben als auf einer Regelschule ?

LG

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Und wieder ein Grund, warum ich mein Kind in einen normalen, öffentlichen Kindergarten gegeben habe. Oh, er ist unter kirchlicher Trägerschaft. Hat uns aber bisher nicht geschadet.

Danach habe ich mein "Baby" in der örtlichen, staatlichen Grundschule angemeldet. Bis heute keinerlei Probleme damit gehabt.
Und das, oh Schreck, in Bayern!

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"Grundschulabitur" - den Begriff kannte ich jetzt noch nicht ....

Ich vermute mal das meint die verbindliche Schulempfehlung am Ende der 4. Klasse ....
Dagegen können aber auch wirklich nur Eltern was haben die keine Kinder in der weiterführenden Schule haben. Hier in Hessen gibt es zwar keine verbindliche Empfehlung, dafür wird, insbesondere am Gymnasium, in der 5. und 6. derart geklotzt um die Kinder zu sieben, das DAS auch keinen Spaß macht ...

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Waldorfschüler machen idealerweise ja auch nur das ganz normale Abitur... manche gehen aber auch vorher ab.

Allerdings gibt es Waldorfschulen, die gerne einen besonders hohen Prozentsatz an Abiturienten haben. Vielleicht vermutet die Erzieherin, dass dieses Kind eher nicht Abitur machen wird und deshalb eher nicht so gerne an eben jener Schule genommen wird?

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Und das erkennt die Erzieherin bereits im Kindergartenalter?#gruebel

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Aha, und diese Waldorf-Erzieherin kann über einen heute 5-oder 6jährigen Knirps schon eine Prognose erstellen, ob dieser in 13 Jahren mal das Abitur machen wird?

Ich denke so früh kann man nicht vorraussehen wie und in welche Richtung ein Kind sich entwickeln wird.
Ich würde der Erzieherin mal nicht zu hohe Kompetenzen unterstellen.

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Ich würde es so deuten: "Machen Sie sich auf die Suche nach einem Platz in einer Regelschule, ihr Kind passt hier nicht rein!"
Nach DER Aussage wäre das Thema hier gegessen, furchtbar, was diese Frau da von sich gegeben hat. Ich hätte in der Situation DIREKT seeeeeeehr genau nachgefragt, wie sie das meint. Lass dich nicht abwimmeln, mach einen Termin aus und lass dir diese unverschämte Aussage erläutern!
VG

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Nachdem ich jetzt alle Beiträge gelesen habe uund aus eigener Erfahrung weiß, dass Waldorferzieherinnen sich immer sehr wünschen, dass "ihre Schützlinge" in anthroposophischen Händen bleiben, sehe ich den Satz ganz anders.

Transformiert auf einen "normalen Kindergarten" würde der Satz so lauten:

"Frau X, ihr Kind Y ist momentan in den Bereichen Z und V entwicklungsverzögert. Demnächst steht die Einschulungsuntersuchung an, daher haben wir sehr genaue Richtlinien, was das Kind können sollte. Und wir möchten, dass Sie sich darauf vorbereiten, dass ihr Kind nach aktuellem Stand nicht an einer Regelgrundschule eingeschult werden kann."

So interpretiere ich das.

Hinzu kommt, dass immer die landläufige Meinung herrscht, Waldorfschule sei "einfacher" und Kinder, die nicht so fit sind, sollte man mal lieber dort einschulen. Das stimmt aber nicht, es ist nicht einfacher, sondern anders. Und das muss man vielen Eltern auch erst einmal klar machen.

Viele Grüße

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In meinen Augen bedeutet das : Der Kindergarten hat kein Bock auf das Kind/ die Eltern.

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An deiner Stelle würde ich die Erzieherin nochmal darauf ansprechen. Sie ist die Einzige, die dir sagen kann, wie sie das gemeint hat.

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Es gibt Kinder, die vom Entwicklungsstand besser noch ein Jahr in Kindergärten bleiben sollten um Kompetenzen ausreifen zu lassen.

Manche Kinder entwickeln sich so Fach anders.
In einer Waldorfschule, man mag es kaum glauben, gibt es natürlich Ansprüche. Nur eben andere.

Eine Regelschule MUSS aufnehmen. Die Waldorf eben nicht. Ich würde mir erklären lassen wo genau der Hund begraben liegt und ein Handlungs-und Förderungskonzept entwickeln.

Man muss aber auch sehen, dass es Kinder gibt die nicht für Waldorf gemacht sind. Oder Montessori oder eine ganz normale 08/15 Regelschule.

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Meine Schwester hatte mal eine Waldorfschülerin in ihrer Klasse und die lag weit zurück.

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"Nehmen wir an, ein kind ist im waldorfkindergarten. Dort lässt die betreuende Erzieherin während eines elterngesprächs einen Satz fallen, der folgendes zum Inhalt hat:

Das Kind sei aktuell nicht so weit wie andere kinder seines Alters und würde aus heutiger Sicht nicht in einer Waldorfschule aufgenommen werden.

Nun wüsste ich gerne,was genau das für das Kind bedeutet.

Heißt es, dass das Kind lediglich die hohen Ansprüche von waldorf nicht erfüllt, ansonsten aber freie Wahl hat? Oder bedeutet das, dass das Kind einen so hohen förderbedarf hat, dass es auch nicht auf eine normale städtische schule gehen können wird? "

Das kann man so nicht sagen. Mein jüngster Sohn (Autist) besucht eine Waldorfförderschule. Bei ihm wurde sonderpädagogischer Förderbedarf festgestellt.
Und wir hatten die Wahl zwischen der Förderschule geistige Entwicklung oder Waldorfförderschule (wo alle Förderbedarfe unterrichtet werden wie Lernen, soziale und emotionale Entwicklung, körperliche Entwicklung). Das hat nichts mit dem hohen Anspruch der Schule zu tun, sondern mit dem der Eltern, auf welche Schule man sein Kind schickt.


LG Hinzwife

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Moin,

ob es sich nun "nur" auf Waldorf bezieht oder allgemeine Schulreife weiß ich jetzt natürlich nicht, ob die Waldorf-Erzieherin jetzt die normale Schulreife überhaupt richtig bewerten kann weiß ich auch nicht, da müsste man einfach mal nachhaken.

Allerdings hat die Aussage dass das Kind nicht soweit ist wie andere und (noch) nicht schulreif ist überhaupt nichts damit zu tun dass es hohen Förderbedarf hätte und nicht auf eine Regelschule gehen kann! Das sind doch zwei völlig verschiedene Paar Stiefel! Ich weiß jetzt nicht wie das bei Waldorf ist aber normal werden Kinder wenn sie nicht wirklich deutlich schon Förderbedarf haben und absehbar ist dass sie nicht regelbeschult werden können erst mal ein Jahr zurückgestellt und dann erledigt sich "das Problem" bei vielen von selber. Es gibt viele Kinder die halt einfach ein paar Monate hinterherhinken, sich schwer tun würden und mit einem Jahr mehr auf einmal mühelos durchmarschieren.

In dem Fall hilft nochmal nachhaken und Kinderarzt informieren, nachfragen wie er das von der letzten U her sieht und gegebenenfalls einfach testen lassen.
LG
WuschElke