Einen schönen guten Morgen #Tasse
gestern hatte ich das erste Elterngespräch über meine Tochter (1. Klasse und 6 Jahre alt)in der Schule.
Ich habe keine Ahnung was ich machen soll
Die Lehrerin begann, dass ihr sowas extremes noch nie begegnet ist. Und die Dame ist im gestandenen Alter. Also bereits an die 60.
Meine Tochter ist total verträumt, hört erst nach dem 4. oder 5. Mal. Wenn man sie dann hat, tut sie total entspannt. Keine Emotion auf schimpfen bzw. lautere Ansprache.
Nun aber das andere Extrem. Die Lehrerin ist total verwundert, dass meine Tochter im Gegenzug allerdings sehr gute Leistungen liefert. Sie liest, auch ungeübte Texte fehlerfrei, im Kopfrechnen ist sie wahnsinnig gut und macht keinem was vor. Sie schreibt super sauber, obwohl sie Linkshänder ist. In Tests, die sie immer machen schneidet sie sehr gut ab und schafft sogar noch die Zusatzaufgeben. Logische Aufgaben liegen ihr besonders gut.
Nun haben aber wir beide Bedenken, dass wenn sie sich das was wir ihr sagen nicht annimmt bzw. erst beim 5., 6. Mal zuhört den Anschluss verliert und ihre Leistungen darunter in Mitleidenschaft gezogen werden
Irgendwie liegt Freud und Kummer nach diesem Gespräch sehr nah beieinander. Wie kann ich sie nur erreichen um ihr die Wichtigkeit des Zuhörens zu vermitteln? Kann mir irgendwer einen guten Rat geben? Kennt wer sowas auch von seinem Kind?
Ich wäre über jeden Rat sehr dankbar!
LG christino
Gestern 1. Elterngespräch und nun mit dem Latein am Ende!
Guten Morgen
gleiches ist mir eben auch in den Kopf geschossen - warum zum Teufel (aus Schülersicht) sollte ich zuhören, wenn ich eh schon alles kann????
Ich habe es zweimal erlebt, dass meine Kinder sich weggeträumt haben - einmal war es eine Überforderung - kurz bevor wir unsere Tochter damals zurückgestellt haben. Ich hab sie damals gefragt, was sie eigentlich die ganze Zeit macht, wenn sie das nicht versteht... Antwort: "ach - ich gucke aus dem Fenster, stelle mir vor, ich sitze auf einer Wolke und fliege auf der Wolke durch die Gegend..." Nach der Rückstellung war dann alles gut - sie konnte dem Unterricht folgen und hat dieses dann auch getan.
Bei meinem Sohn war es eine Unterforderung in Mathe - allerdings nur in Mathe. Da ist er wahnsinnig fit. Da hat er dann auch nicht zugehört - und lieber irgendwas anderes gemacht. Da ließ sich das dann mit ein paar Zusatzaufgaben regeln. Wenn er zu sehr träumte, wurde er gefragt, ob er das schon kann (manchmal auch direkt mit einer Aufgabe verbunden) - und dann durfte er halt schon rechnen. Springen kam / kommt bei Felix nicht in Frage, weil die Schule (zu Felix Leidwesen) nicht nur aus Mathe besteht - und zB bei der Rechtschreibung ist bei Felix noch viel Luft nach oben...
Bei Euch würde ich nach einer individuellen Lösung suchen. Zuhören wenn man das schon weiß, ist halt echt doof - und für eine Erstklässlerin wohl kaum zu stemmen. Ist ja schon mal gut, wenn sie "nur" träumt und nicht stört. Kann man sie da vielleicht in der Klasse fördern? Oder ist eventuell ein Sprung in die 2. sinnvoll? Ich denke, Motivation funktioniert immer dann (gerade wenn Kinder noch so jung sind), wenn es spannend ist. Damit es spannend ist, müssen Anforderungen und Leistungsstand des Kindes aufeinander abgestimmt sein. Eine Unterforderung ist da genauso wenig hilfreich wie eine Überforderung...
LG
Frauke
Sie schreibt super sauber, obwohl sie Linkshänder ist.
Ist nicht das Thema, aber was soll das denn heißen?
Ansonsten tippe ich darauf, dass deine Tochter sich "wegbeamt", weil ihr total langweilig ist.
<<<Sie schreibt super sauber, obwohl sie Linkshänder ist.
Ist nicht das Thema, aber was soll das denn heißen? >>>
Man sagt ja, die Linkshänder verwischen ihre Schrift. Meine hat es auch von Anfang an gut hinbekommen.
"<<<Sie schreibt super sauber, obwohl sie Linkshänder ist.
Ist nicht das Thema, aber was soll das denn heißen? >>>
Man sagt ja, die Linkshänder verwischen ihre Schrift. Meine hat es auch von Anfang an gut hinbekommen. "
Bleistift verwischt nicht. Oder wird hier in der 1. Klasse schon mit Füller geschrieben?
handle, wenn es es was zu handeln gibt...
sie schreibt perfekt, liefert Bestleistungen, ... - warum jetzt ein Problem draus machen, dass man vielleicht Angst hat, sie KÖNNTE vielleicht zukünftig was verpassen?
Klingt unterfordert. Mein Sohn hat sich ähnlich verhalten.
Ich würde mein Augenmerk alleine auf diesen Tagbestand lenken, wie sie lernen kann, aufzupassen, was die Lehrerin sagt... -- sprich: dieses fünfmal direkt ansprechen zu reduzieren, z.B:
- solotisch direkt vor dem Lehrerpult?
- aleine setzen?
- weg vom Fenster?
- ein Erinnerungspunkt auf die Hand?
Es gibt tausend Möglichkeiten, ein leicht ablenkbares Kind zu kriegen, und gerade eine alterfahrene Lehrerin sollte da doch genug Ideen und Erfahrungen haben, wie man damit umgeht...
was ich euch unabhängig davon empfehle, ist: sie mal auf eine Autismus-Spektrumsstörung zu testen. --- das ist zwar nicht heilbar, - aber mit zielführender Ergo oder so kann ein Kind damit lernen "umzugehen" und sich die gesellschaftsfähigen Verhaltensweisen anzeigenen. ... dazu gehört es eben zugeschnittenes Training....
(fehlende Empathie, Ihr emotionsloses Verhalten und das ausgeprägte Logikverständnis, wie Du es schreibst, könnte hier vielleicht zutreffen).
Hallo,
ich bin eigentlich keine Mutter, die vorschnell zu Testungen rät oder irgendwelche besonderen Begabungen bei ihren Kindern erkennt. Trotzdem würde ich an eurer Stelle das Kind einem KJP vorstellen und testen lassen.
Mein ältester Sohn war recht pfiffig, aber nicht herausragend. Gut, er sprach recht früh, das taten aber andere Kinder auch. Er wirkte weder schlauer oder intelligenter, noch war er anderen voraus. Im Kindergarten sprach mich zwar mal eine Erzieherin darauf an, dass er sprachlich sehr weit ist und auch Zusammenhänge anders (nicht besser oder schlechter) versteht als andere Kinder, ich gab da aber nicht viel drauf. Im Vergleich zu anderen war mein Kind völlig normal bzw. bei einigen Sachen bei den U-Untersuchungen auch hinterher. Nun kam die Schulzeit. Er las sehr gut und flüssig. Aber ab ca. 2. Klasse hatten die anderen auch sein Level. Mathe war normal, nicht herausragend. Er lag in allen Fächern im Einser- und Zweierbereich. Was in der Grundschule bei vielen Kindern so ist. Was aber stets bemängelt wurde, war seine Konzentration und sein ständiges gequassel mit dem Banknachbarn. Er lenkte permanent die anderen Kinder ab und machte eigentlich alles, nur nicht das was er sollte. In der 4. Klasse rutschte er erstmals von den Noten ab und bekam in Mathe eine 3 am Zeugnis. Eine Empfehlung fürs Gymnasium bekam er definitiv nicht und somit war mit der 3 in Mathe der Weg dahin schon mal verbaut. Die Lehrer hielten ihn definitiv für nicht gymnasialtauglich. Zu chaotisch, zu unkonzentriert, zu unorganisiert. Also ging er in der 5. Klasse auf die Realschule. Da fing das Drama an. Anfangs hagelte es in allen Fächern Einträge weil er permanent den Unterricht störte. Als ich ihn soweit hatte, dass er sich benimmt, folgten Einträge, dass keine Hausaufgaben gemacht werden oder Unterrichtsmaterial fehlt. Das Kind schrieb in sämtlichen Fächern überhaupt nicht mit. Die Noten lagen allerdings trotzdem im sehr guten Bereich. Ich redete mir den Mund fusslig, nichts half. Bis eine Lehrerin dann einmal feststellte: "Der beamt sich völlig weg, er bekommt gar nicht mit, dass was aufgeschrieben wird und welche Hausaufgaben auf sind. Das Kind ist maßlos unterfordert." Also folgte die Anmeldung am Gymnasium. Ab 6. Klasse ging es dann eine Schulform höher. 6. Klasse war sehr gut. Das Kind war gefordert und passte endlich mal auf. In der 7. Klasse gingen die Noten schon wieder so langsam nach unten. Ich schob es auf die Pubertät. Wieder kamen Beschwerden, dass er der Klassenclown ist, wieder passte er nicht auf, wieder fehlten Hausaufgaben. Nur diesmal passten die Noten nicht zur Unterforderung. Ende Klasse 7 hatte er einen Schnitt von 3,5. Die Klasse 8 startete katastrophal. Mathe stand er auf glatt 6, Physik, Chemie und Bio auf 5. Erste Zweifel kamen auf ob die Schulwahl die richtige war. Ich schickte ihn zur Nachhilfe. Die schickte ihn wieder heim weil er alles konnte. Es war ein Kampf. Fürs Kind und für uns. Ebenfalls auch für die Lehrer. Irgendwann sagte dann die Klassenlehrerin, dass irgendwas mit dem Kind nicht stimmt. Es wäre im Kollegium besprechen worden. Es liege definitiv nicht an mangelnder Intelligenz, er verstehe den Stoff, bringt aber nichts auf die Reihe. Also haben wir ihn testen lassen. Er hat tatsächlich einen überdurchschnittlichen IQ, gilt im mathematischen und logischen Bereich und auch im sprachlichen als hochbegabt. Zusätzlich hat er aber eine extreme Konzentrationsstörung. Er beamt sich weg und kommt aber nicht mehr schnell genug in die Realität zurück wenn er erst mal abgelenkt ist. Sein Gehirn braucht stets und ständig Futter. Hat er dieses nicht, wird er unzufrieden. Eine Klasse überspringen würde er zwar von der Intelligenz schaffen, dazu fehlt ihm aber die geistige Reife. Das macht in der Pubertät viel aus. Also fiel das flach. Was folgte waren tägliche Übungen um die Konzentration konstant zu halten. Er musste dahin gebracht werden, dem Unterricht konstant zu folgen und Aufgabenstellungen konzentriert zu erfassen. Er musste lernen eine Arbeit von der 1. bis zur letzten Aufgabe konzentriert zu rechnen. Vorher schaltete er ab, löste zwar die Aufgaben, vergaß aber teilweise die Hälfte, missachtete Vorzeichen und überflog nur die Aufgabenstellung. So toll wie es sich anhört, ein hochintelligentes Kind zu haben, so ein Kampf ist es auch. Das Kind muss erst mal lernen, diese Intelligenz überhaupt zu nutzen. Hier hat es 9 Jahre seiner Schulzeit gebraucht bis er da stand wo er jetzt steht. Es hat viele Nerven und Tränen gekostet. Wir waren oft verzweifelt und hilflos. Hätte ich mein Kind viel früher testen lassen, wäre uns allen viel erspart geblieben. Sprich am besten mit euerm Kinderarzt darüber.
LG
Michaela
Hallo,
arbeitet die Klassenlehrerin mit Freiarbeit und/ oder Wochenplänen? Ich denke auch, dass deine Tochter Herausforderung braucht.
Mein Sohn träumt ebenfalls im Unterricht oder zeichnet lieber Baupläne statt die 10. Reihe "S" zu schreiben oder schon wieder 3 + 7 zu rechnen.... Bei neuen Themen ist er erst dabei, schweift dann jedoch sehr schnell wieder ab. Deshalb muss er nun weniger Pflichtaufgaben machen und darf danach dann selbständig Lesen oder sich selber schwierigere/ neue Aufgaben holen. Auch sein Wochenplan hat zusätzliche Aufgaben um ihn heraus zu fordern. Dadurch wurde es etwas besser. Die Schule ist jedoch weiterhin eher ein Ort zum träumen und spielen. Zuhause sitzt er dann stundenlang und schreibt Geschichten, überlegt & konstruiert oder rechnet.
Wenn die Lehrerin offen ist, wird sie bestimmt einen Weg finden die Aufmerksamkeit deiner Tochter zu bekommen.
Grüße,
jojo
Wie ist sie im Alltag?
Welche Voraussetzungen bringt sie mit?
Bsp.
ein Kind mit Hochbegabung und entspannter Unterforderung erreicht man anders als
ein Kind mit ADS und Hoch/Höchstbegabung
ein Kind mit Asperger Autismus und Hochbegabung
ein Kind mit Asperger Autismus und ADS
ein Kind mit ADS, Asperger Autismus UND Hochbegabung
ein Kind, das einfach nur verträumt ist, sich noch NICHT langweilt, aber einfach noch Zeit braucht, sich im Schulalltag einzufinden und mit der Zeit lernt aufzupassen, weil es einfach das "dran bleiben erfordert.
Daher die Frage: wie ist sie im Alltag?
Wie ist sie zu Hause?
Wie reagiert sie insgesamt, wenn sie angesprochen wird?
Sind die Ohren in Ordnung?
Je nachdem, wie da die Unterschiede/Feinheiten sind, würde ich jeweils etwas anderes raten. Die Bandbreite an Möglichkeiten ist etwas zu groß.
Asperger glaube ich bei deiner Schilderung jetzt nicht, sollte nur als Beispiel verdeutlichen, dass bei Kindern, die Parallelen haben (HB, ADS, Asperger / HB, ADS) dennoch verschiedene Wege sinnvoll sein können
Mit dem Kinderarzt sprechen und es mit Ergotherapie versuchen.
Ich rate von einem IQ-Test ab. Das sie mehr "Futter" braucht als andere Kinder ist der Lehrerin ja schon selber aufgefallen. Und was würde es in dieser Situation ändern, wenn man einen Wert weiß?
Hallo,
ich schätze auch, dass das Kind unterfordert ist.
Unser Sohn hat sich in der 2. Klasse ständig weg geträumt oder gestört (je nach Laune), weil er unterfordert war. Da seine Lehrerin ihm kein Zusatzmaterial geben wollte und auch sonst mit ihm über Kreuz lag, ist unser Sohn in die 3. Klasse gesprungen.
Er ist zwar immer noch manchmal unkonzentriert, arbeitet aber meistens gut mit, und das Kind und die neue Lehrerin sind zufrieden.
Die Lehrerin soll Eurer Tochter mal Futter in Form von schwierigeren Aufgaben geben und gucken, was dann passiert.
Wir haben unseren Sohn einen IQ-Test machen und ihn von einem Kinderpsychologen/-psychiater untersuchen lassen. Dabei kam heraus, dass er überdurchschnittlich intelligent ist und leichtes ADS (also die Träumer-Variante) hat. Der Psychologe empfahl dann einen Sprung, woraufhin die Schuldirektorin unseren Sohn testweise springen ließ, was dann auch funktionierte.
Den Psychologen haben wir uns von Bekannten empfehlen lassen, weil wir sicher gehen wollten, dass der etwas taugt.
Beim Schulpsychologischen Dienst und ähnlichen staatlichen Stellen weiß man nie, an wen man gerät.
Zu Hause hatte unser Sohn übrigens genug Anregung, aber er musste sich ja trotzdem 5 Vormittage pro Woche durch den Unterricht quälen. Bei ihm reichte privates Fordern nicht.
LG
Heike